• Keine Ergebnisse gefunden

Gesundheit

Im Dokument Lagerleitung im Umweltbereich (Seite 157-160)

6. Verantwortung der Lagerleitung

6.8. Gesundheit

In den meisten Lagern wirst du wohl nicht mehr als einen Überkon-sum an Pflaster zu beklagen haben. Trotzdem gehört eine vollstän-dige Apotheke in jedes Lager – auch auf Ausflügen ist diese immer mit dabei! In der Regel gilt: Wenn man gut vorbereitet ist, passiert auch nichts.

Wichtig

Mindestens eine Leitungsperson in eurem Team muss einen gülti-gen Nothilfekurs oder etwas Vergleichbares vorweisen können.

Richtige Vorbereitung

Achte darauf, dass du Begleitblätter und evtl. Impfausweise aller

Teilnehmenden vor Lagerbeginn erhalten hast, damit du auf allfällige Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten, tägliche Me-dikamenteneinnahmen, Heimwehanfälligkeiten und Ähnliches vorbereitet bist. Zögere nicht, telefonisch bei den Eltern nach-zufragen, falls Unklarheiten da sind und lass dir am Treffpunkt von den Eltern die Handhabung und Dosierung der Medika-mente erklären (im Notfall fehlt dir meistens die Ruhe dazu). Sprecht euch auch im Team ab, wer die Abgabe von MedikaMedika-menten im Griff hat.

Als Übersicht – auch für unterwegs – empfiehlt es sich, ein Notfallblatt zu machen. Schwerwiegende Krankheiten können im Voraus mit den Eltern besprochen werden. Wenn du während des Lagers unsicher bist in der Behandlung einer Krankheit oder Verletzung, suchst du am besten einen Arzt oder ein Spital auf. Fieber über 39 Grad, Bewusstseinsstörungen, langwierige Krank-heiten (länger als drei Tage) und mehrere Kinder mit ähnlichen Symptomen gehören ebenfalls zum Arzt.

Kläre im Internet oder bei der Rekognoszierung deines Lagerortes nahegelegenen Notfallärzte sowie das nächstgelegene Spital ab. Bei Lagern auf oder am Wasser (Kanu-, Floss-, Segellager) muss pro 12 Teilnehmende mindestens jemand das «Brevet Basis Pool» und «Modul See»/«Modul Fluss» vorweisen können.

Lagerapotheke

Pass die Apotheke immer auf das Lager an. Falls euer Lager in einer abgelegenen Gegend stattfindet, schadet es sicher nicht, wenn du etwas mehr Material mitnimmst. Weiter unten findest du eine Liste, was alles in eine Apotheke gehört und was du optional mitnehmen kannst.

Du darfst Medikamente nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder den Eltern verabreichen! Medikamente, welche die Kinder von Zuhause mitbringen und regelmässig oder nur im Notfall eingenommen werden, müssen genau so abgegeben wie von den Eltern vorgegeben, auch wenn du selbst dem Medikament und der Abgabe gegenüber vielleicht eher kritisch eingestellt bist.

Solltest du nach Abklärung ein Medikament verabreichen, achte darauf, dass du die von Arzt/Eltern vorgegebene Dosierung einhältst. Achtung, die Dosis für Kinder ist meist geringer als du es von dir her kennst. Denke daran, dass Medikamente immer Nebenwirkungen haben. Achte auch auf das Verfalldatum der Medikamente. In der Apotheke kann man dir sagen, ob du ein Medikament noch brauchen kannst (ansonsten kannst du es gleich dort lassen).

Wichtiges Material

• Dreiecktücher

• Pflaster (am besten solches, zum passgenau zu-schneiden)

• Verbandpäckchen

• Sport-Tape (z.B. Micropore, Rudatape)

• Wunddesinfektionsmittel (z.B. Merfen, Oc-tenisept)

• nicht haftende Wundkompressen

• Steri-strip (Wundnahtstreifen)

• Blasenpflaster (Compeed)

• Handschuhe

• Schere (testen, ob sie gut schneidet!)

• spitze Pinzette

• Tee (Kamillen, Pfefferminz, Lindenblüten, Oran-genblüten, Thymian, Salbei)

• «Heimwehmittel»

• Traubenzucker

• rezeptfreie Medikamente (gegen Husten, Durch-fall, Kopfschmerzen, etc.)

→ diese dürfen aber nur in Absprache mit Eltern abgegeben werden. Bei Unsicherheit zusätzlich den Hausarzt kontaktieren.

Krankheiten, Notfälle und 1. Hilfe für den Lageralltag

Grundsätzlich gilt, die Behandlung von Krankheiten und grösseren Verletzungen ist immer Aufgabe des Arztes. Manchmal tre-ten Krankheitre-ten auf, die man kurzzeitig ohne medizinische Unterstützung betreuen kann. Wir ratre-ten aber dringend, im Zweifels-fall, wenn es nach 1–2 Tagen nicht besser wird oder wenn mehrere Kinder die gleichen Symptome haben, einen Arzt zu konsul-tieren. Ein guter Tipp bei Unsicherheiten ist auch, den Hausarzt des Kindes anzurufen. Dieser kennt das Kind und kann vielleicht sagen, ob es nötig ist einen Arzt zu konsultieren oder nicht. Es ist wichtig, dass ihr vor dem Lager das nächstgelegene Spital und den nächsten Arzt abklärt (diesen evtl. informieren wann das Lager stattfindet).

Vorgehen bei einer Alarmierung des Notfalls

• Wer? Name des Melders

• Was? Art des Unfalls, was ist passiert.

Wann? Zeitpunkt des Unfalls

Wo? Ort des Unfalls

Wie viele? Anzahl der Patienten, Art der Verletzungen, Alter der verunfallten Person.

• Weiteres? z.B. Ein Verletzter ist eingeklemmt, Benzin fliesst aus, es brennt, Bahnübergang usw.

• Bestätigung abwarten, nicht auflegen!

→ Wer ein Smartphone besitzt, kann die Alarmierung auch über ein App machen, z.B. von der REGA. Diese App übermit-telt parallel den Standort (GPS oder Funkmasten). Ausserdem enthält sie viele nützliche Tipps und Wegleitungen.

Fuchsbandwurm

Orientiere dich beim kantonalen Forstamt, ob in dem für Waldaktivitäten vorgesehenen Gebiet der Fuchsbandwurm festgestellt wurde. In der Schweiz sind vor allem Füchse im Mittelland und Jura befallen, weniger im Alpenraum. Zur Vorbeugung ist emp-fohlen, bodennah wachsende Waldfrüchte (Beeren, Pilze usw.) sowie Gemüse, Salat und Beeren aus Freilandkulturen und Fall-obst vor dem Verzehr gründlich zu waschen oder besser noch zu kochen. Nach Arbeiten mit Erde sollten die Hände gründlich gewaschen werden.

Nützliche Apps

Malteser (Erste-Hilfe-App) – App mit vielen Tipps, Anleitungen, Wegleitungen, übersichtlich sortiert und mit vielen Bildern

Rega – App zum Alarmieren und mit diversen nützlichen Tipps und Wegleitungen

ASB-Helfer App – App mit vielen Tipps, Anleitungen, Wegleitungen, übersichtlich sortiert und mit vielen Bildern

Adressen für Nothelferkurse

www.samariter.ch – Führen regelmässig eigene Kurse in allen Regionen durch.

www.resuscitation.ch – Unter «Kurswesen» findet man eine Liste mit allen Kursanbietern der Schweiz die zertifiziert sind.

www.sanarena.ch – Kursanbieter aus Zürich mit verschiedenen Angeboten, Nothelfer, Nothelfer für Kinder, sehr praxisnahe Ausbildung.

www.redcross-edu.ch – Mit Suchfunktion für Kurse zum Thema Erste Hilfe, Rettungsschwimmer usw.

www.outdoorschule-sued.de – Outdoor Erste-Hilfe-Kurse für Leute, die viel draussen in der Natur sind.

Speziell im Lager

• Wichtig ist, dass eine Leitungsperson den Überblick behält und organisiert, wer was unternimmt!

• Sehr wichtig ist, dass die übrigen Kinder nicht vergessen gehen!

→ 1–2 Leitende sollten die unbeteiligten/nicht verletzten Kinder zur Seite nehmen (je nach Alter/Notfall können Kin-der auch als Helfer eingesetzt werden).

• Die Kinder beruhigen.

• Erklären, was passiert ist.

• Fragen der Kinder so gut wie möglich und ehrlich beantworten.

Sagen, dass eine Leitungsperson beim verletzten Kind ist und zu ihm schaut

WWF-Lager: Vorgehen im Not- und Krisenfall

Zum Glück kommt es in WWF-Lagern sehr selten zu grossen Notfällen und Krisen. Trotz Vorsichtsmassnahmen kann jedoch immer etwas passieren und darauf möchten wir so gut wie möglich vorbereitet sein. Bitte sorge deshalb dafür, dass dieses Papier dem ganzen Leitungsteam bekannt ist. Das Wichtigste ist: Ihr seid nicht allein. Im Notfall könnt ihr euch auf die Unterstützung des WWF verlassen!

Was ist ein Not- oder Krisenfall?

Unter Notfällen und Krisen verstehen wir beispielsweise schwere Unfälle, Brände, Überschwemmungen, Felsstürze, Vergiftun-gen, Epidemien, Vermisste, sexuelle Übergriffe sowie alle weiteren Ereignisse oder Schwierigkeiten, die das Lagerleitungsteam nicht selber bewältigen kann.

Vorgehen im Notfall

1. Lebensrettende Sofortmassnahmen, Alarmieren, Betreuung

• Unfallstelle sichern und weitere Unfälle vermeiden

• Erste Hilfe leisten

• Sanität (144), Rega (1414), Feuerwehr (118) oder Polizei (117) alarmieren

• Restliche Lagerteilnehmende betreuen und falls nötig an einen anderen Ort bringen 2. Den WWF alarmieren

Die Lagerverantwortliche Corina Achermann (oder deren Stellvertretung) anrufen via WWF-Notfalltelefon (079 104 80 10). Die Lagerverantwortliche alarmiert bei grösseren Zwischenfällen die Leitung des WWF-Krisenstabs.

Generell gilt: Ruft lieber einmal zu viel als zu wenig an!

3. Weiteres Vorgehen

• Der WWF (Lagerverantwortliche oder Leitung WWF-Krisenstab) bestimmt das weitere Vorgehen in Absprache mit der Hauptleitung. Beispielsweise:

o Information der Eltern

o Kontakt mit den zuständigen Behörden

o Professionelle Betreuung der Opfer, des Leitungsteams und der Lagerteilnehmenden sowie der Eltern

• Gegebenenfalls reist Corina oder eine Stellvertretung an den Ort des Geschehens.

• Corina informiert die Telefonzentrale des WWF sowie die Kommunikationsabteilung damit gegen aussen korrekt Aus-kunft gegeben werden kann.

• Myriam Stucki (Mediensprecherin WWF Schweiz) oder ihre Stellvertretung übernehmen die Verantwortung für die Krisenkommunikation.

Krisenkommunikation

Bei grösseren Zwischenfällen muss auch mit erhöhtem Medieninteresse gerechnet werden. Diese Punkte sind uns wichtig:

Überlasse die Krisenkommunikation dem WWF!

• Jede Medienanfrage bei Krisenfällen freundlich entgegennehmen. Nie selber Auskunft geben, sondern um eine Rückruf-nummer bitten und sofort Myriam Stucki kontaktieren.

• Für Medienauskünfte in Krisenfällen steht nur die WWF-Mediensprecherin Myriam Stucki zur Verfügung. Dies gibt euch den nötigen Spielraum, die Krise intern zu bewältigen und für eure Kinder und Jugendlichen da zu sein.

Schütze Betroffene vor den Medien und stelle sicher, dass niemand Auskünfte gibt

• Bitte alle Lagerteilnehmenden, die Medien an die WWF-Mediensprecherin zu verweisen.

• Medienschaffende freundlich, aber klar darauf hinweisen, dass die Rettungsarbeiten jetzt oberste Priorität haben und sie bitten, den Betreuern Platz zu lassen. Der WWF wird gegenüber den Medien gerne später Stellung nehmen: «Sie haben sicher Verständnis, dass wir uns jetzt mit oberster Priorität um die betroffenen Kinder/Jugendlichen kümmern. Wir

Medien Stellung nehmen. Für Auskünfte können Sie sich jederzeit an die Medienstelle des WWF Schweiz wenden.»

Grundsätzliches zu Erreichbarkeit und Kommunikation

• Während der Lagerzeit ist die Lagerverantwortliche (z. Z. Corina Achermann) oder eine Stellvertretung praktisch rund um die Uhr per Telefon erreichbar.

• Der WWF hat für jedes Lager eine Notfallnummer, über die sich Kontakt zum Lager herstellen lässt. Ausnahmen sind Lager in sehr abgelegenen Gebieten, in denen kein Empfang besteht und eine andere Lösung gesucht werden muss (z. B. Bauer in der Nähe). Die Erreichbarkeit kann zusätzlich eingeschränkt sein in Lagern, die keinen Strom haben und bei denen zur Schonung der Batterie die Erreichbarkeit nur zu gewissen Zeiten gewährleistet werden kann. Im Notfall wird hier aber das Natel eingeschaltet.

• HauptleiterInnen informieren Corina Achermann über spezielle Vorfälle (Benutzung einer Notunterkunft, pädagogische Probleme etc.) noch während des Lagers.

• Auch wenn es um kleinere Probleme geht als oben beschrieben: Zögere im Lager nicht, mit Corina Kontakt aufzunehmen.

Insbesondere auch, wenn du ein Kind aus irgendeinem Grund nach Hause schicken möchtest.

• Nimm auch Kontakt auf bei Vorfällen, die das WWF-Lager nur indirekt betreffen. Solche Vorfälle können sein: Über-schwemmung in der Nähe, ein Lager ist von der Aussenwelt abgeschnitten etc.

• Es liegt sowohl an der Hauptleitung wie auch an Corina, im Falle eines Ereignisses Kontakt aufzunehmen.

© 1986 Panda Symbol WWF ® «WWF» ist eine vom WWF eingetragene Marke

WWF Schweiz Hohlstrasse 110 Postfach 8010 Zürich

Tel.: +41 (0) 44 297 21 21 wwf.ch/kontakt

Spenden: PC 80-470-3 wwf.ch/spenden

Im Dokument Lagerleitung im Umweltbereich (Seite 157-160)