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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1942

5.9.1942

(2)

Nummer 209 Samstag 5. September 1942 89. Jahrgang

parteiamtliches Organ der N3HW. Lau lirol-vorarlberg

»wk: Rr.750—75s®ett* - mit amtlichen Mitteilungen der staatlichen und der Kommunalen LeKörden des Laues lirol - vorarlberg Posts« e«ttoiito Wien52.87?

»ez«, »»reise «die etngeHammerien Preise versievenstch mirder ..91. 8 .“): | tJiM 3 .65eins« ». 4? rrSgenovn, . Mil Zustellung durchPost «Briet- > Italien monailich Lire 28.- «Lire SS.—). Einzelnummer Lira l.—.

«MPlatzeinden Abüolltellen menailich JiM 2 .50{JIM 3 .20). Mti Zu- trügci» monailich JiM 2 .92 einichl. 42 Jtd Berlandgcbüftr {JIM 3 .68 Die BczugSgebiitzr«st am Monaisansang zu entrichten. Abbestellungen siellung durch TrSgertnmonatlich JIM 2 .80 einichl.303W Lrögerlobn | einschl ttfJW Periandgcbsthr). Einzelnummer15Xrf- LonntagS 203W- I können nur schriftlichbis 25. de» Bormonals an den Verlag erfolgen.

erfolgreiche Kampfe am Stadtrand von Staiingrad

Die kühne Landung

deutsch -

rumänischer Truppen auf der

Taman-Halbinsel—

Besondere Erfolge der deutschen Flakartillerie in der

Abwehr Berlin, 4.Sept.

Zu den Kämpfen um

Stalin¬

grad wird

vom

OKW. ergänzend gemeldet:

Während Panzerverbände westlich S ta¬

lin g r a d die

feindlichen

Verteidigungslinien durchbrachen und den Feind nach Einnahme eines Kasernengeländes auf den Westrand der Stadt zurückwarfen , stieß eine Kampfgruppe den

weichenden Bolschewisten

nach und nahm eine

wichtige

Höhe ein. Ein anderer Verband

besetzte

nach erbitterter Gegenwehr eine Ort¬

schaft . Nördlich und nordostwärts Stalingrad

machte der

Angriff

gegen zum

Teil hartnäckigen

feindlichen

Widerstand weitere Fortschritte.Ge¬

gen

die

Nordfront der bis an die Wolga vor¬

gestoßenen deutschen Verbände unternahmen die

Bolschewisten

mit Unterstützung von über 150 Panzerkampfwagen wiederholt stärkere Angriffe. Alle

diese Versuche

des Feindes, in verzweifelten Angriffen den sich südwestlich

Stalingrad schließenden Ring zu sprengen,

blieben

erfolglos-

An diesen Kämpfen war die

deutsche

Luft¬

waffe

wieder

durch den Einsatz

stärkerer Kräfte hervorragend beteiligt. Zahlreiche Geschütz- und Bunkerstellungen wurden durch Angriffe der Kampf- und Sturzkampfgeschwader ver¬

nichtet. Besondere Erfolge errang neben der vorrückenden Infanterie vor allem die Flak¬

artillerie. In vorderster Linie eingesetzt , schos¬

sen

allein am Donnerstag die Flakbatterien in einem

Abschnitt 14

Panzerkampfwagen

ab

und

vernichteten zwei

Batterien

und

Geschütze . Wei¬

tere 36

Geschütze

und

acht

Batterien

fielen

den Bomben der deutschen Sturzkampfflugzeuge zum Opfer.

Deutsche

Jäger brachten 39 feind¬

liche Flugzeuge zum Absturz; neun weiters Flugzeuge wurden durch Einheiten der Flak¬

artillerie abgeschossen.

Zu

der

bereits

gemeldeten erfolgreichen

Lan¬

dung

deutscher

und rumänischer Truppen auf der Taman - Halbinsel teilt das Oberkom¬

mando der Wehrmacht noch folgende Einzel¬

heiten mit: In den späten Abendstunden des 1. September brachen die Transportgruppen von ihrer Basis auf der Halbinsel

Kertsch

auf und

erreichten nach

wolkenbruchartigen Regen¬

fällen und heftigsten Gewitterstürmen in den ersten Morgenstunden des 2. Sepember plan¬

mäßig die befohlenen Ziele. Während eine Gruppe

auf der südlichen

Taman-

Halbinsel

lan¬

dete, erreichten

gleichzeitig

weitere Transport¬

gruppen die nördliche Fantalowskaja-Halb- insel. In

rücksichtslosem

Vorstoß und in erbit¬

terten Nahkämpfen Mann

gegen

Mann wurde

die feindliche

Infanterie geworfen und

die

bol¬

schewistische

Küstenstellung im Handstreich ge¬

nommen.

kooseveit will Sie Weitjugend ködern

Unangebrachter Appell

an die » Jugend der Well" — Antwort Baldurv. Schirachs Berlin, 4. Sept.

Der Präsident der

Vereinig¬

ten Staaten von Amerika, R o o se v el t, hat Donnerstag vor einer Versammlung von 300 Delegierten der

amerikanischen

Studentenschaft eine Rede gehalten, die er in seiner typischen Anmaßung als „an die Jugend der Welt ge¬

richtet" bezeichnete . Das

Deutsche

Nachrichten¬

büro hat

sich

unmittelbar

nach

Vorliegen der

Rede

mit

dem

Reichsleiter für

die

Jugenderzie¬

hung, Baldur vonSchirach, in Verbindung gefetzt , um von ihm

eine

Antwort auf

die

ver¬

logenen und

heuchlerischen

Phrasen des USA.- Präsidenten zu erhalten. Reichsleiter Baldur von Schirach, der zur Zeit gemeinsam mit der

faschistischen

Jugend Italiens und unter Mit¬

wirkung

der

Jugendorganisationen

aller

jungen Völker Europas die Gründung eines „Euro¬

päischen

Jugendverbandes" vorbereitet,

ist

im

Gegensatz zu dem

anmaßenden Mann im Wei¬

ßen Haus wirklich berechtigt , für die Jugend und zur Jugend der Welt

zu

sprechen . Er wird am Freitag

im

Rundfunk

die

Antwort erteilen, die ihm gebührt. Für die

deutsche

Presse hat Baldur von

Schirach

heute

schon folgende

Aus¬

lassung zur Rede des USA.-Präsidenten zur Verfügung gestellt:

„Niemand ist ungeeigneter, an die Jugend der

Welt eine Botschaft zu richten

als Mr. Roo- fevelt. Wer nicht im eigenen Hause Ordnung halten kann,

sollte

davon absehen, anderen Be¬

lehrungen zu erteilen. Auf dem Gebiete der Jugendpflege haben die Vereinigten Staaten außer einer oberflächlichen Imitation euro¬

päischer Erziehungseinrichtungen nichts ge¬

leistet. Sie werden mit den eigenen Kindern nicht fertig, aber

sie

glauben, anderer Leute Kinder erziehen zu können. Ihre Jugend ist

ohne

Ideale, ohne Kultur und ohne Führung!

Sie

hat

weder

eine

Gemeinschaft ,

noch ein

wirk¬

lich

lebenswertes Ziel. Frau Roosevelt hat erst vor

zehn

Tagen

in

einer

Ansprache

erklärt, daß

die

Verwahrlosung der

amerikanischen

Jugend

in einem erschreckenden

Ausmaße zunimmt. Fest

K, mdkriminalität

daß bei den Achsenmächtenschon

während des

die Kurve

Krieges der ständig absinkt. — Ein Beweis für

die

Erfolge der

erzieherischen

Aufbauarbeit

Adolf

Hitlers und Benito M u f f o l i n i s, dis ihren Völkern

die

größten Jugendorganisationen der Welt ge¬

schenkt

haben. Von jeher sind in Europa die großen

erzieherischen

Gedanken entstanden, die zur Höherentwicklung der Menschheit geführt haben. Die USA. haben ihrerseits hierzu den

höchst zweifelhaften

Beitrag an allgemeiner und hemmungsloser Entsittlichung beigesteuert und

durch die sensationelle

Propagierung

der

Gang¬

stertypen vom Schlage 2tI Capones schlie߬

lich

jene Zustände in der jungen Generation Nordamerikas herbeigeführt ,

die die erste

Dame des Landes in einem Anfall von seltener, aber ebenso schwerwiegender Wahrheitsliebe als

sittliche

Verwahrlosung bezeichnet.

Die Jugend der

europäischen

Nationen lehnt es mit Recht ab, eine Botschaft entgegenzu¬

nehmen,

die

aus einem

Lande

stammt, das von Europa lernen kann, aber

nicht

das

Recht

be¬

sitzt , seinerseits Europa zu belehren. Roosevelt

erscheint

der Jugend unseres Erdteiles und der Jugend des uns befreundeten Japans ,

also

den

idealistisch

gesinnten Jugendverbänden unserer Zeit, als der Inbegriff einer verkalkten demo¬

kratischen

Reaktion und politischen Ver¬

kommenheit. Der

verbrecherische

Narr im Weißen Haus wird von der Jugend, an

die

er das Wort richtet,

nicht

geachtet , sondern ver¬

achtet. Wenn er heute behauptet, daß die Jugend der Welt von der

Achse

nichts erwar¬

ten könne, außer

den

Tod,

so ist

das

eine

jener dummen und plumpen Phrasen, mit denen

lFortsetzung aut

Seite 2)

Die

Seefahrzeuge einer anderen Stoßgruppe wurden

bei

Kap

Achilleon

vor der

Küste

durch

feindliche

Scheinwerfer erfaßt. Aber

auch

das erbitterte feindliche Abwehrfeuer konnte die Landung nicht verhindern. Auch durch Luft¬

angriffe

versuchten

die

Boschewisten

vergeblich das erfolgreiche deutsch - rumänische Unterneh¬

men

zu

hindern. Aber alle

Versuche

des Fein¬

des, die vordringenden Landungstruppen auf¬

zuhalten, scheiterten.

Um 6 Uhr früh waren die Landungen ab¬

geschlossen

und Brückenköpfe fest in eigener Hand. Von hier aus wurde in

scharfem

Nach¬

drängen der Angriff

gegen die

bolschewistischen Infanterie- und Artilleriekräfte

fortgesetzt

und der Feind der über die Taman- Bucht zu ent¬

fliehen

versuchte ,

nach

Süden abgedrängt.

,größte Rajjiö aller Zeiten " gegen die Iren

JRA.'

TUikglieder

aus

den

Bellen heraus verhaftet—

Anschlag

auf eine Polizeikaserne Stockholm , 4. Sept. Nach einer Londoner

Meldung in „ Stockholms Tidningen" ist die Polizei Nordirlands nun zur größten Razzia aller Zeiten gegen die JRA .- Mitglieder über¬

gegangen. Am Donnerstagmorgen um 5 Uhr früh wurde von der Belfaster Polizei eine Reihe von Mitgliedern der JRA . aus den Betten heraus verhaftet und Hausdurchsuchun¬

gen durchgeführt . Die Razzia verfolgt drei Ziele: 1. Die angeblichen Waffenvorräte der Irischen republikanischen Partei (JRA .) auf¬

zudecken : 2. die schon verteilten Waffen zu finden; 3.

die

Spionage

zugunsten

Deutschlands zu verhindern, die angeblich von den JRA .- Mitgliedern betrieben worden fei. In

der

Nacht zum Freitag wurde, wie Reuter aus Belfast meldet, versucht , die Polizeikaserne in Ran d a l t o w n in der Grafschaft Antrimin in die Luft

zu

sprengen. Eine Bombe mit Zeitzünder

explodierte außerhalb der Kaserne, beschädigte die Gebäude und verletzte einen Polizeiser¬

geanten.

AntibriMe Kundgebungen

in

Kairo

Die Engländer schießen auf die

Bevölkerung Rom, 4. Sept. „ Popolo

di

Roma" berichtet über Ankara, daß in Kairo größere anti¬

englische

Kundgebungen stattgefunden haben.

Neue Verhaftungen seien vorgenommen wor¬

den. Bei Steinwürfen der Menge auf englische Kraftwagen hätten die Engländer das Feuer eröffnet, wobei 25 Personen getötet und viele andere

verletzt

worden seien. Weiter heißt es, daß einige Mitglieder der königlich -ägyptischen Akademie unter Polizeiaufsicht

gestellt

worden sind, weil sie verdächtigt werden, mit den

Achsenmächten

in Beziehungen zu stehen.

Aus

den schweren Abwehrkämpsen im Raum von

Rschew

Die deutschen Panzerverbände haben großen Anteil an der erfolgreichen Abwehr der immer mit

neuen

Massen geführten Angrifse der

Bolschewisten ,

Hier sind Panzerkampfwagen zum Gegenangriff in

einem

Dorf

bereitgestellt . — PK.-Ausnahme :

Kriegsberichter

Ulrich -„Weltbild ".

Was Stalin verlor

Von Oberstleutnant A . v . Olberg

Innsbruck , 4. Sept. Stalin

und fein

Marschall

Timoschenko hatten sichden Verlaufdes

Sommer¬

feldzuges 1942 wesentlich anders

vorgestellt . Auf

der Halbinsel Kertschund

im

Raume von

Char¬

kow hatten die Bolschewisten im Märzdieses

Jah¬

res

Stoßarmeen

bereitgestellt , die, auf das beste

und modernste

ausgerüstet ,

unterstützt von

gewal¬

tigen, aus

Amerika bezogenen

Flugzeuggefchwa»

dein, unter

Masseneinsatz

die

deutschen

Linien

durchbrechen

sollten.

Vonder Krim biszum

Ober¬

lauf des Donez solltenach doppeltem

Durchbruch

das ganze Gebiet in die bolschewistischeZange

ge¬

nommen und damit die Entscheidung des

ganzen

Krieges herbeigeführt

werden . Es ist anders gekommen . In

genialer Führung haben die

deut¬

schenArmeen erst die bereitgestellten

Stoßkräfte

aufder Krim vernichtend geschlagen und dann

die

Elitearmeen

im

Raume

von

Charkow

in einen

Sack stoßen lassen

und in

Gefangenschaft

abge- führt. In

dem Scheitern

der

geplanten

bolsche¬

wistischen Gesamtoperationen

ist

der erste

große

Verlustposten

zu sehen,

den

Stalin im Sommer

1942 verbuchen

muß.

Dannsetzte die deutsche

Füh¬

rung ihrerseitszur Offensive

an,

deren erste

Phase mit

demAbschluß der großen Schlacht

im Don-

Bogen beendet worden

ist. In

diesem

Augenblick

tiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiimmiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiimuiiimiiiiiuuiiliiii

Die höchste stusjeichmng

Für

den kühnen Jagdflieger

Marseille Berlin, 4. Sept. Der Führer hak Ober¬

leutnant Marseille,

Staffelkapitän in

einem Jagdgeschwader , das

Eichenlaub

mit Schwer¬

tern und

Brillanten

zum Ritterkreuz des

Eiser¬

nen Kreuzes verliehen und ihm folgendes

Schreiben

übermittelt:

„In Würdigung Ihres immerwährenden hel¬

denmütigen Einsatzes im Kampf für die Frei¬

heit

unseres

Volkes verleihe ich

Ihnen anläßlich Ihres 125. Luftsieges als viertem Soldaten der deutschen Wehrmacht die höchste deutsche Tapferkeitsauszeichnung , das Eichenlaub mit Schwertern

und

Brillanten

zum

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. gez. AdolfH i t l e r."

Die Glückwünsche des Reichsmarschalls:

„Mein lieber Marseille! Ich bin

unendlich

stolz auf Ihre überragenden Erfolge. In unbeug¬

samem Kampf- und Siegeswillen haben Sie den

britischen

Gegner in der Luft bezwungen, wo

sie

ihn nur trafen. Dankbar und voll Be¬

wunderung

beglückwünscheich

Sie

zu der

Ihnen vom Führer verliehenen höchsten deutschen Tapferkeitsauszeichnung . Seien Sie versichert,

lieber

Marseille,

daß

mit

mir

das

ganze

deutsche

Volk in

Ihnen einen

seiner

größten

Helden

die¬

ses

Krieges erblickt . Kämpfen Sie,

vom

immer¬

währenden Soldatenglück begünstigt , in diesem

Geiste

weiter für

den Endsieg

unserer Waffen!

Ihr G ö r i n g, Reichsmarschall des Gro߬

deutschen Reiches und Oberbefehlshaber der Luftwaffe."

i »IIIII»I»II»N» NIIllIINNIIIIMIMlNMII» I'.» IIlI»MIIIIIIIllIlINIIllII

hat das Oberkommandoder Wehrmacht

erstmalig

Bilanz gezogen über die Kampfhandlungenan

der

Ostfront in den drei Monatenschwersterund

här¬

tester

Kämpfe .

Beginnend

mit den Siegen von

Kertschbiszum Vorstoß in die Vorberge des

Kau¬

kasus umfaßtdiese Abschlußmeldung die

Gesamt¬

verluste

der

Bolschewisten

an

Gefangenen

und

schwerem

Kriegsmaterial .

Eingerechnet sind

also

die deutschenGesamterfolgeaus drei Monaten

des

Feldzuges

1942, von

Sewastopol

über Charkow

und die Offensive der Südarmee

im

Raume

von Woronesch , bis

zum Ueberschreiten des

Don und des Kuban ,

einschließlich

der

schweren

Abwehr¬

kämpfe beiWoronesch und im gesamten

Abschnitt

der mittleren und

Nordfront . In

der

militärisch klaren,

nüchternen Sprache des

OKW.

wurden

die

Zahlen

an

Gefangenen und Beute

mitgeteilt: sie

haben derWelt erneut

gezeigt,

mit welcher

Ueber-

legenheit

die

Armeen

der

Deutschen

und ihrer

Verbündeten diebolschewistischen Heere

getroffen

undihre Schlagkraft gemindert

haben. Sie bilden in

ihrer knappen Form dieUeberschrift über

das

Hohelied unserer Kämpfer im

Osten.

Von der genialen Führung bis zum letzten

Kämp¬

fer wurde in diesen zwölf

Wochen

geradezu Uebermenschliches geleistet.

Dies gilt

selbst¬

verständlich ebenso von den

Truppen ,

die im

offen¬

siven Vorstoß Hunderte

von Kilometern , immer

dem Feind auf den

Fersen, zurücklegten ,

wie

von

den

Truppen ,

die unter weitschwierigeren

Verhält¬

nissen in zähem und hartnäckigem Widerstand

die

feindlichen Gegenangriffe immer

wieder blutig zurückwiesen . Keine andere Führung als die

deutsche konnte diese

Ueberraschungsoperationen so

schlagartig

durchführen , keiner

anderen

aber

standen auchsolch unvergleichlicheKämpfer

zur Verfügung . Die Infanterie,

die

Pioniere,

die

Ar¬

tillerie, die Flak, allen voraus die Panzerabtei-

l

k

t

(3)

Seite 2 Nr. 209 „Innsbrucker Nachrichten* Samstag, den 5. September 1942

langen

und

motorisierten Divisionen

und schlie߬

lich

die Luftwaffe, haben hier Bewunderungs¬

wertes geleistet. Das gilt

nicht

nur für die deut¬

schen ,

das gilt auch

für

alle verbündeten

Truppen.

Bei glühender Hitze, in

schattenlosem

Gelände,

immer wieder

in hartem

Kampfe gegen

feindliche

Nachhuten

in einem Gelände, das dem Gegner tausend

Verteidigungsmöglichkeiten

bot, wurden fast

täglich

50 Kilometer im

Vormarsch

zurück¬

gelegt.

Ueberholende Verfolgung

klingt

so

einfach,

sie stellt aber an

Mann

und Maschine

Anforderun¬

gen unerhörter Selbsthüberwindung . Genau das

gleiche

gilt für

die

Abwehr,

wo

es

nicht

nur hieß, die

Massenangriffe

der Sowjets und ihrer schier

unerschöpflichen

Tanks abzuwehren,

sondern

auch jede

Gelegenheit

auszunutzen, um im Gegenstoß durch tiefe Schluchten und

dichte

Wälder dem Feind feine Stellungen zu entreißen,

seine

Bun¬

ker zu erstürmen. Die Haltung unserer Truppen in Angriff wie in Abwehr stellt jedenfalls dem

militärischen Können

und

der soldatischen

Tapfer¬

keit aller

eingesetzten deutschen

und verbündeten Verbände das

höchste

Zeugnis aus. Nur einem

solchen Geiste sind die Erfolge

zu danken, die die Sowjets als

ihren zweiten Verlustfaktor in

diesem

dreimonatigen Ostfeldzuge

zu

buchen

haben, dem Verlust,

den der

OKW.-

Bericht zusammenfaßt

mit

Arigabe der

Zahlen: 1,044.

741

Gefangene,

0271

Pan¬

zer, 10.

131

Geschütze ,

4960Flugzeuge in

Luftkämp- fep,

664 durch

Flakartillerie und

432

am Boden zerstört.

' In

jedem

früheren Kriege hätten

diese

beiden Momente—

Zerschlagung der eigenen

Operations¬

pläne und

Verlust

an Truppen und Kriegsmate¬

rial in

solchem

Umfange— genügt,

um den

Ma߬

stäb

der

Niederlage

zu bilden. Heute im totalen Kriege spricht bei der Gesamtkriegfllhrungnoch ein dritter Faktor ganz

entscheidend

mit. Gerade dieser ist

jetzt

als dritter und schwerstwiegender Posten auf dem

sowjetischen

Verlustkonto zu buchen. Der

Verlust

an Produktionsmöglichkeiten

des eigenen

Landes, an Kriegsmaterial

jeder

Art

und an Verpflegung und Ausrüstung der

Truppen.

Zu

den Menschcnverlusten und zu dem Ausfall

an Kriegsmaterial,

den die bisherigen zwei

Feldzugs¬

jahre im Osten den

Bolschewisten

als deutsche Beute

entrissen oder

in

den gewaltigen

Material¬

schlachten zerschlagen

haben, treten für die

So¬

wjets

die Ausfälle

in

der

Produktionsmöglichkeit hinzu, und zwar der Verlust an landwirtschaftli¬

chen

Gebieten, an Jndustriebezirken

und

an indu¬

striellen

Rohstoffundorten . Wenn hierin

schon

die

Verluste des vorigen Sommerfeldzuges nahezu

an

die Grenze des

Tragbaren herangingen,

so

haben die

letzten

drei Monate für

die

Sowjets derartig

schwere

Einbußen gezeitigt, daß dies unbedingt eine kriegsentscheidende Wirkung aus-

lösen

müßte.

Nach dem

Verlust der Ukraine hat der

jetzige Feldzug den

Sowjets ihre

letzte

Korn¬

kammer des Donezgebietes und des weiten

Schwarzerderaumes zwischen

Don und Kaukasus mit den fruchtbaren Gefilden der Hänge dieses Gebirges gekostet. Darüber, daß die wichtigsten Industrieanlagen, Rüstungsfabriken und Verede¬

lungswerke für Rohstoffe in der

Südukraine lagen und

den Bolschewisten

von unseren Truppen jetzt

entrissen

worden sind,

besteht

wohl kein Zweifel.

Am schwerstwiegenden aber ist der Verlust an

För¬

derungsgebieten

für

dieVersorgung mit

industriel¬

len Rohstoffen . Mit dem Donez-Becken verlor Stalin das Hauptkohlenrevier, und im Kaukasus fließt

zwischen

der

Halbinsel

Tamman am Asow-

schenMeer und der Halbinsel Apscheron am

Kaspi¬

schenMeer

in

den Gebieten von

Maikop, Grosnyi und Baku

sowie

an der

ganzen Küste

des Kaspi¬

schenMeeres

das Oel,

dessen unterirdische

Leitun¬

gen von unseren Truppen abgeschnitten , dessen

Eisenbahnwege

unterbrochen und

dessen

Förde¬

rungsanlagen und Raffineriewerke zum großen Teil besetzt, im übrigen der

Verwendung des

ge¬

samten Nordens der Sowjetunion

entzogen

sind.

Im

einzelnen wurde von sowjetischer

Seite darauf hingewiesen , daß 60 Prozent ihrer Steinkohlen¬

förderung,

60

Prozent der Eisenerzförderung , ein Drittel der Gesamtsörderung an Mangan, zwei Drittel der

gesamten

Kapazität der Eisenhütten- Stahl-

und Walzwerke

für

die

Wehrkraft

der

So-

(Fortsetzung von Seite

1)

Roosevelt

wie immer der Wahrheit ins Gesicht schlägt , um

die

Geister

zu

täuschen . Er, der der Jugend Amerikas vor seiner Wiederwahl hoch und heilig versprach ,

sie nicht

in den Krieg zu führen, hat

sein

Wort

nach

der Wahl

nicht

ge¬

halten. Dieser Verbrecher an der Jugend der Welt

ist nach

seinem eigenen Bekenntnis stolz darauf,

diesen

Krieg entfesselt zu haben. Er trägt

also den

Hauptanteil

der Schuld

am Tode jener tapferen Jugend, die auf den Schlacht¬

feldern

dieses

neuen Weltkrieges fiel. Ihr Blut

kommt

auf fein Gewissen.

Die Jugend der Welt verbittet es sich , aus dem Munde dieses gewissenlosen Menschen Lehren über Freiheit, Gerechtigkeit , Fortschritt und Anstand entgegenzunehmen , Begriffe, mit

denen dieser

rückwärts

gerichtete

Jammergreis, der das Rad der Welt um tausend Jahre zu¬

rückdrehen

möchte , nichts, aber

auch

gar nichts gemein hat. Roosevelt hat in seiner Rede das Wort geprägt, es gäbe junge Leute, die klug, und alte Leute, die unklug sind. Damit hat er

den

Nagel auf

den Kopf

getroffen! Wir erlau¬

ben uns, das erste für die jungen Völker Europas in Anspruch zu nehmen, das zweite aber auf Roosevelt persönlich anzu¬

wenden. In Kürze wird der europäische Ju¬

gendverband zum ersten Male zusammentre¬

ten. Die Nationen,

die sich

ebenfalls gegen die Arroganz

der Rooseveltschen

Kaminplaudereien an

die

Jugend der Welt wenden, werden dann

noch

einmal

geschlossen

ihre Ablehnung dieses Mannes und seiner verlogenen

Botschaft

be¬

kunden.

Todesurteil

an

vier Wsershelfttn

der

Mörder MörW öMrelkl

Prag , 4. Sept . Amtlich wird bekanntgegeben!

Das Standgericht in Prag hat in

seiner

öffent¬

lichen Sitzung vom 3. September 1942 auf Grund des Paragraphen 3, Absatz2, der Ver¬

ordnung des Reichsprotektors in Böhmen und Mähren vom 27. September 1941 in Verbin¬

dung mit dem Erlaß des Reichsprotektors in Böhmen und Mähren vom 27. Mai 1942, Ar¬

tikel2, über

die

Verhängung des zivilen Aus¬

nahmezustandes den Kirchenältesten der tsche¬

chisch - orthodoxen

Kirche

in Prag , Jan Son¬

ne

v e n d,

den Bischof dieser

Kirche,G o r a e d (bürgerlicher Name Matej P a v l i k), den Ka¬

pitän der orthodoxen Karl-Borromäus-Kirche in Prag II , Dr. Wladimia P e t r e k, und den Pfarrer an der gleichen orthodoxen Kirche, Vaclav C i kl,

zum

Tode

durch Erschießen

ver¬

urteilt und auf Einziehung

des

Vermögens der vier Angeklagten erkannt. Das Urteil wurde

heute

vollstreckt.

Die Angeklagten hatten die Mörder des ff- Obergruppenführers Heydrich sowie weitere

fünf

Fallschirmagenten

inder

Karl-Borromäus-

Kirche

verborgengehalten , verpflegt und unter¬

stützt.

Neue ZuAmimtWße

in

Wien

Wieder

zahlreiche

Todesopfer

des

Brilenterrors Stockholm, 4. Sept . Die Unruhen in Indien halten

nach

wie vor an. Bei Zusammenstößen britischer Truppen mit der

indischen

Bevölke¬

rung

kam

es, wie Reuter aus Patna berichtet, beim Bahnhof Lakhisara zu Schießereien , bei denen mehrere Personen getötet wurden. An¬

gesichts

der drohenden Haltung der Menge hätten sich , so heißt es bei Reuter, die Sol¬

daten „gezwungen " gesehen , von der Schu߬

waffe Gebrauch zu machen.

Auch

in Madras ereigneten sich , wie aus anderen Meldungen hervorgeht, neuerlich Zusammenstöße zwischen britischen Truppen und der Bevölkerung.

In Jndore wurden nach Zusammenstößen, bei denen

acht britische

Soldaten und etwa 20

indische

Demonstranten verletzt wurden, zahl¬

reiche Verhaftungen vorgenommen . Wenige Kilometer von Kalkutta entfernt mußte ein Güterzug auf offener Strecke halten, da die Schienen mit

schweren

Holzbalken , über denen eine Kongreßfahne wehte, versperrt waren.

Als

die

etwa

50

Mann

starke

Geleitmannschaft

den

Zug verließ, wurde

sie

aus dem nahegele¬

genen Wald beschossen , wobei ein Offizier und zwei Mann verwundet wurden.

Obgleich

von Kalkutta aus ein ganzes Bataillon auf Last¬

kraftwagen herangeholt wurde, um den Wald abzusuchen , wurde keiner von den Schützen aufgefunden . Die Beseitigung des Hindernisses hielt

den

Zug

zwei

Stunden lang auf.

USA .-Bomber an Bergwänden zerschellt Buenos Aires. 4. Sept. An

den

Bergwänden des Little

Rock

in Arkansas

zerschellte

in der

Nacht

zum Freitag ein zweimotoriger Bomber der USA.-Luftwaffe, als das Flugzeug

sich

auf einem Uebungsflug befand. Die

sechs

Insassen, USA.-Flieger, kamen ums Leben.

Herausgeberund Druck: NS.-Ganverlag und Druckerei Tirol-Vorarlberg Ges. m. b. H., Innsbruck, Erlerstr .5—7.

Geschäftsführer: Dir. Kurt Sohönwitz dzt . Wehr¬( macht), Stellvertreter : Prokurist Emmerich Kill! an.

Hauptschriftleiter : Ernst Kainrath. Für den An¬

zeigenteil verantw.: Karl Engel (sümtl .inInnsbruck).

Derzeit ist Preisliste Nr. 4 vom 1. Mai1942gültig.

Stalingrads Vorstädte im Angriff erreicht

Die Straße von

Kertsch

überschritten — Aus

dem

Führerhaupkquarlier , 4. Sept . Das Oberkommando derWehrmacht gibt bekannt:

Deutsche

und rumänische Truppen haben am 1. September im Zusammenwirken mit Verbänden der Kriegsmarine und Luft¬

waffe von der Krim aus die Straße von K e r t f

ch

überschritten, trotz zähen feindlichen Widerstandes die

feindliche

küftenverteidigung durchbrochen und in raschem Vordringen am gestrigen Tage die Verbindung mit den vom Osten angreifenden rumänischen Truppen her¬

gestellt.

Die

Kämpfe mit

den

auf der T a m a n- halbinscl haltenden feindlichen Kräften sind

noch im

Gange.

Nordwestlich

Noworossijsk wurden weitere

besefkigke

Höhenstellungen ge¬

nommen. Deutsche Schnellboote stießen trotz schlechter Wetterlage gegen den feindlichen Schiffsverkehr

im

oftwärtigen Schwarzen Meer vor und versenkten drei Schiffe mit zu¬

sammen 8500 Brukkoregisterkonnen. darunter einen Tanker. Damit haben

deutsche

Ueber- wasserstreikkräste seit Beginn der Kaukasus-

Offensive insgesamt

35.

408

Brultoregisterkonnen

sowjetischen

Handelsschisfsraum vernichtet.

Der Angriff auf S t a l i n g r a d konnte ge¬

stern bis an die

westlichen

Vorstädte vorgetra¬

gen werden. Die nördlich Skalingrod an der Wolga stehenden Truppen des Heeres versenk- wjetunion verloren seien. Stalin faßt

sein

Urteil

dahin

zusammen,

daß

man „

von

nun an

den

Deut¬

schenwederan Menschenreservennochan

Getreide- vorräten überlegen sei"; er unterläßt es jedoch darauf hinzuweisen, daß man an industriellen Rohstoffen in naher Zukunft vor dem abso¬

luten Nichts stehen müsse. Etwas deutlicher wird hierin das

sowjetische

Militärblatt „Roter Stern ", in dem zu lesen steht: „Das wichtigste

Problem bestehtaugenblicklich

darin,

den

deutschen

Vormarsch im

Kuban-

Gebiet um jeden

Preis zum Stehen zu bringen." Die

Ereignisse

an der Süd¬

front

haben inzwischennoch eine

klarere Sprache gesprochen . Die Mahnung

des

Sowjetblattes kam zu spät.

Auch

der dritte Verlustfaktor im totalen

Kriege

wird

sich nicht mehr vermeiden

lassen; der

Siegesmarsch der Deutschen und

Verbündeten, die

den Feind bereits

in

die Schluchten des

Kaukasus

hineingeworfen

haben,

ist nicht mehr

auszuhalten.

Erst wenn man diesedrei Verlustposten

zusammen- rechnet,

gewinnt

man

einen Eindruck von der

Be¬

deutung der Verluste im

totalen Kriege,

die

letzten Endes den militärischen Zusammenbruch selbst eines Staates herbeiführen müssen, dessen Kriegspotential — wie das der Sowjetunion —

in unermeßlichen Zahlen eingeschätzt werden

muß.

Sowjetische Schiffsverluste auf der Wolga len bisher drei Kanonenboote, zwei Monitors, sechs Frachtschiffe sowie zahlreiche kleinere Schisse. Südwestlich K a l u g a und nordwest- lich M e d y n wurden wieder

von starken

feind¬

lichen Kräften geführte Angriffe abgewiesen.

Auch

im Raum von R s che w

scheiterten

wie¬

derholte Angriffe starker feindlicher Kräfte.

Der Feind verlor

indiesen

Kämpfen

83

Panzer¬

kampfwagen. Bei einem

feindlichen

Luftangriff gegen einen deutschen Flugplatz im mittleren Frontabschnitt wurden 24 von 37 der angrei- senden Flugzeuge zum Absturz gebracht, der Rest zum Äbdrehen gezwungen. Südlich des 3 l m e n f e e s wurden mehrere örtliche An¬

griffe der Sowjets abgeschlagen. Südlich des Ladogasees und an der Einschließungs¬

front von Leningrad scheiterten ebenfalls mehrere

feindliche

Angriffe. Bei einem Ueber-

sehversuch

über

die

Newa wurden

von 28

feind¬

lichen

Booten 28 vernichtet.

In Aegypten nur Kämpfe von örtlicher Bedeutung . Angriffe der

deutschen

und italie¬

nischen

Luftwaffe richteten

sich

gegen feindliche Truppen . Krastfahrseugansammlungen. Flug¬

plätze und Nachschubverkehr . In Luftkämpfen wurden

25 feindliche

Flugzeuge abgeschossen.

Im Lause der gestrigen Nacht wurden über der Deutschen Bucht zwei britische Flugzeuge zum Absturz gebracht.

Leichte deutsche

Kampf¬

flugzeuge erzielten gestern Volltreffer in Indu¬

strie- und Verkehrsanlagen an der englischen Südküste. Oberleutnant Marseille, Staffel¬

kapitän in einem Jagdgeschwader, errang am 2. September an der

ägyptischen

Front seinen 125. Luftsieg, nachdem er in Luftkämpfen des vorangegangenen Tages 18 britische Gegner bezwungen hatte.

ZtulienWe Bomben

aus

Salsa

Rom, 4. Sept. Der italienische Wehrmacht¬

bericht

vom Freitag meldetu. a.: In Aegypten verliefen Gefechte von Panzereinheiten zu unseren Gunsten. Der Gegner verlor einige Panzerwagen. Es wurden

zahlreiche

neuseelän¬

dische

Gefangene eingebracht . Ein feindlicher Erkundungsverband wurde

durch

überraschen¬

den

Angriff vernichtet.In erbitterten Kämpfen wurden 25 Flugzeuge von italienischen und deutschen Jägern abgeschossen . Ein Verband unserer Fernflugzeuge bombardierte das Gebiet der Raffinerien von Haifa, wo Brände ver¬

ursacht

und ein Güterzug getroffen wurden.

Hochzeit im Karelischen Wald

(PK.) Merkwürdig ist das

schon

gewesen, wie

der Oberfeldwebel Michael mit der

Besitzerstochter Anna getraut wurde —

ganz

merkwürdig

ist

das zugegangen.

Da steht eine Baracke mitten im

Wald,

grün

an¬

gestrichen ,

so

daß

sie

kein Teufel

sehen

kann, da drinnen hat an einem Abend im Sommer die

Hochzeit

stattgefunden. In einer einsamen Wald¬

baracke— hat

man soetwas schoneinmal

gehört?

Wenn ihm

einer

dies

früher einmal vorausgesagt hätte,

dem

Oberfeldwebel , als er

noch

kein Ober¬

feldwebel

war,

den hätte er wohl

ausgelacht. Hoch¬

zeit im Wald? In einer Baracke? Du bist wohl narrisch! Im

Alpenland ist

das

nicht

Brauch, viel¬

leicht

in Sowjetrußland,

daß

es

so

etwas gibt.

Ja ,

da haben

wirs ! In Sowjetrußland,

daist

es

auch

gewesen,

tausende Kilometer von der

Heimat entfernt.

Daist der Oberfeldwebel Michael mit

der Anna

zusammengegeben

worden im Sommer des Jahres 1942. In einer Baracke im Karelischen Wald.

Wie

das vor

sich gegangen

ist, das hat gar

nicht so schlecht

ausgesehen, es ist des Erzählens wert. Der aus Brettern

gebaute

Raum war schön

hergerichtet

und an Gästen hat es

nicht

gefehlt.

Freilich, lauter Männer sind es gewesen. Statt dunklen,

feierlichen

Kleidern haben

sie

feldgraue

Uniform getragen und mit dem Stahlhelm auf

dem Kopf gar

kriegerisch

ausgesehen. Und genau so hat der Bräutigam dreingeschaut . Mit glänzen¬

dem Lederzeug ist er

vor

dem Tisch

gestanden, an dem die Zeremonie

vorgenommen

wurde, neben ihm

stand nicht

minder stramm der Obergefreite Josef,

der denselben Wunsch

hatte,

nämlich

gleich¬

falls

in

den

Stand

der Ehe versetzt werden

wollte.

Mit

der

Katharina aus M i t t e n w a l d. Es war, als ob die

beiden

zu einem

solchen

Schritt sich

gegenseitig Mut machen

müßten. Im

Kampf

haben

sie das nicht nötig

gehabt. So

weit

war

alles

recht und schön . Nur von einer Braut hat man nichts gesehen .

Die konnte ja nicht nach Lappland

reisen an die Front. Da

lassen sie

wohl keine Weiber¬

leute hinauf, wie ist das? Nein, das geht nicht, genau so wenig, wie jetzt der Soldat von der

Front

in die Heimat fahren

kann,

um zu

heiraten.

Also

mühte

der Oberfeldwebel ledig

bleiben, wenn

— ja, wenn es da

nichtnoch einen Ausweg

gäbe, von klugen Leuten ersannen. Die Ferntrau- u n g. Es

ist

Krieg, und da muß man

schon

froh sein, daß es überhaupt

so

etwas Schönes, wie es das Heiraten ist, gibt. Das erlebt man

auch

nicht alle Tage.

Beim

Standesamt

mag es ja einbißchen

anders zugehen. An der Stelle, die

sonst

der Standes¬

beamte einnimmt, ist ein Offizier gestanden, ein

Oberst

im Generalstab, der in

diesem

Augenblick

eine

Taktik

anwenden

mußte,

die

ein

wenig

von der bei anderen Operationen an der Front üb¬

lichen

abwich. Einer

der beiden

Trauzeugen, eben¬

falls Offiziere, verlas die Erklärung des Bräu¬

tigams,

die Ehe mit der Anna eingehen zu

wollen, mit allen Folgen, die eine

solche

Erklärung hat,

der Oberst Unterzeichnetesie und

erklärt

dann

den

Oberfeldwebel

für kriegsgetraut. In

dem

Augen¬

blickwar er nun also

verheiratet,

ob er auch

keinen Ring mit der Auserwählten

tauschen

und weder ihr Jawort hören,

noch einen Blick

in ihre strah¬

lenden Augen senken

konnte.

Aber

er wußte, daß in

dem Augenblick auch die

Anna vor

dem

Stan¬

desamt stand

in Spittal an

der

Drau

und

dieselbe Erklärung

abgab

mit

allen

Folgen,

denn

das war

doch

alles längst ausgemacht . Und beim Oberge¬

freiten war es

nicht

anders. Wenn man es recht bedenkt,

ist

das

eine feine

Sache.

Der

Oberst

hat das

auch nachher

in

seiner

An¬

sprache , die er an die beiden Bräutigame hielt, Hervorgehoben . Er sagte zu ihnen, daß

sie

heute etwas

vermissen

werden, was bei einer Hochzeit

normalerweise

an ihrer Seite

zusitzen

hätte, aber

mögen

sie,

sowünschte ihnen der

Oberst,

wenn

sie dereinst

nach

Hause kehren, das nachholen , was

der Krieg

für

eine Weile in die

Ferne

gerückt

hat.

Und er

hob

sein Glas auf das

Glück

der Hoch¬

zeiter, und

alle

Kameraden,

die

an

den

gedeckten

Tischen

saßen,

sprangen auf und

taten desgleichen.

Die Kompaniemusik spielte einen fröhlichen

Hoch¬

zeitsmarsch , während andere die

leckeren

Sachen

hereintrugen, die in

dieser

Stunde nicht fehlen durften. Es war für

diesen löblichen Ernst

zusam¬

mengespart

und hat den Beteiligten

sicher

besser

geschmeckt

als

das üppigste

Friedenshochzeitsmahl, bei

dem sichdie Leute

nur

den Magen

verdorben hätten.

Eine

Braut war

nicht zu

stehlen,

weil

keine da war — man

muß schon

sagen:

merkwürdig

ist

es zugegangen bei der Hochzeit des

Oberfeldwebel

Michael und seines

Kameraden,

aber es muß

ihnen

dochnichtschlechtgefallen

haben,

denn sie

lachten, wie man es bei einer richtigen

Hochzeit

an der Seite der

Angebeten auch nicht besser

könnte.

Kriegsberichter

Jos. G. B l a t t l.

Major Gollobs 150. Loftsieg

Von Kriegsberichter Eugen P r e fl

. .

2.

Sept . (PK.)

Heiß liegt die

Sonne

aus

der

Ebene vor dem

Kaukasus .

Die Mefferfchmitt

starten

von dem Feldflugplatz mitten

aus

der

Steppe, um

die deutschen Panzerspitzenzu

sichern . Major Gollob

hatte gestern seinen

146.

Luftsieg

heimgebracht , und

nun startet er zu neuem

Feindflug.

Die Messerschmitt steigen unter der

Wolkenschicht.

Die Kaukasuskette mit

ihren

Gletschern leuchtet

klar herüber.

Die

Jäger

suchen nachfeindlichen

Maschi¬

nen.

Der Kommodore hat zwischen den

Wolkensetzen

Punkte

erkannt,

die sich bei Annäherung

als feind¬

licheFlugzeuge

entpuppen.

„Warten, bis

sie

auf den Fluß herankommen !"

gibt

der

Kommodore

durch. Es find lauter Jäger vom

Baumuster

Lagg 3, die

schnellsten

Jäger der Bolschewisten . Die

Messerschmitt

greifen an. Die Lagg 3

haben gleichzeitig

die

Deutschen

beobachtet.

Sie

kurven

ein. Sie

sind

in der Ueberzahl . Etwa

acht

bis

zehn

Maschinen . Sie

fliegen

dauernd, sich

dem Angriff

entziehend ,

nach

Süden weg, bis die

Flak

eingreift, und

die

Situation

aussichtslos

wird.

„Die kommen schon noch

billiger",

sagt der

Kom¬

modore,

und kaum ist

das

Wort

ausgesprochen , da

wirdder nächstePunkt

sichtbar ,

wiedereine

Lagg.

Erneuter

Angriff. Major

Gollob

hat

eine

Lagg 3

vor

sich ,

diesich kurvend entziehen

will.

Der

Kommo¬

dore kurvt sie

aus und

kommt

zum Schuß. Es ist ein

kurzer

Feuerstoß. Aber der

andere

hat genug

und fällt brennend mit dem

Piloten hinunter.

Der

Kommodore

hat im

Augenblick

Waffenhem¬

mung und

befiehlt

dem

Rottenflieger

anzugreifen.

Nach Behebung der Hemmungist Gollob erneut

im Angriff.

Wieder erwischter eine Lagg

in

der

Kurve und

trifft

den Kühler.

Die

Lagg

geht

mit weißer Fahne

nach

unten, unter die Wolken.

Ueber

dem Bergland,

südlichdes Flusses

wird

sie wieder sicht¬

bar.

Sie setzt zur Bauchlandung

an,

kommt zu

Bruch.

Nun

geht's

wieder zum

Absprunahasen ,

der

Sprit

ist

zu Ende. Neuer Einsatz am Nachmittag . Die

Messerschmitt sindüber den Wolken undan der

Pan¬

zerspitze .

Die

Jäger

sind erst kurze Zeit

in

der

Luft, da

werden

neun Bostons,

ziemlich

weit im Nord¬

westen

abfliegend , mit

Jagdschutz

sichtbar . Die Bo¬

stons find nichtmehrzu

erwischen ,

dafür kommen

die

Messerschmitt noch

an die

letzten Maschinen

des

Jagdschutzes

heran.

Es

sind wiederum

Lagg 3. Einer

zieht

in einer

Steilkurve

hoch,

Major Gollobzieht nach und

kommt

erneut

zu Schuß. Die

Garbe sitzt

prima,

die

Lagg brennt.

Che

aber die

stürzende Maschine die

Wol¬

kenschicht

erreicht , fliegt die

Kabine

weg und der Pilot

steigt

aus.

Dritter Einsatz: Diesmal heißt cs lange suchen.

Plötzlich

unten in einem Dorf Bombeneinschläge.

Sofort

gehen

die

Messerschmitt

unter die Wolken.

Nichts zu

sehen.

Also wieder überdie

Wolken.„Was

ist denn da

los?"

sagt Major Gollob im

Funkspruch.

Borne fliegt eine einzelneMaschine

und

fast

gleich¬

zeitig

in

gleicher Höhe

ein

zweites

Flugzeug, das

vom Rottenflieger sofort gemeldet

wird. Der Kom¬

modore kurvt sofort

ein,

denkt

aber im Augenblick an

eine

Me 100, aber es

ist eine

Pe 2. Sie drückt

steilüber den

Fluß

nach

Süden weg,

will im

Tief-

slug über den eigenen Linien

entkommen .

Noch

ehe

sieüberden Fluß

kommt ,

ersolgt der erste

Feuerstoß.

Sie zeichnet

sofort,

zieht etwas

hoch,

aberdie

Mesfer-

schmitt ist dichthinter ihr und schießtnun

aus aller¬

nächster

Nähe.

Der Heckenschützs wehrthartnäckig

ab,

ist aberim nächsten Augenblick außer Gefecht

gesetzt.

Nun

geht

die

brennende Maschine

im Weqdrucken

nach unten und stürzt

aus

100 Meter Höhe

steuerlos ab. Beim

Aufschlag explodierten

die mitgeführten Bomben. Das war der ISO.

Abschuß

von Major Gollob.

ZuHause auf dem Feldflugplatz wartet

alles.

Die

Warte

haben einen Riesenstrauß aus

Steppen¬

gräsern

gepflückt .

Brausender

Jubel

empfängt

den Kommodore.

I

4

1

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