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Archiv "Ärzte erhalten 5,7 Prozent mehr" (23.07.1986)

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Mehr Säuglinge überleben

in Bayern 343

2

Gestorbene Säuglinge auf 1000 Lebendgeborene

1671 1900 10 20 30 39 50 60 70 80 85 71

09 76

63 36

25 12 7,13

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

NACHRICHTEN

Aus Bund und Ländern

Klagen gegen Ärzte nehmen zu

CELLE. Allein in Nieder- sachsen hat sich in den letzten 15 Jahren die Zahl der Arzthaftungsprozesse um 500 Prozent erhöht.

Dies gab der Präsident des Oberlandesgerichtes Celle und Experte für Arzthaft- pflichtf ragen, Dr. jur. Ha- rald Franzki, bekannt. Die gerichtlichen Auseinander- setzungen zwischen Pa- tienten und Ärzten würden trotz der an allen Ärztekam- mern eingerichteten Gut- achter- und Schlichtungs- stellen weiter stark zuneh- men.

Nach Franzki ist dieser Trend teilweise auch auf die Zunahme risikoreiche- rer medizinischer, diagno- stischer und medikamentö- ser Methoden und Verfah- ren zurückzuführen. Es sei aber auch in einem über- steigerten — durch reißeri- sche Darstellungen in der Boulevard-Presse noch vergrößertem — Anspruchs- denken der Patienten be- gründet. Auch hätten zahl- reiche Selbsthilfeorganisa- tionen, Interessengemein- schaften und „Patienten- schutzbünde" die Patien- ten mobilisiert, die psycho- logische Hemmschwelle zu überwinden und gericht- liche Verfahren anzustren- gen. Auch die üppig aus dem Boden schießenden Rechtsschutzversicherun- gen erleichterten es dem Patienten, begründet oder unbegründet Klage zu er- heben, weil das Kostenrisi- ko dadurch begrenzt wer- de. Hinzu komme die Ver- rechtlichung aller Lebens- bereiche, die auch vor dem Medizinbetrieb in Klinik und Praxis nicht haltma- che.

Die prozessual verschlech- terte Situation des Arztes und die Neigung der Ge- richte, die Beweisführung zugunsten des Patienten

zu erleichtern, haben nicht zuletzt den auch von den Richtern und Gerichten be- klagten Weg in eine „de- fensive Medizin" begün- stigt, betont Dr. Franzki in einem von der Arbeitsge- meinschaft Deutsches Krankenhaus (AKB), Düs- seldorf, herausgegebenen Grundsatzbeitrag. HC

Berichtigung zum „Streitfall Hackethal"

HAMBURG. In dem Kurzbe- richt „Streitfall Hackethal/

Vilmar auf neuer Ebene" in Heft 25/26 vom 20. Juni 1986 ist die Formulierung falsch, daß das Bremer Ge- richt den Erlaß einer einst- weiligen Verfügung abge- lehnt habe. Richtig ist viel- mehr, daß die Hamburger Anwälte Professor Hacke- thals den Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfü- gung aus prozessualen Gründen zurückgenommen haben, ehe das Gericht entschieden hat. So oder so: gegen Dr. Karsten Vil- mar ist keine „einstweilige Verfügung" ergangen. EB

Mit einer Säuglingssterblich- keit von 7,8 je tausend Le- bendgeborene nahm Bayern im Jahre 1985 in der Bundes- republik Deutschland und auch im internationalen Ver- gleich eine Spitzenstellung ein. Die entsprechenden Zah- len betrugen für die Schweiz 7,1, für Norwegen 7,9. Der hi- storische Vergleich zeigt: als die heutigen Eltern geboren wurden, war die Säuglings- sterblichkeit fünfmal so hoch

Ausland

Ärzte erhalten 5,7 Prozent mehr

LONDON. Die britische Re- gierung hat der Empfeh- lung des zuständigen Gre- miums zugestimmt, die im Etat des Staatlichen Ge- sundheitsdienstes für die Einkommen von Ärzten und Zahnärzten zur Verfü- gung stehenden Mittel im Haushaltsjahr 1986/87 um 7,6 Prozent zu erhöhen. Al- lerdings trat die Neube- rechnung erst per 1. Juli 1986 in Kraft, so daß rech- nerisch für das Jahr nur ei- ne Erhöhung um 5,7 Pro- zent übrigbleibt. Die British Medical Association hatte vorgerechnet, daß die Ein- kommen der Ärzte und Zahnärzte seit 1980 um mehr als 20 Prozent hinter den Einkommen vergleich- barer Berufe zurückgeblie- ben sind und daß die Erhö- hung zwischen 7 und 8,5 Prozent betragen müßte, um ein weiteres Zurück- bleiben der Ärzte zu stop- pen.

Im einzelnen ergeben sich für die verschiedenen Arzt- gruppen unterschiedliche Steigerungen. Das An- fangs-Jahresgehalt eines jungen Krankenhausarztes steigt um 7 Prozent auf 8140 Pfund; das Endgehalt eines „Consultant" — abge- sehen von etwaigen Son- derzuschlägen — erhöht sich um mehr als 9 Prozent auf 30 340 Pfund im Jahr.

Das Durchschnittseinkom- men eines niedergelasse- nen Praktikers soll auf 25 080 Pfund steigen. Eine Prozentzahl ist kaum anzu- geben, weil die direkt zu er- setzenden Praxiskosten — im Durchschnitt 11 600 Pfund — schon per 1. April erhöht werden. Die Kopf- pauschale für die auf der Liste des niedergelassenen Arztes eingetragenen Pa- tienten erhöht sich auf 7,05 Pfund, für 65- bis 74jährige Patienten auf 9,15 und für

über 75jährige Patienten auf 11,25 Pfund jährlich.

Ende des vergangenen Jahres gab es fast 31 500 niedergelassene Allgemei- närzte in Großbritannien (das waren 1,6 Prozent mehr als 1984). Durch- schnittlich waren bei je- dem dieser Ärzte 2039 Pa- tienten eingetragen. gb

Honorarstopp

PARIS. Die ursprünglich für Mitte 1986 vorgesehene Erhöhung der Honorare für freiberuflich tätige Ärzte muß wegen der in diesem und dem nächsten Jahr zu erwartenden Defizite in der sozialen Krankenversiche- rung verschoben werden.

Dies erklärte Premiermini- ster Jacques Chirac beim Kongreß der Konföderation der französischen Ärzte- syndikate, der größten Or- ganisation der freiberuflich tätigen Ärzte. Eine Hono-

rarerhöhung könne nur in Betracht kommen, wenn die Ausgabensteigerungen

— verursacht durch die Zu- nahme der Zahl der Ärzte sowie der Zahl der Fälle und Verordnungen — aus- geglichen werden können.

Premierminister Chirac lehnte auch eine Erhöhung der Krankenversicherungs- beiträge ab. gn

Ärzte 2,4fach

Architekten 4,3fach

ROM. In den italienischen Ärztekammern waren am 31. Dezember 1985 insge- samt 237 579 Ärzte einge- schrieben. Das ergibt eine Arztdichte von 1:240. Seit 1970 ist die Arztzahl um das 2,4fache gestiegen. An- derswo ist es keineswegs besser: Die 37 156 Archi- tekten, die am gleichen Stichtag ihrer Kammer an- gehörten, sind das 4,3fa- che der Zahl des Jahres 1970. Die „Architekten- dichte" beträgt 1:1510. bt

2068 (16) Heft 30 vom 23. Juli 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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Bundesärztekammer, Dezernat Fortbildung und Gesundheitsförderung Postfach 41 02 20, 50862 Köln, Telefon: 02 21/40 04-4 15, -4 16. Fax: 02 21/40 04-3 88,

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