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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1862

15.4.1862

(2)

ZimsliNtcker

Neunter Jahrgang.

Dienstag 15. April LOW

Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn - und Festtage . Der Preis ist vierteljährig 1 fl.

35 kr. österr . W ., per Post täglich erpedirt 2 fl. 15 kr. österr . W . , monatlich 45 kr . österr . W ., monatweise per Post bezogen 72 kr. österr W . Einzelne Nummern werden zu 3 kr. österr . W . ab¬

gegeben . — Bestellungen können gemacht werden in der WagNtt ' schen Universitäts - Buchhandlung in

Innsbruck , Brixen (Nr . 14) und Feldkirch und für hier vierteljährig bei Hrn. Andreas

Kößler. Inserate jeder Art werden angenommen und kostet die zweispaltige Petitzeile oder deren Raum für einmalige Einschaltung 3 kr. österr . W ., für dreimalige 6 kr. österr . W.

AuS Wien wird geschrieben : Die FriedenSzuverficht ist fortwährend im Steigen . Die Notirungen der Börsen geben davon Zeugniß . Die französische Rente hat sich endlich auch ermannt und gestern wieder den Siebenziger über¬

stiegen. Zu diesen Symptomen kommen aber auch andere direkte Nachrichten, welche Beruhigung verbreiten . Selbst Briefe der ungarischen EmigrationSpartei an ihre Landsleute rathen ihnen , sich keinen Illusionen über eine von Außen her kommende Unterstützung ihrer Zwecke hinzugebcn . Man werde höchstens die Haltung der Ungarn auSnützen , sie aber dann ihrem Schicksale überlassen . Die Slaven in der Herzegowina dürften es jetzt am besten einsehen , waS von solcher Unter¬

stützung zu hoffen ist. Man hat sie aufgestachelt , ihnen viel Mitleid und Zärt¬

lichkeit gezeigt , und jetzt find die guten Leute froh , sich mit dem türkischen Befehls¬

haber auSsöhnen zu können . AehnlicheS wird wahrscheinlich in Griechenland der Fall sein . Der revolutionäre Staaten zerstörende und Staaten bilden wollende Schwindel ist im Abnehmen ; aber der Drang nach Freiheit , nach Theilnahme an der Gesetzgebung , nach Einflußnahme auf daS eigene Schicksal ist nicht erloschen, und die Völker , welche einmal das constitutionelle Prinzip erkannten , streben ihm auch nach . DaS Beispiel , welches jetzt Preußen gibt , beweist , wie leicht auch ein wohlgeordneter Staat in Verwirrung geräth , wenn man auf der eingeschlagenen Bahn einhalten und den Ström zum Rückläufe zwingen will.

Berlin, 9 . April . Gestern ist jedem Beamten ein Abdruck der CabinetS- ordre vom 19 . März d. IS . und des WahlrescriptS des Justizministers vom 31 . März gegen Quittung behändigt worden . — Als ein Beitrag zur Charakterisirung der Art und Weife , in welcher eine gewisse Partei die Wahlagitation betreibt, dient daS folgende Schreiben , welches den Berliner Hoflieferanten „ anonym " zu¬

gegangen ist : „ Dürste eS nicht angemessen sein, daß Sw . Wohlgeboren die Ihnen widerfahrene Huld dankend dadurch ehren , daß Sie die allerhöchsten Bestimmungen wegen konservativer Wahlen nicht nur für Ihre Person beachten , sondern auch in Ihren Bekanntenkreisen für einen Sr . Maj . angenehmen Ausfall der Wahlen zu

(3)

746

wirken

suchen ? — Sicherem Vernehmen nach ist Befehl

gegeben

worden , den

Pferdbestand bei jedem

der

neuen Trainstämme

so

schleunig

wie

thunlich

um 25 Pferde

zu

vermindern .

Auch der

Stamm

der

Mannschaften

soll ermäßigt

werden, was

immerhin

auf in

Aussicht genommene

Ersparungen

schließen

laßt, umsomehr als

wiederum

von

umfangreicheren

Beurlaubungen

die

Rede ist.

Ebenso sind

ja

schon Einschränkungen

für

die dicßjährigen Herbstübungen verfügt

worden.

Berlin, 9 . April. Der anonyme Einsender des

vertraulichen

Schreibens des Hrn. v. d. Heydt an

den Kriegsminister

an die „Voss. Ztg." ist entdeckt, und zwar,

wie

man hört,

in Folgeeidlicher Vernehmung deS

RedaktionSpersonalcS,

wobei sich

herauSstellte , daß

die

Mittheilung

deS betreffenden Schriftstückes

durch

den

Mitredakteur

der

Voff'

schen

Zeitung, Dr. Guido Weiß,

geschehen

ist. Der Einsender ist der

hiesige

Kaufmann und Reusilberwaaren - Fabrikant Blumenthal,

welcher gestern

verhaftet

wurde

und eS

einige

Stunden blieb, bis er

die

erstlich

verweigerte Zeugenaussage gethan

hatte;

die eingesandte Copie wurde

von seinem Buchhalter , Hahn, angefertigt , und zwar

nach einer von dem im

KriegSministerinm

angestellten

Intendantur-

Sekretär Köhler hergekommcnen

und

diesen wieder

zurück¬

gegangenen

Originalcopie . Sekretär

Köhler

ist

also der

allein Schuldige und ist eine Disciplinaruntersuchung

gegen denselben bereits

in

der

Einleitung begriffen.

Man erwartet ,

daß die Disciplinaruntersuchung noch weitere Enthüllungen

herbeisühre.

Berlin, 10 . April. Der König ist

heute

früh

von

Weimar zurückgekehrt.

— Wie die„N. Pr . Ztg." vernimmt , hat der Intendantur-Assistent(Sekretär)

Köhler ein umfassendes

Gcständniß

abgelegt

über

die

Mittheilung deS bekannten

Schreibens des Finanzministers

an

die Vossische

Zeitung . ES

ist

auf Grund des¬

selben noch

gegen2

andere

Beamte aus dem Ressort

deS KriegSministeriumS

die

Disciplinaruntersuchung

unter

sofortiger

Suspension

vom

Amt

eingeleitet

worden.

Auch diese beiden gehören zu den

Subalternbeamten.

Weimar, 10 . April. Der Landtag hat in

seiner

heutigen Sitzung die

Wiederabschaffung der Todesstrafe

mit 19

gegen

10 Stimmen beschlossen.

Bern, 9 . April.

Oesterreich zeigt dem

BundeSrath an, daß

eSkeine

Päffe

der italienischen Regierung visiren

lasse.

Paris, 9 . April. In der

gestrigen

Sitzung deS gesetzgebende » Körpers

wurde den Abgeordneten

Darimon und Kolb Bernard

die

Erlaubm 'ß erthcilt, die

von ihnen im Laufe dieser Session gehaltenen

Reden auf

ihre Kosten drucken

und

veriheilcn zu

lassen ,

doch

wurde die Bemerkung beigefügt , daß

diese

Erlaubniß

keineswegs die

Billigung der Reden seitens des

gesetzgebenden

Körpers in sich schließe . Der Präsident

zeigte der

Kammer

die Ueberweisung mehrerer

Gesetzent¬

würfe

des

Staatsministcrs an,

worunter auch die Verlängerung deS

Tabakmonopols für

den

Staat bis zum 1. Jan . 1873.

London, 12 . April. In

der

Freitags-

Unterhaussitzung lenkten

Bowyer und Kennest )

die Aufmerksamkeit des

Hauses auf

die italienischen

Angelegenheiten , welche sie als Meuchelmord , Gcwaltthat, Plünderung bezeichnen . Layard widerlegt Bowyer; er

erklärt dessen

Behauptungen für falsch ; Italien

sei jetzt glücklicher

als

je

zuvor.

Gladstone

gibt

dieselben Versicherungen wie

Layard; eS

sei die

Pflicht

Englands, Italien

seine moralische Unterstützung zu

leihen . Palmerston glaubt,

(4)

747

die zeitliche

Gewalt

deS

Papstes

könne nicht

dauern,

eSsei daher im Interesse

dcS Papstes,

dieselbe so bald

als

möglich

aufzugeben . Des Papstes

Schicksal

ruhe in

den

Händen deS Kaisers Napoleon,

zöge dieser seine

Truppen aus Rom zurück,

so

wäre Italien bald

frei vom mittelländischen

bis

zum adriatischen

Meere. DaS HauS

vertagt sich über die

Feiertage.

Petersburg, II . April. DaS

heutige

Journal

de

St . PeterSbourg spricht

sich billigend

über

den Beschluß

der

französischen

Regierung

gegenüber dem

Erz¬

bischof

von

Toulouse

aus und

bemerkt

hiebei ,

die religiöse

Toleranz

sei der

Ruhm

unserer

Zeit, Fanatismus

eine

Versündigung(outrage)

gegen die

Moral.

Mostar, 8 . April. 300 Insurgenten

kaperten nahe

an

der

österreichischen Gränze 50

Pferdeladungen türkischer

Lebensmittel ,

welche nach Poglizze

bestimmt,

ohne EScorte

transportirt wurden.

Wie die Pariser Presse sagt, hat

sich

ln Griechenland die Situation

keineswegs zu Gunsten der Regierung

gebessert . Die Insurrektion ,

weit

entfernt nachzulasscn ,

dehnesich jetzt auch

auf

die Landbevölkerung

aus.

Berfchie - eues.

ThermometerstandamInnrainum 7UhrMorgen- 0 GradWärme.

Mit Seiner Majestät

dem Kaiser begibt sich

am 19. d. M.

auch

Großherzog

Ferdinand von

ToScana nach Venedig, wo am 24.

der

Jahrestag

der

Vermäh¬

lung Ihrer Majestäten

im Familienkreise gefeiert werden

wird.

Der Herr Staatsminister Ritter v. Schmerling konnte Samstag Vormit¬

tags für

einige

Stunden

schon daS

Krankenbett verlassen . DaS Befinden des¬

selben

hat

sich wesentlich

gebessert.

Die Consumtion des

Münchner .BiereS findet

seitKurzem eine

auffallende

Verbreitung

in Wien, und

schon liefern die drei größten

Brauereien Münchens, (Hof-, Pfchorr- und Spatenbräu) große Quantitäten des edlen Gerstensaftes dorthin . Den

meisten

Absatz findet gegenwärtig daö Spatenbräubier , dessen Qualität als

die beste erachtet

wird.

Aus Wien 12 . d. wird gemeldet : Der

ReichSrathSabgeordnete

Dr. Kar!

Heinrich

Fischer, Präsident

der

Prager Advokatenkammer ,

ist gestern

Morgens gestorben . —

In Königgrätz wurde,

wie

man der „Boh." von dort schreibt , am 3. d.

ein

Mann,

NamenS Rautenkranz zu

Grabe getragen ,

der bereits

als Soldat im

Heere der Kaiserin

Maria

Theresia gedient

hat und daS 113.

Lebensjahr

erreicht

haben

soll.

Einem

Lehrjungen

in

einer Wiener

Vorstadt träumten

drei

Nummern; da er

nicht

im

Besitze der nötihgen

Fonds war, erwarb er sich ,

durch Diebstahl

an dem

Gesellen seines

Lehrherrn , 1 fl. öst. W , und, o Wunder!

daS

unrecht « Gut ge¬

dieh

und er

machte eine

Terne von

circa

4000 fl. Da er in

die seltene

Ver¬

legenheit

kam, nicht

zu

wissen , waS er mit

der Unmasse

Geld

beginnen

solle,

begab

er

sich

zur Behörde ,

gestand

dort

sein Verbrechen

ein,

deponirte den

Ge¬

winnst

und

machte sich

erbötig,

die

Hälfte

deS

Schatzes

dem

Gesellen zu über¬

lassen . Der

vorgeladene

Geselle

beanspruchte

aber

den ganzen

Gewinn der mit

(5)

748

seinem Gelbe gemacht wurde . Da kein Vergleich möglich war , ging die Ange¬

legenheit den Weg deS Rechtes und der Knabe wurde zu drei Wochen Arrest ver- urtheilt , wegen Diebstahl , der Geselle erhielt den entwendeten Gulven zurück, und die Gewinnsumme wurde für den Knaben , der seit einigen Tagen seiner drei¬

wöchentlichen Hast entlassen wurde , gerichtlich hinterlegt.

Nachdem die Verwaltungen sämmtlicher österreichischer Eisenbahnunterneh¬

mungen ihre Erklärungen abgegeben haben , bis zu welchem Termine fie im Stande sind , die Puffer - und Nothlettenvorrichtungen ihrer Fahrbetriebsmittel nach dem vereinbarten Distanzensysteme » mzugestalten , hat daS k. k. Handelsministerium den 30 . September l. IS . als den letzten Termin festgesetzt , bis zu welchem die Um¬

gestaltungsarbeiten an allen Fahrbetriebsmitteln sämmtlicher österr . Eisenbahn- Unternehmungen vollendet , und die Einführung des vereinbarten Puffer - und NothkettensystemS durchgeführt sein muß . Nach Ablauf dieser Frist sind alle , bis dahin nicht umgestalteten Wägen von dem Verkehre auf den österr . mit Lokomo¬

tiven betriebenen Bahnen ausgeschlossen.

Die ungarische SonntagSzcitung brachte jüngst daS Porträt eines Nestor- SchullehrerS nebst einer Biographie , wonach derselbe ( Stephan Mate ) unter der Regierung Maria Theresias zu TiSzabecse im Tzabolt 'scher Komitate geboren wurde und im Jahre 1800 seine Lehrerlaufbahn betreten hat . Als Kantor war eS ihm vergönnt , 990 Todte auszusingen und „ hinauszubegleiten aus diesem Jammerthale zur Schwelle einer bessern Welt . " Mate ist gegenwärtig (im 97 . Jahre !) noch im Amte und ' zwar als Mädchenlchrer zu Nagy -Bereg . Seine Schülerinnen unterrichtet der ehrwürdige Greis noch immer mit derselben väterlichen Liebe , wie er eS in seiner Jugend gewohnt war . DaS angegebene hohe Alter eines noch fungirenden Lehrers ist sicher eine einzige Erscheinung in der Lehrcrwelt aller fünf Erdtheile.

An einem der letzten Tage deS Preßburger LätaremarkteS fand eine Frau , die mit ihren Kindern zwischen den Hütten ging , ein regelrecht versiegeltes Paket mit der Angabe deS Inhalts von 1700 fl . in Banknoten . Im Begriffe , den Fund auf dem Stadthauptmann - Amte zu deponiren , fiel ihr die Schwere deS PakctS im Verhältniß zu dessen papiernem Inhalte auf , und als sie dasselbe nun auch nachdrücklicher zu betasten anfing , stiegen noch weitere Scrupel in ihr auf ; kurz, die Frau entschloß sich, daS Paket aufzubrechen , und siehe da , statt der angege¬

benen 1700 fl . befanden sich unter Couvert und Siegel wohlverwahrt fast eben so viele — Schwaben , theils schon todt , theilS lebendig , welch letztere , als daS Paket voll Ekel weggeworfen wurde , eiligst nach allen Seiten hin Reißaus nahmen . —

Karlsruhe. Der durch daS Hafengefccht bei Eckernförde im Jahr 1849 rühmlichst b. kannte und für die deutsche Flottcnsache sehr thätig wirkende SchiffS- kapitän Wraa beabsichtigt am Bodensee eine Seemannsschule in Verbindung mit einer HandclSmarineschule zu errichten , wie eine solche kürzlich in Hamburg in ' ö Leben gerufen wurde . Kapitän Wraa war kürzlich hier , und fand bei dem Hrn . v. Roggenbach die günstigste Aufnahme in Betreff seiner Sache . Ebenso

(6)

Vorhaben zu unterstützen Willens sei.

Vor den Assisen zu Strafford in England trug sich kürzlich folgende son¬

derbare Scene zu : Ein Fabrikant war von dem Pächter einer Flußfischerei ver¬

klagt worden , daß durch die Gase , die aus der Fabrik des ersteren mittelst Röhren in das Flußbett auSströmten , alle Fische zu Grunde gingen und er dadurch einen bedeutenden Schaden erleide . Um sich von der Wahrheit der klägerischen Behaup¬

tung zu überzeugen , verlangte die Jury , daß ein munterer Fisch vor dem Ge¬

richtshof in ein Becken mit von Gasen geschwängertem Flußwasser geworfen werde.

DieS geschah denn auch wirklich , und unter dem lauten Gelächter der Zuhörer wurde ein „ stummer Zeuge " in Gestalt einer lustigen lebensfrohen Forelle in das Wasser geworfen . Schon nach wenigen Minuten begann sich jedoch dieselbe sicht¬

lich sehr unbehaglich zu fühlen , und nur der Milde der Jury , die in diesem Civil- prozesse nicht das Leben eines Zeugen gefährden wollte , hatte eS die Forelle zu danken , daß sie aus dem gefährlichen Wasser erlöst und wieder in ihr eigentliches Element gebracht wurde . ES versteht sich von selbst , daß der Kläger durch diese schlagende Beweisführung sogleich ein günstiges Urthcil für sich erwirkte.

Gewisse Raubvögel zu tobten , ist ein offenbarer Unsinn . Man findet den Uhu und das Käuzchen noch bei vielen Bauern an die Thore und Thüren ge¬

nagelt , und dennoch hat man berechnet , daß ein Eulen - Paar täglich 15 bis 20 Mäuse vertilgt ; außerdem frißt die Eule eine große Menge Raupen und schäd¬

liche Falter . Der Naturforscher Martin öffnete den Magen eineS alten Wald- kauzeS ( Strix aluco ) und fand darin 75 Raupen deS äußerst gefährlichen Kiefern¬

schwärmers . Staare , Dohlen , Saatkrähen , Häher , Neuntödter , Spatze , Spechte und andere verzehren Myriaden von Maikäfern , Borkenkäfern , Mäusen , Schnecken, Würmern , Pflanzenspinnen , Raupen und andern schädlichen Insekten , welche ohne daS Dasein dieser nützlichen Thierc kie Früchte deS LandmanneS gleich Heuschrecken¬

schwärmen r-erkümmern und vernichten würden.

Ein Käse - Leviathan! Zu spät für die große Ausstellung ist ein Canada- scheS Produkt in London angekommen , daS insofern von Interesse ist, als eS zeigt, daß der echt John Bull ' sche Sinn für daS quantitativ Großartige auch in den englischen Colonien fortlebt . DaS Produkt ist auS London in Weft -Canada , pro- duzirt von einem Mr . John SymondS , der dafür in seinem Vaterlande den ersten Preis erhielt . ES ist ein Laib Käse , der 1042 Pfund schwer ist und 12 Fuß im Umkreis hat . Da er zu spät in England eintraf , um im Ausstellungspalast Auf¬

nahme zu finden , so ist er bis Mitte Juni bei einem der „ auSgebreitetsten " ( most extensive ) Käsehändler in Southwark zu sehen. Ausstellungsbesucher , die bei Zelten nach London kommen , werden daher Gelegenheit haben , sich auch an diesem erhabenen Anblick , zu erfreuen.

£ II £ C $

Rew - York, 29 . März . Der Senat hat 13 Mill . Dollars für den Bau von Panzerschiffen votirt . DaS Centrum der BundeSarmee am Potomac ist sieg¬

reich bis Warrentown vorgedrungen . — Ein Attentat den General Almonte in Veracruz zu ermorden , ist mißlungen.

(7)

750 RSthfel.

Ihr, den«n

Reichthum Macht

verlieh,

Zwei

Silben,

die vergesset

nie.

Des

Armen Dank sei euer

Lohn,

Legt auf die ersteihrden

Ton.

Doch

gibt's

im Leben Noth und

Pein, Dafür'

istMenschenmacht zu

klein.

Wir

nahen unS dem höchsten

Thron, Und—

auf der zweiten ruht der

Ton.

Angekommene in

Innsbruck.

v. Spieß, k. b.

General

und

Kriegsminister mit Gemahlin und Dienerschaft

v.

München . Freiherr v. Sternbach, Herrschaftsbesttzer v. Bruneck . Burne, Partikulier mit Gemahlin und Dienerschaftv. Glasgow. Dr. Cunow, Prio. v. Potsdam.

Perl,

Fabrikant

mit Sohn v. Münsterthal. Longbi, Fabrikant v. Trient. Spörlein, Professorv. Bamberg. Tiefenthaler, Student v. Feldkirch . Anna Perl , Priv. p.

St . Maria. Held, Dr.

der

Med. v. München . Hory, Asm. v. Stuttgart . Mayr, Agent mit Fam. v. Wien. Hoffa, Kfm. v. Ludwigshafen . Popper, Gesch .-Reis.

v. Wien. Thiel, k.k. Stabsarzt v. Padua. Lenhart, KriegSkommissär v. Bozen.

Wöll , Hdlsm. v. Hopfgarten . Schletterer, k.k. Steueramts-Kontrollor mit Fam.

v. Zell. v. Pitsch, Gesch .-Reisenderv. Holzgau. Halbeis, Gastwirth v. Madison (Amerika.) Mutschlechner , Kfm. v. Ala. Domanig, Kfm. v. Sterzing. Ronnachcr, Kfm. v. AnraS. Großlechner , Kfm. v. Lienz, v. Rocggla, k.k. Post-

Akzefstst

v.

Bozen. Bankmann, VerpflegSmeister v. d. Franzeusfeste.

Bei derk. k.

Lottoziehung

in

Wien

wurden

folgende Zahlen

gehoben:

30 65 33 58 28

Die

nächsteZiehungist am

26. April.

Mittelpreis der oberösterr. Körnergattrmgeu per Metzen.

(In

österreichischer

Währung .)

Körnergattungen:

Ortsnamen Weizen Korn Gerste Lins Hafer

st. i kr. fl. >kr. fl. >kr. fl. ! kr. fl. 1 fr.

Gmunden den8. April. 6 31 4 74 3 60 2 61 2 12

Wels den 1. April. 6 25 4 95 3 42 2 72 2

Steyr den5. April. 6 8 5 17 3 59

1 98

Nied den1. April. 6

5 10 3 80

_ 2 30

Schwanenftadt den 3. April. 6 30 4 !! 95 3 70 3 10 2 20

Möblirtes Zimmer in der Neustadt.

In

der Neustadt

Nr. 183

der Hauptwachegegenüber ist im dritten Stock

ein

möblirteS Zimmer zu

vergeben .

Nähere Auskunft

daselbst . 3z

Lasten - Vermiethung L,L

128

TI

Ein

Mann

vom schönsten

Alter ,

spricht deutsch und

italienisch, vvl | UU/1 .

wünscht eine Unterkunft

als Kellner ,

Marqueur oder

der¬

gleichen .

Auskunft bei der Expedition dieses

Blattes. 12

(8)

751

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JUtüluinftü - und Cummißions -Dureau

errichte . — Alle in dieß Fach einschlägige Geschäfte , alS : Erthcilung von Aus, künften jeder Art , Vormerkung von Kaufen und Verkäufen , Pacht - und Verpach¬

tungen , Mietb - und Vermiethungen , besonders von Quartieren , Geld - Jncassi, so

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(9)

752

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italienische

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geräthschaften

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Am

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22. April 9 Uhr früh und am

darauffolgenden

Tage wird in

der Bäcker

Erhart'

schen

Behausung ,

Museumsstraße

Nr. 592

im

zweiten

Stock rechts die

zur

Verlaffcnschaft

des

daselbst verstorbenen

Domherrn und pen-

sionirten

RegierungSrathesPriester Andreas Rainer

gehörige

Mobilarfchaft , be¬

stehend

auS

zwei vollständigen

Zimmer -Garnituren,

mehrere

Chiffonniers , Kom- modkästcn ,

Tische

und Bettstädte von

hartem

Holz, dann Spiegel, Häng- und Stockuhren ,

eine

Spieluhr,

mehrere

Gemälde , Tisch -, Bett- und Leibwäsche , Klei¬

dungsstücke , Betten, Gläser und Porzlangeschirr , Küchengeräthschaften , alles im

besten

Zustande , ferners Bücher,

namentlich Wörterbücher

von Scheller, Adelung und HeinsiuS ,

Legenden

von Heiligen, Erbauungsbücher ,

mehrere juridische

Ge¬

setzbücher ,

geschichtliche Werke

und

endlich Landkarten gegen sogleich

baare Bezah¬

lung in öftere . Währung

versteigert

werden.

Innsbruck am 12. April 1862.

Dr. Franz Rapp,

1z k. k.

Notar

als del. GerichtSkommiffär

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FriedrichSdor. . . 11.24

Kaiserliche Mnnzdukaten. 6.27

EnglischeSovereign- . 13.30

Preuß. Kaffen-Anweisungen 198 Frankfurta. M. , 13. April. Wien : 87 Verantwortlicher

Redakteur : E . Harrfchil - .

Verlag der Wag» er'scheuUnkerfitätt-Buchhandluug. - Druckkr Wagner 'schenBuchdruckerei.

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