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Gesamteinschätzung des Projekts unter besonderer Berücksichtigung der

Im Dokument Berufliche Rehabilitation (Seite 118-121)

Das Hauptziel, die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt, kann erst zum Ende des Projektes anhand abgeschlossener Arbeitsverträge überprüft werden. Allerdings

konn-Im Hinblick auf das Schreiben von Bewerbungen hat sich die Aktivität der Teilnehmer seit der vier-ten Befragung erhöht.

Insgesamt war das Bedürfnis nach zusätzlicher Unterstützung geringer als bei der vorherigen Be-fragung. Möglicherweise war das Bewerbungstraining, das als sehr sinnvoll empfunden wurde (vgl.

Fragen 10 und 16), so umfassend, dass kein weiterer Unterstützungsbedarf bestand. Die größte Nachfrage gab es mit fünf Nennungen im Hinblick auf das Beschaffen von Adressmaterial für Initia-tivbewerbungen.

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36.a.1 Klärung des möglichen Arbeitsbereichs

36.a.2 Hilfe bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen 36.a.3 Adressmaterial für Initiativbewerbungen

36.a.4 vorgegebene Vorstellungstermine 36.a.5 Sonstiges

4. Befragung 5. Befragung Befragung

ten die zielorientierten innovativen Ansätze sowie die prozessbegleitenden und struk-turorientierten Innovationen fortlaufend evaluiert werden. Dass hierbei unterschiedliche Verfahren bzw. Formen genutzt wurden, hängt mit der spezifischen Organisationsstruk-tur des Projektes zusammen.

Auf der Ebene des Rehabilitationsteams wurde in wöchentlichen Teamsitzungen die all-tägliche Arbeit reflektiert und abgestimmt sowie über die Entwicklungsschritte einzelner Teilnehmer beraten. In einem diskursiven Prozess wurden gegebenenfalls Maßnahmen festgelegt, die zu spezifischen Veränderungen führen sollten. Auf dieser eher prozess-orientierten Ebene zeigten sich häufig Handlungsbedarfe für Veränderungen auf der strukturorientierten Ebene. Die für die unterschiedlichen Arbeitsstränge zuständigen Projektmitglieder haben dann Arbeitskreise gebildet, um Verbesserungsvorschläge auf struktureller Ebene zu erarbeiten. Diese Arbeitskreise werden vom Projektkoordinator, Herrn Wicher, vom zuständigen Rehaleiter, Herrn Wilhelm und vom wissenschaftlichen Berater, Herrn Tramm unterstützt und beraten.

Im Hinblick auf die Veränderungsprozesse im curriculuar-didaktischen Bereich fanden auf der Ebene des Ausbildungsteams Einzel- und Gruppengespräche mit der zuständi-gen Mitarbeiterin des Bereiches statt. Hierbei ging es darum, die bisherige Ausbil-dungspraxis zu reflektieren und zu erfassen, um Handlungsbedarfe für anreichernde in-novative curriculare Einheiten zu orten. Diese wurden dann gemeinsam geplant, durch-geführt und dokumentiert. Der Prozess wurde von Prof. Dr. Tramm fortlaufend unter-stützt, indem er sein Expertenwissen bei diversen Tagungen im BFW und Jours-fixes im IBW zur Verfügung stellte.

Um den Grad der Zielerreichung zu reflektieren und anderen zugänglich zu machen, beteiligte sich jeweils ein Mitglied des Ausbildungsteams an sogenannten Bereichssit-zungen, bei denen andere Kollegen über den aktuellen Stand des Projektes informiert wurden. Zusätzlich wurden im Intranet Ausarbeitungen des Projektes und konkrete Un-terrichtsmaterialien für andere Teams zur Verfügung gestellt, so dass zeitnah weitere Überprüfungen der innovativen Ansätze stattfinden konnten.

Transferansätze aus dem Projekt ergaben sich weiterhin sowohl innerhalb des Berufs-förderungswerks Hamburg als auch darüber hinaus im Gesamtfeld der beruflichen Re-habilitation und schließlich im Hinblick auf die Gestaltung beruflicher Bildungsangebote im vollzeitschulischen Bereich (Berufsvorbereitungs- und Berufsfachschulen) bzw. im Bereich dualer Ausbildungen bei Bildungsträgern. Vier Schwerpunkte zeichneten sich deutlich ab:

• Die Prinzipien der Vermittlungsorientierung der Rehabilitation und der individuellen Reha-Prozessbegleitung sowie die spezifischen Ansätze zu ihrer Operationalisie-rung und operativen Umsetzung dürften über das BerufsfördeOperationalisie-rungswerk Hamburg hinaus von grundsätzlicher Bedeutung für die Gestaltung von Förder- und Rehabili-tationsangeboten sein.

• Die konsequente Berufs- und Arbeitsmarktorientierung, die mit dem neu gestalteten Rehabilitationsvorbereitungslehrganges (RVL) begonnen und mit den Betriebsprak-tika, insbesondere mit deren Vorbereitung, Begleitung und Reflexion fortgeführt wurde, ist bei den Teilnehmern und den beteiligten Praxisbetrieben auf sehr positive Resonanz gestoßen. Struktur und Ergebnisse wurden im Hause insgesamt als über-tragbare Anregung aufgenommen.

• Durch die Zusammenarbeit im Reha-Team ist gewährleistet, dass der Prozess des einzelnen Teilnehmers und der Prozess des Lehrganges immer wieder in den Blick genommen werden. Aus dem gemeinsamen Austausch der Wahrnehmungen und der Bewertung der Fakten durch die unterschiedlichen Professionen (Ausbildungs-mitarbeiter (Tutor), Reha-Berater, Psychologe, Arzt, Vermittlungsberater) werden die für den Teilnehmer bzw. die Lehrgangsgruppe notwendigen Schritte abgeleitet und konkrete Unterstützungsmodelle sowie Handlungsstränge entwickelt und deren Um-setzung in der Ausbildung, im Beratungsgespräch mit dem Teilnehmer, im Tutoren-gespräch etc. vereinbart und letztendlich ausgeführt.

• Auch die Ausweitung des Prinzips der Tutorenorientierung hat sich insgesamt be-währt und dürfte nicht nur für die Arbeit im Berufsförderungswerk Hamburg, sondern darüber hinaus in der beruflichen Rehabilitation von hoher Relevanz sein. Hiermit verbindet sich insbesondere auch ein verändertes Tätigkeitsprofil der Ausbildungs-mitarbeiter, die in ihrer Tätigkeit eine stärkere Teilnehmerorientierung entwickeln und stärker als bislang auf Angebote setzen, die die individuellen Lerndispositionen berücksichtigen. Die hierfür erforderlichen Einstellungen und Kompetenzen im kommunikativen und didaktischen Bereich können nicht vorausgesetzt werden; sie sind deshalb durch entsprechende Personalentwicklungsmaßnahmen gezielt zu för-dern. Entsprechend wird auch die offizielle Tätigkeitsbeschreibung der Mitarbeiter in der Ausbildung um diese Dimension zu erweitern sein.

• Die Arbeitsschwerpunkte im curricular-didaktischen Feld wie auch die dort ange-wandte Innovationsstrategie dürften für die Weiterentwicklung der Ausbildung im Be-rufsförderungswerk insgesamt von erheblicher Bedeutung sein. Formal betrifft dies den evaluativ-konstruktiven Reformansatz, also die Entwicklung neuer Formen aus einer systematischen und theoriegeleiteten Bestandsaufnahme der bisherigen Pra-xis sowie aus begrenzten und kontrollierten Reformimpulsen an strategisch zentra-len Stelzentra-len. Inhaltlich bedeutet es für den kaufmännischen Bereich, die Impulse des Lernfeldansatzes für die Arbeit im Berufsförderungswerk umzusetzen und dabei der Gestaltung und curricularen Einbindung der Lernbüroarbeit ein besonderes Gewicht beizumessen. Hierbei wird es weniger darum gehen, das KEm-Modell inhaltlich auf andere Ausbildungsbereiche direkt zu übertragen, sondern dort Prozesse der sys-tematischen Selbstevaluation unter Nutzung der Strategien und Kriterien aus dem KEm-Projekt auf den Weg zu bringen.

• Insgesamt ist deutlich geworden, dass für die Umsetzung der mit dem Projekt ver-bundenen Intentionen die Motivation und die Kompetenz der beteiligten Ausbilder die Schlüsselrollen spielen. Für weitergehende Innovationsprozesse im Gesamtsys-tem Berufsförderungswerk müssten deshalb angemessene Anreiz-, Qualifizierungs- und auch Qualitätssicherungssysteme entwickelt werden. Die Entwicklung von effi-zienten Teamstrukturen, die klare Regelung von Kompetenzen und Verantwortlich-keiten von und in Teams und die Schaffung von Kooperations- und Kommunikati-onsstrukturen über die Teams hinweg dürften dabei von zentraler Bedeutung sein.

Auf dem Weg dorthin sollte deutlich zwischen Projekten zur Entwicklung und Erpro-bung solcher Strukturen einerseits und Maßnahmen zur Implementation und Durch-setzung angestrebter Strukturen andererseits unterschieden werden.

Im Dokument Berufliche Rehabilitation (Seite 118-121)