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Archiv "30 Prozent mehr" (28.04.2006)

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Möglichkeit, ihre Fortbildungspunkte mithilfe der Einheitlichen Fortbildungs- nummer (EFN) direkt auf ihr elektroni- sches Fortbildungskonto gutschreiben zu lassen.

Bislang oblag die Dokumentation der erworbenen Punkte allein den Ärz- ten. Im Herbst 2005 haben jedoch die Ärztekammern (mit Ausnahme Baden- Württembergs und der Bezirksärzte- kammer Koblenz) flächendeckend ein elektronisches System zur Verwaltung von Fortbildungspunkten eingeführt.

Mit der EFN, die die Ärzte zu- sammen mit dem scheckkartengroßen Fortbildungsausweis oder in Form von DIN-A4-Bögen, auf denen die Bar- codes in mehrfacher Ausführung als Selbstklebeetiketten aufgedruckt sind, von ihrer Ärztekammer erhalten ha- ben, können die erworbenen Fort- bildungspunkte direkt an den Elek- tronischen Informationsverteiler (EIV;

www.eiv-fobi.de) übermittelt werden.

Dieser gibt die Daten an die zustän- dige Ärztekammer weiter. Grundsätz- lich werden keine personenbezogenen Daten übertragen, nur die 15-stellige Einheitliche Fortbildungsnummer des teilnehmenden Arztes, die 19-stellige Veranstaltungsnummer sowie die An- zahl der erworbenen Punkte. Für den Teilnehmer bedeutet dies einen er- heblich reduzierten Dokumentations- aufwand.

Die Beteiligung an diesem Verfah- ren beim Deutschen Ärzteblatt ist ein- fach (siehe Kasten). Die EFN muss der Teilnehmer nur einmal eingeben, die Punkte werden dann bei jeder weiteren Fortbildungseinheit automatisiert nach Ende der Bearbeitungsfrist über den EIV auf sein Konto übertragen. Für die zurückliegenden Fortbildungsbeiträge können die erworbenen Punkte nicht mehr nachgetragen werden. Das Deut- sche Ärzteblatt dokumentiert aber auch weiterhin die erfolgreiche Teil- nahme in Form einer Bescheinigung, auf der zudem die Veranstaltungs- nummer zu finden ist. Ruft der Teilneh- mer unter www.aerzteblatt.de/cme sein persönliches Archiv in der Rubrik

„Meine Daten“ auf, werden außer- dem die Fortbildungseinheiten ge- kennzeichnet, für die die erworbenen Punkte bereits an den EIV übermittelt wurden. Michael Schmedt

P O L I T I K

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 17⏐⏐28. April 2006 AA1115

S

chaltet man heutzutage den Fernseher ein, kann man uns Ärzte bei einer geradezu kontraindizierten Tätigkeit beobachten:Vor aller Au- gen legen wir unser Hand- und Mundwerk nieder und gehen auf die Straße, um zu protestieren: Gegen miese Bezahlung in den Kliniken, un- bezahlte Überstunden, maligne Bürokratie. Schluss mit der Entwertung des Arztberufes, hochkarätige Arbeit muss entsprechend entlohnt wer- den! 30 Prozent mehr Gehalt fordern die Krankenhauskollegen, was aber bei Volkes Stimme nicht immer auf Verständnis stößt.

„Da haben die Gewerkschaften Mühe, drei Prozent durchzukriegen, und ihr wollt euch gleich 30 einschenken!“ Ich gebe zu bedenken, dass die Ausbeutung der Ärzte das Gesundheitssystem lange Zeit vor dem Infarkt bewahrt hat. Auch zu meiner Zeit in der Klinik war es üblich, mal eben 32 Stunden am Stück zu arbeiten; Überstunden waren prinzipiell unbezahlt. „Das kann ja sein, dass man als Assi schuften muss. Aber später, als Oberarzt oder Facharzt, dann lasst ihr die Beifahrersitze aus euren Porsches ausbauen, damit die Golftasche besser reinpasst!“ Derlei naturverbundener Zeitvertreib passt auf gar keinen Fall in den Bereitschaftsplan von Oberärzten, der auch kei-

ne gerechte Vergütung erfährt. Vielmehr mehrten sich die Ansprüche;

so wurde man als Oberarzt nur dann einen halben Tag krankgeschrie- ben, wenn nach 0,5 g Novaminsulfon i. v. das Fieber immer noch über 50 Grad lag. „Bereitschaft, dass ich nicht lache! Wenn man am Wochenen- de in der Klinik liegt, kriegt man keinen von euch zu sehen!“ Die Not- fallversorgung am Wochenende ist durch unbezahlte Überstunden sehr wohl gewährleistet, obwohl es für viele Kliniken immer schwieriger wird, Assistenzärzte zu finden, die sich darauf einlassen. „Wenn man trotz stundenlanger Wartezeit zu euch vorgedrungen ist, dann habt ihr höchstens drei Minuten Zeit!“ Man könnte ja mal mit einem Billigflie- ger nach Großbritannien übersetzen. Dort fände man viele deutsche Ärzte, die sich in angenehmer Arbeitsatmosphäre und ohne Beein- trächtigung durch bürokratische Zwangsjacken hingebungsvoll um die Patienten kümmern würden. Die offen für lange Gespräche seien, kei- ne Zeit mit Wartezeiten verplempern, alle Differenzialdiagnosen minu- tiös durchleuchten, sei es aus ganzheitlicher, sozialmedizinischer oder psychotherapeutischer Sicht. Mein Gegenüber schaut mich kritisch an:

„Ich kann den Doktor ausquetschen, so lange ich will, ohne Unterbre- chung, keine Wartezeit?“ So wie es ihm beliebt.

„Wenn es nötig wäre, würde der internationale Koryphäen mobilisieren?“ Aber ohne zu zögern.

„Und sich richtig ins Zeug legen, dass ich die optima- le Diagnostik und die besten Medikamente kriege?“

Aber selbstverständlich. „Und warum gibt’s das nicht in Deutschland?“

Tja, wie wär’s mit 30 Prozent mehr, so für den Anfang? Dr. med. Thomas Böhmeke

30 Prozent mehr

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