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Offenbar hat sich in dieser leider am Anfang und Schluss unvollständigen Hs

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Zur Quellenkunde der indischen Medizin.

Von

Jnlius JoUj.

3. Ein alter Kommentar zu Suäruta.

Die Universitätsbibliothek in Cambridge besitzt eine noch

nicht katalogisierte Papierhandschrift (Add. 2491), die auf dem Um¬

schlag als aaudrutadariram tru° (trutitam) bezeichnet ist, nach

den Unterschriften aber das dritte Buch, den anatomischen Teil der

nyäyacandrikä pafifikä zu dem sau^rutam äyurvedaäästram ent¬

hält. Offenbar hat sich in dieser leider am Anfang und Schluss

unvollständigen Hs. ein Stück eines alten Kommentars zu Suöruta,

der Paöjikä des Gayadäsa, erhalten, die früher nur aus Anführungen, hauptsächlich in Dallanas schon öfter gedrucktem Nibandhasaipgraha

zu Suiruta, bekannt war. So citiert Roth in seiner Besprechung

von Jib. Vidyasagaras Ausgabe dieses Werkes, einer seiner letzten

Arbeiten in dieser Zeitschrift (48, 138 ff.), die Einleitung Pallanas, wonach derselbe für seinen Nibandhasamgraha die fikä des Jaijjhata,

die PaSjikäs von Gayadäsa und Bbäskara und die Tippanas von

Mädhava, Brahmadeva u. a. benützt hat, fügt aber hinzu, es sei

bisher von diesen älteren Auslegungen zu Susruta nichts aufgefunden

und nur die zwei Kommentare von Dallana und Cakrapänidatta

auf uns gekommen. Auch in den bisherigen Handschriftenkatalogen

kommt Gayadäsa nicht vor, doch ist Dr. P. Cordier in Indien vor

einigen Jahren, nach brieflicher Mitteilung bei seinen Nachforschungen

nach Candranandanas Padärthacandrikä zu Vägbhata, in den Besitz

eines Stückes der Pafljikä, anscheinend des Nidänasthänam,*) gelangt.

Hiezu kommt nun unsere Hs. des Särlrasthänam. Dass dieses Werk

Gayadäsa zum Verfasser hat, seine Panjikä ist, lässt sich, obwohl

sein Name darin nirgends genannt wird, leicht aus den Citaten bei

Dallana darthun. In dem Särlrästh. von Dallanas Nibandhas. wird

nach meiner Zählung Gayadäsa oder Gayin einundfünfzigmal citiert,

wobei die allgemeinen Hinweise auf die Meinungen und Lesarten

früherer Erklärer nicht gerechnet sind. So heisst es in adhy. 2

des ^ärirasth. bei Dallana (p. 542 der Ausgabe von Jib. Vidy.)-.

1) Cordier in Journ. as. 17, 182, 186 (1901).

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Jolly, Zur Quellenkunde der indischen Medixin. 115

gayi tu catasfsv ity atra caturthim äonitaprakrtibhütavisragandhi-

fio^itärtavärtim manyate tasyä eva sädhyatvät. Diesem Citat ent¬

spricht in unserer Hs. (f. 16a) die Stelle: SonitaprakftibhQtavisra-

gandbiäonitärtavärtih samuccitä | saiva caturthi sädhyatvät tasyäb-

Gleich nachher (p. 543) folgt das Citat : gayi tv atra durgandhi-

kunapagandhini püyasaipkääe putipüyopame majjatulye tridosamaline

iti ' vyäkhyäti. In der Hs. (f 16a) heisst es ähnlich: durgandhe

kunapagandbini püyasamkäse püritapüyäbhe majjäbhe iti tridosaje.

Ebenso lässt sich die kurz nachher ervfähnte Erklärung Gayins von

Sufirutas bhadraöriyam mit ävetacandanam in unserer Hs. nach¬

weisen, und der Schluss dieses Citats wird durch die Hs. erst ver¬

ständlich, indem bei Dallana vor gandhä° die in der Hs. enthaltenen

Worte: na tu raktacandanakvätham ausgefallen zu sein scheinen.

Das Citat über die Sündhaftigkeit der Geburt von Zwillingen und

die Notwendigkeit dieselbe durch eine Busse zu sühnen (p. 549)

findet sich in der Hs. f. 20 b, der nach Gayin aus Käsyapa an¬

geführte Sloka auf f. 21 b. Iu adhy. 3 (p. 556) wird eine Aus¬

legung Gayins citiert, die auf einem Sloka des Bhoja basiert; die

Hs. hat den Ü. auf f 30 a. In adhy. 4 (p. 562) wird aus Gayin

der Satz citiert: vibhajate tasmat kosthat prthakkaroti ; die Stelle

findet sich in der Hs. f 37 a, nur mit der Variante tat f. tasmät,

ebenso bald nachher die Gayin zugeschriebene Lesart hydaye pa-

cyamänäm auf f. 38 a, wie auch das lange Citat aus Gayin p. 569:

tatra svabhävatah Suddham if. wenigstens in seinem ersten Teil

(bis darSanät) in der Hs. f. 42 a wörtlich wiederkebrt, nicht minder

auf f. 45 a Gayadäsas Lesart ausadhikam f. audarikam (p. 571).

In adhy. 5 (p. 575) hat die Hs. f. 47 b wenigstens dem Sinne nach

genau die Lesart Gayins: mahatyo etc. In adhy. 6 (p. 591) ist

Gayins Variante : stanamüle dve u. s. w. und seine auf Bhoja be¬

gründete Erklärung derselben im Wesentlichen in der Hs. f 54 b

nachweisbar. In adhy. 7 am Ende wird Gayin van Dallana (p. 595 f.)

neunmal citiert, doch lassen sich diese Citate in der Hs. nur teil¬

weise verificieren, auch liest die Hs. f 59 a karnayoh pafica paflca,

wo in Dallanas Citat die Zahl 16 erscheint: gayl tu karnayoh

sodaSa. In adhy. 8 am Anfang ist die Stelle f'öÖa, auf die das

Citat: ksatena etc. (p. 596) ofi'enbar geht, verderbt, dagegen das

Citat: käsasväsayor alpayor märgavisuddhyartham etc. (p. 601) auf

f. 62 a fast vollständig erhalten. Das Citat in adhy. 9 (p. 609)

scheint in der Hs. zu fehlen. Im letzten adhy. ist das Citat:

garbhauädlm etc. (p. 613) deutlich ein Auszug aus der Glosse:

vardhayitvä etc. f. 73b, das Citat: de^akälauka° (p. 616) mit dem

charakteristischen Wort oka und der Glosse dazu erscheint auf

f. 74 a, Gayins sanmäsäd statt der Vulgata sanmäsam und seine

Erklärung des Ablativs mit ürdhvam (p. 619) auf f. 77 b, kurz vor

dem folgenden Citat bricht die Hs. ab.

Aus den häufigen Anführungen bei Dallana ergiebt sich das

Ansehen, das Gayadäsa als Kommentator SuSrutas genoss und durch

8*

(3)

116 Jolly, Zur Quellenlcunde der mdischen Medizin.

seine vielen eigenartigen Lesarten und Erklärungen und seine grosse

Ausführlichkeit wohl auch verdiente. Auch sonst wird Gayadäsa

in den medizinischen Kommentaren gerne citiert, besonders in den

Kommentaren zum Mädhavanidäna, so im Madhukosa (28, 79 ed.

J. Tricumaji, Bomb. 1901), Atankadarpana (Aufrecht, Bodl. 314), Ni-

dänapradlpa (Eggeling, I. 0. Cat. 936). Auch mit dem panjikäkära, der bei Dallana mehrfach vorkommt, ist jedenfalls Gayadäsa gemeint.

Zweifelhafter ist, ob man auch den öfter genannten candrikäkära

mit unserem Autor identificieren darf, da sein Kommentar den

Titel "candrikä mit anderen medizinischen Kommentaren teilt, doch

kann die Lesart des candrikäkära im Text des SuSruta im Madhu¬

kosa 296 wohl nur auf Gayadäsa gehen. Über das Zeitalter Gaya¬

däsas kann ich einstweilen nur so viel sicher feststellen, dass er

älter sein muss als Dallana, der bekanntlich von Hemädri (c. 1280) >) citiert wird und Cakradatta (c. 1060) citiert, also in das 12.—13.

Jahrh. fallen muss. In Cakradattas Kommentaren zu SuSruta und

Caraka, so weit sie mir zugänglich sind, wird Gayadäsa nicht citiert,

doch möchte ich daraus nicht auf seine Posteriorität scbliessen, da

Cakradatta überhaupt keinen älteren Kommentator des SuSruta mit

Namen zu nennen scheint und da auch Gayadäsa den Cakradatta

nicht nennt, seine Citate überhaupt einen altertümlichen Ein¬

druck machen. Am häufigsten citiert er Caraka, nach ihm Bhoja,

ausserdem : Asvinau , ASvavaidyakam , KäSyapa , Jätükarna , Närada

(die Stelle über 14 sanda, 12, 11 ff'.), Bhäradväja, Bhälukin, 'Visvä-

mitra, Vrddhakäsyapa , SuSruta, Hiranyäksa u. a. In dem auch

citierten jadah (dharmä° iti jadah f. 20 b , ähnlich f. 26 b) steckt

vielleicht der oft in den Hss. verderbte Name des ältesten Kom¬

mentators des SuSruta, Jejjhata. ünter obigem Bhoja braucht nicbt

der bekannte König des 11. Jahrhunderts verstanden zu werden,

da ein berühmter Mediziner Bhoja schon in der buddhistischen

Litteratur auftritt.^) In negativer Beziehung fällt das Fehlen

Vägbhatas unter den in unserer Hs. wie auch in dem in Dr. Cordiers

Besitz befindlichen Teil von Gayadäsas Kommentar citierten Autori¬

täten auf, um so mehr als Cakradatta schon häufig auf "Vägbhatas

Astängahrdaya hinweist, so z. B. in seiner Glosse zu Caraka 1, 1, 20

auf Ast. 1, 1, 3. Leider lässt die Hs., obwohl dem Charakter ihres

Nägari nach ziemlich alt, nicht nur an Vollständigkeit, sondem

auch an Korrektheit viel zu wünschen übrig: möchten diese Zeilen

dazu beitragen, die Aufmerksamkeit der Handschriftensammler auf

etwa noch weitere in Indien vorhandene Hss. dieses wohl ältesten

der erhaltenen Kommentare zu Suäruta zu lenken.

1) Das von Cordier aus einem mir unzugänglichen Druck des Ayurveda- rasSyana angeführte Citat findet sich auch in der Londoner I. O. Hs. No. 927.

2) Vgl. Cordier und Rhys Davids bei Hardy, Lit. Centralbl. 1902 , 339.

(4)

117

Neues von Mehmed Emin Bej.

Von

Dr. Friedrich Giese (Constantinopel).

Mehmed Emin Bej, über den man jetzt auch Homs Geschichte

der türkischen Moderne S. 58 nachsehen kann, ist dem Abendlande

bisher nur durch den kleinen Band „Türkge Si'rler" bekannt ge¬

worden. Ausserdem sind noch einige Gedichte von ihm hier und

da in türkischen Zeitschriften veröffentlicht worden, aber ein grösseres

Werk ist seitdem nicht erschienen. Um so interessanter dürften

daher die folgenden Texte sein, die ich der Liebenswürdigkeit des

Dichters verdanke.

Durch Gibb: A history of Ottoman poetry, S. 134 Anm. 1

auf ihn aufmerksam gemacht, wünschte ich seit langem seine

Bekanntschaft zu machen. Dieser Wunsch verwirklichte sich im

vorigen Winter. Seitdem bin ich öfter mit Mehmed Emin zu¬

sammen gewesen und habe viel mit ihm über Litteratur im all¬

gemeinen und türkische Litteratur im besonderen gesprochen. Einen

hohen Genuss bereitete er mir jedesmal dadurch, dass er mir einige

seiner Gedichte rait seinem wundervollen, äusserst modulations¬

fähigen Organe meisterhaft vortrug. Ich gestehe, dass ich erst

durch ihn den wunderbaren Wohllaut der osmanischen Sprache

wirklich kennen gelernt habe. Auf meine Bitte erlaubte er mir

die unten folgenden Gedichte zu veröffentlichen und war so freundlich

mir eine Zusammenfassung seiner Ansichten über Poesie und seiner

Bestrebungen in die Feder zu diktieren (s. Nr. I). Von den Texten

£■

ist bis jetzt nur Nr. II liJ^J! ^♦jJs.L^i' in Nr. 525 des ^j^Äs Ojy,

der besten , sich leider immer mehr verschlechternden türkischen

litterariscben Zeitschrift, gedruckt, dürfte aber wohl dem Abendlande

noch nicht bekannt sein. In der Orthographie, die ein deutliches

Beispiel für die souveräne Verachtung ist, mit der sie von modernen

Türken gehandhabt wird, bin ich in diesem Gedicht der genannten

Zeitschrift gefolgt, in den anderen Proben dem Original des Dichters.

Bevor ich die Texte selber gebe , möchte ich jedoch , ohne

eine eingehende Wertschätzung des Dichters — zu der es jetzt

noch nicht die Zeit ist — zu beabsichtigen , einige allgemeine

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