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22): „Die Be¬ deutung des Namens, Helfer, liegt auf der Hand

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(1)

869

Miszellen.

Von A. Fischer.

1. Der Götze larüt.

Wellhausen schreibt in seinen „Resten arabischen Heiden¬

tums"^ am Schlüsse des Abschnitts „Jaghüth" (S. 22): „Die Be¬

deutung des Namens, Helfer, liegt auf der Hand; sie ist auch

deutlich empfunden, wie ein bei Jaqut citirter Vers beweist: „wann

wird deine Hilfe (ghijäth) kommen vom Helfer (Jaghüth)!" Es

■würde also hier, neben der a. a. 0. S. 20 angeführten, eine zweite

— natürlich alte — Dichterstelle vorliegen, in der larüt erscheint.

In Wirklichkeit aber hat sich Wellhausen durch eine fehlerhafte

Lesart Wüstenfeld's irreführen lassen, obschon ihm natürlich nicht

unbekannt sein konnte , daß man in den (im übrigen ja so nütz¬

lichen) von Wüstenfeld edierten Texten kaum eine Prosastelle,

geschweige denn einen Vers unbesehen hinnehmen darf. Die betr.

SteUe bei läqüt lautet (IV, l.rf, II): j^i . . . . ^yiü

3 JCi- o- yoy

va5oLkc j^'Lj i3Ls cy^iJ! xi^! J^^l oie

w 3 1 , > ^

ÖjX t.£^AXJ •^)^^.)t '^i^J-i^S Öj-*^ L«^^**~ Ö.A*J (^1 Ojjb ^y,

.^yljäJl j sj^^lXI! iC^-^ü ^ ^

Daß cy^xj, vor dem ^ natürlich nur als ^ gedacht werden kann,

hier unmöglich ist, ergiebt sich aus zwei Instanzen: einmal aus der

arabischen Verslehre, die, je nachdem man in c:>j.ij das Schlußwort

einer ersten oder einer zweiten Vershälfte sieht, nur die Formen

j - >' ->-

(LSjib) oder ciJjÄj zulässt, sodann und besonders aber aus

dem Kontext, der keinen Zweifel daran läßt, daß in cI^jJij kein Eigen¬

name , sondern eine einfache Verbalform von c^j-c- I im Sinne des

gewöhnlichen IV zu suchen ist (das Versstück wird lediglich

als Beleg dafür zitiert, daß sich neben cyLcl „helfen" auch cjLi

1) Lies (^t, s. iiier S. 870, 19.

6 A

(2)

870 Fücher, Miezellen.

findet). Wüstenfeld selbst hat, nachdem er im Muhl^ al-Muhl^ die

J - , >'

La. O^ij und im Sahäh die La. ii-ydij gefunden hatte, sein cJjJij

als irrig aufgegeben; das richtige Verständnis der Stelle aber hat

ihm ofFenbar erst Fleischer souffliert. Vgl. läq. V, S. 505: „Bistäni

' ' . 3

p. 1557 cjyu i^'iyi. ohne Versmaß; Gaubari I, 136 u^jcixj

vi>.A*j idJol^ Lf"''^ (-5^ "^J^ y>iJLs am Rande eine

Anecdote 1) über die Veranlassung, wonach Cjjäj ^ i^ioLkC das

y > 3 ~

Richtige ist; F[letscher] ki.you cIjjäj „wann kommt deine Hülfe

zu dem, welchem du helfen sollst (wirklich)?'* Wellhausen hat

diese Stelle übersehen.

Daß die arabischen Philologen den Vers nie anders verstanden

haben als Fleischer ihn versteht, zeigen noch folgende Belege. Ibn

3 > _ J -

Ginni, Murtasab, ed. Pröbster, S. 7, 9: oLi* ,_jÄ3i/i Ojii» J>^j

C J.>--jip £

^^/S Oj.^^!^ u^l^ j^jLj ^yi^ ^tXilJIj JoJJs j^j

^ii^AÜ' und dazu Anm., wo der ganze Vers richtig übersetzt ist: „Ich

habe dich um Nahrungsmittel zu holen ausgesandt, und du bist ein

Jahr ausgeblieben ; wann kommt deine Hilfe zu dem, dem du helfen

sollst?' Hamäsa llö, 17: [1. US>jl^, vgl. oben S. 869, 19] L?jl>«

£- 3 O 3 ff S 3 , j ^ . 3 -

&.ijit ij^j.it o^ie vilÄ) i3j-:>! OjJij^ »jUi ^i>.A*.J (^t ÖjJijj CJjÄj

j £ j o - S

u>.Aij cJyiij ji<^l^ t.?'''-^ L?"^ '^'^ ij>i*. Lisän

und Täg sub Oji-) lesen, wie Gauhari, .^^.^ij, das ofifenbar er¬

leichternde Korrektur für Ojjij ist. Beachtung verdient dabei noch

im Lisän die Randglosse: ^L.s:UaJt ^jLj j^yi*

» ^ O

*.<;^.s:Ua>s S»! j.=>-^-J ^5 (^•^-J'^. Diese Variante

1) Stammt aus dem Täg , in den sie aus dem LisSn übergegangen ist.

Vgl. noch Aiänl XVI, II und Maidäni, Amtäl, ed. Freytag, I, p. 236, zu dem Sprichwort aÜLr*-^! ci^-'okiJ.

2) Der Aqrab al-mauärid hat hier, wie meist, den Muhit al-M. ausgeschrieben;

s- er liest also , wie dieser , mit fehlerhaftem u^.^^ statt t^ : ^^^^i l5*^

ö^Jj-C.

6 1

(3)

Fischer, Miszellen. 871

(„wann soll deine Hilfe erhoffen der, dem du helfen sollst") wider-

, 3 '

legt gleichfalls aufs strikteste die La. Ojäj

Der Vers wird in den Wörterbüchern al-3ÄmirI oder äÄ'isa

bint SaSd b. Abi Uaqqäs zugeschrieben. Ich habe den Eindruck,

daß er zu den zahlreichen gefälschten sauähid gehört, die unehrliche

alte Philologen in Grammatik und Lexikon eingeschwärzt haben,

und werde in diesem Eindruck durch folgenden Passus im IStiqäq

des Ibn Duraid bestärkt (S. oi, Mitte): ,J-iaJ! OjAj ÜLs

rsjCkMZA !^l**Ä*vLs ^jc. C>ykj, oU. a.sLää.ä! ^Ls ^Jt_JÄJt ^

i)gyaÄit ^».iJ! i t^uf it j ^\ •§\ xL^- y^;.

Auf jeden Fall aber ist von dem Götzen lai-üt in dem Verse

keine Rede.

2. Feminina auf bloßes t im Arabischen.

J. Barth nennt Nominalbildung S. 399, Anm. 2 als hierher

c ^

gehörig ™d diese Zeitschrift 48, 17 und 57, 628

oi ' o

dagegen ij>-i.J, >i>.i>! und ^.jLXÄi", wozu er endlich an letzter Stelle

798, Anm. 1, nach dem Vorgang von Brockelmann, Die Feminin-

O O-

endung t im Semitischen, S. 3, noch LäJLs und ^^^^ ») fügt. Ich

erlaube , daß die Zahl dieser Feminina auch damit noch nicht er-

Ö '

&-

schöpft ist, daß vielmehr zum mindesten noch o!3 und dazu

gerechnet werden müssen.

o!3 stellt sich formell genau ebenso zu !3, wie nj<T zu rti

(tt)-'*) und n't, acc. n't" zu H*); es ist also, wie diese, nur

mit t und nicht mit at gebildet. Daraus erklärt sich auch, daß

1) Der Sinn dieses Passus ist lilar, sein Wortlaut aber scheint kaum richtig.

Das Glied «Äj^-clj .... [jl**Ä^Ls wird hinter gyk3.ai! yi^! ^ zu

stellen sein.

CjO* O ^- &0-0-

2) Vgl. zu ^■)'-*** """^ O**^ Fleischer, Kl. Schriften, I, 361 f.

und dazu ■/..B. noch Sib. II, fi^, 1; I laSls I, fAi , 5; AnbärT, Asrär, too, 13 £f.;

Howell, Grammar, p. 634 if. 1372 ö. und die Leiica.

3) Die Ansicht von Kautzsch, Grammatik-', § 34, daß HT (tt) nus ri<T verkürzt sei, ist irrig.

4) Vgl. Brockelmann, diese Zeitschrift, oben 521, Mitte.

(4)

872 Fischer, Miszellen.

es nie ö!3, sondern stets oü geschrieben wird, sowie daß seine

Nisba j_^'!>3*) lautet und nicht (^3,56 oder etwa gar J^^J. (Schon

damit erledigen sich die Folgemngen, die Völlers, ZA. Xü, 131,

an den Unterschied zwischen von o!ö, und j^Lü, von sLi,

geknüpft hat. Nicht minder aber dürften sich damit die Argumente

erledigen, die Nöldeke, ibid. 181 = Beiträge z. semit. Sprach¬

wissenschaft, 8 f., gegen diese Folgerungen ins Feld geführt hat,

wenigstens soweit sie sich auf ^"iö beziehen. Wäre o!3 nur eine

orthographische Variante für eigentliches »5J> und hätte man das o

nicht instinktiv als festes gefühlt, so würde die technische Bedeutung,

in der der gelehrte Sprachgebrauch das Wort später verwertet hat,

schwerlich ein Hindernis für die regelmäßige Bildung seiuer Nisba ge¬

wesen sein. Stellen wie Sib. II, a., 7: ^^^^ iüLtobS! ^ö-^i,

Lisän XX, rff, 7 V. u.: ^ Jyij ob e>oöLj ^ eJj^t JLij

^ byii? Ljili> gixi ^y> o^ä^ bis Jl» o!3

tLs> ^J! tüJ! ,«-j-^3 jjL»JJ! ^ix^ oy^ L« «yi^ öjijJi

f.

U«La*J! viwöbü! etc. beweisen natürlich nichts gegen diese Aus¬

fühnmgen, denn das darin notierte b!3 gehört sicher gleichfalls nur

der Schule an.)

Wie das o von olö ist selbstverständlich auch das von ot Jv?',

in dem otJ> noch reines Demonstrativ ist, zu beurteilen. Freilich

ist diese Form nur schlecht bezeugt ; cfr. Lisän XX , rfi , 8: JLä

. o , . ,c.

L^jLc Vj^y" '^•^^ joiibi* ottXS» ^»^j.i3»j jUsj jj']

oi o -ot -o

1) So hat lünus zu c>-C»t und lü^Jj die Nisben ^X^-t und j^**^

der sonst verzeichneten (^^^3-t und (^^<>J gestellt (s. Sib. II, vv, 11. 16. va, 12;

Mufassal II, 19 etc.). Freilich gehören diese Formen offenbar nur zu den leider 80 zahlreichen rein imaginären Bildungen, mit deren Aufstellung und Diskussion die arabischen Philologen Zeit und Papier vergeudet haben; vgl. Sib. II, va, 19:

«0--.0- ..o |.

,^\s^^ «Jyü |j^3 fj^^ kS^ ^ "^^"^

2) Die Lexica (s. Lane) fordern allerdings aber dieses ist offenbar wieder nur rein theoretisch.

(5)

Fischer, Miszellen. g^^g

(ebenso Täg X, ft^f, 16 v. u., aber mit dem Febler oULLu). Der

3

liisän bat übrigens, wie man sieht, olj«^, und nicht, wie Lane

(sub lö) und Wright, Grammar^, I, p. 268, o!lX.5>.

Zu v.itli? vgl. Sib.i) II, vv, 14. VA, 18 ff. vi, 3. 8. (^Ar, 1 ö.;

IGinnl, Mubtasar at-tasrif, ed. Hoberg, 26; I laAil I, vtl, 6. vif, 6.

II, !rA., 12 (= Mufassal (vö, 10). ti^Ar, 14 ö.; die Lexica etc.

Die von de Sacy, Grammaire 2, I, p. 676, Anm. 1 verzeichneten

oo,

wet?ö'-Formen »LxiS' und x-oLii*, die man natürlich zu vi>J5>

gtellen wird und nicht zu üläi, hat Fleischer, Kl. Sehr., I, 521,

o , - o

unter Berufung auf die Schreibung »Uä* und xjoLiL5> im Mu^Tt

al-Muhlt in Frage gezogen (sie fehlen wohl nur deshalb auch bei

Wright, Grammar», II, p. 89). Aber der Lisän hat XX, fff, ult.

o o- 00-

und rfö, 3 V. u. (jLää? und ffl, 3 «.Ailja^ und sULäUi, und die

o

Nihäja des Abu 's-Sa3ädät Ibn al-Atir s. v. hat: (i^io^!£■ e-ot\5> j,.)

w > -ÖJ. } i

j^L^I f*-*^!5 qX^^ OJ"**^' ^^»^3 Lj öLä-L5> L LgJ oJLä

gJ! ^^^L*.J5 H^i^Si (ebenso Lisän XX, rfi, 10 v. u. und Täg X, f(f, 18).

- &- - & -

Dahingestellt mag bleiben, ob das t von ooj und c>^*)

ursprüngliches Feminin-^ ist. Bis zu einem gewissen Grade sprechen

dafür die Nebenformen üjj^ ülf' und eCö (vgl. Sib. II, va, 20,

^ w,^ Ow'

WO Jahn wohl mit Recht jJo für ^jÖ liest, vi, 2. ifo, 19 ö.*);

IGinnl, Muhta.sar at-tasrIf, 27; Mufassal vt^, 18; I laäis I, öav, 7.

II, irAl", 3; Howell, Grammar, p. 840 und die Lexica; s. bei Howell

1) Sib. sieht in ci^jP die nasi- , in xÄ? dagegen die yaqf-Form des

Wortes. Vgl. Howell, Grammar, p. 1372, und al-Lait im Lisän XX, rfö, 9:

, c. r?-, c,E

f-L^! g t^i LpJ^-ic b! iUfl> ^5 Ä^-yOäÄ Ki?

. t,i - J , , c ,t,S

Ä^J! .. jJ! viiUSL- L.ji*aj p^iT j, L^_;0! üLi.

- t ,o--o-

2) Kommen einfach nicht vor, sondern stets nur gedoppelt - o - - " -

später auch c^J^ "-l^Hi-^ etc.), s. z. B. Mufassal vi", 19 und Fleischer, Kl.

Sehr., I, 480 f.

3) Hier das wohl nur theoretische Deminutiv jCajJ,

6 1 *

(6)

874 Fischer, Miszellen.

auch die von Abü äübaida überlieferte Nebenform n^, falls man

ihr Glauben schenken darf). Jedenfalls sind sie als reine Nomina

(bezw. Pronomina) zu denken, wie weniger aus der dreifachen Vokal¬

ausspracbe ihres o (s. die angeführten Stellen) , als aus ihrer An¬

wendung hervorgeht; vgl. Mufassal vf, 4: KaÖäÜ

P _ JO- " ^ y

u>-j»35 u>.aJ^; 1, 10: jüLii ^y Vj"^' ü5oLX9

vi^^Aj^ o^; IlaSiS I, OAV, 10. 14 und II, irAf, 4: yi'^l ^yi ^.,1^

u>..J.J>j ii^^jj^ c^^j^ ci'.fti'; Durra 11, 9: ^'„xj; y^S y«

v:>_*33 ci^^ ^-^^ i5LÄ}i '^"d "^i^ dazu in seinem Kommentar der

Durra (Ift", 10) von IJafagi angeführte Stelle aus den Maqämät

-o-^-- _,o£ ,o- j-o^

des Hariri: o*_jJ> yi> ^«.^iLs:;^)! UÜ^ o-^a^ ^y> ^^-J^r**

, c. i ■■^ "

OJ<.>}.

Nöldeke, Beiträge z. semit. Sprachw., 14, Anm. 6 sieht in dem

o von o.aJ' das auch sonst im Semitischen nachweisbare demon¬

strative <-Suffix.

In gewissem Sinne gehören hierher noch allerlei auf o aus¬

lautende Nomina, deren o offenbar von Haus aus feminine Bedeutung

hatte , vom Sprachgebrauch aber schon früh verkannt worden ist.

o i o E J J

Ich meine Bildungen wie Oj~- ,Ohr' (pl. o!y>i, OjjC»*); neben

^J>'^) und sy>, pl. ol^s»); o^, Ä.jji>, ii>-v^_ „Senke" (neben

O 0,0 ^'l'

i5^S>)^); vj^j^ „boshaft, Sifrlt" (neben ^-.Jji^^, o!^, ÜJ^i-Äe

o i . o J -

etc.; fem. iUj^ic, pl. ci^j^Uc)*) ; k^o^o „arm" (pl. OA_j^U*a,

neben ^ä*o »leer sein" etc.) und die Nomina mit der Endung

1) z. B. Lisän s. jjiaÄi», im ersten Verse.

2) Das dem Täg s. zufolge freilich ein _Lali ist.

3) s. schon Völlers, ZA. XII, 137, und dazu Nöldeke, ibid. 186.

4) Vgl. Sib. II, VA, 14. t*'oö, 16. t^Af, 9 ö.; ferner Barth, Nominal¬

bildung, § 250d und ZDMG. 48, 17; Nöldeke, ibid. 41, 722. Völlers,

ibid. 50, 615. 646, leitet — oITenbar zu Unrecht — koo^at von pers. lXj^M

„Geschöpf (sic!) ab. Vielleicht gehört auch der Ortsname ».lio^^c hierher (vgl. Bekn lol; läq. III, 111; Sib. II, t"oo, 16. TAf, 10; Mufassal tvt, 2;

O >CjJ O JO J

I lagls II, trff , 21 etc.) und c>.Jy-», '^Sf:-^, ."<*^! wasser-

6 1 *

(7)

Fischer, Miszellen. 875

ut, soweit sie nicht Fremdlinge, sondern arabischen Ursprungs

sind.^)

3. Angebliches caritatives ^yä im Ägyptisch-Arabischen.

Spitta verzeichnet in seiner Grammatik, § 45 e, folgende

J -

caritative ^3J•*s - Bildungen : ,'ajüdä schmeichelndes Deminutiv zu

dem Eigennamen 'ä'idä; ebenso amüne zu äminä oder amyne,

fatüma zu fätima (fatme), zanübe zu z&nab, hadügä zu hadygä,

äanübe ,Schnurrbärtchen" zu dänäb „Schnurrbart", hasüna zu

hasan, hamüda zu hämid.'' Auf diese Stelle hat sich vor einiger

Zeit Praetorius bezogen, diese Zeitschrift 57, 776, in seinem

wertvollen Aufsatze „Über einige Arten hebräischer Eigennamen".

Dem gegenüber scheint es mir angebracht darauf hinzuweisen, daß

Spitta sich hier geirrt hat und daß im Ägyptisch-Arabischen das

betr. Caritativum ebenso wie in den übrigen bisher bekannt ge-

'' ''

wordenen arab. Dialekten nicht bezw. äJjJW lautet, sondern

i.

i^iyjä^ iüj.*s- So hat mir wenigstens s. Z. Herr SAbd er-Rahmän

Z a r 1 ü 1 versichert, der damalige Lektor des Ägypt.-Arabischen am

Seminar f. or. Sprachen zu Berlin, der mir als Beispiele für diese

Wortklasse aufgeschrieben hat: '»^ßas^ '>Ji>yKC, 'i^js6^ 'i.A^j^^

.^o^jüj ^y.,^J>- und ji'Xi. Und damit stimmt völlig überein

Völlers, der in seinem „Lehrbuch der aegypto-arab. Umgangs¬

sprache", S. 115 unter Nr. 16 scbreibt: „fa"ül weiblich,

besonders als Koseform in Eigennamen: Fattumä, kleine Fatmä;

Zannüba, kleine Zßnab; 'Aijüiä, kleine 'E§ä; 'Azzüza, kleine 'Aziza;

männlich Hammüda" ,-) sowie Nallino, der in seinem „L'arabo

parlato in Egitto", § 94 folgende hierher gehörige Eigennamen

nennt : fattüma, zannüba, 'azzüza, naffüsa, 'ayyüda und haddüga.

Ungenau ist oflFenbar W i 11 m o r e , The Spoken Arabie of Egypt,

p. 41, denn er hat „Fatüma and Fatüm Utile Fatma" , „Zanüba

Itttle Zenab", daneben aber „'aiyüsha little Aisha", „sattüta (or sattüt) young lady" und „dallü'a») spoilt child".

Spitta ist hier wohl durch Wetzstein, diese Zeitschrift 11, 509,

los; arm", vorausgesetzt, daß die überlieferte Nebenform ^^^am und der pl.

o

. Ljl.w Glauben verdienen.' o^Hj^ existiert nur als ithäi zu ^o^Äc.

-* '

1) Vgl. Fleischer, Kl. Sehr., I, 172 ff.; Barth, Nominalbüdung,

§ 261e und Philippi, ZDMG. 46, 167.

2) So auch noch in der von Burkitt veranstalteten engl. Äusgabe, p. 128.

3) So auch Spiro, Arabic-Engl. Vocabulary, s.

(8)

876 Fischer, Miszellen.

Anm. 35, irregeführt worden, auf dessen Zeugnis er sich in einer

Fußnote beruft. Daß dieses Zeugnis falsch war, hat, wie auch

Praetorius a.a.O. erwähnt, bereits Landberg in den »Pro¬

verbes et dictons' p. 128 festgestellt.')

Spitta's Obr ist auch sonst nicht immer ganz zuverlässig

gewesen. Namentlich seine »Contes arabes modernes' enthalten,

wie zwei Ägypter unabhängig voneinander mir gegenüber betont

haben, allerlei Fehler. Es wäre sehr verdienstlich, wenn einer der

Herren Arabisten in Berlin, denen ja jederzeit unschwer der eine

oder andere Ägypter zur Verfügung steht, diese Fehler einmal fest¬

stellen würde. Ich hatte, als ich noch in Berlin dozierte, diese

Aufgabe mit auf mein Arbeitsprogramm gesetzt, bin aber nicht

mehr dazu gekommen sie zu lösen.

Natürlich sollen die außerordentlichen Verdienste Spitta's

um die Neuarabistik durch die voranstehenden Bemerkungen in

keiner Weise verkleinert werden.

4. Ein Gesetz der Jeziditen.

§ 9 des von Lidzbarski in dieser Zeitschrift 51, 592 ff. ver¬

öffentlichten Katechismus der Jeziditen lautet (595, 9 v.u.): !J>!

ij^ B^i! u^Lj^ ^ ^\ JsIm LuftjLb ^ vXi>l5

:&*J^ auly! viiö^! y5üi :iiJL^ ^\ nOsju^ '»SAf

P m

-NjiXj »liit! iXs-l^ Btyo! j^aIuij Ü» J>j>!. Lidzbarski gibt dazu

folgende Übersetzung: »Wenn jemand von unserer Sekte in die

Fremde reist, dort [selbst?] weniger als ein volles Jahr bleibt und

dann in seine Heimat zurückkehrt, so darf er dann nicht wieder

mit seiner Frau zusammenleben u. s. f.' Zu übersetzen ist natürlich:

». . . . dort mindestens ein volles Jahr bleibt . . . .*

Ich veröffentliche diese Korrektur hauptsächlich deshalb, weil

L.'s Fehler, wie ich vor kurzem gesehen habe, in v. Oppenbeim's

,Vom Mittelmeer zum Persischen Golf» (II, 151, Anm. 3) über¬

gegangen ist, von wo er vermutlich noch weiter wandern wird.

Richtig hat Parry die Stelle wiedergegeben, der den Katechismus,

was L. entgangen war, bereits zwei Jahre vor ihm in »Six Months

in a Syrian Monastery' (Lond. 1895) mit einigen Auslassungen

und kleinen Abweichungen in Übersetzung mitgeteilt hatte. (So

wenigstens nach v. Oppenheim, a. a. 0. Parry's Buch selbst ist

mir momentan unzugänglich.)

1) JAbüd' bei Meißner, Neuarab. Geschichten aus d. Iraq, 109,

Icorrigiert Weißbach in seiner Anzeige des Buches (gegen den Schluß dieses Bandes) offenbar mit Recht in iAbbüd.

(9)

877

Pfeile aus Nab^-Holz.

Von A. Fischer.

Nöldeke schreibt in seiner Anzeige der HaSimljat des Kumait,

ed. J. Horovitz, zu I, 25 (dieser Bd. S. 899): ,Aus Nab'-Holz

werden Bogen gemacht, nicht Pfeile'. Als ich die erste Korrektur

der Anzeige durchsah und dabei auf diese Bemerkung stieß, fielen

mir einige Stellen ein, in denen auch Pfeile aus NabS-Holz^) —

allerdings, was ich nicht beachtet hatte, nur Spielpfeile (^LVj) —

erwähnt werden, und da ich grade so wie so an Nöldeke zu schreiben

hatte, hielt ich es für angezeigt ihn kurz darauf hinzuweisen. Nöldeke

hat mir darauf den Nachtrag geschickt, der seiner Anzeige folgt

(s. S. 903). Wie ersichtlich, läßt er darin Spielpfeile aus NabS-

Holz gelten, will aber an eigentliche, als Waffen gebrauchte

Pfeile (|»L^) a^us diesem Holz nicht glauben. Da ich ihm nicht

beizupflichten vermochte, aber das nötige Beweismaterial für meine

eigene Ansicht, derzufolge die Araber auch wirkliche Pfeile aus Nabs-

Holz kannten, nicht gleich zur Hand hatte, habe ich ihm geantwortet,

icb würde die Frage an der Hand der einschlägigen Literatur sowie

O^ Cf' o

der Belege, die ich mir zu j^J^ f-^y •^^^ notiert hätte, noch

einmal genau prüfen und das gewonnene Besultat zugleich mit

seiner Anzeige veröffentlichen. Letzteres geschieht hiermit. In der

Deutung des j^^t in dem angeführten Verse der Hasimljat stimme

ich übrigens , wie ich ausdrücklich hier hervorhebe , völlig mit

Nöldeke überein.

An Belegen für Spiel- oder Lospfeile (genauer Spielpfeile

des Maisir) aus NabS-Holz stehen mir jetzt folgende zur

Verfügung :

1) Zu = Grewia populifolia (Cliadara tenax) vgl. Jacob, Beduinen¬

leben« 132.

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