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c) Weitere sich aus der Analyse der Urteile ergebende Maßnahmen

5. Ergebnisse der quantitativen Befragung

5.1 Beschreibung der Stichprobe

Im Rahmen der repräsentativen Haushaltsbefragung wurden 1.531 telefonische Interviews durchgeführt.

Die von GESIS bereitgestellte Bruttostichprobe umfasste insgesamt 44.636 Rufnummern, davon 13.482  Mobilnummern. Durch das Gabler-Häder-Verfahren (s. nächster Abschnitt) wird auch eine Vielzahl ungültiger Rufnummern erzeugt, welche den größten Anteil an den neutralen Stichprobenausfällen aus-machen. Weitere neutrale Ausfälle ergaben sich bei Unternehmensanschlüssen oder bei Haushalten, die nicht zur Zielgruppe gehörten, da dort niemand zur Zeit des Anrufs oder in den vergangenen drei Jahren erwerbstätig war. Die bereinigte Bruttostichprobe umfasste 13.380 Rufnummern. Daraus wurden 1.531 In-terviews realisiert, was einer Ausschöpfungsquote von elf Prozent entspricht. 58 Prozent der gültigen Kon-takte konnten trotz der durchschnittlich sechs telefonischen Kontaktversuche nicht erreicht werden, 30 Prozent haben ihre Teilnahme verweigert. Damit haben sich von den erreichten Personen etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) an den Interviews beteiligt. Die Nicht-Erreichbarkeit der Zielpersonen ist in Telefonbefragungen von Privatpersonen in Haushalten generell der Hauptgrund für geringere Ausschöp-fungsquoten. In dieser Stichprobe kommt noch erschwerend hinzu, dass ausschließlich erwerbstätige Per-sonen befragt wurden, deren Erreichbarkeit zu Hause am Festnetztelefon (aber auch mobil) eingeschränkt ist, obwohl auch abends bis 21 Uhr und samstags versucht wurde, sie zu erreichen. Die Zielpersonen über ihre Mobilnummern zu erreichen, gelingt in der Regel noch seltener, in dieser Stichprobe nur in einem Drittel der Fälle.

Jede Zielperson hatte aufgrund der Zufallsauswahl der Telefonnummern in der dual-frame-Bruttostich-probe nach dem Gabler-Häder-Design von GESIS die gleich große Chance, in die Stichdual-frame-Bruttostich-probe zu gelangen, was auf der ersten Auswahlebene die Repräsentativität gewährleistet. Ob es der Zielperson bei der Telefon-befragung gelungen ist, in die Netto-Stichprobe zu gelangen, hing in hohem Maße davon ab, ob sie tele-fonisch erreicht werden konnte oder nicht. Da in der vorliegenden Studie die Verweigerungsquoten im Vergleich zu anderen (unangekündigten) Telefonbefragungen relativ niedrig liegen, kann davon ausgegan-gen werden, dass die Stichprobe als repräsentativ anzusehen ist. Auch eine Prüfung der Verteilung sozial-statistischer Merkmale wie Alter, Geschlecht und Voll- / Teilzeiterwerbstätigkeit in der Stichprobe im Ver-gleich zur aktuellen Beschäftigtenstatistik lässt keine studienspezifischen Verzerrungen erkennen, außer dass Frauen häufiger teilgenommen haben als Männer (56 Prozent vs. 44 Prozent) und jüngere Beschäf tigte leicht unterrepräsentiert sind. Von einer nachträglichen Gewichtung wurde abgesehen, da keine ex akten Zahlen für die Personengruppe der Erwerbstätigen in den letzten drei Jahren vorliegen.

Aufgrund des eng gesteckten zeitlichen und finanziellen Rahmens der Studie konnten zusätzliche Stich-proben und Befragungsmethoden für schwer erreichbare Zielgruppen nicht einbezogen werden, etwa für gehörlose, unterstützt kommunizierende und kognitiv beeinträchtigte Menschen, oder für solche, die nicht ausreichend Deutsch sprechen; zwar bestand die Möglichkeit, durch mehrsprachige Interviewer_

innen auch in einigen anderen Sprachen zu befragen (z. B. auf Englisch, Russisch und Türkisch), diese wur-de jedoch kaum genutzt. Dennoch entsprach wur-der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in wur-der

52 Ergebnisse der quantitativen Befragung

Stichprobe mit 22 Prozent in etwa dem Anteil in der Gesamtbevölkerung14 und auch Menschen mit Be-hinderung konnten mit neun Prozent15 anteilsmäßig adäquat einbezogen werden. Die Zielgruppe der Per-sonen, die in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten, wurde im Rahmen einer Lehrfor-schung zumindest explorativ in die Untersuchung einbezogen (s. Kapitel 8).

Im Folgenden finden sich einige soziodemografische Angaben zur Zusammensetzung der Stichprobe der quantitativen Befragung (s. Tabelle 1).

Tabelle 1: Soziodemografische Beschreibung der Stichprobe

Häufigkeit Gültige Prozente

Geschlecht Weiblich 852 56

Männlich 673 44

Trans (z. B. transgender, trans-ident, transgeschlechtlich)

1 (0)

Lehne eine Zuordnung für mich ab

1 (0)

Alter Bis unter 30 Jahre 165 11

30 bis 49 Jahre 667 44

50 bis 59 Jahre 509 33

60 Jahre und älter 178 12

Keine Angabe 12 1

Schulabschluss Von der Schule abgegangen ohne Hauptschulabschluss (Volksschulabschluss)

11 1

Hauptschulabschluss (Volks-schulabschluss oder DDR Polytechnische Oberschule 8. / 9. Klasse)

168 11

Realschulabschluss (Mittlere Reife oder DDR Polytechnische Oberschule 10. Klasse)

489 32

Fachhochschulreife (FOS) 174 11

Hochschulreife / Abitur 647 42

Förderschule / Sonderschule 2 (0)

Ausländischer Schulabschluss 26 2

Sonstiges 4 (0)

Weiß nicht / keine Angabe 10 1

14 Das Statistische Bundesamt weist für 2017 einen Anteil von 24 Prozent aus, die selbst oder deren Eltern nicht in Deutschland geboren waren (s. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2018/08/PD18_282_12511.html).

15 Schwerbehindertenanteil nach Statistischem Bundesamt 9,4 Prozent (s. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/

Gesundheit/Behinderte-Menschen/_inhalt.html).

Häufigkeit Gültige Prozente

Befristung der Stelle Befristet 161 12

Unbefristet 1.169 88

Eltern der Befragten oder Befragte selbst auf das Gebiet der BRD gezogen

54 Ergebnisse der quantitativen Befragung

Häufigkeit Gültige Prozente Wie oft werden sie aufgrund

Ihrer Sprache, Ihres Aussehens oder Namens als nichtdeutsch wahrgenommen?

Häufig 85 6

Gelegentlich 111 7

Selten 150 10

Nie 1.176 77

Haben Sie eine dauerhafte Behinderung oder Beeinträch-tigung?

Ja 136 9

Nein 1.390 91

Ist diese Behinderung sichtbar? Ja 37 27

Nein 99 72

Weiß nicht 1 (0)

Sexuelle Orientierung Heterosexuell 1.437 94

Homosexuell (schwul oder lesbisch)

21 1

Bisexuell 14 1

Anmerkung: Zahlen in Klammern verweisen darauf, dass die Zellenbesetzung hier niedrig (0–5 Nennungen bzw. Fälle) und dadurch die Prozentangabe nicht aussagekräftig ist.

Aus der folgenden Tabelle wird ersichtlich, in welchen Branchen bzw. Wirtschaftszweigen die Befragten arbeiten bzw. in den letzten drei Jahren gearbeitet haben. Die Verteilung entspricht in etwa der Verteilung der Branchenzugehörigkeit in der erwerbstätigen Bevölkerung, mit einer leichten Überrepräsentanz von öffentlicher Verwaltung, Erziehung und Unterricht und einer leichten Unterrepräsentanz von verarbei-tendem und Baugewerbe sowie Handel und Dienstleistungen.16 Die größten Gruppen der Befragten arbei-teten im verarbeitenden Gewerbe (17 Prozent), im Gesundheits- und Sozialwesen (16 Prozent) sowie im Handel, in der öffentlichen Verwaltung und in Erziehung und Unterricht (mit jeweils knapp zehn Prozent, s. Tabelle 2).

Tabelle 2: Branche bzw. Wirtschaftszweig des Unternehmens des_der Befragten

Häufigkeit Gültige Prozente

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 29 2

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 3 (0)

Verarbeitendes Gewerbe 266 17

Energieversorgung 21 1

Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung 9 1

Baugewerbe 53 4

Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 152 10

16 S. a. https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/_inhalt.html#sprg229398.

Tabelle 1: Fortsetzung

Häufigkeit Gültige Prozente

Verkehr und Lagerei 67 4

Gastgewerbe 42 3

Information und Kommunikation 38 3

Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 67 4

Grundstücks- und Wohnungswesen 12 1

Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

65 4

Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 22 1 Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 152 10

Erziehung und Unterricht 145 10

Gesundheits- und Sozialwesen 251 16

Kunst, Unterhaltung und Erholung 37 2

Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 73 5

Private Haushalte mit Hauspersonal; Herstellung für Eigenbedarf 7 1

Exterritoriale Organisationen und Körperschaften 12 1

Sonstiges 5 (0)

Keine Angabe 3 (0)

Gesamt 1.531 100

Anmerkung: Zahlen in Klammern verweisen darauf, dass die Zellenbesetzung hier niedrig (0–5 Nennungen bzw. Fälle) und dadurch die Prozentangabe nicht aussagekräftig ist.

Die häufigsten Berufsgruppen, denen die Befragten angehörten, waren im Bereich der Dienstleistungs-berufe und im Verkauf (knapp 25 Prozent), der akademischen Berufe (knapp 20 Prozent), der Bürokräfte und verwandten Berufe (knapp 15 Prozent), der Führungskräfte (13 Prozent) sowie der technischen und gleichrangigen nichttechnischen Berufe (knapp elf Prozent) angesiedelt (s. Tabelle 3).

Tabelle 3: Berufsgruppe des_der Befragten

Häufigkeit Gültige Prozente

Führungskräfte 196 13

Akademische Berufe 302 20

Techniker_innen und gleichrangige nichttechnische Berufe 163 11

Bürokräfte und verwandte Berufe 226 15

Dienstleistungsberufe und Verkäufer_innen 379 25

Fachkräfte in der Landwirtschaft und Fischerei 15 1

Handwerks- und verwandte Berufe 87 6

Tabelle 2: Fortsetzung

56 Ergebnisse der quantitativen Befragung

Häufigkeit Gültige Prozente

Anlagen- und Maschinenbediener_innen und Montageberufe 65 4

Hilfsarbeitskräfte 71 5

Angehörige der regulären Streitkräfte 3 (0)

Sonstiges 21 1

Weiß nicht / keine Angabe 3 (0)

Gesamt 1.531 100

Anmerkung: Zahlen in Klammern verweisen darauf, dass die Zellenbesetzung hier niedrig (0–5 Nennungen bzw. Fälle) und dadurch die Prozentangabe nicht aussagekräftig ist.

Knapp ein Viertel der Befragten arbeitet in kleineren Betrieben von bis zu zehn Personen, ein gutes weite-res Viertel ist in Betrieben von elf bis 50 Personen beschäftigt und etwa die Hälfte in Betrieben von 50 bis über 1.000 Personen (s. Tabelle 4).

Tabelle 4: Anzahl der Personen im Betrieb bzw. in der Dienststelle

Häufigkeit Gültige Prozente

1 Person 77 5

2–5 Personen 140 9

6–10 Personen 147 10

11–50 Personen 416 27

51–100 Personen 169 11

101–1.000 Personen 391 26

Über 1.000 Personen 191 13

Keine Angabe 77 5

Gesamt 1.531 100

5.2 Operationalisierung von sexueller Belästigung