Chirurgie
Umfassend und zeitnah
F. Köckerling, R. Bittner, I.
Gastinger, H. Lippert (Hrsg.):
Minimal Invasive Chirurgie.
Band 1, Science Med Dr. Sperber, Hannover, 2003, XIII, 282 Seiten, 338 Abbildungen, 62 Tabellen, ge- bunden, 128 A
Die Herausgeber planen eine insgesamt fünfbändige Reihe, welche der ausgesprochen rasanten Entwicklung der minimalinvasiven Chirurgie (MIC) Rechnung tragen soll und regelmäßig den aktuellen Wissenszuwachs bei techni- schen Neuerungen endosko- pischer Operationsverfahren dokumentieren und kritisch kommentieren wird.
Der erste Band beschäftigt sich mit Grundlagen; darun- ter fallen Besonderheiten der Anästhesieverfahren bei MIC, Konzepte der Weiterbildung im laparoskopischen Operie- ren, Stellenwert der lapa- roskopisch geführten Ultra- schalluntersuchungen in der MIC. Im Rahmen eines Ab- schnittes „Basistechniken“
wird die Frage diskutiert, ob die offene Laparoskopie als Standardverfahren zu be- trachten ist und wie der si- chere Faszienverschluss von Trokareinstichstellen zu er- reichen ist. Es folgen organ- bezogene Kapitel (Gallen- blase/Gallengänge, Appen- dix, Hernien, Zwerchfell, Leber, Pankreas, Retroperi- toneum, Hals).
Der zweifellos große Vor- teil dieser Publikationsreihe besteht darin, dass auch für relativ ausgefallene techni- sche Variationen in kleineren Abschnitten die Möglichkeit
zur ausführlichen und zeitna- hen, aktuellen Erörterung be- steht, was oft in anderen Lehrbüchern und OP-Atlan- ten nur am Rand oder aus Platzgründen überhaupt nicht möglich ist.
Der Band bietet mit zahl- reichen Abbildungen, über- wiegend in Farbe und in sehr guter Qualität, eine anschau- liche Darstellung der The- men. Die Literaturverzeich- nisse sind auf einem sehr aktuellen Stand und ermög- lichen damit einen schnellen Zugriff auf weitere Infor- mationen und vertiefende Studien.
In den Folgebänden sind Themengruppen wie „tech- nische Voraussetzungen“, „ro- botergestützte MIC“, „Tele- medizin“ sowie die organbe- zogenen Abschnitte zu Tho- rax, Milz und Kinderchirur- gie vorgesehen. Vermutlich werden sich aber im Zuge der Herausgabe der Folge- bände deren Inhalte noch deutlich aufgrund neuer wis- senschaftlicher Erkenntnisse erweitern.
Der große Kreis der Mitau- toren lässt eine Vielzahl von Erfahrungen aus verschiede- nen Kliniken und Zentren einfließen. Das Buch ist so- wohl für die täglich operative Praxis als auch speziell für die Aus- und Weiterbildung geeignet. Andreas Dehne
Psychiatrie
Nützliche Details
Leitlinien zu Diagnostik und Therapie von psychischen Stö- rungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter. 2., überarbeitete Auflage, Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2003, XVIII, 414 Seiten, 60 Abbildungen, 8 Tabellen, 39,95 A
Der Leitfaden setzt bei der Benutzung diagnostische Ba- siskenntnisse voraus; er will Art und Umfang des notwen- digen Vorgehens darstellen.
An nützlichen Details findet der Nutzer eingearbeitete Evidenzkriterien und Be- rücksichtigung der Jugendhil- femaßnahmen. Von den Au- toren wird kein Anspruch auf alleinige Verbindlichkeit ge- stellt, sie erhoffen Perzeption der sinngemäßen Anwen- dung, Akzeptanzbeobach- tung und konstruktive Kritik.
Der Leitfaden gliedert sich nicht nach den numerischen ICD-10-Ziffern. Jedoch er- leichtern die vorangehende Kapitelübersicht, das Inhalts- verzeichnis und letztlich die in den Kapiteln befindlichen Flussdiagramme das Auffin- den des gesuchten Krank- heitsbildes, der Diagnostik und Therapie. Alle Kapitel haben den gleichen struktu- rierten Aufbau: Klassifikati- on, Diagnostik, multiaxiale Bewertung, Intervention und
Literatur. Hilfreich ist die Ru- brik „entbehrliche Diagno- stik“; sie unterstützt die schon mittels Diagnosekapitel und Flussdiagrammen erleichter- te Diagnosefindung.
Im Abschnitt Therapie be- ziehungsweise Intervention glänzen die „Leitlinien“ mit kurzen Aussagen zu Setting, Hierarchie der Maßnahmen und Evidenzgrad. Besonder- heiten der stationären, teil- stationären und ambulanten Behandlung werden neben den jeweiligen Indikationen und entbehrlichen Maßnah- men genannt, sodass das
Buch jedem Berufsanfänger in diesem Fach genauso wie dem Erfahrenen empfohlen werden kann. Ein Hand-/
Lehrbuch wird der „Leitfa- den“ nicht ersetzen, aber es ist auch für diejenigen gut ge- eignet, die nur gelegentlich Kontakte zu diesem Fachge- biet haben. Gabriel Pietryga
A
A334 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 66. Februar 2004
B Ü C H E R
Fortbildungskurse
Kompass und Orientierung
Gerhard Polak (Hrsg.): Kurs- katalog „medicine & health 2003/04“. 2 500 Top-Lehrgänge zur Fort- und Weiterbildung weltweit für das Studienjahr 2003/04. Going International, Wien, 2003, 256 Seiten, A4, Bro- schur, 37,70 A. Bestellung: Going International, Fasangasse 28/27, A-1030 Wien
Der Kurskatalog „medicine
& health“ ist zum 14. Mal er- schienen. Die Ausgabe 2003/
2004 bietet umfassende In- formationen zu mehr als 2 500 Lehrgängen im In- und Ausland. Der Leser kann aus
einem internationalen Ange- bot von über 700 renom- mierten Universitäten, inter- nationalen Organisationen, wie der Weltbank oder der Weltgesundheitsorganisation sowie Nicht-Regierungs-Or- ganisationen, wählen.
„medicine & health“ ist somit Kompass und Orien- tierung für eine punkt- genaue Fortbildung von Ärzten aller Fachrichtungen sowie Pharmakologen, Fach- pflegepersonal, Medizinstu- denten und anderen Exper- ten im Gesundheitswesen.
Auf den 256 Seiten findet man in neun Kapiteln Lehr- gänge insbesondere zu fol- genden Themen: „Manage- ment und Qualitätssiche-
rung“; „humanitäre Hilfe und Komplexe Notfälle (Auslandseinsätze)“; „Ent- wicklungszusammenarbeit (Auslandseinsätze); „medizi- nisch-interdisziplinäre Fort- bildungen“; „Public Health“;
„Forschung und wissen- schaftlich fundiertes Han- deln“.
Besonders übersichtlich dargestellt sind die Kurs- inhalte, ergänzt um Hinwei- se zu Qualifikationen und Teilnahmebedingungen. Der Leser kann direkt mit dem Kursveranstalter Kontakt aufnehmen. Der Kurskata- log bietet eine gute Hilfestel- lung in dem unüberschaubar gewordenen Fortbildungsan- gebot. Frank Johannes Hensel