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Archiv "Universitätskliniken: MB will neun Prozent mehr Lohn für Ärzte" (22.12.2008)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 51–52⏐⏐22. Dezember 2008 A2731

A K T U E L L

Mit einer Forderung von durch- schnittlich neun Prozent mehr Lohn hat die Ärztegewerkschaft Marbur- ger Bund (MB) die Tarifrunde 2009 für Ärzte an Universitätskliniken gestartet. Als weitere Ziele nannte der MB die Anhebung der Ostgehäl- ter auf Westniveau und eine Er- höhung der Zeitzuschläge für Über- stunden und Nachtarbeit.

Für Ärzte vor der Facharztaner- kennung verlangt der MB neun Pro- zent mehr Gehalt. Die Löhne von Fachärzten sowie Oberärzten sollen

nach dem Willen der Gewerkschaft um acht Prozent angehoben werden.

Von der Lohnrunde betroffen sind 22 000 angestellte Ärzte. 3 000 Kol- legen sind verbeamtet, weshalb für sie der Tarifvertrag nicht gilt. Für die Bundesländer Hessen und Ber- lin existieren zudem eigene arztspe- zifische Tarifverträge, die von der Tarifrunde nicht erfasst sind.

„Im nationalen und internationa- len Vergleich schneiden die Ärzte an Unikliniken schlecht ab. Ihre Ein- kommen stagnieren seit 2003“, sag- te der Erste Vorsitzende des MB, Rudolf Henke, in Berlin.

Als weiteres Ziel nannte der MB die Einbeziehung aller Ärzte in den Geltungsbereich des arztspezifi- schen Tarifvertrags. Bisher seien davon nur Ärzte erfasst, die über- wiegend in der Patientenversorgung tätig seien. So blieben beispielswei- se Rechtsmediziner, Betriebsärzte und wissenschaftlich tätige Ärzte

ausgeschlossen. SR

Die Europäische Kommission hat ein sogenanntes Pharmapaket vorge- stellt. Das Maßnahmenbündel, über das es zwischen den 27 EU-Kom- missaren ein monatelanges Tauzie- hen gegeben hatte, umfasst Neure- gelungen in den Bereichen Patien- teninformation über rezeptpflichti- ge Arzneimittel, Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen und Phar- makovigilanz. Die Reaktionen von Interessenverbänden, Regierungs- vertretern und Europaabgeordneten auf die Vorschläge fielen unter- schiedlich aus.

So lehnt die Bundesregierung den Vorstoß ab. In Deutschland blei- be es beim Werbeverbot für ver- schreibungspflichtige Medikamen- te, hieß es aus Berlin. Unter dem Etikett der „Information“ werde der Pharmaindustrie die Möglichkeit zur Werbung über verschreibungs- pflichtige Arzneimittel eröffnet, warnte auch die Arbeitsgemein-

schaft der Spitzenverbände der ge- setzlichen Krankenkassen. Der Vor- schlag zur Bekämpfung von Arznei- mittelfälschungen stößt bei den Krankenkassen hingegen auf Zu- stimmung, nachdem es Parallel- händlern von Medikamenten – an- ders als ursprünglich vorgesehen – nunmehr erlaubt sein soll, eine Wie- derversiegelung von Arzneimitteln nach dem Umpacken vorzunehmen.

Nach Ansicht des Verbands For- schender Arzneimittelhersteller (VFA) weist das Pharmapaket insgesamt in die richtige Richtung. Einige Punkte bedürften jedoch einer Präzisierung, etwa die Regelungen zur Patienten- information.

Über das Pharmapaket müssen jetzt das Europäische Parlament und die EU-Regierungen beraten. Eine endgültige Entscheidung über die Vorschläge ist bis zum Ende der Le- gislaturperiode Mitte nächsten Jah- res aber nicht zu erwarten. ps

In Niedersachsen geht ein Gespenst um. Es wohnt auf der Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Wenn es Ausgang hat, er- scheint es im Briefkopf der KV an ihre Mitglieder. Es ist ein finster dreinblickender Kollege mit Stirnre- flektor und Reflexhammer. Er soll dafür sorgen, dass niedersächsi-

sche Ärzte vor und bei jeder Verord- nung an den drohenden Arzneimit- telregress denken.

Unsere (?) KV muss dringend da- mit aufhören den Eindruck zu er- wecken, dass wir Ärztinnen und Ärzte es allein oder auch nur über- wiegend in der Hand haben, ob die Budgets für Arznei- und Heilmittel überschritten werden oder nicht.

Man denke an die Preisgestaltung der Pharmakonzerne und die Ra- battverträge der Krankenkassen.

Durch Letztere kommt es immer wieder dazu, dass der Verordner das günstigste Generikum auf- schreibt, der Apotheker aber wegen des Rabattvertrags ein teureres Mit- tel abgeben muss. Ich frage mich, was da für die Verordnung berech- net wird. Wer überprüft und über- blickt das eigentlich noch? Wir Ärzte sicher nicht! Das ist auch nicht un- sere Aufgabe. Eigentlich sollen wir unsere Zeit und Energie ja dafür nutzen, Medizin zu machen.

An permanenten Druck gewöhnt man sich irgendwann, und es tritt eine Tachyphylaxie ein. Bei mir stellt sich jedenfalls häufiger eine klamm- heimliche Freude ein, wenn ich aus medizinischen Gründen (gibt es ei- gentlich auch andere?!) eine richtig teuere Verordnung vornehmen muss.

Kurz: Ich wünsche mir, dass un- sere Verwaltungskostenpauschale künftig einer sinnvolleren Verwen- dung zufließt als dem Entwurf un- sinniger Kampagnen-Gespenster.

RANDNOTIZ

Dr. med. Sabine Becke

Gespenst in Niedersachsen

UNIVERSITÄTSKLINIKEN

MB will neun Prozent mehr Lohn für Ärzte

EU-KOMMISSION

Pharmapaket stößt auf geteiltes Echo

Ärzte in Norwegen verdienen bis zu 60 Prozent mehr als ihre deutschen Kollegen. Darauf wies der MB-Vorsit- zende Rudolf Henke zum Start der Tarif- runde hin.

Foto:Christian Griebel

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