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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1916

27.5.1916

(2)

SkMI m Ni « . SsMM « k!SWL

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UnsereVerwaltungundjedesAnzeigen-Geschäft des In -und Auslandes mmmt Aufträgeentgegen

Samstag Nr . 249 27. Mai 1916

Wochenkalerrder: Montag22. Julia. DienStag23. Desiderius. Mittwoch24. Johanna. Donnerstag 25. UrbanuS.

Sonntag 28. Wilhelm. Freitag26. PhilippNeri. Samstag 27.Johann P.

Ml i ! Sim ggf liliip ZA UW.

Unsere Angriffsgruppen unmittelbar vor Arsiero und Schlegen . — Die neuen deutschen Ersolge im Raume von Verdun . — Artilleriekämpfe an der mazedonischen Grenze.

Der Vorstoß unserer Truppen gegen den be-

|tftigtertRaumvonArsiero und Schlegen (Asiago) istjetztbis auf wenige Kilometer an die beiden Kernpunkte herangekommen. Besonders vor Arsiero hatte die Kampfgruppe des Thronfolgers am Donnerstag wieder einen so starken Raum¬

gewinn zu verzeichnen, daß die Besitznahme des Ortes selbst in unmittelbare Nähe gerückt er¬

scheint. Die Luftlinie zwischenArsiero und dem unmittelbar nördlich davon aufragenden 1230 Meter hohen Monte Cimone am Zusammentritt des Postnatales und des Astachtales beträgt nur noch zweiKilometer. Mit der Eroberung des ge¬

nannten Berggipfels,dem sehr heftige undlang au dauernde Kämpfe inden nördlich des Cimone an¬

schließenden Wäldern vorangegangen sind, beherr¬

schenheute unseresiegreichen Truppen artilleri¬

stischnicht nur Arsiero undeinweitesTalstückder Astach gegen Süden , sondern sie erreichen mit ihrem schweren'Gesch ützauch schon die beiProVene abzweigende Bahnlinie nach Schlegen (Asiago).

Auch bei der Mündung des Assatales in das Astachtal konnte durch die Vertreibung des Geg¬

ners westlich von Barcarola wieder Boden ge¬

wonnen werden und im Postnatal besetzten die überdenBorcolavaß vordringenden Truppen die Ortschaft Bettale . Dieser Erfolg gewinnt dadurch an Bedeutung, daß dieitalienische Stellung auf demMonte Pasubio nunauch vonOsten her flan¬

kiert werden kann, wie dies tut Westendurchden GewinnderOrteLangeben undChiesa imBrand¬

tal (Vallarsa) schon seit mehreren Tagen der Fall ist.

Der Angriff auf Schlegen (Asiago), den das Grazer Korps durchführt, hat heuteseine Haupt¬

stoßrichtung von Norden nach Süden . Er hat am Donnerstag den ganzen Höhenrücken über¬

wunden, dersichvondemam Tag vorher erober-

tm Corno diCampoVerdezum Monte Meata hin¬

zieht, unddieser große Erfolg der Angreifer trug dem Gegnereine verlustreiche und blutige Nieder¬

lage ein. Die Italiener hattensichhier, wie die bedeutende Zahl der ihnen abgenommenen Ge¬

fangenen beweist, für einen längeren und starken Widerstand eingerichtet, um den Unsrigen den Zugang in dieöstlichen Seitentäler der Assa zu verwehren. Aber die Kraft unseres Anpralles war zu übermächtig, als daß ihr der Feind trotz eines bedeutenden Truppenaufgebotes hätte be¬

gegnen können. Die Italiener wurden zurückge¬

drängt und mußten über 2500 Mann mit 4 Ge¬

schützenundebensoviel Maschinengewehrenin den Händender Angreifer lassen, undsieerlitten üb r- dies bei ihrem fluchtartigen Rückzug durch das wirkungsvolle Feuer unserer Artillerie große blu¬

tige Verluste. Die Entfernung zwischen dem Monte Meata und der Ortschaft Schlegen beträgt

in der Luftlinienoch siebenKilometer. Wesentlich geringeristjedoch der noch zuüberwindendeRaum westlichvonSchlegen, wosichdie Italiener unter dem Druckeunserer Truppen bereits am Mittwoch auf das linke Ufer derAssa zurückgezogen haben.

Große Erfolgs unserer Offensive in Südtirol.

Telegramm unseresKriegsberichterstatters.

VomKriegspressequartier genehmigt.

,—, 26. Mai abends.

Ter elfte Tag der Angriffskämpfe zwischen Etsch und Brenta stand im Zeichen großer Erfolge. Ten Löwenanteil an den gemachten Fortschritten hat ein Teil des G razer Korps, das nordöstlich des Assatales in unwider¬

stehlichem Ansturm den vorgestern am Corno di Campo verde erstrittenen Erfolg wesent¬

lich ausbaute. Der ganze Rücken dieses Berg¬

massivs wurdebesetztund die südwärts streichen¬

den Höhenbiseinschließlich des M o n t e M e a t a erobert. Damit sind die siegreichen Angreifer der Feste Schlegen Asiago ) beträchtlich näherge¬( rückt.

Der Kampf urn diese Höhenrücken war so kräftig und schneidig durchgeführt, daß dieFeinde ausdenStellungen in die F lucht geschlagen wurden und im wirksamen Feuer un¬

serer Geschütze große Verluste erlitten.

Ueberdies machten dieGrazer über 2500 Ge¬

fangene, darunter einen Oberst und mehrere Stabsoffiziere. Die Materialbeute umfaßt vorläufig vier Geschütze , vier Ma¬

schinengewehre und über 300 Fahr¬

räder.

Die rechts vom Grazer Korps operierende Thronfolg er gruppe hat in stetigen Kämp¬

fensichnäher an Arsiero herangeschoben. Sie vertrieb die Italiener aus ihren Stellungen west¬

lich des im Astachtal liegenden Barcarola.

In schweren, siebenstündigenKämpfen wurde so¬

dann die Gegend nördlich des Monte Ci¬

mone gesäubert und die in Wäldern verschanz¬

ten Italiener gegen Arsiero ab gedr äng t.

Der Gipfel des 1230 Meter hohen Berges wurde vonden Unsrigen besetzt.

Auch im oberen -Postnatale haben sich die k. u. k. Truppen auf dernach Arsiero führen- -denStraße um ein gutes Stück vorwärts gescho¬

ben. Die südlich des Monte Majo im Tale gelegene Ortschaft Bettale wurde besetzt.

Im Suganertale wurde südöstlich Bur¬

gen der Monte C i v a r o n sowie der südlich davon gelegene Grenzberg Cima Undici (Glferspitze), von unseren Truppen erstürmt.

Im Zusammenhänge mit den Operationen der Truppen standen gestern die Unternehmun¬

gen unserer Feld fliege r, welchemehrere Bahnhöfe der italienischen Anmarschbahnen er¬

folgreich mit Bomben belegten.

Der Bericht Cadornas.

D . Rom, 25 . Mai . Es wird folgender amt¬

licher Kriegsbericht ausgegeben:

„Vom Stilfserjvch bis zum Gardasee gegenseitige Artilleriebeschießungund,sehr leichtes Infanteriefeuer im Abschnitt von Cevedale und des Tonale.

Im L ä g e r t a l (Lagarina ) führte der Feind in der Nacht eine sehr heftig Beeschießung auf unsere Stellungen auf der Coni Zug na , zwei Angriffe in der Richtung auf Serav alle und den Col Buole aus . Er wurdenachdrücklich zu¬

rückgeworfen.

Am Morgen des 24. Mai führte er mit fri¬

schen Truppen erneut einen heftigen und er¬

bitterten Angriff gegen den Col Buole aus;

er wurde aber mit sehr sweren Verlusten zu- rückgeworsen und durch unsere Truppen ver¬

folgt, die noch die Höhe Parmesan südöstlich des Berges wieder zurückeroberten. Wahrend des 24. Mai lebhaftes Artillerieduell. Unsere Batte¬

rien erzielten einen Volltreffer auf ein feind¬

liches Geschützmittleren Kalibers, dasnachPon- zacchiogezogen wurde, und stürzte es um. Zwi¬

schen dem Br and täte Vallarsa( ) und P o- sina richtete der Gegner, nachdem er während des 23. Mai tagsüber unsere Stellungen auf dem Pasubio unter Feuer gehalten hatte, wäh¬

rend der Nacht mit starken Infanterie -Abtei¬

lungen einen Angriff auf sie. Sie wurden durch unser Feuer niedergemäht imb in Auflösung zurückgeschlagen.

Zwischen Posina und dem Astach täte ent¬

wickelte der Feind gestern einestarke Artillerie- tätigkeit längs der Linie vom Monte Mag- sgio bis zum Dvraro. Unsere Batterien ant¬

worteten wirksam. Im Abschnitt von Asiago und im Suganertal ist die Lage unverändert.

'Auf dem übrigen Teile der Front bis zum Meere zeitweilig aussetzende Artillerietätigkeit.

Unsere Batterien verursachten auf den jensei¬

tigen Hängen öes Monte San Michele eine Explosion in einem Munitionslager.

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Seite 2 Nr. 24K

Innsbrucker NachrichLeu Aus der

rtattenischen

Presse.

TU.. Lillgano, 26 . Mai . Der „Secolo" gibt nunmehr in einem von der Zensur vielfach ge¬

strichenen Artikeldie österreichischmngarischen Er¬

folge offen zu. Die Räumung des Posina - und Astachi-Dales sei schmerzlich, aber ein unvermeid¬

liches Opfer gewesen. In Vicenza sind , wie der . dortige „ Corriere Wcentinv" meldet, über 35.000 F lüchtlin g e aus den von den Oester¬

reichernbesetztenund bedrohten Gegenden ange-

„Jtalla " und „Messaggero" stellen kommen.

traurige Betrachtungen darüber an, daß die Verbündeten, insbesondere die Russen, den Italienern nicht durch! einen Angriff im Osten zu Hilfe kommen können, wahrend der „Cor¬

riere della Sera " sich über die Lüge entrüstet, die in den russischen Blättern verbreitet wird und von einem Stillstände der österreichisch^-unga- rischenOffensive erzählt. Da das Blatt dieBun¬

desgenossen nicht direkt angreifen will, so führt esdieseLügen auf österreichische( !) Ausstreuun¬

gen zurück. Die „Tribuns bekämpft in einem heftigen Artikel das Verhalten Campolonghinis, der im „ Zecolo" nochvor wenigenWochendarauf drang, daß Italien den Franzosen Hilfe leiste, und jetzt die Verbündeten warnt, sich durch die österreichische Offensive nicht zu vorzeitigen Ge¬

genangriffen und lokalen ' Aktionen verleiten zu lassen. Es scheint aber selbst in Italien klar zu werden, daß der „Secolo" wesentlich französische, nicht italienische Interessen vertritt^

Der Sündenbock.

KB . R o in, 26. Mai . Amtlich wird mitgeteilt, daß Generalleutnant Roberto Brus a t i, der be¬

reits am 13. Mai zur Dispositiongestellt worden war , auf Beschluß des Ministerrates ' in den ^ R u h e st a n d versetzt worden ist. Brusati b efe h lig t e die 1. in S ü dt i r o l op erie- r e n d e He e re s g tu p p e.

P . Lugano, 27 . Mai . Zur Pensionierung des Generals Brusati, des Führers der gegen Südtitol operierenden italienischen Armeen, schreibt der „Popolo d'Jtalla " , er könne sich mit der Versetzung des Generals in .den Ruhe- j stand nicht einverstanden erklären. Das Blatt' fördert die Verurteilung Brusatis zum Tode.

Kriegsminister Morone überdiemilitärische Lage.

M. Genf, 26 . Mai . DerrömischeSonderkorl respöndent der hiesigen „Tribüne " erfährt aus' guter Quelle , daß der gestrige Mimfterrat , der vier Stunden dauerte, sich mit der österreichisch- ungarischen Offensive in Südtirol beschäftigte.

Dev K r.i e g s m i lt i st c r e r II ä r t e die L a g e als e i n st,jedoch nicht alarmierend , und.

kündigte die Ergreifung von Maßnahmen an , um denFeind auf denHauptstellungen auszuhallen. *;

Die Rückzugslinien der italienischen Jfonzofrant >

gefährdet.

W. Zürich, 26 . Mai . Der Militärkritiker!

der „Morgenzeitnng" erklärt, daßsämtliche Stütz - j punkte der italienischen Verteidigungsfront in ■

btn Händen derOesterreicherund Ungarn sind^

und die Italiener auch irrt Etschtale weiter zu rückgedrängt wurden. Das • Gefährliche für btc;

italienische Heeresleitung, sagt der schweizerische^ Militär weiter, liegt in der Tatsache, daß der Abstieg der ö st er r eichis ch- u n g dt Ische it' A rm ee nach S chi o er mö g li cht ist. Die Rückzugslinien der Iso uzo front erschei- ' neu durch die wirklich ausgezeichnetenOperatio¬

nen der Angreifer bereits als gefährdet.

Verlegungdes italienischen Hauptquartiers.

KB. Zürich, 26 . Mai . Die „Neue Zürcher Zeitung " meldet unter Vorbehalt der Richtigkeit aus Ehiasso, daß aus der italienischenKriegszone

«rrückkehrende Reisende angaben, der Sitz des ita¬

lienischen Generalstabes sei von Verona nach Brescia verlegt worden.

Die ersehnte russische„Entlastungs -Offensive".

TU . Lugano, 27 . Mai . Die Russen behaup¬

ten, gemäß Meldungen des österreichischen Hee- vssberichtes sei die Offensive in Südtirol wegen s chl e cht e n Wetters bereits( !) eingestellt worden. Der „Corriere della Sera " ist unfähig, diese Nachricht zu verstehen. Es werdesichum ein« deutsch-österreichischeIrreführung der Rus¬

sen handeln, die dazu bestimmtfestRußland ab- Kuhalt-en. zur Entlastung der .italienischen Armee, die Offensive zu ergreifen. In W!ir klrch ,Leit hätten dieOesterreicher dieOffensive in Südtirol nicht eingestellt, ebenso wenig sei das.

Wetter schlecht, das merkwürdigste seijedoch, daß die österreichischen Kommuniques niemals vom schlechten Wetter sprachen. Verwundert fragt der

„Corriere della Sera "': Woher empfingen die Russendiese Falschmeldung?

P . Lugano, 27 . Mai . Dieitalienische Presse wendet sich scharf gegen die Behauptungen in der „Daily Mail " und desrussischen offiziösen M'ilitärblattes „Invalid ", daß den Italienern in Südtirol nur 12 bis 14 Divisionen gegen¬

überstanden. „ Corriere della Sera " erklärt, Ita¬

lien müsse nicht, wo Rußland mit seiner Behauptnng chin aus wolle.

Rückzug der Mailänder Interventionisten.

W Lug a n o, 26. Mai . Der Nationalkongreß derinterventionistischenVerbände in Mailand hat dieihm vorgelegte, im „Secolo" vor vier Wochen veröffentlichte Resolution für die m i l i 1ä r. i s che Teilnahme Italiens an den ü b r \- g e n F r o n t e n nicht zur Abstimmung gebracht.

Die Resolution ist vor der Abstimmung zurückge¬

zogen worden,

* * *

Die Siebendeutschen Gemeinden.

Die „Sette Comuni", ebenso und noch mehr bekannt als die „Tredici Comuni" im Vevo- nefischen, liegen im Vicentinischen in der Aus¬

dehnung von etwa einem Viertettansend Qua¬

dratkilometer im nördlichen Teile der Lessini- schenAlpen, der „Mönti Lessint". Die Bevölke¬

rung sollte nach einer älteren Meinung von den Zinlbern abstammen, diesichnach der Nie¬

derlage, welche ihnen Marius im Jahre l00 v. Chr. bei Verona beigebracht hatte, angeblich hieher flüchteten. Andere, lassen sie von den Ale¬

mannen abstammen, die nach der Schlacht bei Zülpich 496 zum Oftgoten-Kömg Theodorich flohen, und wieder andere leiten sie von den Bajuwaren öder Langobarden ab. Ein Beispiel ihrer Mundart folge hier:

„Ba bänderte d'ünzar Vrau Bä bänderte in vrömede land?

Iln hat den Jesus nindert dorvant.

Habetar mindar gaseghet Den liborsten sun den main?

Und den halgesten Gott den main ?" usw.

Das Gedicht ist ein „halgar Osterngasang^ ; wie jeder sofort sieht, behandeln obige Zeilen das Suchen der Gottesmutter nach ihrem Kinde.

Nicht soleicht wie beim Lesen, versteht man die uralte Sprache beim Hören. Die Männer , deren starker Körperbau an dienordische Abstammung erinnert, ziehen im Winter mit ihrem Vieh in das mildere venetianische Land hinein und be¬

dienensichdaher immer mehr des Italienischen;

hei den Frauen dagegen, die fast nie die Heimat verlassen, erhielt sich die Mundart bis heute.

'Freilich wurde letztere früher von 40.000 Be¬

wohnern gesprochen, währendjetzt nur noch7000 bis 8000 Leute ,ihrer mächtig sind Die Hanser in den Sieben' Gemeinden waren fast überall nur aus Erde oderFeldsteinen erbaut mit einem Strohdache; der Herd stand im Wohnzimmer und oft waren die Fenster mit Papier verklebt.

Das Klima -istrauh und monatelangfegenNord-, windstürme bei- grimmiger Kälte über die Hoch- fläche. Die Republik Venedigschätztedie Leute hier -obenwegen ihrer Treue und Verläßlichkeit;

sie durften sich aus grund uralten Herkom¬

mens nach eigenem Rechte selbst regieren und übten eigene Gerichtsbarkeit ans ; erst die alles!

gleichmachendefranzösische Regierung hob am Ende des "18. Jahrhunderts die allen Privi¬

legien auf.

DerAusstiegerfolgt ambequemsten von Süden her. Von Vicenza bringt uns eine Zweigbahn ixt einer Stunde Nach dem jetzt vielgenannten Arsiero, vonwelchem aus man durch das Astach- tal die Hochfläche erreicht. Bon der Suganer- talbahn aus - zwischen Dezze und Bafsano . wurde vor wenigen Jähren eine Gebirgsbahn eröffnet,welche inÄsiago (Schlegen) mündet. End¬

lich kann man von der Hochfläche von Lafraun aus nach Osten die Sette Comuni erreichen, ein Weg, der uns stundenweit über grüne Matten wandern läßt . Die Namen der Sieben 'Gemein¬

den sind: Asiago(Schlegen), Enego, Fozza, Gallio, Lnsiana, Roana und Rotzo. .Hauptort ist das 999 Meter hoch gelegene Schlegen, .mit einigen tausend Einwohnern, zwei Kirchen, von denen eine durch ihre Größe auffällt, einem Älter- Lümermuseum und Kasernen der „ Alpini", die hier ihre Winterübungen abhielten

Samstag , den 27. Mai 1916

Balkan.

Die neuen Kämpfe an der mazedsni-

schen

Grenze.

Der Bericht des bulgarischen Generaljtab 'v KB . Sofia, 26 . Mai . (Ag. Tel. Bnlg.) Das Hauptquartier teilt mit:

Ä 23. und 24. ds. nicht besonders starke gegenseitige Kanonade an der Fwnt Do i r a n — G ew g heli. Unsere Artillerie brachte einefeindliche Batterie südlich des Dor¬

fes Majada g h and znm Schweigen und trieb feindlicheSchützen,die westlich diesesDorfes Stel ¬ lung genommen hatten, aus ihren Gräben heraus.

Eine unserer Patrouillen griff eine Loköpfige Patrouille an und verjagte sie aus dem am . südlichen Belasitza-Whang gelegenen Torfe P al Mi sch.

Am 24. ds. warfen feindliche Fl ug z e u g e eine Bombe auf Gewgheli und . em*

zweite südlich des Torfes Petrowo ab, richteten.

aber keinen Schaden an.

Am Morgen des gleichen Tages erschienen5 feindliche Flugzeuge über Tänthi und warfen auf Stadt und Umgebung mehrere Bomben ab, die einige Einwohner verwundeten. Unser Luft¬

geschwader stieg zum Angriff gegen die Feinde auf und zwan g ft.e z u r U nt keh r . Eine, der LuftflotteneinheitendesFeindes st ü r z t estarkbe- schädigt aus g r i echif che s G e b i et a b.

Französische Ausichterr über eine Offensive an der Saloniki-Froilt.

D. Frankfurt a . M .. 25. Mai . Die „ Frkf.

Ztg." meldet aus Bern : Nach der heutigen „ Di¬

plomatischen Rundschau" des,/Temps " wird, die Offensive der Salonikier Armee zwar ernstlich erwogen, ist aber n o ch n i ckit besch lo s se n.

Der „Temps " schreibt: „Der. Sommer, welcher die Ausdünstungen der Wardar -Sümpfe entttnf feit, treibt die Alliierten den Höhen zu. welche die Serben zu überschreiten brennen. Die Bul¬

garen sindsich selbstüberlassen; dieOesterreicher und die D-entschenhüben alle ihre. Truppen weg- nehmen müssen: ihre Angriffe an der Maas und in den Alpen sollten den unfrigen zuoorkom men. Ein Vormarsch von Saloniki, welcher die Schwächung der' bulgarischen Front ausnützt, scheint die^logische Antwort auf die feindlichen Unternehmungen zu sein Das Zusammenwirken der Kräfte und die Einheit der Aktion sprechen auch für 1 eine Offensive gegen Bulgarien und, wennauchalle ElementedesProblems noch'Nicht, vollständig gelöst sind, so wirkt die edle Unge-.

duld der Serben (herrlich!) bestimmend ein, den 'Entschlüssen einen neuen Antrieb zu ' geben. In London, Paris und anderswo wird man nicht vergessen,daß dieSprengung des 'deutsch-türkischen Verbindungsweges den Zentralmächten und ihren Verbündeten einen furchtbaren Stoß ( !) verset¬

zen würde." ■

Ein Kronrat in Athen.

P . Athen, 26 . Mai . UnterdemVorsitze.des Königs fand hier ein Kronrat statt. .S ku l u b i s hat nachBeendigungdesAronrates den r umä ¬

rtisch.en "Ge fa n d t en in Audienz empfangen..-

Aus Rumänien.

KB. Bukarest. 26 . Mm . Das ÄmtMatt.

veröffentlicht ein 'königliches Dekret, rvorin mit Rücksicht auf die Kviegsersahruugen und ans ..

Ersparnisrücksichten für alle Waffengattungen und die Verwaltungsbeamten eineeinzige Uni¬

form eingeführt wird.

Die Schlacht

vor Verdun.

Unsere Offensive in Südtirol hat in den letzten Tagen dieallgemeineAüfmerkfamkeit von den Vorgängen vor Verdunabgelenkt. So scheint es vielleicht angebracht, eineir kurzen Rückblick über die jüngsten Kampfe zu geben, die unseren Verbündeten abermals sehr wesentliche Erfolge -gebrachthaben. Nach denfranzösischen Berichten hatten die Deutschen schon am 17. am linken t

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Samstag , den 27. Mai 1910.

MaaSufer sich an ihremwestlichenWügel zwi¬

schender Höhe 394 und Avocourt zum Angriff zusammengeballtund ein mächtigerdeutscher An¬

griff, der aus diesem Raume am 18. angesetzt worden war, hatte das wichtige'Ergebnis erzielt, daß die Stätte dieses Angriffsstaffels beiderseits der Straße , die von Haucourt nach Esnes und gleichzeitig über die dortigeRückenlinie des Ter¬

rains führt, sichbis an die Südlisiere des dort befindlichen kleinen Wäldchens vorschob. Lebhafte Gegenangriffe der Franzosen an diesemund dem folgenden Tage waren erfolglos geblieben. Am 20. Mai konnten dieDeutschen auf dem östlichen Flügel der dortigen Gefechtsfront nach äußerst sorgfältiger Artillerievorbereitung vom „Toten Mann " aus in südlicher undwestlicher Richtung vordrängen, dem Feinde eine erhebliche Beute abjagen und sichin den Neugewonnenen Stellun¬

gen festsetzen. Am nächsten Tage fanden diese glücklichen Gefechtedadurch ihre Ergänzung , daß die Deutschen auch die französischen Stellungen auf dem östlichen Hänge der Höhe 304 in Besitz nahmen und heftige französische Gegenangriffe, insbesondere aus Chattanoourt, zurückwarfen.

2000 Gefangene, 13Geschützeund 21 Maschinen¬

gewehrewarendieErfolgedieserviertägigen deut¬

schenAngriffe gewesen, mit denen die Deutschen in sehr geschickterDetailarbeit ihre Stellungen am östlichen Flügel, links der Maas , ganz be¬

deutend verbessert und nach vorwärts geschoben Hatten.

Dem gegenüber versuchten nun die Franzosen auf dem rechten Maasufer dadurch das Gegengewichtzuhatten, daßsietrachteten, nord¬

östlich von Verdun auf die Höhenlinien der C-otes Lorraines durchzustoßen, um auf diesem Ufer die deutschen Linien aufzurollen. In wieder¬

holten Anstürmen war es ihnenjedoch lediglich gelungen, einen kleinen örtlichen Erfolg zu er¬

zielen, indem sie sich am 21. im Steinbruche südlich der Ferme Haudromont festsetzten, den sie nach ihrem Berichte vom 22. nachts angeb¬

lich noch dahin erweiterten, daß sie auf einer Front von 2 Kilometer in die deutschen Stel¬

lungen zwischender Ferme Thiaumont und dem Fort Douaumont eingedrungen sein sollen. Am 22. Mai war die 'Angriffstätigkeit der Franzosen auf beiden Mäasufern eine ganz besonders' leb¬

hafte gewesen, aber es gelang den 'Deutschen, am linken Maasufer nicht nur alle Angriffsversuche der Franzosen sowohlgegen die Höhe 304, wie gegen den „Toten Mann " zurückzuweisen, son¬

dern überdies auch östlich der Höhe 304 einen weiteren Räumerfolg zu erzielen. Aufdemrech¬

ten Maasufer war denFranzosen nur ein kurzer 'Augenblickserfolgmöglich gewesen. So konnten im Steinbruch südlich des Gehöftes Haudromont Fuß fassen und gewannenauch südlich der Feste Douaumont etwas Raum, aber dierascheinge¬

setzten deutschen Gegenangriffe entrissen dem Feind nicht nur das verlorene Gelände, sondern warfen ihn nochweiter nach Süden zurück. Mich diese Kämpfe, die etwa drei Tage in 'Anspruch nahmen, verliefen für die Franzosen sehr ver¬

lustreich. Sie büßten 2200 Gefangene ein und verloren einebeträchtliche Anzahl Geschützeund Maschinengewehre.

Die -deutschenErfolge amlinken Maasufer wur¬

den am 23. Mai durchdie Erstürmung der Ort¬

schaft Cumieres gekrönt.

Ueberblicktman das Ergebnisder letztenKampf- woche,soergibt sichzu beiden Seiten der Maas ein weiteres Zurückdrängen der Verteidiger, die trotzihrer verzweifelten Anstrengungendemdeut¬

schenAngriffe nicht standhalten konnten und mit.

schwersten Verlusten neuerdings überall Raum verloren haben.

lieber das Ringen van Douaumont melden die Kriegsberichterstatter im Großen Hauptquartier noch folgende Einzelheiten:

Es ist bekannt, daß die Franzosen am 22.

gegen -das Fort Douaumont Fortschritte mach¬

ten, die die Deutschen zwangen, ihre Linien zurückzunehmen. Nun hatsichaber das Blatt vollkommen gewendet. Der deutsche Gegenangriffsüdwestlich des Forts , im Cai- lettewalde undnordöstlich des Waldes, istnicht nur bis in die alte, bisher gehalten gewesene Stellung gekommen, sondern aneinzelnen Stel¬

len bereits über -diese Linien nach Süden hinausgekommen. Nicht weniger als sieben sehr starke Angriffe trugen die Franzo¬

sen südwestlichvon Douaumont vor. Sie wur¬

den mit sehr ernsthaften blutigen Verlusten ab¬

geschlagen.

Innsbrucker' Nachrichten In sehr gewundenen Ausdrücken suchte eine Havasnote für den französischen Doppelfehlschlag bei Touaunwnt und Cumieres mildernde Um¬

stände geltend zu machen. Während 24 Stunden mußtedie französische Infanterie bei Douaumont den immer wiedersich erneuernden, ungestümem Angriffen der gegnerischen Bataillone ftandhal- ten und dabei die furchtbare Wirkung der beut- scheu schweren Geschützeertragen. Bei . Cumieres habe der Feind einen nichtsehr bedeutungsvollen Erfolg errungen. Das ganze Torf ' bestehe aus kaum mehr als 50 Häusern, von denen, weil sie in einer tiefen Mulde liegen, ein direktes weite¬

res Ausgreifen schwer zu bewerkstelligen sei.

Eine heute eingetrosfene Drahtmeldung aus Rotterdam berichtet noch:

Der Korrespondent des „Nieuwe Rotterdam- scheu Courant " meldet aus Paris , daß die Blätter fast rückhaltslos und kaltblütig den Rückgang der Gefechtstätigleit besprechen, der gestern an der Maas eingetreten ist. 'Das

„Journal " schreibt: Der vorgestrige Tag hat nicht den Hoffnungen entsprochen, diemansich nach denAnstrengungen der letzten Tage gesetzthatte. Vor allem der Verlust des F o r t s D o u a u m o n t ist s chm erzlich wegen der große n O p f e r,die gebracht wor¬

den waren, um es zu nehmen und zu behalten.

Das ,,Echo de Paus " sagt, daß die deutsche Offensive aus dem linken Maasuser eine ernst e, w en n nicht b e u n r u h i g en b e Wendung genommen habe.

Die „Times " berichtet aus Paris , daß die Deutschen auf dem linken Ufer der Maas zwei Armeekorps eingesetzt hätten zu dem Ver¬

suche, die Hauptstellung der Franzosen auf dem

„Toten Mann "-Gebiete von Osten aus zu um¬

fangen. Der - erstaunliche Angriff der deutschen Jnsanteriemassen kennzeichne sich -durch seine außerordentliche Entschlossenheit, er konnte aber wegen des Sperrfeuers der Franzosen nicht Vor¬

dringen. In der Nacht griff der Feind wieder¬

holtzwischendem „Toten Mann " und der Maas an undschließlich faßte er Fuß in dem in einen Schutthaufen verwandelten Dorf Cumieres, das nachschwerem Kämpfe mit Bajonett und Hand¬

granaten von den Deutschen genommen wurde.

Reue Kriegssteueru i« Frankreich.

TU . Paris, 27 . Mai . Der Finanzminister wird in diesen. Tagen der. Kämmer neue Kriegs- steuergefetzentwürfe vorlegen. Darunter wird sich, eine neue Alkohol-Steuer befinden. Bei Annahme der Vorlagen wird sich, die jährliche Mehrein.

nähme ausdenSteuern auf 900 Millionen Frau¬

ken beziffern.

Rußland»

Von der Ostfront.

TU . Berlin, 26 . Mäi . Dem „Berl . Tage, blatt " wird aus dem Kriegsprefsequartier gemel- det: Die V o r f e l d kä m p f c in Ostgaüzien und Wolhynien,die durch den Umstand, daßdiefeind¬

lichen Stellungen zumeist 800 bis 1200 Schritt -entfernt find, sowie,durch dieVersuche der Rus¬

sen, sichden k. k. Schützengräben zu nähern, her¬

vorgerufen werden, dauern u n int t e rbro - chen an und erlangten besonders in Wolhynien einegewisseLebhaftigkeit. Ein österreichisch-unga- risches Streifkommando ging gelegentlich einer solchen Vorfeldplänkelei gegen feindliche. Stellun¬

gen vor undbrachte spanischeReiter,dievon den.

Russen als Hindernis ausgestellt wurden, zurück.

England.

Eine Botschaft des Königs von England.

KB . London, 26 . Mai . Der König erließ eine Botschaft an das englische Volk, worin alle Diensttauglichenvom 18. bis 25. Lebensjahre un¬

terdieFahnen gerufen werden. Der König dankt dem Volkefürseine patriotische Haltung,die es er¬

möglichte, mit der freiwilligen Rekrutierung eine Arme von 5,041.000 Mann aufzustellen.

Zur

Vorgeschichte

des Krieges.

Englands Hetzarbeit.

KB. Berlin, 26 . Mai.

Gegenüber der von Grey in seiner Rede im Unterhause ausgestellten Behauptung, daß das .deutsche-Volkmit Lügen aefüttert werde, veröffent¬

Nr. 249. Seite licht die ,„Nordd. Mg . Ztg." zwei Berichte des deutschen Botschafters in P etersb u r g, Pur- tales , vom April 1909, die aus die Haltung der englischen Politik in der b o s n i s che n K'r .i s e ein deutlichesLicht werfen. In diesen Berichten heißt es u. et.,:

Der englische Botschafter machte Jswolsky Vorwurfe darüber , daß er unseren Verm.it !>

lungsversuch, durch friedlichen Ausgleich die Angelegenheit zu erledigen, angenommen hatte, -ohne sichvorher mitdem französischen Ver¬

bündeten oder derenglischen Regierung ins Ein¬

vernehmen zu setzen. Ter Botschafter bat Js- wolsky, die entscheidende Antwort noch aufzu schieben, bis dieenglische Regierung Gelegenheit hätte, dagegen Stellung zu nehmen: Jswolsky lehntejedochab. Kurznachdem die.russischeRe¬

gierung unseren Vermittlungsvorschlag angenom¬

men hatte, gab ich, ein großes Tiner aus der Botschaft, an dem auch- Nikolfon, der englische Botschafter, teilnahm.

Als eine Dame sichfreudig darüber äußerte, daß die Gefahr eines Krieges abgewendet, sei, gab Nikolson zur Antwort : Es sei alles sehr schön:

aber die internationale Ehre seidochmehr wert als der Friede. Als Jswolsky sich äußerte, daß eine für Rußland annehmbare Formel zur Er¬

ledigung der Angelegenheit gefunden sei, ant¬

worteteNikolson kühl, es sei n o ch n i cht s t cher, daß feine Regierung einverstanden sei . Auch Grey hatdem russischenGeschäftsträgerinLondon gegenüber seine Verstimmung über die Nachgie¬

bigkeitderrussischenRegiernng ausgedrückt. Grey erörterte danrals sogar die Stellung Englands, falls zwischen Rußland und Oesterreichs-Ungarn ein Krieg ausbräche und Deutschland eingreife.

Er sagte,die Entscheidung überKrieg und Frieden hänge in England ausschließlich von der öffent¬

lichen Meinung ab. Er aber habe das Gefühl, daß die öffentliche Meinung genug vorberei¬

tet wäre , um der Regierung ein Eingreifen Englands an Seite Rußlands in dem Kriege möglich zu machen.

Der Krieg zur See.

Versenkt.

KB. R o m, 25. Mäi . Tie Agenzia Stefani meldet die Versenkung des italienischen Damp¬

fers „ Cormillano" und der italienischen Segel- schiffe „Orellana ", „Roberto" und „ Genesta" . Die Bemannung ist gerettet.

Ein

holländischer

Protest.

KB. Haag, 26 . Mai . (Halbamtlich.) Der holländische Minister des Aeußeren wird durch den niederländischen Gesandten in Berlin der deutschen Regierung einen Protest wegen der Versenkung des holländischen Dampfers „Ber¬

kelstrom" überreichen lassen.

Amerika.

Roosevett als Präfidentschafts- Kandidat.

P , Haag, 26 . Mai . „Central News" mel¬

den, daß Roosettelt auf Antrag von Vertreter 30 amerikanischer Staaten eingewittigt habe, für die Präsidentschaft zu kandidieren.

Verschiedene Meldungen,

Ernennung des Artillerie - Inspektors Erzherzogs Leopold Salvator zum

Generaloberst.

KB. Wien, 26 . Mai . Stresfleurs Militär- blatt meldet: Der Kaiser geruhte nachstehen¬

des Allerhöchste Handschreiben zu erlassen:

Lieber Vetter, FZM . Erzherzog Leopold Salvator!

Ich ernenne Sie zum Generalober- st e n und beglückwünscheSie zubeitErfol¬

gen , die Meine brave Artillerie er¬

kämpft hat.

Wien, 25 . Mai.

Franz Joseph m . p.

Kircherremweihrmg

in Lublin.

KB. W i e n, 26. Mai . Aus demKriegspresse¬

quartier wird gemeldet: Verschiedene Schwierig¬

keiten, die sich der Abhaltung des militärischen Gottesdienstes entaeaenstellten. veranlanten die

(5)

Sekte 4. Nr. 249. FnnsSrucker

NaHriHLen

Samstag, den27. Mai 1916.

Militärverwaltung , die russische Haupt- kirche Sowor in Lublin in eine katholi¬

sche Garnisonskirche umzuwandelU.

Diese war leer, da die russisch-orthodoxe Zivil¬

bevölkerung mit dem russischen Militär Lublin verlassen hatte und die Einzelnen, die noch zurückgebliebenwaren, vom Meiskommando die Erlaubnis erhielten, am griechisch-orientalischen Gottesdienste, den ein Feldkurat in der russi¬

schen Regimentskirche abhält, teilzunehmen. Am 28. Mai wird die Kirche vom Apostolischen Feld¬

vikar Bischof Bjelik persönlich unter großer Feierlichkeit eingeweiht werden.

Gerichtliches Nachspiel zu einem Cxplosionsunglück.

KB. Wien, 26 . Mai . Das Heeres-Divisions- gericht verhandelte heute die gegen den Land¬

sturm-Korporal Ferdinand Soupal gerichtete Anklage wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens. Soupal hatte am 18. Dezember ein Geschoßstück nach Hause gebracht, durch dessenExplosion drei Kinder getötet, eines schwer verletzt wurde. Der Gerichtshof sprach Soupal frei, weil der Angeklagte kein Artillerist war und deshalb die Ueberzeugung haben mußte, daß der Geschoßteil ausgeschossensei.

Die Volks- «ud staaLsivtrtfchaftUche«

Maßnahme « unserer Regierung.

KB. Wien, 27 . Mai . Der zweite Teil der Gedenkschrist über die von der Regierung aus Anlaß des Krieges getroffenen Maßnahmen, der morgen zur Ausgabe gelangt, trägt folgende Be¬

gleitworte des Ministerpräsidenten : In Fort¬

setzung der am 13. Juni 1915 herausgegebenen Denkschrift über die aus Anlaß des Krieges getroffenen Maßnahmen übergibt die Regierung der Oeffentlichkeit eine Uebersicht über jeneMa߬

nahmen, die in der zweiten Hälfte des Jahres 1915 auf dem Gebiete des Volks- und staats- wirtschaftlichen Lebens getroffen wurden. Der den Maßnahmen zugrunde liegende Zeitabschnitt hat im Nordosten glänzende Erfolge unserer Waffen gebracht. Allein die erwarteten reichen Ernte¬

ergebnisse blieben infolge der Ungunst der Witte¬

rung uns versagt. Die Fortdauer der Absper¬

rung, die Erweiterung des zur Versorgung unter¬

stehenden Gebietes um großeLandstriche und der Umstand, daß im wesentlichen zur Versorgung nur die heimatlichen Hilfsquelle hermtgezogen werden konnten, machten es notwendig, die frü¬

her zur Regelung der Verteilung und des Ver¬

brauches getroffenen Maßnahmen weiter auszu- dechnen. Mt Dank und Befriedigungkannich her- vorheben, daß die immer tiefer in das Volks¬

und Wirtschaftsleben eingreifenden Verfügungen der Regierung überall Verständnis, Unterstützung und Mitarbeit fanden. Dieses machtvolle Zusam¬

menarbeiten der Völker Oesterreichs stärkt meine Zuversicht, daß es gelingen werde, allen wei- ieren Schwierigkeiten bis zum siegreichen Ende des Krieges zu begegnen.

Neue Verordnung.

KB . W i e n,27. Mai . Die „Wiener Zeitung"

veröffentlichteine Ministerialverordnung über die Verwendung und Verarbeitung tierischer und pflanzlicher O e l e und Fette zu technischen Zwecken. Darnach darf genußfähige Butter , But¬

terschmalz und Schweinefettealler Art nur zuge- nugfahigemZweckeverarbeitet werden. Nur in besonderen Fällen kann das Ministerium eine Ausnahme zugunsten Pharmazeutischer Zwecke erlauben.

Der deutsche Reichskanzler tu Süd- deutschland.

KB . Berlin, 26 . Mai . DerReichskanzler be¬

absichtigt, inder nächstenZeit für einige Tage sich nach Süddeutschland zu begeben.

Zur Friedensfrage.

TU. Zürich, 36 . Mai . In einer Betrachtung überdie verschiedenen Friedensgerüchte der letzten Tage kommt die „Zürcher Post" zudemSchlüsse, daßdie Unversöhnliche Rede Poincares dieStim¬

mung des französischenVolkes nicht wieder- gcbe. Der von dem Präsidenten der Republik zumAusdruck gebrachte Standpunkt berühre die Neutralen seltsam und zwinge zu der Annahrpe, daß Poincares Auslassungen für die wirkliche Lage derDingenicht maßgebend seien, denn wenn man die unbedingte Vernichtung des Gegners wünschen sollte, wäre an ein Ende des Krieges überhaupt nicht zu denken.

> TU. L o n d o n , 26. Mai . Der frühere Sozia-

!listenführer und jetzigeMinister Henderson, der

! einzige Arbeitervertreter, welcher trotz der Ein¬

führung der allgemeinen Wehrpflicht, im engli¬

schenKabinett geblieben ist, wendetsichin einer

; Rede vor einer Versammlung der Schiffsbauge-

;werkschaften zu Aberdeen gegen die „Friedensge- j rächte", welche anscheinend auch im äußersten j Norden von Schottlandschon starkverbreitet sind, jdaß sogar ein Minister gegen selbe vorzugehen für Inötig findet. Henderson erklärte vor den schotti¬

schenGewerkschaftlern, welchestark zum Frieden , neigen undwissenwollen, warum mannichtFrie- beit machen könne, daß seine innerste Ueberzeu- igung dahin gehe, eswerde nach Frieden geschrien,

obgleich Frieden noch nicht möglich sei. Alle

; Gerüchte und Ratschläge seien irreführend, wert¬

los und sogar gefährlich. Wenn vor 22 Monaten EnglanddieWahl gehabt hättezwischenEhre und Schande,soläge heute die Wahl zwischen ent¬

ehrenden Bedingungenbei einem vorzeitigen Frie¬

den und dem Zusammenraffen aller Hilfsquellen des großen britischen Reiches zur Erlangung des Endsieges. Der letztereerscheine ihm der einzig richtige Weg des britischen Volkes. Aus den Be¬

richten der Blätter ist zuerkennen, daßdieseAus¬

führungen kein ungeteiltes , zustimmendes Echo fänden.

Tiroler Zukunfts -Pflichten.

Aus Südtirol wird 'uns geschrieben:

Ter erste Richter unseres Kronlandes, der Oberlandssgerichts-Präsidcnt Freiherr v. Call jhat vor einiger Zeit in einem auch in den

!„ Innsbrucker Nachrichten" veröffentlichten 'Buf- ,satzeein befreiendes, erlösendes Wort gesprochen,

! indem er die unbedingte Forderung aufstellte, daß jene welschenVerräter , die unter Eidesbruch Tirol vor Kriegsausbruch verließen, oder später desertierten, unter keinen Umständen anläßlich des Friedensschlusses begnadigt werden sollen und ihnen sonach die Rückkehr wieder gestattet werde. Baron Call fordert aber auch weiter völlig mit Recht, daß im Gesetze oder Verord¬

nungswege ausgesprochen werde, daß auch. allen jenen Welschen, die im Zeitpunkte der größten vaterländischen9ll)t Tirol , bezw. Oesterreich, ver¬

liehen, in ihr geliebtes Italien zogen und da¬

mit offen bekannten, daß sie Oesterreich im Stiche lassen und in ihr eigentliches Heimatland ziehen wollen, die ÜDerreichischeStaatsbürger- schastentzogen werde, da sie das Recht verwirkt haben, sich Tiroler oderOesterreicher m nennen;

ihr eigenes Begehren, ihr eigener Wunsch war ja immer, Reichsitaliener zu werden^ Und solle ihnen dieser Wunsch nunmehr auch, werden.

Mit der 'Ausmerzung dieser hauptsächlichsten Hetzelementeund staatsfeindlichenPersönlichkeiten wäre aber nur ein Teil der künftigen völkischen Gefahr, namentliche in Tirol , endgültig entfernt.

EsistunserePflicht, sowohl vom politischenStand¬

punkte an sich, als auch als Mitglieder des größten staatserhaltenden Volkes von Oesterreichs dafür zu sorgen, daß bis zur Salurner Sprache grenze eine geschlossene, reindeutsche Bevölke¬

rung die Täler Südtirols als einzig sicherer Schutzwall gegen künftig mögliche neue Berräte- reien erfülle. Der jetzige Zustand Muß stch>un¬

bedingt .ändern ; es darf unter keinen Umständen mehr geduldet werden, daß in Gemeinden des deutschen Etschlandes trotz deutscher Schule und offiziell deutscher Gemeindeverwaltung die Um¬

gangssprache eine völlig italienische ist; daß an denToren von Bozen, in Bozen selbst etsch- aufwärts nach Meran !und eisackanfwärtsgegen Mixen geschlossene italienische Kolonien ent¬

stehen und sich ausbreiten.

Dieser Zustand ist -eineSchande für Uns, und muß ein Ende nehmen.

Wir deutscheWdtiroler müssen mit uns selbst hart sein, unseres Volkes und unserer Heimat wegen; wir dürfen nicht kleiner 'Augenblicks¬

vorteile wegen unser großes Ziel aus dem Auge lassen. Wir müssen aber bei der Bewäl¬

tigung dieser Arbeit einig sein; alle Stände müssen daran Mitarbeiten — Bauern und Hand¬

werker, Klein- und Großgrundbesitzer, Beamte, Lehrer und alle staatlichen Behörden.

erster Linie ist es eineheilige Pflicht der deutschenGroßgrundbesitzervon Deutsch-Südtirol, feien es nun Einzelpersonen oder juristische

Personen, wie Klöster und Gemeinden, in Hin¬

kunft entweder deutsche Arbeiter und Pächter anzustellen, oder, wenn dies aus sozial-ökono¬

mischenGründen, das ist mangels deutscher

beitskräfte unmöglich wäre, wenigstens solche verläßliche,bodenständige italienisch-tirolischePer¬

sonen und Familien in Dienst nehmen, welche dieGewähr bilden, daß sie ständig bleiben wer¬

den und durchdeutscheSchule und deutscheGe¬

meindeverwaltung wenigstens in der zweitenGe¬

neration eingedeutscht werden können.

Es wird zugegeben, daß die Erfüllung dieser Pflicht schwer sein wird, es ist aber das ein¬

zigeMittel , um die starkvorschreitende Romani- sternng des Etschlandes ein für allemal aufzu¬

halten, und daher muß es geschehen und wird es auch beim vorhandenen guten Willen sicher¬

lich gehen. Es muß aber dieser unnatürliche Zustand von unserer nächsten .Umgebung, daß neben deutschen Herrenleuterl rein italienische Kolonien mit äußerst fremdartiger Lebensart bestehen und gedeihen, endgültig aufhören.

Was nützt es, wenn derHerrenhof ordentlich bewirtschaftet, in gutem Bauzustande, rein — kurz deutsch ist, wenn 10 Schritte davon ent¬

fernt, die Kolonienwirtschast an Calabrien er¬

innert . Tie welschen Pächter entwickeln sich unvermerkt zu kleinen Besitzern, umdrängen den Herrenhosi und dieser verschwindet eines Tages, wie wir leider in denletztenJahren nichtselten beobachten konnten.

Fort mit diesen Zuständen und es werden sich die deutschen Großgrundbesitzer selbst das schönsteDenkmalvölkischer und staatstreuer Ar¬

beit setzen, wenn sie von nun an trachten, bodenständige Arbeiter heranzuziehen und per¬

sönlich und unermüdlich deren keineswegs so schwere Eindeutschung betreiben.

Neben derMitwirkung der Besitzer muß aber auch bei beit Behörden und öffentlichen An¬

stalten, namentlich beidenGemeindeämtern, straff die deutsche Amtssprache dnrchgesetzt, im täg¬

lichen Verkehre, namentlich im gewerblichen Le¬

ben, die deutsche Umgangssprache dürchgeführt werden, und muß insbesondere in den Schulen des ganzen deutschen Etschlandes darauf ge¬

schaut werden, daß Deutsch nicht bloß Lehrfach und im Leben als nützliche Gieschästssprache, sondern sichals alleinige Umgangssprachedurch¬

ringe. Was nützt es, wenn Kinder in der Schule deutsch lernen, vor den Schultoren aber und dann zu Hause nur mehr italienisch reden!

Wir wollen in Unserem Gebiete keine geschlos¬

senen Kolonien von Italienern , die das Deutsch nur als sehrnützliche Erwerbssprache ausnützen, ansonsten aber welscheSprache und welscheArt bei uns sistsetzen wollen.

Ohne irgend einem Italiener das Recht ab¬

sprechen zu wollen, seinVolk und dessenSprache und 'Art zu lieben, muß offen und unge¬

schminkt erklärt werden, daß die Italiener in unseren deutschenGauen unsere Gäste sind und es dürfte für die Zukunft kaum ihr Schade fein, wenn sie allmählich unsere nordische Art und vielleicht auch ihre Kinder unsere Sprache annehmen; wenn nicht, dürfen sie es uns üicht übel nehmen, wenn wir in Unserem eigenen Gebiete unsere Ellbvgenfreiheit bewahren und uns wehren.

Wir müssen unter allen Umständen ein wei¬

teres Vordringen und Vordrängen der roma¬

nischienGattung sowohl an der Sprachgrenze, als auch in unseren Tälern selbst verhindern;

geht es durch allmähliches Eindeutschen und Aufsäugen, haben wir nichts dagegen; wenn nicht, müssen wir alle- Mann für Mann , zu- sammenhalten und es mit Noch wirksameren Mitteln verhindern.

Es ist dies, wie bereits erwähnt, keineswegs etwa eine Hetze einer vorhandenen allgemeinen Abneigung gegen die Italiener als Volk — obwohl das Jahr 1915 uns hiezu vollauf be¬

rechtigen würde; wir Deutschebeweisen ja auf der ganzen Welt, daß. wir — leider ist es so

— das zutunlichste und toleranteste Volk sind.

Die Notlage, in der wir uns befinden, zwingt uns zu diesem Vorgehen; es ist unsere völkische und Staatspflicht ; denn, es sei neuerlich be¬

tont, nur eine feste, rein deutscheMauer hier in Südtirol hemmt jede Gefahr, die unserem Volke und unserem Staate in Zukunft von Süden her drohen kann.

Gedenket der

Witwen

und

Waisen nach gefallenen Tirolern , indem Ihr Zum

„Eiserneu BLwnenterrfel^ beisteuert»

Spenden sind zu richten an : Eiserner

ÄaudkMrs ÄrwsbruE.

(6)

SamStag , den 27. Mai 1916.

Innsbrucker Nachrichten

Nr . 2-19. Seite 8 .

us dem gestrigen 8

DMWUMMMMMWMWNWWWMWS Der vfterreichische Bericht.

KB. Wien , 26. Mai . Amtlich wird heute derlautbart:

Italienischer Kriegsschauplatz.

Im S u g a n e r -- Abschnitte eroberten unsere Truppen den Cidaron südöstlich( von Burgen) underklommen dieElserspitze(Cima Un- dici).

Im Raume nördlich von A s i a g o erkämpften Teile des Grazer Korps neue große Erfolge. Der ganzeHöhenrücken vom Corno di Camp» Verde bis Meata istin unserem Besitze. Der Feind er¬

litt auf seiner Flucht in unserem wirkungsvollsten Geschützfeuergroße blutige Verluste und ließ über 2500 Gefangene, darunter einen Oberst und meh¬

rere Stabsoffiziere, 4 Geschütze, 4 Maschinenge¬

wehre, 300 Fahrräder und vielsonstiges Material in unseren Händen.

Nördlich von A r f i e r o wurden die Italiener zuerst aus ihren Stellungen westlich von Borca¬

rola vertrieben, sodann säuberten unsere Trup¬

pen in fiebenftiindigem Kampfe die Waldungen nördlich des Monte Cimone und besetzten den Givseldieses Berges.

Im oberen P o s i n a t a l e ist Bettale ge¬

nommen.

Unsere Zandslieger bewarfendieBahnhöfe von Perl , Schis, Thiena und Vicenza, unsere Marine¬

flieger dieFlugzeughalle unddenJnnenhafen von Grado mit Bomben.

Nachts warf einfeindliches Lustschisszahlreiche Bomben aus Triest ab,die jedochniemand verletz¬

ten,auchkeinen.Schaden verursachten.

Russischer und südöstlicherKriegs- s cha rr p l a tz.

DieLage istunverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des GeneraMabs:

FML. d. 5sö ?er.

Ereignisse zur See:

Eines unserer Unterseeboote hat am 23. ds.

morgensdie bedeutenden HochöfenVon Porto Fer- rajo aus der Insel Elba sehr erfolgreich beschos¬

sen. Das Feuer wurde von einer StrandbatteTie wirkungslos erwidert. Anschließend an die Be¬

schießung versenkte das Unterseeboot den italieni¬

schenDampfer „Washington" .

it u. l . FlottenkomMando.

*

Der Monte Meata 1845( Meter) erhebt sich etwa 4 Kilometeröstlichdesschon seiteinigen Ta¬

gen in unseren Händen befindlichen Monte Ve¬

rena.

Der Monte Cimone 1230( Meter) liegt an der Einmündung des Posinatales in das Astach- tal , seine Südhänge reichen also schon in das Talbeckenvon A r s i e r o, das er dahervom Nor¬

den her beherrscht.

Der deutsche Bericht.

WB. Berlin, 26 , Mai . Aus Lern Großen Hauptquartier wird heute verlautbart:

Westlicher Kriegsschauplatz:

Links der Maas wurde ein von Turkos ausge- führter Handgranaten-Augrisf westlich der Höhe 304 abgeschlagen.

Aus dein östlichenMaasufer setztenwirdieAn¬

griffe erfolgreich fest. Unsere Stellung westlich

„Steinbruch" wurde erweitert, die Thiaumonl- schluchtüberschritten und der Gegner südlich des Forts Donaumont weiter zurückgeworsen. Bei diesen Kämpfen wurden weitere 600 Gefangene gemachtund 12 Maschinengewehreerbeutet.

In der Gegend von Loivre nordwestlich, von Reimsmachten dieFranzosen einen ergebnislosen Gasangriff.

Das im Tagesberichte vom 21. Mai erwähnte, südlich von Chateau Sali ns abgeschossenefeind¬

licheFlugzeugistdas fünfte von Leutnant Wmt- gens imLuftkampse anherGefechtgesetzte.

O estl icher und Balkankriegsscha u- p l a tz.

Keinewesentlichen Ereignisse.

ObersteHeeresleitung. !

Der

türkische

Bericht.

KB. Konstantinopel, 25 . Mai . (A<

Tel. Milli .) Das Hauptquartier teilt mit:

D r a k- Fr o n t.

.Unverändert.

Kaukasusfront:

Scharmützelzwischen Grkundigungsabteilungen in verschiedenen Abschnitten.

Am 24. d. M . warfen 2 feindliche Flugzeuge über das Wohnviertel von Smyrna 16 Bomben ab, zerstörten einige Häuser,verletzten dreiFrauen und ein Kind und töteten drei Männer.

Bondenübrigen Fronten keineMeldungen von Belang.

Die

italienischen Hilferufs

an

Rußland.

KG. Lugano, 25 . Mai . „ Corriere della Sera " veröffentlicht eine Korrespondenz aus Petersburg, derzufolge dort die Auffas¬

sung vorherrscht , daß die österr.-nngnr . Offen¬

sive gegen Italien beendet sei , mithin die Italiener eine Entlastung durch Rußland nicht b r a u che n. Das Bbatt entgegnet un¬

mutig, daß die österr.-Ungar. Offensive keines¬

wegs zur Ruhe gekommen sei, sondern daß die ösierr.-mngar. Armee daran arbeite, sich zu be¬

festigen und ihreGeschütze weiterznschaffen. Air¬

scheinend gebe die österr.-ungar . Heeresleitung für den russischen Gebrauch anderslautende Kriegsberichte als für anderwärts ' heraus. Ita¬

lien absorbiere heüte mehr als die Halste des österr.-nngar . Heeres und mithin sei der 'Augen¬

blickfür eine energische russische-Offenswe außer¬

ordentlich günstig.

Die Angriffskraft unserer Truppen.

W. Lugano, 25 . Mai . Ter Berichterstatter des „Corriere della Sera " meloet aus Südlirol, es sei zweifellos der aller schwierigste Augenblick des Krieges seit dessen Beginn gekommene Es handle sich um einen der heftigsten An¬

griffe , die jemals der europäische Krieg brachte. Schrecklich sei die Schlacht entbrannt , riesenhaft sei die Ent¬

faltung derfeindlichen Artillerie. Die Berge seien dichtgedrängt voll von O este rr ei chern , b t e von allen Seiten h e r anstü r m e n, alles mit sich fort reißend.

JrredeutistischeHochverräterin.

Ein Feldkriegsgerichtverurteilte vorkurzem die pensionierte Lehrerin Marie D a n i e l i aus Trient standrechtlich zum Tode durch Erschießen, weilsieanläßlichder Kupfersammlung ihrem Haß gegen die Oesterreicher und ihrer Sympathie für die Reichsitaliener dadurch Ausdruck gab, daß sie öffentlich zur Verweigerung der Kupferabgabe aufwiegelte und in ihrer national -anüösterreichr- schenGesinnung sichin Ausdrücken des Hasses und der Verachtunggegen diePersondesKaisers erging. Der zuständige Kommandant ließ — of¬

fenbar mitRücksichtauf Geschlechtund Alter der Verurteilten — eine Umwandlung der Todes¬

strafe in eitle zehnjährige,schwere Freiheitsstrafe eintreten.

Gis FriedensdebaLLe inr englischen Llnterhaus.

KB. Rotterdam, 26 . Mai . Nach Londoner Blättermeldungen sagte bei der gestrigen Frie¬

densdebatte inr Unterhause der Liberale P o n- sonby: Es istebenso Pflicht des Unterhauses, die Arbeit der 'Diplomatie zu leiten, wie über die Kriegführung zu wachen. Wenn der Krieg fortdauern sollte, bis derdeutsche Reichskanzler und Grey sichdarüber geeinigt haben, w e r für den Kriegsausbruch verantwortlich sei,fürchte ich, daß das Ende noch inweiter Ferne liegt. Redner sagte, das englische Volk müsse wissen, ob sich Deutschland weigere, B e l g i e n wieder herzu¬

stellen, die besetztenGebiete zu räumen und an der Ernennung einer internationalm Kommis- ., sion zur Erhaltung des europäischen Friedens' mitzuwirken, oder ob England durch ein g e- h e i m e s A ü ko m m e lt g e h i n b c r t werde, in Friedensverhandlungen cinzutr t u. Ramsay Macdo naldArbeitspartei( ) meinte, England könnekeinenFrieden annehmen, der ben Verlust der belgischen.Souveränität mit sichbringe. Der Krieg müsse mit der Vernichtung des Mili- t a r i m u s enden. E n gLand müsse aber das

©einige dazu beitragen, wenn es von Deutschland verlange, damit aufzuräumeü.

KB. London, 25 . Mai . Die „ Daily News"

schreiben in ihrem Leitartikel: Die wahre Antwort aus die gemäßigten, ehrlichen Reden

Posonöys und Ramsay Macdonalds ist weniger in Greys Rede als im Interview des deutschen Reichskanzlers zu finden. Deutschland verlangt zweifellos nach dem Frieden, aber Tr . Beth- mann-Hollweg ließ uns über die Bedingungen im Zweifel, unter denen er großmütig bereit ist, Verhandlungen auszunehmeu. Die Alliierten sollen zugeben, daß Deutschland der Sieger ist.

So langediese Stimmung in Deutschland herrscht, müssen wir, so sehr wir es bedauern, erklären, daß keinesolide Grundlage zu einem Abkommen vorhanden ist.

Die Arbeit der A-Boote.

KB. Bern, 25 . Mai . Der, .Temps" meldet aus Madrid : Tie Besatzung der Brigg „ H^rmi- nia ", welche von einem Tauchboot auf derFahrt von Baltimore versenkt wurde. Landete in Bar- zelona.

KP . London. 25 . Mai . Lloyds melden:

Der italienische Dampfer „Teresa" wurde von einem Unterseeboot beschädigt..

KB. R o m, 25. Mai . Tie „Agenzia Stefan !"

meldet dieVersenkung des italienischen Dampfers

„Levauzo" (3713 Tonnen), „Washington" (2820 Tonnen) und „Birmania " (2215 Tonnen). Die Besatzungen wurden gerettet.

KB. London, 25 . Mai . (Lloydsmeldung.) Nochnicht bestätigten Berichten zufolge sind der französische Dampfer „Corentin" und der ita¬

lienischeDampfer „Eagliari " (2322 Tonnen) ver¬

senkt worden. Letzterer wurde durch einen Tor¬

pedo vernichtet.

Wilson und die Frage der Friedens- Vermittlung.

KB. London, 25 . Mai . Reuter meldet aus Washington: Besucher des Weißen Hauses, die mit Wilson über die Lagegesprochen haben, er¬

klären, daß Wilsons Haltunggegenüber denFrie¬

densverhandlungen neutral sei und nur dann intervenieren wolle, wenn die Kriegführenden zu einer beiderseitigen Verständigung über die Bedingungen des Vergleiches ge¬

langt sind.

-ine Generalstabs -Berichte unserer Gegner.

Der französische Bericht.

Paris , 25. Mai . Amtlicher Bericht vom Mittwoch nachmittag : „In der Champagne versuchten die Deutschen mit Hilfe eines Gasangriffes unsere Auren in der Gegend westlich von Navarin zu errerchem Unser Sperrfeuer warf sie in ihre Gräben zurück. Auf dem linken Ufer der Maas versuchten die Deut¬

schen nachts eine kräftige Offensiveöstlich des „uwler Mann " . Nacheinem Kampfe Mann gegenMann drang der Feind um den Preis bedeutender Opfer in das /Dorf Cumieres und einen unserer Gräben un¬

mittelbar westlich davon ein. Aus neueingetvostenen Nachrichten geht hervor, daß in der Gegend am uci fuv uu « juiyitu vui uuiuuh ^ i^ Angriffe einander mit der gleichen Heftigkeit in der Gegend Haudromont und Douamnont . Trotz der Erbitterung des Feindes, der Menschenleben verausgabt, , ohne ste zu zählen, gelang es ihm. an einigen Punkten östlich des Forts Fuß (ju fassen. Me gegen unsere Stellungen im 'Westen des Forts und in demselben gerichteten Angriffe wurden durch unser Feuer gebrochen. *s'it der Woevre Beschießung in den Abschnitten von lÄx und Moulainville ." ' _ ^

Amtlicher Bnicht von gestern Abend: „Auf dem linken Maasuser dauerten die Jnfgnteriekämpfe öft- lick des „Toter Vtann " an. Wiederholt hielt unser Artilleriefeuer den Feind, der aus dem Dorfe Cumieres vorzubrechen versuchte, auf. Im Laufe des Nachmit¬

tags verhalf uns ein lebhafter Gegenangriff unse¬

rer Truppen zur Wiedereinnahme unserer Gräben am Südrande des Dorfes . Auf dem rechten Maasufer verdoppeltesichdie Heftigle't des Feuergefechtes in der Gegend der Feste Douaumc-nt , irr der sichder Feind ganz befondrrs verbissen hat . Wütende Angriffe mit zmei neuerdings an dieser Front angelangten bayeri¬

schenDivinon 'n folgten eine: d r den ganzen Tag hin¬

durch.- Nach mehreren ve-gsbücheu Ber 'ucken und un¬

geheuren B r üsten erreichte es der Feind , die Trüm¬

mer der Feste wieder zu b 'setzen, deren unmittelbare Zugänge unsere Truppen halten . Ein gleichzeitiger Versuch, unsere Stellungen im Eai'etewalde zu über¬

flügeln. scheiterte in unserem Sn -rrchuer vollständig.

Von den "-br 'gen Fronten ist keinErcigni-s von Wichtig¬

keit zu melde-' ."

Belgischer Bericht : „Beider'ert-ges schwaches Ge- schü-'mner in der Gegend vw' D 'xmn'den. wo wir zer¬

störendes Feuer auf deutsche Verteidigungsanlagen

unt -rbielten." _ >_ _

o in t irol iscke n He! danbu che.) Herr Schulleiter Norbert K'uoll aus Achenkirchhat sich der Mühe unterzogen, die Andenkenbilder der verstorbenen Krieger aus Achental zu sammeln und was besonders zu begrüßen ist,zugleich bio¬

graphische Angaben über die gefallenen Helden

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