„Wir sind an der Schwelle zum Umbruch“

43. WOCHE G E L D E R N K E V E L A E R X A N T E N S T R A E L E N A L P E N K E R K E N I S S U M W E E Z E S O N S B E C K WA C H T E N D O N K R H E U R D T SAMSTAG 27. OKTOBER 2018

Stefan Rouenhoff:

„Wir sind an der Schwelle zum Umbruch“

CDU-Bundestagsabgeordneter war zu Besuch bei den Niederrhein Nachrichten. Seite 2

Zehnstündiger Marathon für das „Nibelungenlied“

Über 60 Vorleser sorgten für spannende Unterhaltung im Siegfriedmuseum. Seite 5

„Bang Bang - schrill, wild, Glitzer total“

NN verlosen 3x2 Tickets für neue Show

im GOP Variete-Theater in Essen. Seite 18

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Der Landtag NRW will prüfen, ob Hausbesitzer weiterhin „Straßenausbaubeiträge“ zahlen müssen

NIEDERRHEIN. Mit ihrer Aus- sage, das Kommunalabgabege- setz prüfen zu wollen, hat NRW- Bauministerin Ina Scharrenbach Hoffnungen bei vielen Bürgern geweckt. Aktuell fordern die meisten Kommunen in NRW so- genannte Straßenausbaubeiträ- ge von Hausbesitzern, vor deren Grundstück eine Straße saniert wird. In Bayern und Baden- Württemberg wird der Straßen- ausbau grundsätzlich aus Steuern finanziert. Hessen stellt es seinen Kommunen frei, ob sie die Haus- besitzer zur Kasse bitten. Sechs weitere Bundesländer legen die Kosten für den Straßenbau auf alle Bürger einer Stadt um.

In Xanten hat nun die Bürger- Basis-Xanten (BBX) beantragt,

„den Vollzug der Satzung über die Erhebung von Straßenaus- baubeiträgen“ auszusetzen, bis der Landtag NRW eine Entschei- dung getroffen hat. In einem Brief an Bürgermeister Thomas Görtz schreibt die BBX-Fraktion:

„Straßenausbaubeiträge sind zu- nehmend existenzbedrohend. Al- lein aufgrund des immer weiter sinkenden Rentenniveaus wird es für viele ältere Hauseigentümer nahezu unmöglich, neben Rück- lagen für die lnstandhaltung des Hauses auch noch unbefristet erhebliche Mittel für den kaum kalkulierbaren Fall des Straßen- ausbaus zu bilden.“

Die BBX glaubt, dass die Bei- träge wegen wachsender Proteste aus der Bürgerschaft bald auch in NRW abgeschafft werden. Des- halb sollten auch „bereits erteilte Bescheide“ in Xanten ausgesetzt und im Haushalt 2019 eingeplant werden.“ Xantens Bürgermeister hat angekündigt, „in Ruhe“ über den Antrag beraten zu wollen.

Er geht allerdings nicht davon aus, dass der Landtag vor 2020 über die Straßenausbaubeiträ- ge entscheiden wird. Auch die Stadt Rees warnt ihre Bürger vor

zu hohen Erwartungen: „Es ist überhaupt nicht sicher, ob und wann eine Änderung des gelten- den Rechts erfolgt“, sagt Stadt- sprecher Jörn Franken.

In Rees haben vor einer Wo- che drei Anrainer der sanierten Sahlerstraße Widerspruch gegen Beitragsforderungen der Stadt verwaltung eingelegt. Wilma Sent, Heidi Wawers und Rüdiger Otermann sollen, wie auch die anderen Hausbesitzer entlang der Straße, je 75 Prozent der Kosten für die Sanierung der Straße vor

ihrem Grundstück zahlen. Wil- ma Sent, die einen Brief mit einer Vorkalkulation über 8.841 Euro erhalten hat, empfindet es als ungerecht, dass sie neben ihren Steuern auch noch weitere Bei- träge zahlen soll, zumal andere Bundesländern bürgerfreundli- chere Regelungen anwenden. Die Stadt Rees verweist auf geltendes Recht, zumal die Beteiligung aller Anrainer fest im verabschiedeten Haushalt für 2018 eingeplant ist.

Fortsetzung im Innenteil auf Seite 3.

Bei Straßensanierungen (wie hier in Xanten) bitten die Kommunen auch die Anrainer zur Kasse. Die Bürger-Basis-Xanten (BBX) fordert eine Abschaffung der Straßenausbaubeiträge. Foto: DBX

Herbstzeit ist am Niederrhein auch Kirmeszeit. Zu den beliebten Souvenirs der Volksfeste gehören auch Lebkuchenherzen, die mit allerlei liebevollen Botschaften versehen, kleine Liebeserklärungen seien können. NN-Foto: Archiv/Rüdiger Dehnen

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NUMMER EINSDIE NIEDERRHEINAM

SPD erfreut über

einstimmigen Ratsbeschluss

mobile Sparkassenzweigstelle für Herongen

STRAELEN. Die Schließung der Zweigstelle der Sparkasse in He- rongen wollten die Mitglieder der Straelener SPD nicht zu den Akten legen. In einer lebhaften Mitgliederversammlung hatten sie Alternativen verlangt und die Stadtratsfraktion beauf- tragt, sich für eine mobile Spar- kassenzweigstelle in Herongen einzusetzen.

Vorsitzender Joachim Meyer:

„Wir halten nach wie vor an dem Gedanken fest, dass kommunale Sparkassen sich aus ihrer Ver- pflichtung zur Versorgung der Bürgerschaft mit Finanzdienst- leistungen nicht einfach verab- schieden können. Man macht es sich auch zu einfach, wenn man auf die elektronischen Möglich- keiten verweist. Eine Grundver- sorgung muss die Sparkasse ge- währleisten.“

Der Gedanke der Straelener SPD zielt deshalb auf das Kon- zept einer „Rollenden Sparkas- senfiliale“ ab. Eine ganze Reihe von Sparkassen im Rheinland setzt auf ein solches Angebot, mit dem der Bedarf nicht nur in Herongen sondern auch in ande- ren unversorgten Ortschaften des Geschäftsgebiets der Sparkasse Rhein-Maas abgedeckt werden könnte.

Die SPD-Stadtratsfraktion hatte deshalb zur letzten Ratssit- zung beantragt, den Bürgermei- ster zu beauftragen, mit dem Vor- stand der Sparkasse Rhein-Maas über das Angebot einer mobilen Sparkasse zu sprechen. Stadtrats- mitglied Jürgen Göwe ist positiv gestimmt: „Wir freuen uns, dass der Rat der Stadt Straelen diesen Auftrag an Bürgermeister Linßen einstimmig erteilt hat und sich damit hinter das Anliegen stellt,“

so Göwe.

Ein Blick ins Internet zeigt im Übrigen, welche Vorteile ande- re Sparkassen im Rheinland mit dieser Ersatzlösung für geschlos- sene Zweigstellen bereits verbin- den.

Die SPD kommt mit ihrer Forderung dem Wunsch vieler Heronger nach, die das auch bereits in einer Unterschriften- aktion zum Ausdruck gebracht haben.

Die SPD-Mitglieder wünschen Bürgermeister Linßen nunmehr Erfolg in seinen Gesprächen.

Sie sind davon überzeugt, dass der Einsatz einer mobilen Zweigstelle Vorteile für die Sparkasse Rhein-Maas selbst birgt, die damit langjährige Kun- den weiterhin an sich binden kann.

KREIS KLEVE. Bei seinem Be- such im Verlagsgebäude der Niederrhein Nachrichten in Geldern ist Stefan Rouenhoff auf den Tag genau seit einem Jahr Mitglied des Deutschen Bundestags. Gerne erinnert sich der Kreis Klever CDU-Bundes- tagsabgeordnete an die dama- lige, konstituierende Sitzung des Parlaments in Berlin, nicht- ahnend, welch aufregende Zeit ihm bevorstehen würde.

Die begann mit dem zähen Ringen um eine Koalition, der Überwerfung mit den Liberalen und dem daraus folgenden, nicht von allen Gruppierungen der SPD gewünschten Bündnis mit den Sozialdemokraten. Seither ist es für die Bundes-CDU kaum ruhiger geworden. Immer noch befindet sich die Partei in unru- higem Fahrwasser, verstrickt sich in Auseinandersetzungen mit der Schwesterpartei CSU, überdies entziehen die Wähler der CDU/

CSU wie auch ihrem Koalitions- partner SPD ihre Gunst. Folglich sieht auch Stefan Rouenhoff der morgigen Landtagswahl in Hes- sen mit gemischten Gefühlen entgegen. Anbetracht der inner- parteilichen Querelen setzt er bei seiner Arbeit im Wahlkreis auf unaufgeregte, effiziente Sachpo- litik. Dazu zählen die Themen Digitalisierung, Verkehrsinfra- struktur, ärztliche Versorgung und grenzüberschreitende Zu- sammenarbeit.

Digitalisierung:

Gemeinsam mit vier Abge- ordnetem vom Niederrhein engagiert sich Rouenhoff für wichtige Verbesserungen bei der Frequenzvergabe für den 5G-Mobilfunk. Gemeinsam ha- ben haben sie ihre Kollegen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion angeschrieben mit der Bitte,

ihre Initiative zu unterstützen.

Sie setzen sich insbesondere für einen gleichwertigen Ausbau urbaner und ländlicher Regi- onen in Deutschland ein, um so eine flächendeckende, digitale Infrastruktur sicherzustellen.

Anlass zu dieser Initiative sind Bedenken, ob die derzeitige Ver- gabeplanung der Bundesnetza- gentur einen flächendeckenden 5G-Mobilfunkausbau in einem angemessenen zeitlichen Rah- men bewirken kann. Rouenhoff hält den 5G-Mobilfunkausbau für einen „ganz entscheidenden Punkt“. Gemeinsam mit den Ab- geordneten aus den Kreisen We- sel und Viersen habe er sich für den Niederrhein als Testregion für 5G beworben. Dafür ist der Ausbau der Versorgung mit Glas- faser zwingend notwendig. „Da haben wir Einiges versäumt“, sagt Rouenhoff mit Nachdruck. Bei diesem Thema kann er sich er- eifern: „Wir sind an der Schwelle zum Umbruch, wir müssen offen sein für neue Technologien. Der ländliche Raum darf dabei nicht zurückstehen. Wir müssen in der Fläche wettbewerbsfähig sein“, fordert Rouenhoff und gibt zu, dass beim Glasfaserausbau in Deutschland bislang viel ver- säumt wurde.

Verkehrsinfrastruktur:

„Der ländliche Raum muss besser angebunden werden“, fordert Rouenhoff ebenso wie seine CDU-Kollegen aus dem Landtag NRW immer wieder öffentlich. „Der RE10 muss rei- bungslos laufen.“ Zu einem Ge- spräch über die Modernisierung und den Ausbau der Bahnstrecke Kleve-Krefeld hatten er und der Kreis Klever FDP-Landtagsab- geordnete Stephan Haupt sich mit dem Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr

(VRR) Martin Husmann getrof- fen. Laut Hussmann beabsichtige der VRR, ab 2025 eine zusätz- liche Zuglinie, die Linie RB41, im Stundentakt ab Geldern zum Einsatz bringen zu wollen. Eine zusätzliche Linie ab Geldern sei möglich, weil die Bahnstrecke ab hier bereits zweigleisig ausgebaut sei. Die Linie RB41 würde die Li- nie RE10 dann ergänzen. Zudem müsse das Stellwerk dringend modernisiert werden. Rouen- hoff: „Das muss was passieren.“

Auf der Strecke Kleve-Krefeld werde immer noch eine Seilzug- Technik aus dem vorletzten Jahr- hundert verwendet. „Da muss ein elektronisches Stellwerk her.“

Ärzliche Versorgung:

„Beim Thema ärztliche Ver- sorgung im Kreis Kleve müssen wir am Ball bleiben“, sagt Rouen- hoff. Die Situation wird immer schwieriger Schon heute fänden viele Ärzte keine Nachfolger für ihre Praxen. Es gelte, kurzfristig Maßnahmen zu realisieren. Da- rüber tauschte sich Rouenhoff mit dem Vorsitzenden der Kas- senärztlichen Vereinigung Nord- rhein Dr. Frank Bergmann aus.

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein hat nun einen Struk- turfonds ins Leben gerufen, um hausärztliche Niederlassungen in schlechter versorgten Gebieten gezielt finanziell zu bezuschus- sen. Die Ziele des Fonds sind die dauerhafte ambulante Ver- sorgung der Region Nordrhein, die Vermeidung einer flächende- ckenden Unterversorgung sowie die Unterstützung der Weiterga- be langjähriger Praxen an jüngere Nachfolger. Gefördert werden Neugründungen und Übernah- men von hausärztlichen Praxen mit bis zu 70.000 Euro, Anstel- lungen von Hausärzten mit bis zu 70.000 Euro und Eröffnungen

hausärztlicher Zweigpraxen mit maximal 10.000 Euro. Die För- derung wird an die Verpflichtung geknüpft, mindestens fünf Jahre im Fördergebiet tätig zu sein. „Al- le 16 Städte und Gemeinden des Kreises Kleve sind als förderfähig eingestuft“, berichtet Rouenhoff.

Interessierte Hausärzte können Fördermaßnahmen bei der Kas- senärztlichen Vereinigung Nor- drhein beantragen. „Die Einrich- tung des Strukturfonds ist ein Schritt in die richtige Richtung“, so der Abgeordnete. Er hofft, dass Kinderärzte zukünftig nicht mehr als Fach- sondern als Haus- ärzte eingestuft werden. Dann könnten sich mehr Kinderärzte im Kreis Kleve niederlassen. In Kleve hatte sich kürzlich die El- terninitiative „mehr Kinderärzte für den Kreis Kleve“ fomiert und eine Petition ins Leben gerufen, die 4.171 Bürger unterschrieben.

Grenzüberschreitende Zu- sammenarbeit:

Die Herausforderungen der deutsch-niederländischen grenz- überschreitenden polizeilichen Zusammenarbeit waren jüngst Thema einer Zusammenkunft hochrangiger Vertreter von Bun- despolizei, Gewerkschaft der Polizei, einigen Bundes- und Landtagsabgeordneten an der gemeinsamen Verbindungsstelle in Goch-Hommersum. Disku- tiert wurden unter anderem die vermehrte Drogenkriminalität und Schleusertätigkeit sowie die Personalknappheit an der West- grenze. „Nachdem immer wieder Personal aus der Region abgezo- gen wurde, sollen jetzt die Per- sonalengpässe beseitigt und soll mehr Personal eingestellt wer- den. Dabei soll das Planungsbe- schleunigungsgesetz helfen“, so Rouenhoff.

Kerstin Kahrl Ein herzliches Willkommen sagte Beate Assmann (r.), Geschäftsführerin der Niederrhein Nachrichten (NN), dem Kreis Klever CDU-Bundes- tagsabgeordneten Stefan Rouenhoff (m.) bei dessem jüngsten Besuch im Verlag. An dem folgenden Gespräch nahmen zudem Michael Jansen (l.), Marketingleiter der NN, Andreas Rohfleisch (oben links), Anzeigenleiter der NN, und die Redakteurin Kerstin Kahrl teil. NN-Foto: theo Leie

Wir sind an der Schwelle zum Umbruch

CDU-bundestagsabgeordneter Stefan rouenhoff hält 5g-mobilfunkausbau für immens wichtig

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Fortsetzung des artikels von Seite 1: „Straßenausbaubeiträge“

XANTEN/REES/GELDERN.

„Ich bin durchaus bereit, einen gewissen Anteil an der Sanie- rung der Sahlerstraße zu zahlen, aber ich sträube mich gegen die 75 Prozent“, sagt der Reeser Rü- diger Otermann, der sich an der Sanierung der Sahlerstraße mit 9.538 Euro beteiligen soll

Otermann ist der Meinung dass vor allem die Nutzer der Grundschule und der Sporthalle (beide städtischen Gebäude ste- hen an der Sahlerstraße) von der erfolgten Sanierung profitieren.

Daher sei es ungerecht, dass die Stadt selbst nur 25 Prozent der Kosten übernehmen wolle.

Der Anwohner empfindet die Sahlerstraße auch nicht als „An- liegerstraße“, wie sie von der Stadt eingestuft wird. Stadtspre- cher Jörn Franken hält dagegen:

„Anliegerstraßen sind Straßen, die überwiegend der Erschlie- ßung angrenzender Grundstücke dienen.“ Dies gelte auch für die Sahlerstraße mit ihrer „überwie- genden Wohnbebauung“. Und

bei Anliegerstraßen seien in Rees

„75 Prozent der Kosten über An- liegerbeiträge zu zahlen.“

Auch in Geldern gibt es derzeit keine Pläne, einer Entscheidung des Landtags NRW vorauszuei- len und den Vollzug der Straßen- ausbaubeitragssatzung freiwillig auszusetzen. „Dass sich das Land NRW mit der entsprechenden gesetzlichen Regelung beschäf- tigt, ist bekannt und wird mit großem Interesse verfolgt“, sagt Stadtsprecher Herbert van Ste- phoudt. Bis zu einer möglichen Änderung werde die Stadt aber Beiträge nach den derzeit gül- tigen Bestimmungen erheben:

„Schließlich ist es die Pflicht der Kommunen, ihre Einnahmequel- len aus Entgelten für erbrachte Leistungen auszuschöpfen, bevor sie Steuern erhebt und damit die Allgemeinheit belastet.“

Herbert van Stephoudt betont, dass der Gebrauchswert eines Grundstückes durch eine neue Straße oder eine neue Straßenbe- leuchtung steige. Deshalb müsse

sich der Eigentümer an den Ko- sten beteiligen. Eine Zahlung aus Steuergeldern sei nach Auffas- sung der Stadt Geldern derzeit nicht möglich. Allerdings werde der Anteil der Anlieger vermin- dert, je höher die Nutzung durch die Allgemeinheit sei. Wenn das Haus an einer Hauptverkehrs- straße steht, beträgt der Anlie- geranteil in Geldern nur zehn Prozent.

Anders sieht es hingegen bei Anliegerstraßen aus, die haupt- sächlich von den Hausbesitzern genutzt wird. „Je mehr die Fahr- bahn, der Radweg, der Parkstrei- fen, der Gehweg, die Straßenbe- leuchtung oder ähnliches durch die Anlieger genutzt wird, umso höher werden die Anliegeran- teile bei der Abrechnung“, sagt der Stadtsprecher. Es bestege aber „selbstverständlich immer die Möglichkeit, im konkreten Einzelfall über mögliche Stun- dungen nachzudenken und zu entscheiden.“

Michael Scholten

„Glück bedeutet für mich in der Regel zu gewinnen“

Präventionsveranstaltung zum bundesweiten aktionstag gegen glücksspiel

GELDERN. Das Berufskolleg des Kreises Kleve in Geldern veranstaltete in Kooperation mit der Suchberatung der Dia- konie des Kirchenkreises Kleve zum Bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspiele und Glücks- spielsucht eine Präventionsver- anstaltung speziell für Schüler.

Seit 2001 ist die Sucht nach Glücksspielen eine offiziell an- erkannte Krankheit. Mehr als 500.000 Menschen in Deutsch- land, davon 40.000 in Nordrhein- Westfalen, sind Glücksspielsüch- tig. Auch bei immer mehr Ju-

gendlichen gehören Sportwetten, Online-Casinos oder Spielauto- maten zum Alltag, obwohl diese erst ab 18 Jahren erlaubt sind.

Daher stattete Yevgeniy Stein- hauer von der Diakonie Geldern dem Berufskolleg Geldern einen Besuch ab und informierte die Schüler in einem kurzen Vortrag, um ein Bewusstsein für die Ge- fahren zu schaffen.

In der Regel beschäftigt sich Steinhauer mit stoffgebundenen Süchten wie Drogen. Da aber immer mehr Erwachsene und Jugendliche das Glücksspiel un-

terschätzen und so teilweise hohe Geldsummen verlieren, beschäf- tigt er sich aktuelle verstärkt auch mit der Sucht nach Glücksspielen.

„Die Sucht hat viele Gesichter“, so Steinhauer, „denn hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht“. In seinem Vortrag zeigte er auch den Film „Im Rausch des Zu- falls“ vom Medienprojekt Wup- pertal, dem die Schüler gespannt folgten. Glücksspielsüchtige Männer wurden hier interviewt und begleitet. Diese berichteten vor allem über ihre negativen Er- fahrungen mit dem Glücksspiel.

„Wenn man gewinnt, denkt man, man gewinnt immer“, erklärt ei- ner der befragten Männer, „des- wegen spielt man immer und im- mer weiter.“ Nicht alle von ihnen haben den Weg aus der Glücks- spielsucht geschafft, aber am En- de des Films waren sich alle einig:

Das Glücksspiel lässt das Gefühl für den verantwortungsvollen Umgang mit Geld nach und nach verschwinden, denn „man merkt das ja nicht, wenn man spielt“.

Zum Schluss der Veranstaltung im Berufskolleg lud Steinhau- er die Schüler zu einer offenen Diskussion, basierend auf dem Film, ein. Unterstützt wurde die Diakonie bei diesem Aktionstag auch von der Schulsozialarbeite- rin des Berufskollegs Geldern.

Anna Lämmerzahl Yevgeniy Steinhauer klärte die Schüler über die Gefahren von

Glücksspielen auf. NN-Foto: Sarah Dickel

KREIS KLEVE. Sie sind Be- triebswirtschaftler, Ingenieure, Chemiker, Kaufleute oder Gas- tronomen. Zur Stunde verwirk- lichen sie sich als Material- und Verfahrenstechniker, mit neuen Handels- und Dienstleistungs- konzepten und auch als gestan- dene Handwerker. Ihre Ideen haben sich in allen Ecken un- seres Kreisgebietes entwickelt und hüten sie wie den sprich- wörtlichen Augapfel.

Und ein Ziel haben sie alle ge- meinsam: Sie suchen den rich- tigen Zeitpunkt und Ort zum Sprung in die Selbstständig- keit. Sie wollen ihre Nische im Markt suchen und finden. Und

sie fühlten sich motiviert, ihre Teilnahme am Wettbewerb um den Gründerpreis Kreis Kleve zu formulieren. Dieser wird am 28.

November im Düsseldorfer Pres- sehaus verliehen – durch NRW Wirtschaftsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart, durch den Kreis Klever Landrat Wolfgang Spreen und den Geschäftsfüh- rer der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, Hans-Josef Kuypers in Anwesenheit der Vorstände der finanzierenden Sparkas- sen und Volksbanken aus dem Kreisgebiet. 5.000 Euro wird es von den Kreditinstituten für die beiden besten Gründungskon- zepte geben. Die Wirtschaftsför-

derung Kreis Kleve hat es sich gemeinsam mit den Sparkassen und Volksbanken zur Aufgabe gemacht, die Gründungsaktivi- täten und Unternehmensnach- folgen im Kreis Kleve zu stärken.

Die Gründungsoffensive 2018 wurde auf den Weg gebracht und besteht unter anderem aus der Vergabe der zwei Gründer- preise. „Mit der Veranstaltungs- reihe „Gründerland Kreis Kleve – Ideen finden ihr Zuhause“ in allen Städten und Gemeinden haben wir ins Schwarze getrof- fen. Unsere anfängliche Skepsis, ob wir mit diesem Thema auch unsere Adressaten erreichen, war recht schnell verflogen,“ so

die Kreis-Wirtschaftsförderung.

Neben den vielen Fachthemen rund ums Gründungsgeschehen gab es bei allen Veranstaltungen eine Gesprächsrunde. Bis zum 15. November können sich al- le Jungunternehmen, deren Gründungsdatum nach dem 1.

Januar 2016 liegt, für den Grün- derpreis Kreis Kleve bewerben.

Dies gilt auch für Betriebsüber- nahmen. „Geschäftsideen, die noch vor der Umsetzung ste- hen, können selbstverständlich auch teilnehmen. Uns reicht eine Kurzbeschreibung“, so die Kreis-Wirtschaftsförderung. Alle Unterlagen gibt es unter Telefon 02821/7281-11.

Besondere Gründungsideen

Höhepunkt des Jahresthemas mit Wettbewerb „gründerland kreis kleve – Ideen finden ihr Zuhause“

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Jedes Jahr erwartet uns mit Beginn der nasskalten Jahreszeit die erste Grip- pewelle. Egal, ob im Kindergarten, im Büro oder im Supermarkt, das Grippe- virus ist sehr ansteckend und verbreitet sich schnell. Die besonders schwere Grippesaison letztes Jahr führte dazu, dass in den Krankenhäusern zeitweise alle Betten belegt waren und in vielen Fir- men und Behörden Notbetrieb herrschte:

60.000 grippebedingte Krankenhaus- besuche wurden gemeldet und ca. über 5 Millionen Menschen grippebedingt arbeitsunfähig geschätzt. Ein guter Grund, deshalb jetzt über eine entspre- chende Vorsorge nachzudenken.

Richtigen Zeitpunkt beachten

Der bestmögliche Schutz vor einer Grippe ist die Grippeimpfung, hier sind sich die Experten einig. Und da sie 9–14 Tage braucht, um im Körper zu wirken, ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Nur leider lassen sich in Deutschland nicht einmal 35 Prozent der Über-60-Jährigen gegen Grippe impfen. Aber gerade bei dieser Gruppe kann die Krankheit oftmals schwerwiegend verlaufen, weil

das Immunsystem im Alter nicht mehr so fi t ist. Weitere Risikogruppen, für die eine Grippeimpfung empfohlen wird, sind chronisch kranke Menschen wie Diabetiker, Asthmatiker oder Herz-Kreislauf-Patienten. Außerdem soll- ten Schwangere sowie medizinisches und Pfl ege-Personal auf einen ausrei- chenden Impfschutz achten. Die Kosten werden bei diesen Risikogruppen von der Krankenkasse übernommen.

4-facher Grippeschutz für alle

Früher 3-Fach, bekommen Risikogrup- pen der Gesetzlich Krankenversicherten dieses Jahr erstmalig den 4-Fach-Grippe- impfstoff. Damit haben sie den best- möglichen Schutz vor einer Grippe. Da sich die Viren ständig verändern, muss jedes Jahr neu geimpft werden, wobei es Hinweise darauf gibt, dass eine regel- mäßige Impfung auch langfristig schüt- zen kann. Und wer sich die Frage stellt, ob eine Impfung mit einem Totimpfstoff eine Grippe auslösen kann: Nein! Es kann zu leichten Reaktionen wie Rötun- gen an der Einstichstelle kommen. Aber eine Impfung löst keine Grippe aus.

Rechtzeitig impfen kann die ganze Familie bestmöglich schützen

Tipps für den Alltag:

» Regelmäßig mit Seife die Hände waschen (generell immer, wenn Sie nach Hause kommen, vor der Zubereitung von Speisen und vor dem Essen, nach dem Husten, Niesen oder Naseputzen)

» Regelmäßig lüften (mind. 3–4 x am Tag für 10 Minuten)

» Husten und niesen Sie nicht in die Hand, sondern in die Arm- beuge oder in ein Taschentuch

Foto: drubig-photo/fotolia.com ANZEIGE

Draußen windig-kalt, drinnen heiß und trocken. Der ständige Wechsel, dem wir im Herbst und Winter ausge- setzt sind, macht unsere Haut trocken, rau und juckend-spröde. Spe- ziell die Gesichtshaut unserer Kleinen leidet darunter.

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27. | Samstag

ALPEN

Infotreffen zum Waldkindergarten in Alpen

Gaststätte Zum Dahlacker, Dahlacker- weg 30, 15.30 bis 17.30 Uhr, Anmel- dung unter Telefon 0176/60872605 Ferienlager Veen zeigt Lagerfilm Pfarrheim Veen, Kirchstraße 12A, 17 Uhr GELDERN

23. Fußballhallenturnier der Hobby- und Betriebsmannschaften

Sporthalle am Bollwerk, Am Bollwerk, ab 12 Uhr, mit Cafeteria und Grillstand Kneipp-Verein wandert „Rund um Geldern“

Parkplatz Stadtverwaltung, Issumer Tor 36, 13.30 Uhr, anschl. Kaffeetrinken in der Gaststätte „Zur Brille“ am Issumer Tor in Geldern

Rock-Arena mit DJ Wolfgang Malo‘s Bistro, Glockengasse 2, ab 20 Uhr, Eintritt frei

GOCHKirmes in Goch Gocher Innenstadt KALKAR Baumesse

Messehallen Kalkar, Griether Straße 110 - 120, 10 bis 18 Uhr, Infos unter www.baumesse.de

KEVELAER

Kinderworkshop zum Thema „Wand- karten“

Niederrheinisches Museum, Hauptstra- ße 18, 10 bis 12 Uhr, Anmeldung: unter Telefon 02832/954120, an der Muse-

umskasse oder per Mail an info@

nieder-rheinisches-museum-kevelaer.de Awo-Spielenachmittag

Öffentliche Begegnungsstätte Kevelaer, Bury St. Edmunds-Straße, 14 bis 16.30 Uhr

Mülheimer Figurentheater „Wodo Puppenspiel“ spielt „Lauras Stern“

Niederrheinisches Museum, Hauptstra- ße 18, 15 Uhr, Der Eintritt zur Vorstel- lung beträgt vier Euro.

„Maisüches on Heijblumme“ - Theodor Bergmann in niederrheini- scher Mundart

Niederrheinisches Museum, Hauptstra- ße 18, 17 Uhr

Mundartnachmittag „Maisüches on Heijblumme“

zum 150. Geburtstag des Heimatdich- ters Theodor Bergmann

Niederrheinisches Museum, Hauptstra- ße 18, 17 Uhr, der Eintritt zum Nach- mittag in der Veranstaltunsgkneipe ist frei Königsgalaball der St. Sebastianus- Schützenbruderschaft 1635 Kevelaer Josef-Schotten-Schützenhalle, Twistede- ner Straße, 19.30 Uhr

MARIENBAUM

Kriminalkomödie „Die schwarze Witwe“ mit den Bühnenrevoluzzern Brasserie Hennemann, Uedemer Straße 6, 19.30 Uhr, Eintritt 10 Euro, Vorver- kauf ab 21. September

NIEUKERK

Martinskonzert des NMGV und befreundeten Chören zugunsten von Christkind aktiv Nieukerk

Adlersaal, Dennemarkstr. 30, 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt 8 Euro RHEURDT

Grüne laden ein zum Dorfspaziergang zum Thema „Gewässer und Kuhlen in Rheurdt“

Rheurdt, 13.40 Uhr, Treffpunkt an der Bushaltestelle an der Kirche

SEVELEN

23. Issumer Kleinkunstabend mit Ludger Kazmierczak, Sia Korthaus und der Boogie Connection

Bürgerhaus Sevelen, Dorfstr. 55, VVK:

facebook.com/KulturKreisIssum 23. Issumer Kleinkunstabend Bürgerhaus Sevelen, Dorfstr. 55, 20 Uhr,

Reservierungen sind bereits jetzt unter 02835/1024 oder touristik@issum.de möglich

SONSBECK

Rock`Son 3 Sonsbeck meets Rock Kastell Sonsbeck, Herrenstraße 2, 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr, Karten im Vor- vekauf mit Martin Engelien und ande- ren Musikern

STRAELEN

Offener Hundetreff für Interessierte Kalvarienberg, 15 Uhr, Hundehalter und Hunde lernen sich kennen VEERT

Ausstellung der Freizeit-Künstler Geldern Martinihaus, Kirchstraße 9, 11 bis 17 Uhr WACHTENDONK

Theaterverein Gesellschaft Harmonie 1872 zeigt die Komödie „Der Mann aus dem Internet“

Bürgerhaus „Altes Kloster“, Kirchplatz 3, 19.30 Uhr, VVK: Friseursalon Ruy- ters in Wachtendonk und Café Flocken in Wankum Landfriedensstraße 29 WEEZE

Bürgersprechstunde der CDU Weeze mit Heinz-Willi Holz

CDU-Treff, Wasserstraße 4, 10 bis 12 Uhr, Infos auch unter: www.cdu-weeze.de Jahreshauptversammlung des Schieß- sportvereins Weeze

Waldhaus Dicks, Weller Straße 161, 20 Uhr Jahreshauptversammlung des Schieß- sportvereins

Waldhaus Dicks, Weller Straße 161, 20 Uhr WEEZE-WEMB

Konzert der Band Silence Goodbye Bürgerhaus Wemb, Auf der Schanz 49, 18 Uhr, Special Guests:The Dukes Ple- asure und 2nd Edition. Der Eintritt kostet sieben Euro.

Wember Rocknacht im Bürgerhaus WembBürgerhaus Wemb, Auf der Schanz 49, 18 Uhr

28. | Sonntag

GINDERICH

Orgelkonzert mit Dominik Tukaj Wallfahrtskirche Ginderich, Schulplatz 9, 18 Uhr, Eintritt frei

GOCHKlavierkonzert mit Leonhard Dering Mozart(k)ring Gelre-Niederrhein Kultur- und Kongresszentrum Kastell Goch, Kastellstraße 11, 15 Uhr, freier Eintritt für Mozart(k)ring-Mitglieder, Karten (17 Euro) bei der Kultourbühne Goch, Telefon 02823/320-202 ISSUM

Niederrheintag im Schönstattzentrum Oermter Berg

Schönstattzentrum Oermter Marien- berg, Rheurdter Straße 216-218, 10 Uhr, Anmeldung unter Telefon 02845/6721 Trauercafé der Ev. Kirchengemeinde Issum

Evangelisches Gemeindehaus Issum, Gelderner Str. 20, 15 Uhr

KALKAR Baumesse

Messehallen Kalkar, Griether Straße 110 - 120, 10 bis 18 Uhr, Infos unter www.baumesse.de

KEVELAER

Konzert der Landesbläserphilharmo- nie NRW

Bühnenhaus Kevelaer, Bury-St.- Edmunds-Straße 5, 17 Uhr Liederabend „Des Dichters Abend- gang“

Priesterhaus Kevelaer, Kapellenplatz 1, 19.30 Uhr

KEVELAER-TWISTEDEN Bücherflohmarkt im Pfarrheim Pfarrheim Twisteden, Dorfstraße 28a, 13 bis 17 Uhr

MARIENBAUM

Kriminalkomödie „Die schwarze Witwe“ mit den Bühnenrevoluzzern Brasserie Hennemann, Uedemer Straße 6, 17 Uhr, Eintritt 10 Euro, Vorverkauf ab 21. September

TWISTEDEN

Büchertrödel und Aktuelles mit Cafeteria Bücherei Twisteden, Quirinusstraße 20, 13 bis 17 Uhr

VEERT

Ausstellung der Freizeit-Künstler Geldern Martinihaus, Kirchstraße 9, 11 bis 17 Uhr

WACHTENDONK

Theaterverein Gesellschaft Harmonie 1872 zeigt die Komödie „Der Mann aus dem Internet“

Bürgerhaus „Altes Kloster“, Kirchplatz 3, 16 Uhr, mit Kaffee und Kuchen;

VVK: Friseursalon Ruyters in Wachten- donk und Cafe Flocken in Wankum WALBECK

2. Dienstleistungsmesse von Walbeck Aktiv: Unternehmen präsentieren sich mit ihren Dienstleistungen und Pro- dukten;

Rahmenprogramm mit Vorträgen und Kinderaktionen

Schloss Walbeck, Am Schloss Walbeck 31, 12 bis 17 Uhr, Eintritt frei WEEZE

Einführung von Pfarrerin Irene Gierke Evangelische Kirche, Wasserstraße 86, 15 Uhr, im Anschluss lädt die Gemeinde zum Empfang in das Gemeindehaus ein XANTEN

Wiesn Finale zum Abschluss des Oktoberfestes

Oktoberfestzelt, Am Meerend 2, 10 Uhr, Beginn mit Heiliger Messe, anschließend Familiensonntag bei freiem Eintritt KEVELAER. Die Burghofbühne

Dinslaken ist am Dienstag, 6.

November, 20 Uhr, mit dem The- aterstück „Die Reifeprüfung“

im Konzert- und Bühnenhaus der Wallfahrtsstadt Kevelaer zu Gast. Das Missbrauch-Drama, bekannt durch den gleichna- migen Kultfilm, war für die damalige Zeit geradezu revolu- tionär. Zeigte es doch erstmalig das Verhältnis einer reifen Frau zu einem viel jüngeren Mann.

Die Bühnenfassung bringt den Konflikt um die unterschied- lichen Sehnsüchte der Protago- nisten zugespitzt auf den Punkt.

Benjamin stehen alle Türen offen. Er hat einen exzellenten College-Abschluss, steht im Jahr- buch als Vorsitzender des Debat- tierklubs, ist Mannschaftskapitän im Geländelauf, Herausgeber

der Collegezeitung und hat ein Stipendium in der Tasche. Stolz präsentieren die Eltern ihren Sohn auf einer Party. „Plastik“

rät ihm ein Freund des Vaters für seine Zukunft, „er soll sich die Hörner abstoßen und das Leben genießen“ schlägt ihm ein ande- rer vor. Mrs. Robinson, ebenfalls eine Freundin seiner Eltern, hat ein anderes, unmissverständ- liches Angebot. Benjamin ist zu- nächst verunsichert und weist die Avancen zurück. In Sachen Sex noch ziemlich unerfahren, lässt er sich aus Neugierde und Lange- weile doch auf die Affäre ein und verbringt den Sommer zwischen heimischem Swimmingpool und anonymem Hotelzimmer. Durch ein unfreiwilliges Date mit Elaine, der Tochter von Mrs. Ro- binson, wird Ben aus seiner Le-

thargie gerissen. Er findet Gefal- len an ihr, doch Mrs. Robinson, frustriert und abgeklärt, versucht mit aller Macht die Beziehung der beiden zu verhindern und wird zur Furie.

Eintrittskarten für das The- aterstück „Die Reifeprüfung“

sind beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Peter- Plümpe-Platz 12, Kevelaer, Tele- fon 02832/122-150 bis -153, oder an der Abendkasse erhältlich. Am Abend des 6. November beginnt exklusiv der Kartenvorverkauf für das „Traumtheater Salome“, das mit freundlicher Unterstüt- zung der Volksbank an der Niers am Montag, 18. März 2019, um 20 Uhr, im Rahmen der Reihe

„Kultur+ – Ein Plus für alle“ im Bühnenhaus präsentiert wird.

Die Reifeprüfung –

ein Missbrauchsdrama

burghofbühne Dinslaken spielt Stück im bühnenhaus kevelaer

Eine der Hauptfiguren im Schauspiel „Die Reifeprüfung“ ist Mrs. Robinson. Ihr setzten die Musiker Simon & Garfunkel im gleichnamigen Lied ein Denkmal. „Die Reifeprüfung“ ist am 6. November im Büh-

nenhaus Kevelaer zu sehen. Foto: privat

Aus Uncle Jimmy wurde ,,Moondaze“

Eine Überraschung erlebte der CulturKreis Gelderland mit- ten in der Vorbereitung auf das Doppelkonzert am Samstag, 17.

November, in Geldern. Ohne, dass sich die musikalische Aus- richtung oder die Besetzung geändert hat, hat sich die Band ,,Uncle Jimmy“ mit „Moonda- ze“ einen neuen Namen gegeben.

Ticketinhaber und Karteninte- ressenten sollten deshalb nicht überrascht sein, wenn bis zum Konzert im Freizeit Center Jans-

sen in Geldern beide Namen in der Öffentlichkeitsarbeit des Ver- eins auftauchen. Nichts geändert hat sich beim geplanten Ablauf des Bluesabends: Den Auftakt, um 20.30 Uhr machen ,,Moon- daze“ und danach spielt ,,King of the World“. Tickets gibt es im Vorverkauf zum Preis von 15 Euro inklusive Gebühr bei Bü- cher Keuck in Geldern und unter www.culturkreis-gelderland.de;

an der Abendkasse kosten die Ti- ckets 18 Euro. Foto: privat



KURZ & KNAPP

Spielzeugbörse: Die Kinderta- gesstätte St. Marien in Wachten- donk veranstaltet am Samstag, 17. November, von 9.30 bis 11.30 Uhr zum vierten Mal in Folge ihre beliebte Spielzeugbörse. Wie in den Vorjahren kann hier das

ein oder andere Schnäppchen gemacht werden. Angeboten werden diverse Spielzeuge, Bü- cher und Kinderfahrzeuge. Wer gut erhaltenes Spielzeug jeder Art verkaufen möchte, kann sich ab sofort per E-Mail an spiel- zeugboerse@fz-miteinander.de anmelden und so frühzeitig eine

Verkäufernummer reservieren.

Zehn Prozent der Einnahmen kommen dem Kindergarten St.

Marien zu Gute. Weitere Infor- mationen und Neuigkeiten zu der Spielzeugbörse sind in der Facebook-Gruppe „Spielzeug- börse St. Marien Wachtendonk“

zu finden.

KEVELAER. Für die Meldung von Veranstaltungen für den neuen Veranstaltungskalen- der der Wallfahrtstadt Kevela- er wird es höchste Zeit. Unter dem Motto „Neues Jahr, neuer Veranstaltungskalender“, ruft das Stadtmarketing Kevelaer Unternehmen, Vereine und Ver- anstalter auf, ihre öffentlichen Veranstaltungen, die zwischen Januar und März 2019 stattfin- den, zu melden.

Ob Quiz, Konzert, Lesung – alle Termine finden Platz in diesem handlichen Faltblatt, dass für jedes Quartal gedruckt und in Kevelaer verteilt wird.

Die Termine sind auch digital im Veranstaltungskalender der Wallfahrtsstadt Kevelaer zu fin- den. Darüber hinaus versendet

das Stadtmarketing die Termine an alle relevanten Pressevertreter des Kreises Kleve.

Die Veranstaltungs-Mel- dungen können sowohl tele- fonisch unter 02832/122-166) als auch schriftlich an Stadt- marketing, Peter-Plümpe-Platz 12, Kevelaer, Telefax-Nummer 02832/122-989 oder per E-Mail an stadtmarketing@kevelaer.de geschehen. Auch online ist die Nennung der Veranstaltungen unter der Rubrik „Veranstal- tungen“ auf der Homepage der Wallfahrtsstadt Kevelaer (www.

kevelaer-tourismus.de) mög- lich. Die Aufnahme der Termine in den mehrseitigen Veranstal- tungskalender ist kostenfrei.

Redaktionsschluss ist Freitag, 7.

Dezember.

Termine nennen für Veranstaltungskalender

Nennungen an Stadtmarketing kevelaer

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Volksbank an der Niers

Wer auf die frische und na- türliche Würze am Essen nicht verzichten möchte, der greift zu Cressbar^®. Gerade in den Wintermonaten, in denen der Garten mit seinen vielen Kräu- tern nicht zur Verfügung steht, ist das eine schnelle Alternati- ve. In den kleinen Keimlingen steckt nicht nur jede Menge Geschmack, sondern auch eine Portion wertvoller Vitamine und Nährstoffe. Cressbar^® ist eine saubere Sache, denn Erde wird für die Anzucht der Kresse nicht benötigt. In den Cresspads sind die Samen schon enthalten. Das Pad wird einfach in die Anzucht- schale gelegt, gewässert und an einen hellen und warmen Ort gestellt, am besten auf die Fens- terbank in der Küche. Denn hier hat man die kleine Box immer im Blick und kann den Keimlingen beim Wachsen zusehen. Schon nach wenigen Tagen können sie geerntet werden. Dazu schneidet man sie einfach mit der Schere

ab und verfeinert damit Suppen, Soßen und Dips, genießt sie ganz einfach pur auf einem Butterbrot oder garniert leckere Speisen damit.

Die Cresspads gibt es in vier Va- rianten: GartenCress, RadiesCress, SenfCress und RucolaCress.

Probieren Sie einfach selbst aus! Entdecken Sie die Vielfalt von Cressbar^® im Internet unter www.cressbar.com.

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Zehnstündiger Marathon für das „Nibelungenlied“

Über 60 Vorleser sorgten für spannende Unterhaltung im Siegfriedmuseum

XANTEN. Siegfried, der Drach- tentöter, gehört zu Xanten wie auch die Nibelungensage, die über den Helden erzählt. Doch Hand aufs Herz: Wer kennt die Sage wirklich, wer hat die 2.400 Strophen des Nibelungenliedes je gelesen?

Über 60 Vorleser „teilten“ sich diese Aufgabe beim Lesemara- thon des Nibelungenliedes im Siegfriedmuseum Xanten. Etliche von ihnen hatten dies bereits im Moerser Schlosstheater getan, weil sie von dem großartigen Werk begeistert sind. „Uns ist in alten maeren wunders viel gezeit“

– so beginnt das Nibelungenlied (übersetzt: „Uns wird in alten Er- zählungen viel Wunderbares be- richtet)“. Und dieses Wunderbare erhält einmal durch die mittel- hochdeutsche Sprache und dann auch durch die Vortragsweise der Vorleser die Faszination und die Spannung, die das Interesse der Zuhörer wecken.

Die Einmaligkeit hat auch die UNESCO erkannt und daher das Werk 2009 zum Weltdoku- menten-Erbe ernannt. Wer sich auf die für uns ungewohnte Spra- che einlässt, erhält „Geschichts- unterricht“ auf unterhaltsame Weise. Natürlich ist es „nur“ ei- ne Sage, doch das Leben im 13.

Jahrhundert hat so oder ähnlich stattgefunden. Leser und Zuhörer erhalten spannende Einblicke in ein Sozialverhalten, das nicht ge- rade zimperliches und friedvolles Miteinander der Menschen her- vorbringt.

Die Namen, die genannt wer- den, haben Xantener selbstver- ständlich schon gehört. Viele finden sich in den Straßennamen wieder: Siegfried, Kriemhild, Ha- gen, Brunhilde. Die Vorleser lesen ein oder zwei Kapitel (Aventiuren genannt). Ihre Vorträge machen das Geschriebene lebendig. Viele Vorleser haben einen besonde- ren Bezug zum Nibelungenlied.

Da ist zum Beispiel Professor Dr. Gaby Herchert von der Uni

Duisburg Essen. Sie leitet die Abteilung „germanistische Me- diävistik“ und hat auch einige ihrer Studenten als Vorleser mit- gebracht.

Gleich am Anfang war Ulrich Greb zu hören, Intendant am Schlosstheater Moers, der das Stück „Der Ring. Rheingold im Königsee“ inszeniert hat. Etliche Mitwirkende dieses Stücks lasen auch in Xanten vor. Es ist die Ko- operation zwischen Siegfriedmu- seum, Uni Essen-Duisburg und Schlosstheater Moers, die diese besonderen Veranstaltungen her- vorgebracht hat.

Monika Heiming ist eine der Vorleserinnen, sie ist gebürtig aus Xanten, wohnt nun in Moers und wirkt beim Schlosstheater im Bürgerchor mit. „Es hat mich gepackt“, bekennt sie. „Wenn man bei dem Stück ,Der Ring‘

mitwirkt, setzt man sich auch über seine eigene Rolle hinaus mit dem Inhalt auseinander. In diesem Jahr waren schon einige Vorträge aus sehr unterschied-

lichen Perspektiven, so dass man immer wieder neue Facetten im Nibelungenlied entdeckt. Auch die Sprache fasziniert mich sehr.

Viele Parallelen gibt es zum Bei- spiel zu dem Werk ,Der Herr der Ringe‘.“

Anke Lyttwin, Leiterin des Sieg- friedmuseums Xanten, freut sich über die besondere Kooperation, die auch in Zukunft fortgesetzt werden soll. Vom Lesemarathon und den engagierten Vorlesern ist sie angetan: „110 Zuhörer hatten wir in den zehn Stunden. Das ist ein Erfolg. Gern würde ich daran anknüpfen und eine Art Sagen- Werkstatt initiieren, in der sich sprachinteressierte Menschen mit Sagen und Erzählungen, die mündlich überliefert wurden, auseinandersetzen. Ich finde, un- sere Schriftsprache wird oftmals so verstümmelt, dass es ein Ge- winn ist, sich mit Gedichten und Liedern, die früher über Genera- tionen mündlich überliefert wur- den, auseinanderzusetzen.“

Lorelies Christian Monika Heiming ist eine Vorleserin, die die Auferksamkeit des Publi-

kums gewinnt. NN-Foto: Lorelies Christian

Autor Faisal Hamdo. Foto: Claudia Höhne

Fern von Aleppo - Wie ich als Syrer in Deutschland lebe

Faisal Hamdo ist am montag, 29. Oktober, in geldern

GELDERN. Die Volkshoch- schule Gelderland hat in Koo- peration mit der Körber Stif- tung/Hamburg und der Geld- erner Buchhandlung Keuck den syrischen Autor Faisal Hamdo für ein Autorengespräch am Montag, 29. Oktober, 19.30 bis 21 Uhr, im Vortragsraum der VHS, Kapuzinerstraße 34 in Geldern, über sein Buch „Fern von Aleppo – Wie ich als Syrer in Deutschland lebe“ gewinnen können.

Was wissen wir eigentlich über die rund 600.000 Syrer, die seit Beginn des Bürgerkriegs nach Deutschland geflüchtet sind?

Wer sind diese oft jungen Män- ner, die nun alleine hier leben?

Und was denken sie über uns?

Stellvertretend für viele seiner Landsleute hat Faisal Hamdo seine Eindrücke von Deutsch- land als Buch veröffentlicht. Er erzählt von dem, was ihm gefällt und ihn fasziniert, aber auch von Irritationen und Missverständ- nissen. Indem er sein Leben hier mit dem in Syrien vergleicht, be- antwortet er zugleich viele Fra- gen der nicht minder erstaunten Deutschen: Kann ein arabischer Muslim weltoffen und tolerant sein? Wie ist denn nun das Frau- enbild der arabischen Männer?

Und kann er selbst sich über- haupt vorstellen, nach Syrien

zurückzukehren? Aber Faisal Hamdo stellt zugleich auch Fra- gen an unser Selbstbild als Deut- sche: Hat die religiöse Toleranz auch etwas mit Gleichgültigkeit zu tun? Welchen Preis zahlen wir für unseren Wohlstand? Und können wir Freiheit und Sicher- heit überhaupt noch schätzen?

Durch Faisal Hamdos Augen se- hen wir unseren Alltag neu.

Faisal Hamdo ist 1989 in Alep- po geboren. Er arbeitete nach dem Studium der Physiotherapie mit behinderten Kindern sowie zwei Jahre ehrenamtlich in pro- visorischen Krankenhäusern sei- ner Heimatstadt. Während des Arabischen Frühlings nahm er wie viele syrische Studenten an etlichen Demonstrationen gegen das Regime teil. 2014 flüchtete er aufgrund akuter Gefährdung über die Türkei nach Deutsch- land. Nach zahlreichen Sprach- kursen und Berufsanpassungs- qualifikationen arbeitete Hamdo zunächst in der Altenpflege und einer Physiotherapiepraxis. 2016 wechselte er an das Universitäts- klinikum Hamburg-Eppendorf und arbeitet seitdem auf der neurochirurgischen Intensivsta- tion. Die Veranstaltungsgebühr (acht Euro) wird am Vortragsa- bend erhoben. Eine telefonische Kartenreservierung wird erbeten unter 02831/93750.



KURZ & KNAPP

Benefizkonzert: Unter dem Ti- tel „Songs of Light, Songs for Night“ gibt der Kammerchor

„Cantus Dorsten“ am Mittwoch, 31. Oktober, um 20 Uhr ein Be- nefizkonzert im Xantener Dom für das Orgelprojekt am Dom.

Gespielt werden unter anderem Werke von Bach, Rheinberger

und Pärt. Die Leitung hat Dr.

Hans-Jakob Gerlings. Der Ein- tritt ist frei.

Bücherflohmarkt: Die Bücherei im Pfarrheim Twisteden, Quiri- nusstr. 20, veranstaltet am Sonn- tag, 28. Oktober, von 13 bis 17 Uhr, ihren Bücherflohmarkt. Gut erhaltene Bücher können zu gün- stigen Preisen erworben werden.

Kinder können sich vorlesen las- sen oder Spiele ausprobieren. Die Ausleihe findet an diesem Sonn- tag nur am Nachmittag während des Flohmarktes statt. Der Erlös dient der Anschaffung neuer Me- dien.

Chörekonzert findet nicht statt:

Das Chörekonzert in der Wan- kumer Pfarrkirche „St. Martin“

findet am morgigen Sonntag, 28.

Oktober, um 17 Uhr nicht statt.

Naturparkzentrum: Das Na- turparkzentrum Wachtendonk, Feldstraße 35 in Wachtendonk ist am 1. November geschlossen. Am Freitag, 2. November, ist geöffnet.

Da ab dem 1. November im Na- turparkzentrum die Winteröff- nungszeiten gelten, ist nur noch

von dienstags bis freitags, von 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Waldkindergarten: Der Wald- kindergarten-Vorstand in Alpen möchte alle Interessierten auf den aktuellen „Stand der Dinge“

bringen und lädt heute zum Info- treffen von 15.30 bis 17.30 Uhr in die Gaststätte „Zum Dahlacker“, Dahlackerweg 30 in Alpen, ein.