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Das Leitungsteam

Im Dokument Lagerleitung im Umweltbereich (Seite 27-37)

3. Lagerorganisation

3.3. Das Leitungsteam

Ein Lager, in dem das Leitungsteam gut zu-sammenarbeitet und Freude daran hat, ge-meinsam das Lager zu leiten, wird meist ein Erfolg. Von gegenseitiger Wertschätzung und Freundschaft geprägter Umgang und gute Stimmung im Team übertragen sich auf die Kinder. Ein funktionierendes Team kann da-her oft auch in schwierigen Situationen noch gut miteinander umgehen und so Stresssitua-tionen im Lager leichter tragen und überwin-den.

Leider kann aber auch das Gegenteil eintref-fen: Schlechte Stimmung im Lager ist manch-mal auch ein Spiegel für Spannungen oder Konflikte im Leitungsteam.

Was braucht es aber, damit ein Team

funktio-niert? In diesem Kapitel findest du Hinweise darüber, was ein Team ist, wie ein Team funktioniert, worauf du bei der Teambildung und bei der Arbeit im Team achten kannst und konkrete Vorschläge, wie du mit Problemen im Team umgehen kannst. Differenzen können nicht vermieden werden, wenn verschiedene Menschen aufeinander-treffen. Geht man aber richtig mit solchen Problemen um, halten sich die Auswirkungen in Grenzen und die Gruppe kommt weiter.

Was ist ein Team?

Team (vom altenglischen «team»: Familie, Gespann, Nachkommenschaft) bezeichnet einen Zusammenschluss von mehreren Personen zur Lösung einer bestimmten Aufgabe bzw. zur Erreichung eines bestimmten Zieles.

Das folgende Schema, übernommen aus der Lehre der so genannten themenzentrierten Interaktion (TZI), zeigt diese Zusammenhänge:

Die drei Ecken des TZI-Dreiecks stehen in diesem Zu-sammenhang für:

Ich: Jedes Team, jede Gruppe besteht in erster Linie aus Einzelpersonen mit ihren persönlichen Eigen-schaften, Fähigkeiten und Stimmungen.

Wir: das Team

Thema: unsere aktuelle Aufgabe, d.h. zum Beispiel das Organisieren des WWF-Lagers

Thema

Ich Wir

Das Schöne an der Teamarbeit ist: Man ist nicht auf sich allein gestellt. Gemeinsam wird die Aufgabe bewältigt, d.h. man kann gemeinsam planen, die Arbeiten nach den verschiedenen Fähigkeiten und Vorlieben der Teammit-glieder aufteilen und sich gegenseitig unterstützen.

Gleichzeitig ist aber jedes einzelne Teammitglied wichtig! Wenn jemand Neues zu einem Team dazu stösst respektive wenn jemand ein Team verlässt, ist es danach nicht mehr das gleiche Team! Das Team definiert sich durch alle seine Mitglieder und alle sind für das Funktionieren des Teams mitverantwortlich.

Bevor ausführlicher auf das WIR, das Team, eingegangen wird, beschäftigen wir uns mit dem ICH, also mit dir selbst.

Sich selbst kennen

Das Lagerleiten ist eine wunderschöne Aufgabe, bei der man manchmal jedoch auch an seine Grenzen kommt und ganz sicher immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen wird: Man ist mit Haut und Haar und Herz im Lager und kommt nicht an sich vorbei.

Daher ist es extrem wichtig, sich selbst und seine Stärken und Schwächen zu kennen. Was kann ich besonders gut? In welchen Situationen bin ich stark? Wann und wofür brauche ich Unterstützung resp. welche Aufgaben liegen mir weniger? Fällt es mir leicht, meine Anliegen und Ansichten in eine Gruppe einzubringen?

Je besser du dich selbst kennst, desto leichter fällt es dir, deine Stärken aktiv einzubringen (z.B. Phantasie, Integ-rationsfähigkeit ...), aber auch aktiv alldem Aufmerksamkeit zu schenken, was dir schwerer fällt (z.B. Übersicht behalten, Strukturieren).

Manchmal ist Selbstkenntnis auch hilfreich, um Eigenes von Fremdem zu trennen (spinne ich heute oder sind es doch alle anderen?)

Teamzusammensetzung

Es gibt Teams, die über mehrere Jahre zusammen Lager leiten. Oft wird jedoch für ein bestimmtes Lager ein neues Team gebildet. Die Hauptverantwortung liegt dabei bei der Hauptleitung. Natürlich sind aber sämtliche Teammitglieder mitverantwortlich.

Auf Folgendes solltest du bei der Teamzusammensetzung achten:

Teamgrösse: Die Mindestgrösse beträgt eine Leitungsperson pro 5 Teilnehmende.

Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es sich lohnt, ein genügend grosses Leitungsteam zu sein. Dies erlaubt es, einfacher auf besondere Situationen reagieren zu können (z.B. falls ein Arztbesuch nötig ist oder im Lei-tungsteam jemand ausfällt) und es erlaubt auch den einzelnen Leitenden, sich im Lager mal eine Pause zu gönnen und so Kräfte aufzutanken.

Wir empfehlen daher, 1 LeiterIn pro 4 Teilnehmende zu rechnen und aufzurunden. Bei La-gern im Freien (z.B. Zeltlager oder Wanderlager) sogar eher noch etwas mehr.

Männer und Frauen → Idealerweise mindestens 2 pro Geschlecht, damit die Kinder sowohl unter den Leiterinnen wie auch bei den Leitern aus mehreren Bezugspersonen auswählen können

• Leitende mit und ohne Leitungserfahrung

• Eine gewisse Übereinstimmung der Vorstellungen und Ziele, die jeder Einzelne für das Lagerprojekt hat (z.B. Hauslager oder Zeltlager, Altersgruppe der Kinder). Recht schnell kann über einen ersten Austausch der Gedanken und Vorstellungen herausgefunden werden, ob die Gruppe zu einer gemeinsamen Vorstel-lung und Zielsetzung des Lagerprojekts kommen kann.

• Leitende mit verschiedenen Eigenschaften und Fähigkeiten

• Im Leitungsteam muss mindestens jemand einen Nothelferkurs und jemand eine Weiterbildung zur Prävention sexueller Übergriffe besucht haben.

• Falls ihr in einem Fluss oder See baden möchtet, muss mindestens eine Person einen gültigen SLRG-Ret-tungsschwimmerausweis (Modul See / Modul Fluss) besitzen.

Und zuletzt und besonders wichtig: Lust und Freude, mit genau diesen Menschen ein Lager zu-sammen zu leiten. Auch bei grosser Offenheit gegenüber sämtlichen Mitmenschen gibt es Personen, die einem sympathischer sind und andere, mit denen die Chemie weniger stimmt. Oder du magst eine Person zwar sehr gut, merkst aber, dass gemeinsam Lager leiten nicht das Richtige ist für euch. Auf solche Gefühle darfst und musst du achten! Man muss nicht mit allen Menschen zusammen Lager leiten wollen.

Teamentwicklung und arbeiten im Team

Ein Team ist mehr als die Summe aller Einzelpersonen.

Ein Team ist eine Gruppe und wie jede Gruppe hat auch das Leitungsteam ein «Eigenleben», das heisst es macht verschiedene (Lebens-) Phasen durch.

Es existieren verschiedene Gruppenmodelle. Sie versu-chen, Gesetzmässigkeiten in Gruppen zu beschreiben.

Häufig werden hierbei zwischen drei bis fünf aufeinan-der folgende Phasen beschrieben, wobei die Phasen je nach Quelle sehr unterschiedlich bezeichnet werden. In dieser Zusammenfassung werden folgende Phasen un-terschieden:

1. Forming 2. Storming 3. Norming 4. Performing 5. Adjourning

Der Schwerpunkt wird anschliessend daraufgelegt, was die verschiedenen Phasen für die Lagervorbereitung im Team bedeuten. Es ist wichtig zu erkennen, dass das Team aktiv seine Entwicklung beeinflussen kann und damit gute Voraussetzungen für das Gelingen des Lagers schaffen kann.

Selbstverständlich ist der Prozess, in dem die verschiedenen Phasen durchlaufen werden, nicht für jedes Team gleich intensiv ausgeprägt. Der Prozess verläuft auch nicht linear, sondern ist eher als Spirale oder als Kreislauf zu verstehen. Jede Veränderung in der Teamzusammensetzung, aber auch jedes neue Zusammenkommen des Teams oder jeder neue Tag im Lager bringt zuerst ein neues Abtasten und Aneinandergewöhnen mit sich. Dies dauert jedoch immer weniger lang, je besser man sich kennt. Dementsprechend schneller kann man wieder zusammen produktiv wirken.

Für das Team ist es sehr wichtig, dass bereits in der Lagervorbereitung die Phase des Performing oder mindestens des Norming erreicht wird! Wenn ihr euch zu Beginn des Lagers zuerst kennen lernen müsst (Forming), Positio-nen im Team klären oder sogar erkämpfen müsst (Storming), dann merken dies die Kinder sofort und ein gelun-gener Lageranfang ist viel schwieriger.

Phase der

Teamentwicklung Merkmal Zeitpunkt

Forming Vorsichtiges gegenseitiges Abtasten und Kennenlernen Wenn möglich VOR dem Lager

Storming

Suche nach «meinem Platz» im Team. Wer gehört dazu?

Wer ist der Chef? Wessen Umgangsformen setzen sich durch?

Wenn möglich VOR dem Lager

Norming Teamumgang ist etabliert, zusammen wird die Aufgabe an-gepackt

Performing Zielgerichtetes Handeln des Teams unter Ausnutzung der spezifischen Fähigkeiten aller Mitglieder

Adjourning Unruhe vor dem (evtl. traurigen) Moment des Auflösens Nach Möglichkeit erst NACH dem Lager

Vor dem Lager: Das Team lernt sich kennen

Forming

Die offene Situation in einer neu gebildeten Gruppe kann Unsicherheit erzeugen. Für die Gruppenmitglieder stellt sich eine Reihe von Fragen, die zwar selten bewusst formuliert werden, aber den einzelnen in erheblichem Masse beschäftigen können:

• Wer sind die anderen? Was weiss ich von ihnen? Kenne ich jemanden? Wer ist mir sympathisch?

• Was wissen die anderen von mir? Akzeptieren sie mich? Wem bin ich sympathisch?

• Welche Regeln (Normen) gelten in dieser Gruppe? Wie spricht man miteinander? Wie offen kann ich sein?

Kann ich mich so geben wie ich bin?

• Wer hat Einfluss in dieser Gruppe? Gibt es eine/n Anführer/in? Kann ich selber die anderen beeinflussen?

Hört man auf mich?

• Was wollen wir eigentlich? Haben wir ein bestimmtes Ziel, eine Aufgabe? Erwartet jemand etwas Bestimmtes?

Nehmt euch deshalb genügend Zeit, einander in einem lockeren Rahmen kennen zu lernen, sei es auf einer Schlit-teltour, auf einem Ausflug oder bei einem Spielabend etc.

Storming

Nach Überwindung der ersten Unsicherheit wird ein Teil der Zurückhaltung aufgegeben. Die Mitglieder äussern sich persönlicher; sie beginnen ihr alltägliches Verhalten zu zeigen. Das Verhalten anderer wird nun auch kriti-siert. Es kommt zum Ausdruck aggressiver Gefühle.

Die Einzelnen suchen «ihren Platz» in der Gruppe. Gleichzeitig ringen sie – in der Regel völlig unbewusst – um die künftige Gruppenstruktur:

• Wer gehört «wirklich» dazu? (Mitgliedschaft)

Sei ehrlich zu dir und den anderen: Wenn ihr bei der Lagervorbereitung das Gefühl bekommt, dass die Gruppe sich für das gemeinsame Projekt gar nicht zusammenraufen kann, müsst ihr das aufs Tapet bringen und eine Lö-sung suchen. Der eine oder andere muss oder will dann vielleicht aussteigen.

Es ist schwierig, Mitleitende in eine Lagerplanung einzubeziehen, wenn diese sich nicht festlegen wollen, ob sie dann wirklich im Lager dabei sind. Dies kann das Team sehr belasten. Als Gruppe habt ihr ein gewisses Anrecht auf Verbindlichkeit!

• Was wird vom Einzelnen erwartet? (Rollenverteilung)

Teamgeist: Diskutiert darüber, wie ihr untereinander einen fruchtbaren Umgang finden könnt. Was zeichnet ein Team aus? Einigt euch auf Umgangsformen. Tauscht euch über Stärken und Schwächen aus.

• Welchen Einfluss haben die Beteiligten? (Machtverteilung)

Wer hat in welchen Situationen, das Recht zu entscheiden? Wo braucht es Mehrheitsentscheide?

• Welche Regeln sollen gelten? (Normensetzung)

Welchen Leitungsstil wollt ihr pflegen? Wie seht ihr Nähe und Distanz zwischen Team und Teilnehmenden? Wie seht ihr eure Vorbildfunktion? Vorbild zu sein, zwingt einem dazu, das eigene Verhalten immer wieder zu über-denken und vielleicht zu verändern. Nachgemacht wird auch das Schlechte!

Sammelt die individuellen Erwartungen der Leitenden ans Lager.

Norming und Performing

Wenn die Auseinandersetzung um die Gruppenstruktur zu Entscheidungen geführt hat und Kompromisse ge-schlossen wurden, kann eine neue Entwicklung eintreten. Gruppen und Einzelne können sich aber nur weiterent-wickeln, wenn über Beziehungsfragen offen geredet werden kann, die Strukturen (Rollen, Normen, Ziele etc.) ver-änderbar sind und alle bereit sind, auch negative Gefühle und Konflikte zu akzeptieren Gefühle der

Unzufriedenheit zu äussern.

• Sich gegenseitig ernst nehmen und auch unerfahrenen Leitenden Raum geben

• Zuhören und reden, in Ich-Form reden

• Über Probleme offen und ehrlich miteinander diskutieren, Unstimmigkeiten nicht aufschieben

• Andere Standpunkte und Meinungen akzeptieren

• Beschlüsse wiederholen, um Missverständnissen vorzubeugen

• Raum schaffen, dass sich Leitenden auch mal zurückziehen können

• Aufgaben regelmässig und gleichmässig verteilen

• Einander loben und Feedback geben

• Details wie Geburtstage etc. pflegen

Während dem Lager

Dem Team muss auch während dem Lager Sorge getragen werden. Sonst kommen im Trubel der Lagerstimmung die Bedürfnisse der Leitenden zu kurz.

Teamsitzungen müssen zeitlich ins Tagesprogramm eingeplant werden, am besten zu einer fixen Tageszeit während der die Kinder freie Zeit zur Verfügung haben, z.B. nach dem Mittag- oder Abendessen.

Es empfiehlt sich auch, diese Teamsitzungen klar zu strukturieren, um das Maximum aus der verfügbaren Zeit herauszuholen. Denn erstens ist die Zeit für Teamsitzungen während dem Lager oft eher knapp. Und zweitens nimmt die Müdigkeit der Leitenden während dem Lager zu, sodass es besonders wichtig ist, sich an einen klaren Ablauf halten zu können. Themen sind:

• Wer leitet die Sitzung (z.B. Tagesverantwortliche oder immer die Hauptleitung)?

• Wer schreibt auf, damit Beschlüsse nicht vergessen gehen?

• Welche Struktur soll die Teamsitzung haben (in der Lagervorbereitung kann gut ausprobiert werden, was für Methoden zu eurem Team passen)?

Tipps

• Mit einer kurzen Befindlichkeitsrunde starten, in der jeder Leitende kurz sagt, wie es ihm geht und was ihn gerade beschäftigt.

• Beobachtungen zu den Teilnehmenden oder Probleme ansprechen, die im Team diskutiert werden müssen

• Eventuell Rückblick auf die letzten Programmteile halten

• Das weitere Programm vorbesprechen

• Generell dem Teamgeist nachleben, z.B. mit einem gemeinsamen Team-Tagesabschluss, wenn die Kinder end-lich im Bett sind (Leitendentee mit Guetzli und Schoggi bewähren sich)

• Einander Feedback geben, sich gegenseitig bestätigen und konstruktive Kritik üben

• Konflikte austragen und nicht bis zum grossen Knall aufschieben

• Kann ich meine Ideen einbringen? Fühle ich mich ernst genommen?

• Kommt es zu Rollenfixierungen im Team? Ist es mir wohl in dieser Rolle, empfinde ich sie als starr? Häufige Rollen sind z.B. Spielkamerad, Lagermami, Denkerin, Ausführer, Polizistin (Regeleinhaltung), Perfektionist (Fehler finden), Zeitmanager, etc.

→ Sich Rollen bewusst sein, vielleicht auch geniessen und ansprechen, wenn es einem nicht mehr passt!

Schwierige Situationen

Fällt jemand besonders auf? Geht es jemandem nicht gut? Findet jemand keinen Anschluss an die Gruppe?

Hat jemand Heimweh? Was könnte unternommen werden? Wer kümmert sich darum?

Dürfen Kinder nach Hause telefonieren? Wie oft?

Die Kinder unterhalten sich weiter nach dem Lichterlöschen trotz mehreren Warnungen. Was können wir tun?

Einige Kinder rauchen, kiffen oder haben Alkohol eingekauft. Was unternehmen wir in diesem Fall?

Im Team stellt sich Pärchenbildung ein.

Einem Kind kommt sein Geldbeutel mit 10 Franken abhanden. Was unternehmen wir in diesem Fall?

Wichtig: auf keinen Fall Teamsitzungen ausfallen lassen, wenn es im Lager drunter und drüber geht. Denn die Teamsitzung ist die einzige Chance, gemeinsam wieder die Übersicht zu erlangen und dadurch wieder eine Struktur ins Lager zu bringen.

Nach dem Lager – Lagerauswertung

Adjourning

Man hat als Team lange auf ein Lager hingearbeitet, gemeinsam viel Zeit verbracht und viel zusammen erreicht.

Nach dem Lager kommt daher manchmal die grosse Leere. Die Zeit des Auseinandergehens des Teams kann da-her ebenfalls von Unruhe und Unsicda-herheit geprägt sein. Wie geht es weiter mit uns? Machen wir wieder zusam-men ein Lager?

Es besteht insbesondere das Risiko, dass der traurige Moment des Abschieds durch einen unnötigen Konflikt «er-leichtert» wird. Um einfacher als Team zumindest bis zum Ende des Lagers durchzuhalten, empfiehlt es sich, be-reits vor dem Lager ein weiteres Teamtreffen nach Lagerende zu planen, an dem ihr auch die La-gerauswertung durchführt. Dieser Termin kann auch dann gleich auch ein guter Abschluss des gemeinsamen Projektes sein, indem z.B. nach der Auswertung gemütlich Znacht gegessen wird.

Die Lagerauswertung, ein Gespräch im vollständigen Leitungsteam, ist ein wichtiger Bestandteil des Lagers und sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden. Aussprachen über Gelungenes und Pannen, Reflexionen über das Mitmachen der Teilnehmenden und die Teamarbeit usw. – sie können Bestätigung sein, Klarheit schaffen, schlummernde Missstimmungen und Unmut beseitigen und wichtige Anhaltspunkte für das nächste Lager aufzei-gen. Dabei sollte auch der WWF-Auswertungsfragebogen gemeinsam ausgefüllt werden.

Verschiedene Auswertungsmethoden

Lager in chronologischer Abfolge im Leitungsteam besprechen

Fragebogen schriftlich ausfüllen und anschliessend ein Gespräch führen

Persönlichen Stimmungsbarometer erstellen, miteinander vergleichen und auswerten, einander befragen Nur einzelne Schwerpunkte herausnehmen und zur Diskussion stellen

Merkblatt für Eltern mit eigenen Kindern im Lager

Dein Kind ist begeistert vom Lagerleben und hat dich angesteckt? Oder ist es genau umgekehrt? Immer öfter kommen in WWF-Lagern auch Eltern als Lagerleitende mit, welche ihre eigenen Kinder mitbringen. Diese unge-wohnte Situation bringt auch einige Herausforderungen an den Elternteil, das Kind, das Leitungsteam sowie die anderen Lagerteilnehmenden mit. In diesem Merkblatt für Eltern sind Tipps zum Umgang mit dieser Situation festgehalten.

Tipps für Eltern mit Kindern im Lageralter

Alle Kinder werden gleich behandelt: Die Lagerregeln gelten für alle Kinder gleichermassen. Alle Leitenden haben für alle Kinder gleich viel Verantwortung. Umgekehrt dürfen alle Kinder bei allen Leiten-den Rat holen. Das LeitenLeiten-denkind nimmt keine Sonderstellung ein.

Gleiches Infoniveau für alle Kinder: Dem eigenen Kind nichts vom Lagerprogramm oder Sonstiges aus dem Leitungsteam verraten, was die anderen Kinder nicht auch wissen. Dies gilt vor, während und nach dem Lager.

Einer für alle und alle für einen: Was eine Leiterin gesagt hat, gilt als verbindlich – egal, ob dies die eigene Mutter war oder nicht.

Vor dem Lager

Klare Rollenabsprache zwischen Eltern und Kind: Erkläre deinem Kind, dass es dich im Lager mit all den anderen Kindern teilen wird. Dein Kind hat kein Exklusivrecht und du wirst allen Kindern gleich viel Aufmerksamkeit widmen. Auch das Kind darf alle Leitenden gleichermassen in Anspruch nehmen.

Das Leitungsteam informieren: Besprich mit dem Leitungsteam am Vorbereitungstreffen die Situa-tion Eltern-Kind im Lagerleben. Wie stellst du dir deine Rolle vor? Welche Abmachungen hast du mit deinem Kind getroffen? Wie wird reagiert, wenn nicht alles nach Plan läuft?

Separate Hinreise zum Lagertreffpunkt: Das eigene Kind soll, wenn organisatorisch möglich, mit den anderen Teilnehmenden gleichzeitig am Treffpunkt ankommen (keine verfrühte Anreise mit dem Lei-tungsteam). Dasselbe gilt für die Heimreise.

Während des Lagers

Eltern-Kind separieren oder absichtlich zusammentun: Falls die Kinder für die Lagerwoche einer Leitungsperson zugeteilt werden, kann es sinnvoll sein, bereits hier Eltern und Kind zu separieren. Auch die andere Taktik – das Kind absichtlich dem Elternteil zuteilen – kann gut funktionieren. Letztere hat den Vorteil, dass es so nicht auffällt, wenn das Kind doch mal seine Mutter/seinen Vater braucht.

Keine Extras für Leitendenkinder: So gibt es beispielsweise auch keine Spezialerinnerungen, wie

«Hast du deine Zähne schon geputzt?».

Nach dem Lager

• Dem Kind keine Leitendenanekdoten weitererzählen

Tipps für Eltern mit jüngeren Kindern

(welche nicht oder nur teilweise am Lagerprogramm teilnehmen)

• Lerne das Leitungsteam am Vorbereitungswochenende kennen. Eventuell sogar mit eigenem Kind, um herauszufinden, ob sich alle wohl fühlen.

• Übernehme vorwiegend Aufgaben im Hintergrund, wie beispielsweise die Lagerküche. So kannst du dir die Zeit mit deinem Kind relativ flexibel einteilen.

• Bei zwei Elternteilen im Lager empfiehlt es sich abwechslungsweise einen Tag die Elternrolle und einen anderen Tag die Leitungsrolle zu übernehmen.

• Besprich mit dem Leitendenteam, ob dein Kind spezielle Aufgaben übernehmen kann.

• Lass dein Kind am Lagerprogramm teilnehmen, sofern es praktikabel ist. Sobald es überfordert ist oder das Programm stört, könnt ihr euch von der Gruppe absetzen.

Tipps für die Hauptleitung

Wie viele und welche Eltern und Leitendenkinder?

• Auf insgesamt 5 Leitende sollte maximal 1 Elternteil (evtl. mit Partner) kommen.

• Pro Elternteil nicht mehr als 2 Kinder mitnehmen (ausser wenn die Kinder im Lageralter sind)

• Unkomplizierte Eltern und Leitendenkinder bevorzugt ;-)

• Je nach Lagerstruktur können Eltern sehr einfach oder nur sehr schwierig als Leitende eingesetzt werden.

Die Hauptleitung entscheidet, ob sie Eltern ins Leitungsteam aufnehmen möchte.

Spezielle Aufgaben der Hauptleitung

Im Leitungsteam die Situation Eltern-Kind thematisieren – vor und während dem Lager. Aussprechen, dass alle Leitenden gleich viel Rechte haben und alle Kinder gleich sind.

Bei der Vorstellungsrunde werden alle Anwesenden vorgestellt, auch wenn sie nicht am Programm teil-nehmen können.

Die Hauptleitung beobachtet die Situation im Lager: Fühlen sich die Lagerkinder, die Mitleitenden und der Elternteil sowie das Leitendenkind wohl? Falls es irgendwie nicht hinhauen sollte, sollte auf einen Plan B zurückgegriffen werden können, welcher im Vorfeld mit dem Elternteil vereinbart wurde.

Regelung Finanzen

Es gibt zwei Optionen, welche je nach Lager auch angepasst werden dürfen:

Es gibt zwei Optionen, welche je nach Lager auch angepasst werden dürfen:

Im Dokument Lagerleitung im Umweltbereich (Seite 27-37)