Mathematisches Institut der Universit¨at M¨unchen
Prof. Dr. O. Forster
SS 2010 18. Juni 2010
Ubungen zur Vorlesung Funktionentheorie ¨
Blatt 9
Aufgabe 33
Der folgende ‘Beweis’ zeigt, dass 1>1010. Man finde den (die) Fehler.
Es ist e2π >26, (1)
also e4π2 = (e2π)2π >(26)6 = 236>1010. (2)
Weiter gilt e2πi+1 =e, (3)
also auch e(2πi+1)2 =e2πi+1 =e. (4)
Andererseits ist e(2πi+1)2 =e−4π2+4πi+1 (5)
=e−4π2+1 =e−4π2e. (6)
Aus (4) und (6) folgt e−4π2 = 1, also e4π2 = 1. (7)
Zusammen mit (2) erh¨alt man 1>1010. (8)
Aufgabe 34 Sei
G1 :=C r(]− ∞,−1]∪[1,∞[), G2 :=C r[−1,1]
DaG1 einfach zusammenh¨angend ist, existiert in G1 ein holomorpher Zweig von √
1−z2. Es bezeichneg1 :G1 →C den Zweig mit g1(0) = 1.
a) Man zeige, dass G2 nicht einfach zusammenh¨angend ist, aber trotzdem in G2 ein Zweig von √
1−z2 existiert. Es bezeichne g2 : G2 → C denjenigen Zweig, der f¨ur reelle x > 1 positiv imagin¨are Werte annimmt.
b) Man vergleicheg1 und g2 aufG1∩G2. Aufgabe 35
Die Bezeichnungen seien wie in Aufgabe 34.
a) Man entwickle g1 um den Nullpunkt in eine Taylor-Reihe.
b) Man entwickle g1 um den Punkt z0 =iin eine Taylor-Reihe.
c) Man entwickle g2 im Ringgebiet{z ∈C: 1<|z|<∞} in eine Laurent-Reihe.
b.w.
Aufgabe 36
a) Seif die rationale Funktion f(z) := 1
1−z−z2,
vgl. Aufgabe 4. Seien r1 < r2 die Betr¨age der Nullstellen von 1−z −z2. Man bestimme die Laurent-Entwicklung von f in den Ringgebieten {r1 <|z|< r2}und {r2 <|z|<∞}.
b)∗ Sei g die meromorphe Funktion
g(z) := 1 cosz,
vgl. Aufgabe 8. Man berechne die Laurent-Entwicklung vong im Ringgebiet n
z ∈C: π
2 <|z|< 3π 2
o .
Abgabetermin:Freitag, 25. Juni 2010, 14 Uhr, ¨Ubungskasten im 1. Stock Stern-Aufgaben sind nicht obligatorisch; ihre L¨osung ergibt Extra-Punkte.