Aktuelle Medizin
Die Beurteilung der Einheilung von Knochentransplantaten im Gesichts- bereich beschränkt sich auf das kli- nische Bild, Röntgenbilder und Biopsie. Durch quantitative Skelett- szintigraphie mit 99mTc-Diphospho- naten konnte am Tiermodell gezeigt werden, daß der Einheilungsprozeß günstig verläuft, wenn die Einspei- cherung im Transplantat bei wö- chentlichen Kontrollen langsam zu- nimmt und die Speicherung im be- nachbarten Knochengewebe des Empfängers initial stark und an- schließend rückläufig ist. Wenn das Transplantat nicht einheilt, dann liegt die Einspeicherung im Trans- plantat immer weit unter der des
Bei 82 Patienten zwischen 30 und 70 Jahren mit Erkrankungen des rheu- matischen Formenkreises (zu zwei Dritteln Patienten mit rheumatoider Arthritis) wurde eine Gastroskopie durchgeführt. Diese Patienten (57 Männer und 25 Frauen) hatten min- destens 2,5 Gramm Aspirin/Tag wäh- rend mindestens drei Monaten ein- genommen, und hatten maximal ei- ne weitere antientzündliche Sub- stanz erhalten, bei der es sich nicht um ein Steroid handelte; ihre Ana- mnese war bisher ohne Ulzera oder gravierende gastrointestinale Er- krankungen. Außerdem wurde eine Kontrollgruppe von 45 Normalperso- nen endoskopiert. Bei dieser Kon- trollgruppe wurden keine Ulzera und keine Erosionen festgestellt, bei vier Prozent war lediglich ein Erythem der Magenschleimhaut nachweis- bar. Bei den 82 Patienten unter Aspi- rin-Therapie wurden bei 14 Patien- ten (17 Prozent) Ulzera gefunden, bei 33 Patienten (40 Prozent) bestan- den Erosionen, und 62 Patienten (76 Prozent) hatten ein Erythem. Drei
angrenzenden Empfängergewebes, und der Verlauf zeigt im Empfänger- gewebe eine deutliche Zunahme der Aktivitätsbelegung. Das deutlich un- terschiedliche szintigraphische Ver- halten des Knochentransplantates erlaubt sechs Wochen nach Trans- plantierung die definitive prognosti- sche Beurteilung, radiologisch ist diese Aussage erst zwei bis drei Wo- chen später möglich. Mhs
Triplett, R. G.; Kelly, J. F.; Mendenhall, K. G.;
Vieras, F.: Quantitative Radionuclide Imaging for Early Determination of Fate of Mandibular Bone Grafts, J. Nucl. Med. 20 (1979) 297-302, Robert G. Triplett, Naval Medical Research In- stitute, National Naval Medical Center, Bethes- da Md., 20014 USA
Applikationsformen des Aspirins wurden untersucht:
• Ungepuffertes Aspirin
• gepuffertes Aspirin
(;) eine dünndarmlösliche Form.
Bei dem ungepufferten und dem ge- pufferten Aspirin fanden sich keine Unterschiede in der Ulkushäufigkeit, beim dünndarmlöslichen Aspirin war die Ulkusinzidenz mit sechs Pro- zent jedoch deutlich geringer. Die Serumsalizylatspiegel, die vor der Endoskopie bestimmt wurden, wa- ren bei allen drei Gruppen vergleich- bar. Die Ulzera und Erosionen waren vor allem im distalen Antrum lokali- siert. Hinzuweisen ist noch darauf, daß ein Drittel der Patienten mit Er- krankungen des rheumatischen For- menkreises und nachgewiesenen Ulzera keinerlei gastrointestinale Beschwerden angaben. Jns
Silvoso, G. R.; Ivey, K. J.; et al.: Incidence of Gastric Lesions in Patients with Rheumatic Disease an Chronic Aspirin Therapy, Annals of Internal Medicine, 91 (1979) 517-520
Therapeutische Embolisation
unter der Vorstellung einer Drosse- lung der Blutzufuhr, der Rekalzifizie- rung und der Verhinderung einer Kompressionsfraktur.
Ausblick
Der Wert der therapeutischen Embo- lisation, sei es als alleinige, sei es als präoperative Maßnahme, ist nach der Literatur und eigenen Erfahrun- gen unbestritten. Hoher technischer und zeitlicher Aufwand sowie ein- wandfreie Beherrschung der super- selektiven Angiographiemethoden machen es verständlich, daß die Durchführung wenigen meist neuro- radiologischen Zentren vorbehalten bleibt. Spezielle Katheterformen ha- ben die Komplikationsrate verrin- gert. Neues Embolisationsmaterial verhindert Rekanalisierungen. Die verwendeten flüssigen Polymerisa- tionsprodukte haben andererseits den Nachteil, körperfremde Sub- stanzen zu sein, die zudem leicht über arteriovenöse Shunts in den Lungenkreislauf gelangen können.
Hier sind die Forschungen noch nicht abgeschlossen.
Ein Fortschritt scheint die intraarte- rielle elektrische Koagulation über superselektive Methoden, wie sie von Piton et al. (21) experimentell und klinisch begonnen wurden, dar- zustellen.
Erforderlich ist eine noch engere Zu- sammenarbeit zwischen den betei- ligten Fachgebieten (Neurochirur- gie, Oto-Rhinologie, Gesichts- und Kieferchirurgie und Neuroradiolo- gie), damit die Patienten unverzüg- lich der geeigneten Therapie zuge- führt werden.
Literatur beim Verfasser
Anschrift des Verfassers:
Professor Dr. med.
Heinzgeorg Vogelsang Abteilung Neuroradiologie, Zentrum Radiologie
der Medizinischen Hochschule Karl-Wiechert-Allee 9
3000 Hannover 61
FÜR SIE GELESEN
Quantitative Skelettszintigraphie
zur Beurteilung von Knochentransplantaten
Ulkushäufigkeit bei Rheumatikern unter chronischer Aspirin-Therapie
888 Heft 14 vom 3. April 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT