3. Standortbedingungen in Westchina
3.3. Infrastruktur- und Infrastrukturdichte
3.3.4 Bildung und Wissenschaft
Tabelle 33: Anzahl der höheren Bildungseinrichtungen und Lehrkörper im Jahr 2001 Region Allg.
Guizhou 30 1.042.840 7 1 2 4 - 300.233 8
Yunnan 28 1.365.230 9 2 1 2 1 356.500 5
Shaanxi 47 702.510 3 15 1 2 1 502.404 1
Gansu 25 920.530 5 1 2 1 - k. A. 6
Qinghai 8 545.100 1 - 1 - - 261.750 10
Ningxia 8 616.480 2 - 1 1 - 299.125 9
Xinjiang 21 800.390 4 1 2 2 - 434.428 3
Quelle: Eigenentwurf, Daten: STATISTICAL YEARBOOK OF CHINA 2002
Sichuan und Shaanxi haben die meisten Universitäten, allerdings weisen Qinghai, Ningxia und Shaanxi das beste Verhältnis zwischen Bevölkerungszahl und Anzahl der Universitäten auf. Shaanxi hat die meisten Lehrkräfte pro Universität, gefolgt von Sichuan und Xinjiang.
Die wenigsten Lehrkräfte haben Universitäten in Ningxia und Qinghai.
Am bekanntesten sind in Yunnan die Institute der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, das Observatorium Yunnan, die Institute für Zoologie und Botanik Kunming sowie das Institut für Tropenbotanik in Jinghong.
Die Hochschulen in Guizhou befinden sich in Guiyang, Zunyi, Tongren, Bijie, Liupanshui, Anshun, Duyun und Kaili. Guizhou verfügt über 118 zentrale Forschungsinstitutionen mit mehr als 4.400 Wissenschaftlern.
Sichuan ist als Wissenschaftszentrum Südwestchinas zu bezeichnen, insbesondere mit der Hauptstadt Chengdu. Es gibt 329 staatliche Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen mit etwa 35.000 Wissenschaftlern, u. a. fünf Institute der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Chengdu (SCHÄDLER 1998).
Xi’an (Shaanxi) ist ein wichtiges Wissenschaftszentrum in Nordwestchina und verfügt über mehr als 47 Hochschulen und Universitäten, davon 33 in Xi’an mit mehr als 126.000 Studierenden. Drei Institute der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, nämlich das Observatorium Shaanxi in Xi’an, das Institut für Feinmechanik in Xi’an und das Institut für Boden- und Wasserhaltung in Xianyang sind von großer Bedeutung.
Die Chinesische Akademie der Wissenschaft unterhält in Lanzhou (Gansu) Institute für Geologie und Wüstenforschung und Hochland-Biologie. Für die Entwicklung von Hochtechnologie und neuen Technologien wurde in Lanzhou eine staatliche Entwicklungszone in Jinchang und zwei weitere Zonen auf Provinzebene eingerichtet.38
Das Wüstenforschungsinstitut der Akademie der Wissenschaften unterhält in Ningxia zwei Forschungsstationen, nämlich in Shaptou und in Yanchi. Gegenwärtig gibt es 115 Forschungseinrichtungen, 140.063 Forscher, 5 Fachoberschulen und Universitäten, 793 Berufsschulen, 433 Mittelschulen und 3.267 Grundschulen. 97 % der Kinder im schulfähigen Alter erhalten eine Ausbildung. Um die Qualität der Ausbildung der Hui-Minderheit zu verbessern, gibt es 97 Grundschulen, 17 Mittelschulen und eine Berufsschule ausschließlich für Hui-Studenten.
38 http://www.china.org.cn/de-24/24-19.htm
Die bekannteste Hochschule in Qinghai ist die Nationalitätenhochschule Qinghai in Xining.
Von Bedeutung ist außerdem das Qinghaier Institut für Salzseen sowie das Institut für Biologie der Hochebenen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.
Die Chinesische Akademie der Wissenschaften unterhält in Xinjiang Institute für Biologie, Bodenkunde und Wüstenforschung sowie die Akademie für Agrarwissenschaften, welche mit 22 Ländern kooperiert (SCHÄDLER 1998).
In Guangxi hatten nur 2,4 % der Bevölkerung eine tertiäre Ausbildung im Vergleich zum nationalen Durchschnitt von 3,6 % im Jahr 2000. Auf der anderen Seite nahm die Zahl der Analphabeten von 1990 bis 2000 von 4,48 Mio. auf 1,7 Mio. ab.39
Tabelle 34: Ausgaben der Regierung für Bildung und Wissenschaft im Jahr 2001 (in 10.000 RMB) Region Ausbil- Guangxi 934.718 4 135.480 2 19.102 5 620.103 23.844 Chongqing 698.721 6 48.466 6 24.158 3 332.065 8.306 Sichuan 1.619.988 1 303.298 1 46.290 1 852.367 32.088 Guizhou 528.487 8 44.494 8 14.869 6 444.172 17.406 Yunnan 976.175 3 123.494 3 40.526 2 762.797 34.435 Shaanxi 1.014.585 2 82.158 5 22.773 4 523.579 16.892 Gansu 535.287 7 85.429 4 11.963 8 359.811 14.319 Qinghai 128.178 10 11.252 10 4.985 10 101.814 3.581 Ningxia 148.649 9 45.265 7 7.079 9 108.879 5.263 Xinjiang 702.243 5 27.954 9 11.995 7 428.485 14.221 Quelle: Eigenentwurf, Daten: STATISTICAL YEARBOOK OF CHINA 2002
Innerhalb der Regierungsausgaben für Bildung und Wissenschaft stand Sichuan an der Spitze, gefolgt von Shaanxi. Die größten Unterschiede bezüglich der Ausgaben bestanden bei den Ausgaben für Innovationen. In Ningxia und Qinghai waren die Regierungsausgaben am niedrigsten.
Tabelle 35: FuE-Ausgaben für wissenschaftliche Forschungsinstitutionen im Jahr 2001 (in 10.000 RMB) Region Gesamt-
Guangxi 6.961 7 201 1.952 4.808 2.686 948
Chongqing 22.353 5 0 5.175 17.178 3.906 4.528 Sichuan 258.906 1 17.209 60.670 181.027 44.537 37.774
Guizhou 5.329 8 1.401 479 3.449 2.090 840
Yunnan 31.281 3 4.066 8.710 18.505 7.276 4.357 Shaanxi 251.636 2 5.682 48.856 197.098 41.730 56.237
39 http://www.china.org.cn/de-xibu/guangxi-de.htm
Gansu 28.767 4 12.969 5.027 10.771 7.954 3416
Qinghai 2.099 9 357 529 1.213 1.084 113
Ningxia 1.173 10 156 362 655 402 98
Xinjiang 7.839 6 914 2.475 4.450 1.818 733
Quelle: Eigenentwurf, Daten: STATISTICAL YEARBOOK OF CHINA 2002
Bei den Ausgaben für wissenschaftliche Forschungsinstitutionen lag Sichuan an der Spitze, dicht gefolgt von Shaanxi. Sichuan hatte höhere Forschungsausgaben als Shanghai. Shaanxi war in den Bereichen experimentelle Entwicklung und bei der Laborausstattung führend. Die Ausgaben für die Laboraustattung waren dabei höher als in Shanghai. Die Ausgaben in Ningxia und Qinghai betrugen nicht einmal ein Zwanzigstel der Ausgaben von Shaanxi.
Tabelle 36: FuE-Ausgaben für höhere Bildung im Jahr 2001 (in 10.000 RMB) Region Gesamt-
Guangxi 9.397 4 3.762 4.771 864 4.523 11480
Chongqing 14.939 3 1.384 10.018 3.537 2.974 2910 Sichuan 33.151 2 6.336 14.315 12.500 5.950 6.961
Guizhou 1.051 7 305 503 243 439 118
Yunnan 5.426 5 1.007 3.227 1.191 1.007 1.182
Shaanxi 44.300 1 5.255 19.397 19.648 6.795 7.968
Gansu 3.476 6 1.360 1.769 347 423 361
Qinghai 525 9 48 105 372 253 1
Ningxia 358 10 123 190 45 172 7
Xinjiang 940 8 263 521 156 372 61
Quelle: Eigenentwurf, Daten: STATISTICAL YEARBOOK OF CHINA 2002
Die Ausgaben für höhere Bildung betrugen nur etwa ein Zehntel der Ausgaben für wissenschaftliche Forschungsinstitutionen. Die Unterschiede der Ausgaben zwischen den einzelnen Provinzen waren nicht so groß. Shaanxi hatte die höchsten Ausgaben, gefolgt von Sichuan, wo für den Bereich Grundlagenforschung am meisten ausgegeben wurde. In allen anderen Bereichen hatte Shaanxi die höchsten Ausgaben. Ningxia und Qinghai hatten die niedrigsten Ausgaben.
Tabelle 37: FuE-Ausgaben für Unternehmen im Jahr 2001 (in 10.000 RMB) Region Gesamt- Guangxi 60.923 4 1.103 6.616 53.204 18.752 13.796 Chongqing 61.449 3 47 4.717 56.685 16.599 11.822 Sichuan 138.539 2 1.108 4.604 132.826 38.711 29.476
Guizhou 34.538 5 269 397 33.872 8.532 7.664
Yunnan 28.005 7 97 1.264 26.645 7.082 7.050
Shaanxi 188.970 1 818 22.956 165.196 45.404 23.980
Gansu 33.803 6 0 1.295 32.508 13.671 4.062
Qinghai 8.759 10 109 855 7.795 2.244 2.819
Ningxia 13.834 9 0 660 13.174 2.256 1.940
Xinjiang 20.885 8 0 4.664 16.220 7.819 1.542 Quelle: Eigenentwurf, Daten: STATISTICAL YEARBOOK OF CHINA 2002
Bezüglich der FuE-Gesamtausgaben für Unternehmen stand Shaanxi auf Platz eins, gefolgt von Sichuan. Im Bereich der Grundlagenforschung für Unternehmen gaben Gansu, Ningxia und Xinjiang im Jahr 2001 nichts aus. Sichuan und Guangxi hatten die höchsten Ausgaben in der Grundlagenforschung. Sichuan hatte auch die höchsten Ausgaben für die Laborausstattung; in den anderen Bereichen der angewandten Forschung, experimentellen Entwicklung und bei den Laborausgaben hatte Shaanxi die höchsten Ausgaben.
Tabelle 38: FuE-Ausgaben für Produktion im Jahr 2001 (in 10.000 RMB) Region Gesamt-
Guangxi 54.244 4 5.414 488.330 15.971 12465
Chongqing 57.142 3 3.989 53.154 14.745 10767 Sichuan 119.556 2 5.467 114.089 33.412 24.981
Guizhou 32.732 5 163 32.569 8.002 7.097
Yunnan 22.811 7 1.131 21.680 5.943 5.420
Shaanxi 169.402 1 13.947 155.455 40.394 19.340
Gansu 27.844 6 465 27.379 10.599 3397
Qinghai 5.450 9 133 5.316 1.395 2016
Ningxia 13.057 8 566 12.491 1.897 1744
Xinjiang 5.228 10 0 5.228 1.406 379
Quelle: Eigenentwurf, Daten: STATISTICAL YEARBOOK OF CHINA 2002
Shaanxi hatte die höchsten FuE-Ausgaben für Produktion innerhalb Westchinas, mit Ausnahme für den Bereich der Laborausstattung, in welchem Sichuan führend ist.
Tabelle 39: FuE-Ausgaben für Elektrizität, Gas und Wasser im Jahr 2001 (in 10.000 RMB) Region Gesamt-
Guangxi 577 4 108 11.085 453 4248
Chongqing 495 5 2 494 61 123
Sichuan 5.820 1 99 5.721 1.425 1.434
Guizhou 4 9 0 4 1 0
Yunnan 238 7 0 238 15 107
Shaanxi 4.109 2 3.186 923 690 2.087
Gansu 1.183 3 33 1.150 819 253
Qinghai 145 8 27 118 56
-Ningxia 331 6 0 331 150 159
Xinjiang - 10 - -
-Quelle: Eigenentwurf, Daten: STATISTICAL YEARBOOK OF CHINA 2002
Sichuan hatte die höchsten FuE-Ausgaben für diesen Bereich. Xinjiang, Ningxia, Yunnan und Guizhou gaben dafür hingegen fast überhaupt nichts aus. Für die experimentelle Entwicklung gibt Sichuan mit weitem Abstand am meisten aus, ebenso im Bereich der Laborausgaben. Bei den Ausgaben für die Ausstattung stand Shaanxi auf Platz eins. Xinjiang hatte keine Ausgaben für den gesamten FuE-Bereich Elektrizität, Gas und Wasser. Guangxi hatte die höchsten Laborausgaben, dies lässt auf eine positive zukünftige Entwicklung im Bereich Elektrizität, Gas und Wasser schließen, insbesondere im Hinblick auf die Nutzung von Wasserkraft.
Tabelle 40: FuE-Ausgaben für Bodenerkundung und Wasser im Jahr 2001 (in 10.000 RMB) Region Gesamt-
-Chongqing 273 6 103 170 50 115
Sichuan 1.406 1 106 1.300 905 288
Guizhou 515 4 236 278 248 93
Yunnan 17 10 0 17 12 1
Shaanxi 1.129 3 1.005 124 543 97
Gansu 1.383 2 497 886 755 121
Qinghai 40 9 10 30 25 7
Ningxia 136 8 45 91 72 3
Xinjiang 215 7 59 156 65 150
Quelle: Eigenentwurf, Daten: STATISTICAL YEARBOOK OF CHINA 2002
Sichuan gab am meisten für Bodenerkundung und Wasserschutz aus und übertraf sogar Shanghai, dicht gefolgt von Gansu. Yunnan investierte kaum in diesen Bereich. Shaanxi gab am meisten für die wissenschaftliche Forschung aus.
Tabelle 41: FuE-Ausgaben für Transport, Post und Telekommunikation im Jahr 2001 (in 10.000 RMB) Region Gesamt-
Shaanxi 4.061 1 739 3.322 669 3.029
Gansu 418 6 238 180 251 4
Qinghai 287 7 287 0 31 226
Ningxia 73 9 73 0 57
-Xinjiang 6 10 0 6 4 0
Quelle: Eigenentwurf, Daten: STATISTICAL YEARBOOK OF CHINA 2002
Shaanxi gab im Bereich Transport und Telekommunikation am meisten für FuE aus. Guizhou, Yunnan und Xinjiang investierten nicht in die wissenschaftliche Forschung. Shaanxi hatte höhere Ausgaben für die Ausstattung als Beijing.
Tabelle 42: FuE-Ausgaben für wissenschaftliche Forschung im Jahr 2001 (in 10.000 RMB) Region Gesamt-
ausgaben
Rang Wissenschaftliche Forschung
Experimentelle Entwicklung
Labor- ausgaben
Ausstattung
Beijing 975.666 395.301 580.365 160.257 130217 Shanghai 237.971 127.954 110.017 50.135 45935
Guangxi 7.712 7 2.448 5.264 3.030 1059
Chongqing 23.532 5 5.268 18.263 4.456 4887
Sichuan 268.992 1 80.031 188.962 47.036 39.575
Guizhou 6.196 8 2.201 3.994 2.291 1.134
Yunnan 33.531 3 13.010 20.522 8.500 4.516
Shaanxi 256.158 2 57.058 199.100 43.550 57.367
Gansu 31.168 4 18.351 12.817 8.540 3742
Qinghai 2.314 9 946 1.368 1.198 136
Ningxia 1.613 10 713 901 575 145
Xinjiang 10.134 6 4.859 5.274 4.559 1.081
Quelle: Eigenentwurf, Daten: STATISTICAL YEARBOOK OF CHINA 2002
Bei den FuE-Ausgaben für wissenschaftliche Forschung und polytechnische Dienstleistungen war die Spannbreite groß. Die höchsten Investitionen wurden in Sichuan getätigt, an zweiter Stelle stand Shaanxi mit den höchsten Investitionen in den Bereichen der experimentellen Entwicklung und Ausstattung.
Um das Ausbildungsniveau in ländlichen Gegenden zu erhöhen, hat die Regierung das Projekt „Inter-College Network“ gestartet. Universitäten in Westchina werden durch einen zentralen Server verbunden und werden so Zugang zum chinesischen Ausbildungs- und Forschungsnetzwerk (CERNET) haben. Die Zentralregierung hat dieses Projekt als Fernbildungsprogramm gestartet und will bis 2010 9,3 Mrd. RMB investieren und auch die Fernbildung in Grund- und Mittelschulen fördern. Des Weiteren wird ein Satellitenübertragungsnetzwerk für Fernbildung gestartet. Dies soll mehr als 10.000 Schulen in ländlichen Räumen in Westchina unterstützen. Dieses Projekt wird auch „STAND“
genannt, da es den Bewohnern der ländlichen Gegenden die Chance geben soll, auf ihren
eigenen Füßen zu stehen und mit neuen Kenntnissen ihre Zukunft zu verbessern (YEUNG &
SHEN 2004).