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Hypothese 4: In Bezug auf die Fähigkeit, unterstützende Netzwerke zu gründen, gibt es zahlreiche Beispiele: Es sind eine Vielzahl von Initiativkinderläden entstanden

9.3. Auswertungen der Interviews

9.3.2. Bestimmung der Analysetechnik

10.1.1.5. Fazit aus den Aussagen der Familie 1

Die Mutter der Familie 1 machte den Eindruck, als ob sie die Erziehung ihres Sohnes und ihre berufliche Tätigkeit gut vereinbaren kann. Sie verfügte über ein großes Netzwerk von Freunden, Bekannten und Nachbarn, die auf diversen Ebenen als soziale Unterstützer agieren, z. B. psychisch/emotional sowie als praktische Alltagshilfen. Mehrere Netzwerke oder Freundschaften haben sich überlappt. So z. B. diejenigen der Elternnetzwerke oder die Freundschaften und Bekanntschaften, die über ihren Sohn zustande gekommen sind.

Diese Netzwerke sind reziprok, verlässlich, geschlossen und gaben der Mutter und ihrem Sohn das Gefühl von Zufriedenheit. Dass sie ihren Sohn nicht oder nur ungern allein auf Spielplätze gehen lässt, kann als ein Indiz dafür gesehen werden, dass sie von gewissen Gefahren, z. B. durch ältere Jungen, ausgeht. Im Interview erzählte sie, dass sie ihren Sohn noch bis zur zweiten Klasse auf dem Weg zu Schule begleitet hatte. Dies, obwohl er sich zutraute, den Weg allein gehen zu können. Er musste eine Station mit der U-Bahn fahren und dann die viel befahrene Karl-Marx-Straße überqueren. In mehreren

Gesprächen außerhalb des Interviews äußert die Mutter des Öfteren ihre Ängste dahingehend, dass sie befürchte, dass ihrem Sohn auf offener Straße etwas zustoßen könnte. Die größte Angst hatte sie davor, dass er von anderen älteren Jungen geärgert wird oder dass diese ihn provozieren und er in eine Prügelei gerät. Aufgrund seiner äußeren Erscheinung (dunkle Hautfarbe, Locken, sehr kräftig) hatte die Mutter den Eindruck, dass er auffällt und auch andere geneigt sind, sich an ihm zu messen. In der Schule wird er wohl des Öfteren geholt, wenn es Streit unter den Mitschülern gibt. Sie wendete also seichte, beschützende Strategien an, um ihren Sohn vor potentiellen

Gefahren zu schützen. Insgesamt möchte sie aber in Neukölln-Nord bleiben. Im Interview führte sie das Beispiel einer Freundin an, die kurz vor Schulbeginn ihres Sohnes von Neukölln-Nord nach Schöneberg gezogen ist. Diese Mutter hatte ihr erzählt, dass die öffentlichen Einrichtungen, wie z. B. Bibliotheken, Grünanlagen dort längst nicht so schön seien wie in Neukölln. Außerdem gebe es an der Schule ihres Sohnes die gleichen Probleme (Sprach- und Integrationsprobleme) wie in den Neuköllner Grundschulen, an denen der Anteil nichtdeutscher Herkunft bei 90 % liegt. Auf die Frage, ob sie

Wegzuggedanken habe, antwortete sie: „Das habe ich schon öfters, aber wie gesagt, es war meistens so ein Gefühl, das von außen gekommen ist und nicht von mir. Weil immer alle so negativ über Neukölln geredet haben und (man) so schlecht angesehen wirst, also wenn Du sagst, Du wohnst in Neukölln. Das sofort der soziale Fall gesehen wird, wenn du sagst Du wohnst in Neukölln“ (Mutter, S. 10, Interview 1). Die Befragte führt fort:

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„Obwohl mittlerweile, finde ich, dass doch oft, das mal so Studenten, die auch in

Neukölln wohnen, und die auch sagen, dass sie gerne in Neukölln wohnen. Also nicht nur weil es hier billiger ist oder so, sondern auch gerne hier wohnen“ (Mutter, S. 10,

Interview 1). Sie erzählte ebenso, dass in ihren Sprachkursen an der Universität stets mindestens zwei Teilnehmer aus Neukölln kommen und diesen Stadtteil nicht als Notlösung sehen. Leider ist der entsprechende Selbstdialog nicht auf das Band gelangt.

Auf diesem hatte die Mutter den entsetzten Tonfall einiger Menschen nachgeahmt: „Was, Du lebst in Neukölln???“ worauf sie entgegnete: „ja, ich lebe gerne in Neukölln. Sie sagte dies mit Nachdruck und mit ein wenig Trotz und Stolz in der Stimme.

10.2. Familie 2 der zufriedenen (Typ 2) 10.2.1. Familiärer Hintergrund

Interviewt wurde ein verheiratetes Paar im Alter zwischen 35 und 40 Jahren, die drei Kinder haben. Dies waren zwei Mädchen und ein Jungen. Die älteste Tochter war zum Interviewzeitpunkt 8 Jahre, das jüngste Mädchen 4 Jahre, der mittlere Sohn sechs Jahre alt. Er stand kurz vor der Einschulung.

Die Familie wohnt seit neun Jahren im Reuterquartier in Berlin Neukölln. Beide Eltern haben einen Hochschulabschluss. Der Vater hatte im Fach Geschichte promoviert. Die Mutter ist Restaurateurin und arbeitete in verschiedenen Museen in Berlin. Beide

arbeiteten freiberuflich und trugen etwa zu gleichen Teilen zum Familieneinkommen bei.

Der Ehemann, der auch Tischler von Beruf ist, finanzierte einen Teil des Lebensunterhalts mit dem Bau von Spielgeräten für private Auftraggeber. Das Paar äußerte, dass sie sich ihre Arbeitszeiten relativ frei einteilen können. Dies half ihnen, familiäre und berufliche Belange gut zu vereinbaren. Die Arbeitsteilung zwischen Haus- und Erwerbsarbeit, so lässt sich aus einigen Sequenzen ersehen, ist fast gleichwertig. Abwechselnd war jeder Partner einmal mehr oder weniger zu Hause.

Die Frage, wie sie nach Berlin Neukölln gekommen sind, beantworteten die beiden wie folgt: Als Paar kommen sie ursprünglich aus Freiburg. Sie hatten zunächst in Zehlendorf gewohnt, danach in Schöneberg und sind dann nach Neukölln gezogen.

148 10.2.2. Wohnung und Wohnumfeld

Die Wohnung der Familie befand sich im 5. Stock eines Altbaus. Die Wohnfläche betrug ungefähr 100 qm. Die Wohnung hatten sie nach eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen umgebaut. Sie hatten die Wände über dem Herd und Spülbereich mit Terrakotta gefliest.

Der Küchenboden hatte ein Mosaikmuster aus Stein erhalten. Sie hatten einen offenen Kochbereich mit einem Tresen. In einer Ecke stand eine Sitzecke im arabischen Stil mit großen schweren Kissen auf dem Boden. Von der Küche aus gelangte man auf die ungefähr 20 qm große Dachterrasse, dort mit Blick auf andere Höfe und Gärten. Das interviewte Paar war Eigentümer der Wohnung. Auf die Frage seit wann sie in Neukölln wohnen, antwortete der Vater: „Seit neun Jahren wohnen wir jetzt hier in der ...straße.

Wir waren auf der Suche nach einer Dachgeschosswohnung und da haben wir uns mehrere angesehen, eigentlich war Kreuzberg unser begehrtes Ziel, aber da haben wir nichts gefunden und da sind wir hier auf diese Wohnung gestoßen. Uns war klar, dass wir Eigentümer werden wollten. Das war hier möglich und dann haben wir begonnen, diese Wohnung zusammen umzubauen“…(Vater, S. 1, Interview 2: Vor dem Interview erzählte das Paar, dass sie zuerst in Zehlendorf gewohnt hatten, dann in Schöneberg und danach nach Neukölln gezogen sind. Die erstaunte Reaktion: „Ach, das ist aber ungewöhnlich“

(alle lachen) (Interviewerin, S.1). Darauf antwortete die Mutter: „Ja, gegenläufig, nicht wahr?“ Auf die Frage, was sie dazu bewogen hätte, nach Neukölln zu ziehen, antwortete der Vater: „Der Charme des schmuddeligen. Es ist lebendig. Die Nähe zu Kreuzberg. Das Multikulturelle, das man hier alles bekommt, es gibt hier thailändische Läden, Afroshops, Inder. Du kriegst hier einfach alles. Und der Markt am Maybachufer war natürlich ein bestechendes Argument“ (Vater, S.1, Interview 2). Die Mutter ergänzte: Ja, du musstest in Zehlendorf, da musstest du immer schon zwei Tage vorher planen und überlegen, wo bekomme ich jetzt den Ingwer her, den ich für mein Gericht brauche. Und auch sonst war man als Studentin ganz schön abgeschnitten vom Leben. Du warst so weit weg von Mitte z.B. von Prenzlauer Berg und von hier aus kommt man überall gut hin“ (Mutter, S.1, Interview 2). Hier zeigt sich bereits, welche Erwartungen die Eltern hinsichtlich einer Wohnumgebung haben: Es soll lebendig zugehen. Sie schätzten das reichhaltige kulinarische Angebot und die kulturelle Vielfalt Neuköllns.

Mit ihrer Wohnsituation waren die Interviewten sehr zufrieden: Zu den Nachbarn im Haus bestand ein enger Kontakt. Dies besonders zu denjenigen, die auch Eigentümer sind:

Textstelle: „…in einigen Wohnungen, da wechseln die Mieter schon häufig, aber, die die Eigentümer sind wie wir, die bleiben dann und zu denen besteht auch irgendwie eine Art

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von Beziehung, auch wenn man gar nicht so viel mit ihnen zu tun hat“ (Mutter, S. 4, Interview 2). „Also gibt es bei Euch im Hause so etwas wie Solidarität, soziale Unterstützung usw.?“ (Interviewerin, S.4, Interview 2). Darauf die Mutter: „ Ja, zu einigen Nachbarn besteht schon ein ziemlich enger Kontakt. Man kann sie z.B. fragen, ob sie mal kurz auf die Kinder aufpassen, die kommen auch hoch und halten sich hier zwei Stunden auf, wenn wir mal jemanden brauchen für die Abendstunden“ (Mutter, S. 4, Interview 2). Diese Textstellen belegen, dass Solidarität, Unterstützung und gegenseitige Hilfeleistungen in der Nachbarschaft vorhanden sind. Reziproke und vertrauensvolle Beziehungen als ein Merkmal für eine funktionierende Nachbarschaft waren vorhanden.

Der Vater erzählte, dass einige „ältere Damen“ seit 30 Jahren in dem Haus leben. Sie ziehen höchstens von einer Wohnung in die andere Aber auf keinen Fall wollen sie wegziehen.

Der Vater kam noch einmal darauf zu sprechen, dass sie viel Eigenleistung in die Umgestaltung des Innenhofes gesteckt hatten und dass sie jedes Jahr ein Hoffest

organisieren: „da trifft man auch immer alle“ (Vater, S. 4, Interview 2). Die Interviewten fühlten sich für ihre Eigentumswohnung und für die unmittelbare Wohnumgebung verantwortlich. Sie hatten sich ein Mikrosystem geschaffen, in dem der

nachbarschaftliche Kontakt teilweise sehr eng und reziprok ist. Dies ist offenbar ein Merkmal, das für das Wohlbefinden der Eltern in ihrer Wohnumgebung sehr wichtig zu sein scheint.

10.2.3. Beurteilung der institutionellen Ressourcen 10.2.3.1. Grundschule

Die folgenden Ausführungen werden paraphrasiert und zusammengefasst wiedergegeben. Sie belegen, wie bedeutsam die institutionellen Ressourcen für die Eltern und die Kinder sind und wie diese von den Eltern beurteilt werden.

Die älteste Tochter besuchte zum Interviewzeitpunkt eine Grundschule im statistischen Gebiet Karl-Marx-Straße. Auf die Frage, warum die Familie gerade diese Schule ausgewählt hatte, die nicht die Einzugsschule ist, antwortete der Vater: Sie seien eher durch Zufall auf diese Schule gekommen. Sie suchten vorwiegend einen Kinderladen für den Sohn, den sie auch mit Unterstützung von Bekannten fanden. Zu diesem Kinderladen gehörte damals auch ein Hort. Die meisten Hortkinder besuchten diese bestimmte

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Grundschule. Daraufhin haben sich die Eltern die Schule angesehen. Sie waren von dem pädagogischen Konzept angetan und haben ihre Tochter dort angemeldet. Der Vater erläuterte das Konzept der Altersdurchmischung damit, dass die Kinder

jahrgangsübergreifend unterrichtet werden. Die jüngeren Schüler lernen von den älteren.

„Die größeren bekommen immer ein paar Erstklässler zugewiesen, die sie in die Regeln der Schule einführen sollen und ihnen auch helfen, sich zu recht zu finden“ (Vater, S.1, Interview 2).

Diesen Aspekt fand der Vater sehr wichtig. Was ihn jedoch gestört hatte, ist, dass „so ein klassenübergreifendes Konzept sehr hohe Anforderungen an den Lehrkörper stellt“. Der Vater hatte den Eindruck, dass die Lehrerin seiner Tochter Schwierigkeiten hat, sich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder einzustellen. Dies hatte seiner Meinung nach zur Folge, dass seine Tochter unterfordert blieb, weil einige schwächere Schüler zu viel Aufmerksamkeit bekommen (paraphrasiert). Gefragt nach dem Anteil ausländischer Kinder: Der Vater schätzte den Ausländeranteil auf 50 % und betonte, dass die Schule keine Einzugsschule ist. Anderenfalls, so vermutete er, würde die Zusammensetzung der Schülerschaft sicher ganz anders aussehen. Die Mutter ergänzte, dass diese Schule kein Abbild des Umfeldes des Kiezes sei. Dies zeige sich nach deren Meinung daran, dass verhältnismäßig wenig Schüler ausländischer Herkunft an der Schule sind. Ebenso zähle, dass auch die Eltern eher aus bildungsnäheren Schichten kommen (paraphrasiert). Die Mutter schätzte den Führungsstil der Direktorin, die sehr resolut sein soll, als positiv ein.

„Die hat ganz genaue Vorstellungen wie alles zu laufen hat und das macht sie den Eltern auch unmissverständlich klar“ (Mutter, S.2, Interview 2) Der Vater ergänzte, dass die Direktorin es z. B. nicht dulde, wenn die Kinder verspätet aus den Ferien zurück kommen:

„Also drei Monate Türkeiurlaub ist nicht“ (Vater, S. 2, Interview 2). Den

Schwimmunterricht durften türkische Mädchen ebenso nicht fernbleiben. Die Eltern waren mit dem Führungsstil der Direktorin und mit dem Schulkonzept sehr zufrieden.

Deutlich zu spüren war aber auch, dass sich die Eltern wie auf einer Insel oder Oase inmitten eines schwierigen bildungsferneren Umfeldes fühlten.

10.2.3.2 Zufriedenheit mit den Kinderbetreuungseinrichtungen

Weniger glücklich war der Vater der Familie mit der Nachmittagsbetreuung im Hort, welcher der Grundschule angegliedert ist: Dieser wurde seit der Reform des Berliner

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Schulgesetzes rechtlich der Schule zugeordnet. Der Vater fürchtete dadurch eine

Qualitätsminderung in der Betreuung und längere Wegezeiten, um die Kinder abzuholen:

„Ja, und bisher war es eben so, dass Hort und Kinderladen an einem Ort waren, wir also alle drei Kinder an einem Ort abholen konnten. Und ab jetzt ist es so, dass der Hort rechtlich der Schule zugeteilt wurde, was erst einmal bedeutet, dass wir die Kinder an verschiedenen Orten abholen müssen. Und es wird einen schlechteren

Betreuungsschlüssel geben, also vorher war es so, dass ca. 9 Kinder auf eine Erzieherin kamen und in einer Gruppe waren und ab Sommer werden ca. 60 Kinder aufgenommen, um die sich dann drei Erzieherinnen kümmern. Wir befürchten daher auch eine

Qualitätsminderung in der Betreuungsintensität und was die Räumlichkeiten betrifft“

(Vater, S. 2, Interview 2). In dieser Äußerung des Vaters sind zwei Aspekte benannt, die der Vater als Problem sah: Zum einen ist es das Abholen von drei Kindern an

verschiedenen Orten. Zum anderen geht es um die Befürchtung der Qualitätsminderung in der Betreuung aufgrund eines anderen Betreuungsschlüssels. Der Vater legte Wert auf kleine Betreuungsgruppen. Die Informationen über den Hort, den die achtjährige Tochter besuchte, hatten die Eltern über Bekannte erhalten.

Der Hort, so berichtete die Mutter, war eigentlich bereits besetzt. Allein mit Unterstützung von Bekannte hatten sie es geschafft, dort einen Patz für die Tochter zu bekommen. Der Kinderladen, in dem der Sohn untergebracht war, wird von Erzieherinnen geleitet, was der Vater für das bessere Konzept hielt. Das Modell der Elterninitiative lehnte der Vater aufgrund der Erfahrung mit dem ehemaligen Kinderladen Kila e.V. ab. „… aus der Erfahrung mit dem alten Kinderladen Kila e.V. wollten wir das nicht mehr, denn die hatten ja überhaupt kein Konzept und waren ja auch nicht besonders kompetent“.

Interviewerin: „Und wie wird der geführt. Ist das ein Erzieherinnenmodell, also von den Erzieherinnen geführt?“ (Interviewerin, S. 3, Interview 2). Vater: „Ja, und das läuft wesentlich besser. Die haben ein vernünftiges Konzept und die Eltern interessieren sich auch dafür“. (Vater, S. 3. Interview 2). Die Mutter ergänzte: „Und die Eltern, die ihre Kinder zur Betreuung hingeben, sind auch nicht so die typischen Neuköllner, die jetzt den Kiez abbilden. Der Kinderladen ist eher eine Art Insel, wie eine Oase und es gibt auch kaum ausländische Kinder“ (Mutter, S. 3 Interview 2). Interviewerin:“ Nein?“. Mutter:

„Höchstens mal, so dass die Mutter Engländerin ist und der Vater deutscher, aber kaum türkische oder arabische“ (Mutter, S. 3, Interview 2). Diese Aussage verdeutlicht, dass die Eltern hohe Erwartungen hinsichtlich der Betreuungseinrichtungen ihrer Kinder hatten.

Neben kompetenten Erzieherinnen und einem pädagogischen Konzept legten sie Wert auf

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engagierte Eltern, die sich für die Belange ihrer Kinder einsetzen. Dieses Engagement hatte der Vater, der in dem ersten Kinderladen („Kila e.V.“) auch Vorstand war, vermisst.

Die Mutter betonte nochmals, dass die Zusammensetzung der Kinder im Hort und der Elternschaft kein „Abbild des Kiezes“ sei, was sie wohl an dem Anteil ausländischer Eltern und Kinder festmachte. Formulierungen wie „Insel“ oder „Oase“ verdeutlichen, dass sich die Eltern anders als die übrigen Bewohner der Nachbarschaft sehen. Nach Wahrnehmung der Mutter besteht der Bezirk hauptsächlich aus ausländischen, u. zwar aus türkischen und arabischen Bewohnern. Diese kategorisierte die Mutter als „typische Neuköllner“. Diese Kategorie schien negativ besetzt zu sein.

10.2.3.3. Freizeitgestaltung innerhalb und außerhalb Neuköllns, das