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Archiv "Aspirin nach Herzinfarkt?" (19.06.1980)

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Optimale Diagnostik beim Pankreaskarzinom

Bei 28 Patienten mit operablem und 45 Patienten mit inoperablem Pan- kreaskarzinom wurde die Effizienz von sechs verschiedenen Untersu- chungsverfahren (Sonographie, Computertomographie — CT, Szinti- graphie, ERCP, Zytologie und An- giographie) analysiert. Als empfind- lichstes Untersuchungsverfahren er- wies sich die Ultraschalldiagnostik mit 96 Prozent, gefolgt von der en- doskopisch retrograden Cholangio- Pankreatikographie (ERCP) mit 87 Prozent „Trefferquote" beim opera- blen Tumor. CT, Angiographie und Szintigraphie erwiesen sich als inef- fektiv bei der Diagnostik operabler Pankreaskarzinome. Da die über- wiegende Mehrzahl der Pan- kreaskarzinome erst spät Symptome zeigt, werden in erster Linie Tumo- ren diagnostiziert, die sich nicht mehr resezieren lassen. Die Ergeb- nisse der Autoren legen nahe, daß man auch bei vagem Verdacht auf ein Pankreaskarzinom frühzeitig eine Ultraschallschnittbilduntersu- chung der Bauchspeicheldrüse ver- anlassen sollte. Als ideale Kombina- tion zur Erfassung operabler Karzi- nome erwiesen sich die zytologische Untersuchung von aus der Vater- schen Papille aspiriertem Pankreas- sekret und die retrograde Gangdar- stellung.

Mackie, C. R.; Dhorajiwala, J.; Blackstone, M.

0.; Bowie, J.; Moossa, A. R.: Value of new diagnostic aids in relation to the disease pro- cess in pancreatic cancer, Lancet II (1979) 385-389, Departments of Surgery, Medicine and Radiology, University of Chicago, III.

Zur Prognose der

Fertilität nach Operation einer Varikozele

Über die Prognose bezüglich der Fertilität nach Varikozele-Operation berichteten kürzlich Gall u. a. sowie Klosterhalfen u. a. Gall u. a. fanden drei Monate nach hoher Ligatur der Vena spermatica interna, daß von präoperativ 100 subfertilen Patien- ten noch 94 als subfertil anzusehen waren. Im Gegensatz zu diesem rela-

FÜR SIE GELESEN

tiv kurzen Beobachtungszeitraum berichten .Klosterhalfen u. a. über Langzeitbeobachtung an 209 (von 519) nachuntersuchten Patienten nach Varikozele-Operationen. Nach früheren Untersuchungen der glei- chen Arbeitsgruppe ist bei Varikoze- le in 40 bis 50 Prozent mit Oligozoo- spermie zu rechnen. Postoperativ zeigten jetzt 174 der 209 Patienten

In dem Taschenbuch von Schettler

„Innere Medizin", 5. Auflage, Band I, Thieme Verlag, sind auf den Seiten 344-345 Druck- fehler enthalten. Die Dosierung für Trijodthyronin ist mit 100 g und für Thyroxin mit 200 g angegeben. Die

Maßeinheit Gramm muß ersetzt wer- den durch Mikrogramm (.t).

ein gebessertes Spermiogramm, 40 hatten Kinder gezeugt (Beobach- tungszeitraum 14 Jahre). Wenn auch eine „Versagerquote" bezüglich ei- nes verbesserten Spermiogramms von bis zu 30 Prozent angenommen werden muß, so zeigen die Untersu- chungen von Klosterhalfen u. a.

doch, daß die operative Behandlung der Varikozele sinnvoll ist. Hii

Gall, H.; Schnierstein, J.; Glowania, H.-J.: Ferti- litätsverbesserung beim Mann durch Varico- celenoperation? Urologe A 18 (1979) 187, Bun- deswehrkrankenhaus, D-7900 Ulm — Kloster- halfen, H.; Schirren, C.; Wagenknecht, L.V.:

Pathogenese und Therapie der Varikozele, Urologe A 18 (1979) 193, Urologische Klinik, Martinistraße 52,2000 Hamburg 20

Aspirin nach Herzinfarkt?

In drei kontrollierten Studien ist der Einfluß einer prophylaktischen Aspi- ringabe auf die Überlebensquote nach Myokardinfarkt untersucht worden. In der ersten Studie fand sich eine Reduktion der Letalität im ersten Jahr um 24 Prozent, in der zweiten Studie um 30 Prozent und in der dritten Studie um 42 Prozent;

diese Ergebnisse waren jedoch nicht signifikant. In einer neuen ran- domisierten Doppelblindstudie wur- den 1682 Myokardinfarkt-Patienten mit 3 mal 300 mg Aspirin behandelt.

Bei 25 Prozent der Patienten wurde Polyesterschaumstoff

paßter Schaumstoff das Wachstum des Granulationsgewebes und hält die Wundfläche sauber.

Verbrennungswunden

Bei der Behandlung von Verbren- nungswunden verwenden wir seit et- wa zehn Jahren Polyesterschaum- stoff, und zwar in erster Linie zum mechanischen Debridement der Wundflächen vor allem an aufliegen- den Körperpartien. Im einzelnen hat sich folgendes Vorgehen bewährt:

Die Matratze wird zunächst durch eine undurchlässige Plastikfolie ge- schützt. Auf diese Folie wird eine Schicht Moltex-Krankenunterlagen oder Entsprechendes gelegt und darüber ein Einmalbettuch aus Fließstoff, um ein Verrutschen der Unterlagen zu verhindern. Über das Bettuch wird eine 2 bis 4 Zentimeter starke Schaumstoffplatte von Ma- tratzengröße gelegt, auf die der Pa- tient gelagert wird (Abbildung 4). Die Unterlage wird täglich gewechselt.

Die zusätzliche Behandlung der Se-•

kundärinfektion erfolgt durch mehr- mals tägliches Aufsprühen von anti- septischen Lösungen oder durch Auftragung einer antibiotikahaltigen Salbe direkt auf die Schaumstoff- platte. Ein eindrucksvolles Bild der reinigenden Wirkung gibt der Schaumstoff beim Wechsel (Abbil- dungen 5a und 5b). Er zeigt einen kompletten Abdruck der Verbren- nungswunden, bestehend aus infi- ziertem Sekret und nekrotischem Material, während die Wunde selbst sich zunehmend säubert. Auch hier kommen die Prinzipien der Druck- verteilung sowie der Durchblutungs- und Sekretionsförderung zur Gel- tung.

Literatur

Seiler, W. 0., Stähelin, H. B.: Zur Verhütung und Therapie von Dekubitalulzera, Fortschr.

Med. 675-677 (1979) 97

Anschrift der Verfasser:

Professor Dr. med. Gerhard Weber Dr. med. Karlheinz Galli

Hautklinik, Klinikum Nürnberg Flurstraße 17

8500 Nürnberg

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 25 vom 19. Juni 1980 1625

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Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

die Behandlung innerhalb von drei Tagen nach dem Infarkt, bei 50 Pro- zent innerhalb von sieben Tagen be- gonnen. Nach einem Jahr betrug die Letalität in der mit Aspirin behandel- ten Gruppe 12,3 Prozent, in der Pla- cebogruppe 14,8 Prozent. Die Sen- kung der Letalität durch Aspirin um 17 Prozent erwies sich als statistisch nicht signifikant. Eine Aspirin-Lang- zeittherapie unter dem Aspekt der Reinfarkt-Prophylaxe kann somit derzeit nicht empfohlen werden. R

Elwood, P. C.; Sweetnam, P. M.: Aspirin and secondary mortality after myocardial infarc- tion. Lancet II (1979) 1313-1315, Medical Re- search Council Epidemiology Unit (South Wa- les), IV Richmond Road, Cardiff CF2 3AS

Auskultationsbefund bei malignen Lebertumoren

Arterielle Geräusche können bei ei- ner Vielzahl von abdominellen Er- krankungen, welche in der Regel mit Durchblutungsstörungen einherge- hen, auskultiert werden. Für das he- patozelluläre Karzinom scheinen sy- stolische Geräusche über der Leber, eventuell mit spätsystolischer Ak- zentuierung, typisch zu sein.

Die Autoren untersuchten 116 Pa- tienten mit malignen Lebertumoren und fanden bei 13 Patienten ein sy- stolisches Geräusch, das auch pho- nographisch aufgezeichnet werden konnte. Besonders häufig scheinen derartige Geräusche bei hepatozel- lulären Karzinomen zu sein; bei die- sen Patienten wurden sie in 14,1 Prozent gefunden.

Differentialdiagnostisch ist bei sy- stolischen Geräuschen im Abdomen an eine Nierenarterienstenose, eine Aortenthrombose, ein Pankreaskar- zinom, eine arteriovenöse Fistel im

Milzbereich, eine geschlängelt ver- laufende Milzarterie und eine Fistel zwischen Arteria hepatica und

Pfortader zu denken.

Motoki, T.; Hayashi, T.; Katoh, Y.; Sakamoto, T.; Takeda, T.; Murao, S.: Hepatic Bruits in Malignent Liver Tumors. Am. J. Gastroent. 71 (1979) 582-586, Second Department of Internat Medicine, Faculty of Medicine, Tokyo Universi- ty, Hongo 7-3-1, Bunkyo-Ku, Tokyo 113, Japan.

Colchicin zur Behandlung der Leberzirrhose?

Kollagenablagerung ist ein typi- sches Merkmal der Leberzirrhose.

Nachdem im Tierexperiment gezeigt werden konnte, daß Colchicin den Fibrosierungsprozeß der Leber zu verzögern vermag, wurde in einer Doppelblindstudie der Effekt von ei- nem Milligramm Colchicin bei 43 Pa- tienten mit Leberzirrhose unter- sucht. Colchicin oder ein vom Aus- sehen her identisches Plazebo, wur- den an fünf Tagen in der Woche verabreicht. In der Plazebogruppe verstarben acht von 23 Patienten, in der Colchicingruppe vier von 20. Bei drei Colchicin-behandelten Patien- ten war eine deutliche Abnahme der

Leberfibrose bei Verlaufsbiopsien nachweisbar. Bei sechs Patienten kam es zu einer deutlichen klini- schen Besserung mit Verschwinden von Aszites und Ödemen und einer Abnahme der Splenomegalie. Die Albuminspiegel blieben unter der Colchicintherapie konstant oder zeigten eher ansteigende Tendenz.

Weitere kontrollierte Studien müs- sen beweisen, ob der Einsatz antifi- brotischer Substanzen, wie Col- chicin, gerechtfertigt erscheint. R

Kershenobich, D.; Uribe, M.; Suarez, G. I.; Ma- ta, J. M.; Perez-Tamayo, R.; Rojkind, M.: Treat- ment of Cirrhosis with Colchicine. A Double- Blind Randomized Trial, Gastroenterology 77 (1979) 532-536, Departamento de Bioquimica, Centro de Investigaction y de Estudios Avan- zados, IPN. Apdo. Postal 14-740, Mexico, D. F.

Anwendung der

Okklusionskontaktschale

Während früher die einseitige Ok- klusion eines Auges mit einer Kon- taktlinse im wesentlichen daran scheiterte, daß eine Dauerbehand- lung wegen Unverträglichkeiten un- möglich war, erlauben es die neu entwickelten Materialien, Okklu- sionskontaktschalen über Wochen und Monate zu tragen. Je nach Indi- kation werden in die weichen Linsen zentrale schwarze Färbezonen un- terschiedlicher Größe eingearbeitet oder die Oberfläche wird grau mat-

fiert, um die Sehfunktion unter- schiedlich herabzusetzen. Die klini- sche Erfahrung zeigt, daß die Schiel- behandlung mit Okklusionskontakt- schalen bei Kindern unter sieben Jahren schwierig und deshalb er- folglos ist. Die komplizierte und nicht ganz ungefährliche Anwen- dung wird daher bei Kindern auch in Zukunft nur in Ausnahmefällen zum Tragen kommen. Bewährt haben sich die Okklusionskontaktschalen dagegen bei älteren Patienten mit störenden, sonst nicht zu beeinflus- senden Doppelbildern. Kosmetisch sind sie weniger störend als andere Methoden und werden von den Pa- tienten gut toleriert. Srm

Flick, H.: Zur Okklusionskontaktschale, Con- tactologia 1 (1979) 57-64, Enke-Verl., Stuttgart

Perniziosa und Magenkarzinom

In Dänemark wird die Prävalenz der perniziösen Anämie mit 1,3 auf 1000 Einwohner berechnet. Das Risiko, an einem Magenkarzinom zu erkran- ken, wird bei diesen Patienten recht unterschiedlich angegeben. Die Au- toren errechneten für Perniziosapa- tienten ein dreimal größeres Risiko, an einem Karzinom mit bevorzugter Lokalisation im Korpusbereich zu erkranken, als in einer Kontrollgrup- pe. Das jährliche Risiko wurde mit 0,3 Prozent berechnet. Die Präva- lenz einer Perniziosa wurde ferner bei allen Patienten mit einem Ma- genkarzinom ermittelt, die vom Da- nish Cancer Registry erfaßt worden waren. Eine Perniziosa fand sich bei den Magenkarzinompatienten in 2,2 Prozent. Da man 300 bis 600 Patien- ten röntgenologisch oder endosko- pisch untersuchen müßte, um ein Magenkarzinom zu entdecken, raten die Autoren von Vorsorgeuntersu- chungen ab und empfehlen eine ge- zielte Diagnostik bei dyspeptischen Beschwerden.

Elsborg, L.; Mosbech, J.: Pernicious anaemia as a risk factor in gastric cancer, Acta Med. Scand. 206 (1979) 315-318, Department of Medicine, Copenhagen County Hospital Sct. Elisabeth, Hans Bogbinders Alle 3, DK-2300 Copenhagen S

1626 Heft 25 vom 19. Juni 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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