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Die Donau ist mehr als nur Wasserstraße

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Pressemitteilung

Nürnberg, 16. September PE 094-04/LFGS Donau

Die Donau ist mehr als nur Wasserstraße

Naturschutzverbände wollen Schifffahrt mit, nicht gegen die Donau

Einen Tag vor dem Treffen von Wirtschafts- und Verkehrsministern aus 17 europäischen Staaten zur wirtschaftlichen Entwicklung des

paneuropäischen Donau-Korridors unterstrichen Vertreter bayerischer und internationaler Naturschutzverbände die Bedeutung der Donau als kulturelle und ökologische Hauptschlagader Europas.

„Die Donau ist mehr als nur Wirtschaftsachse und Wasserstraße“, stellte Prof.

Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes Naturschutz Bayern fest und erteilte allen Bestrebungen, den Fluss endgültig zur kanalisierten und gestauten Wasserautobahn zu vergewaltigen eine klare Absage. Völliges Unverständnis zeigte Weiger für die Bestrebungen des bayerischen Wirtschaftsministers Wiesheu und der europäischen Baulobby, der Donau durchgängig eine Wassertiefe von ganzjährig 2,8 m aufzuzwingen. „Die Untersuchungen der EU zeigen, dass hierfür fast 1400 Kilometer des Flusses massiv verändert werden müssten - das Ausbaumaß ist völlig überzogen. Die Schifffahrt der Zukunft muss sich dem Fluss anpassen und nicht der Fluss mit einem Milliardenaufwand und enormen ökologischen Schäden den

überdimensionierten Vorstellungen einiger Bau-Lobbyisten“.

Ulrike Lorenz vom Landesbundes für Vogelschutz wies besonders auf die europäischen Bestrebungen hin, ökologisch bedeutsame Bereiche zu

erhalten, zu entwickeln und zu vernetzen. Die europäischen Richtlinie „Natura 2000“ und die Wasserrahmenrichtlinie gelten auch und ganz besonders für die Donau mit ihrer überragenden Bedeutung für den Arten- und

Biotopschutz. „Bis zur Mündung reihen sich an der Donau trotz etlicher massiver Eingriffe in der Vergangenheit Auen- und Flusslebensräume, die in Europa ihresgleichen suchen“. Trotz der Übernahme der

Naturschutzrichtlinien durch die Beitrittsländer im Osten seien jedoch viele dieser Lebensräume bedroht, wenn die östlichen Nachbarländer die völlig überzogenen bayerischen Ausbaupläne übernehmen müssten. „In den östlichen Ländern werden die Diskussionen in Deutschland und Österreich daher sehr genau beobachtet“, so Lorenz.

Die Naturschützer sehen sich durch die Entwicklungen auf dem

Güterverkehrsmarkt bestätigt. Per Schiff transportierte Massengüter wie Erze, Futtermittel oder Metalle verzeichnen kaum Zuwächse. Dagegen führen die

Landesfach- geschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

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Presseeinladung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V.

Steigerungen bei Fertig- und Halbfertigprodukten, bei empfindlichen oder schnell zu transportierenden Güterarten zu dem stark zunehmenden LKW- Verkehr auf der Straße. „Die einzige echte Chance für eine Verlagerung von Gütern weg von der Straße bietet der Containerverkehr oder die Bahn“, betonte Helmut Steininger, Verkehrsexperte des Bundes Naturschutz in diesem Zusammenhang. Mit wesentlich geringerem Finanzaufwand als für den „Ausbau“ der Donau erforderlich wäre, könnte ohne problematische Nebenwirkungen das Bahnnetz im Donauraum erheblich verbessert werden.

„Für die Containerschifffahrt reicht aufgrund der geringeren Dichte der Ladung ein moderater Ausbau mit flussbaulichen Mitteln völlig aus. Ein viel größeres Hindernis stellen die geringen Brückenhöhen dar, die je nach Wasserstand zum Teil nur einen einlagigen Containertransport zulassen“, so Steininger.

Die in Deggendorf an der Donau versammelten Naturschützer betonten daher, dass zunächst die vorhandenen Potentiale – auch bei der Bahn – ausgenutzt und z.B. die logistischen Defizite im Vor- und Nachlauf, die Vernetzung und der Informationsfluss für die Schifffahrt verbessert werden müssten. Die Vertreter der Naturschutzverbände appellierten an die

Wirtschaftsminister, bei den Entscheidungen zum Ausbau der Donau die vielfältigen Nutzen und Kosten des Flusses sowie die Anstrengungen der europäischen Union zum Schutz der Gewässer, der biologischen Vielfalt und der Lebensräume zu berücksichtigen und nicht allein den Einflüsterungen der europäischen Bau-Lobby zu erliegen.

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