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Archiv "Prämienerhöhung: Die Ärzte selbst haben es in der Hand" (04.04.2003)

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es nur darum, der Deutschen Zahlungsbereitschaft zu er- halten? Diese könnte freilich unter der Erkenntnis, dass die Verbrecher auch woan- ders saßen, etwas leiden.Und was die von Frau Dr.

Holland-Kunc erwähnte deutsche Aggression angeht:

Die deutschen Opfer waren in ihrer Mehrzahl so unschuldig wie die in den angegriffenen Ländern. Schuld kann nun mal nur individuell zugemes- sen werden. Unser aller Mei- nung ist abhängig von den uns zugänglichen Informatio- nen. Ich habe z. B. wahr- scheinlich andere Informa- tionen zu den Gründen, die zum Zweiten Weltkrieg führ- ten, zu den Urhebern des Bombenkrieges zur Terrori- sierung der Zivilbevölkerung und auch zum „Überfall“ auf die Sowjetunion als die bei- den Kolleginnen. Und ich

weiß aus unserer politisch unverdächtigen Regionalzei- tung, dass nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs wie- derholt ehemalige Zwangsar- beiter aus Osteuropa zu Be- such hierher gekommen sind, um zu Freunden gewordene Deutsche, die eben keine

„Herrenmenschen“ waren, wiederzusehen. Zwangsar- beiter wurden nach meiner Kenntnis entweder bezahlt oder nach dem Krieg indivi- duell oder über ihre Staaten von Deutschland entschädigt.

Ich halte also den Kollegen Pillhatsch nicht für einen herzlosen Ignoranten, son- dern betrachte seinen Brief als eine schon mal nötige Spritze gegen die deutsche Krankheit, auch wenn sie wahrscheinlich nur palliativ wirkt.

Dr. med. Jochen Fend,

Siegstraße 51, 57076 Siegen-Weidenau

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 144. April 2003 AA905

B R I E F E

Sektionen

Zu dem Beitrag „Plädoyer für einen geschützten Raum“ von Dr. med.

Andreas Winkelmann in Heft 1–2/2003:

Gunther von Hagens öffentlich entehren?

W. Hogarths Bild von 1751 trägt den Titel „Lohn der Grausamkeit“. An dem (be- reits toten) Unhold Tom Ne- ro wird in moralisch beleh- render Weise ein grausig-ab- schreckendes Exempel (Krug, 1986) vorgeführt. Der Leichnam wird nicht seziert, sondern geschunden, zer- stückelt und über den Tod hinaus entehrt: Die Gedärme hängen aus dem Leib und ein Hund frisst das zu Boden ge- fallene Herz.

Sollen wir nun Gunther von Hagens ähnlich jenem Un- hold öffentlich entehren?

Der überwiegende Teil der Besucher der Körperwelten war tief beeindruckt und rea- gierte mit Respekt vor den Spendern und vor der Lei- stung von Hagens’. Von Jahr- marktatmosphäre und Kom- merz keine Spur! Dass die universitäre Anatomie dem

Tabubrecher v. Hagens kei- nen Raum gibt, das ist wohl eher das Problem der Adep- ten jener traditionellen Iko- nographie, die die Medizin

„im geschützten Raum“ ver- walten will. Die Sozialge- schichte der Medizin belegt, dass der Argwohn gegenüber dieser Internierung berech- tigt ist. Darüber nachzuden- ken wäre hilfreicher als wie- der einmal am Scheiterhau- fen zu zündeln.

Dr. Udo Schuss,Katharinenhospital, Kriegsbergstraße 60, 70174 Stuttgart

Prämienerhöhung

Zu dem Wirtschaft-Beitrag „,Verein- te‘ Krankenversicherung: Kaum noch Allianz mit den Ärzten“ von Dr. med. Wilfried Heinzelmann in Heft 5/2003:

Die Ärzte selbst haben es in der Hand

Die Vereinte Krankenversi- cherung AG gehört bereits seit 1996 zur Allianz Gruppe – als deren längst etablierter privater Krankenversicherer.

Die – rechtlich gesehen – rei- ne Namensänderung bei gleichzeitiger Wahrung der

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A

A906 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 144. April 2003

B R I E F E / B Ü C H E R

gesellschaftsrechtlichen Identität war lediglich der lo- gische Abschluss der voll- ständigen Integration in die Allianz Gruppe. Für die Kun- den der Vereinten Kranken- versicherung AG hat sich An- fang Januar nichts geändert:

Die Umfirmierung in Allianz Private Krankenversiche- rungs-AG hat keine Auswir- kungen auf Vertrag, Lei- stungsversprechen und die zugrunde liegenden tarifli- chen sowie kalkulatorischen Aspekte.

Eine Erhöhung der Beiträge steht nicht im Zusammen- hang mit der Umfirmierung.

Die Höhe von Krankenversi- cherungsbeiträgen richtet sich nach der Leistungsinan- spruchnahme in einem Tarif und ist deshalb ein Spiegel- bild der Leistungszahlungen.

Strenge versicherungsauf- sichtsrechtliche Bestimmun- gen verbieten die Berücksich- tigung sachfremder Faktoren im Rahmen der Beitragskal- kulation. Ein unabhängiger Treuhänder hat die sachli- chen und rechtlichen Voraus- setzungen jeder Beitragsan- passung vorab zu überprüfen;

seine Zustimmung ist die Wirksamkeitsvoraussetzung.

Bei einer Durchschnittsanga- be für Beitragsanpassungen für mehrere hundert Tarife, wie sie im vergangenen Jahr von der Vereinten Kranken- versicherung veröffentlicht wurde, liegt es auf der Hand, dass es Ausreißer – übrigens sowohl nach oben als auch nach unten, über letztere re- det nur keiner – sowie über- haupt nicht angepasste Tarife geben muss . . .

In der Tat wirkt sich die in den letzten Jahren veränder- te Abrechnungspraxis zuneh- mend auf die Kostenentwick- lung in den Ärztetarifen aus.

Schließlich kann die sinken- de innerärztliche Solidarität und die damit verbundene Abnahme der Kollegenbe- handlung dazu führen, dass sich das Beitragsniveau der Ärztetarife nicht mehr we- sentlich von dem vergleich- barer Tarife für Nichtärzte- kunden unterscheidet. Die Schadenquote in den Ärzte-

tarifen hat sich in den ver- gangenen Jahren deutlich an die Entwicklung im Nichtärz- tebereich angenähert. Die Ärzte selbst haben es hier je- doch in der Hand, diese Ent- wicklung zu stoppen . . . Lothar Landgraf,Allianz Private Krankenversicherungs-AG, Fritz- Schäffer-Straße 9, 81737 München

Lauterbach

Zu dem Interview mit Prof. Dr. Karl W. Lauterbach „Da werden Horror- szenarien entwickelt“ in Heft 10/2003:

Schlag ins Gesicht

Das Interview ist ein Schlag ins Gesicht nahezu aller Arztgruppen! Der ewig nör- gelnde Verfechter einer Staatsmedizin – unter seiner Führung, versteht sich – Prof.

Dr. med. Dr. sc. Karl W. Lau- terbach (SPD) möchte unter anderem Qualitätskontrollen bei Ärzten. Na schön. Wer hat schon etwas gegen Qua- lität!? Doch wer legt die fest?

D.G.M.L.? (Der Große Mei- ster Lauterbach?)

Denn mit der Qualität in der Medizin ist das so eine Sache:

Vor zwanzig Jahren wäre ich durchs Examen gefallen, hät- te ich Herzinsuffizienz-Pati- enten mit ß-Blockern behan- delt. Und die Diabetes-Päp- ste hätten mich gevierteilt, auf glühenden Kohlen gerö- stet sowie am Schaschlik- Spieß schmoren lassen für den Vorschlag, Insulin und Sulfonylharnstoffe gemein- sam zu verabreichen!

Und was machen wir mit D.G.M.L., wenn Qualitäts- kontrollen kommen? Wenn wir nämlich ihn und seine

„anderen Gesundheitswis- senschaftler“ qualitätstech- nisch überprüfen, wenn wir sie an den Gesundheitssyste- men messen, die sie gestaltet und mitgestaltet haben, dann gibts kein gutes Ergebnis.

Und ergo nach D.G.M.L.

auch kein Geld mehr. Dann muss D.G.M.L. wohl doch noch Minister werden!

Dr. med. Hans-Joachim Zielinski, Kiefernweg 6 a, 25980 Westerland

Peter M. Hermanns, Lothar Ha- nisch (Hrsg.): Krankenhaus- Marketing im stationären und ambulanten Bereich.Das Kran- kenhaus als Dienstleistungsunter- nehmen. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2003, XVIII, 505 Seiten, kar- toniert, 99,95 A

Für die Mitarbeiter scheint der Alltag in den Kliniken heute entmutigend und die betriebswirtschaftliche Er- gebnisrechnung fatal zu sein.

Von privaten Krankenhaus- trägern, die sich die Rosinen aus dem fetten Kuchen picken durften – ob es klug war, das zuzulassen, wird sich erweisen –, abgesehen, ver- bünden sich alle kommuna- len und freien gemeinnützi- gen Krankenhäuser in einer Interessengemeinschaft der Bankrotteure, die vor- sorglich Insolvenz anmel- den müssten, wären sie tatsächliche freie Unter- nehmungen und würden sie nicht von Kommu- nen, Kreisen und Län- dern finanziert. Doch in der Krise steckt die Chance, sich nach den Prinzipien ei- nes freien Markts auf seine Kunden, die Patienten, einzu- stellen.

Die Notwendigkeit der Öf- fentlichkeitsarbeit in Kran- kenhäusern wird in diesem Buch klar und deutlich be- schrieben. Vier von zwölf Ka- piteln, von denen sich jedes trotz des trocken scheinenden Stoffs spannend liest, befas- sen sich mit Public Relations.

Das Buch will keine Antwort auf strukturelle Probleme des Gesundheitssystems oder der Lage der Krankenhäuser ge- ben, sondern Wege aufzeigen, wie Patienten für die Abläufe in der Klinik interessiert wer- den können, wie sie zu Part- nern im diagnostischen Pro- cedere und Behandlungspro- zess gemacht werden und wie sie künftigen Patienten ihre Klinik empfehlen. Kunden- bindung nennt man diese Strategie im Marketing; in der Medizin meint dieses Vorge- hen einfach Menschlichkeit in

der Hightech-Medizin und Vertrauensbildung.

Es genügt nicht, dass sich Verwaltungschefs als Kran- kenhausmanager verstehen, dass sie nette Broschüren über ihr Hospital erstellen lassen und Mitarbeiterzeitun- gen herausgeben, sondern das Krankenhaus als Organismus mit einhelligem Ziel muss nach außen geschlossen auf- treten, sich durch

reibungsfreies Handeln beweisen und selbst unter größtem Leistungsdruck dem Patienten eine Atmosphäre anbieten, die vielleicht nicht gerade mit Wellness gleichzu- setzen ist, aber ihn zufrieden und sicher entlässt.

Das Werk mit über 500 Sei- ten hat Handbuchcharakter.

Seine Praxisnähe begeistert.

Die Kapitel sind funktional gegliedert und vermitteln dem sich orientierenden Le- ser einen schnellen Über- blick. Von reiner Theorie ist es weit entfernt; Tabellen und Analysemodelle zum diffe- renzierten Patientenaufkom- men sind praktisch anwend- bar. Checklisten zur Öffent- lichkeitsarbeit erleichtern den Umgang mit den Medien und partnerschaftlichen Or- ganisationen. Auf weiter- führende Literatur wird ver- wiesen, in den seltensten Fäl- len jedoch wird diese in An- spruch genommen werden müssen. Udo K. Lindner

Krankenhausmarketing

Praxisnahe und umfassende Darstellung

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