• Keine Ergebnisse gefunden

Universitäts- und Landesbibliothek Tirol Innsbrucker Nachrichten

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Universitäts- und Landesbibliothek Tirol Innsbrucker Nachrichten"

Copied!
11
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1942

12.5.1942

(2)

Mmuta

Parte i amtlich cs Organ der

mit amtlichen Mitteilungen der ftaatlidien und der

5? ReichSpiennig

a di [ feilten

nSDOp. bau Xirol - Oorarlberg

kommunalen Behörden des Gaues tirol -Oorarlberg

Fernruf : Nr . 750 — 753 Serie Postsparkassenkonto : 52 .677

Bezugspreise (Me eingekl . Preise verstehen sich mit fcer „ N . •£ *) : Am Platze in den Abholstellen monatl . JUL 2 .50 (JJl 8 .20 ). Mit Zustellung durch Trägerin monatt . JUL 2 .80 elnschl . 80 $4 Tragerlohn (JUt 3 .65 elnschl. 47 Jft Trägerlohn ). Mit Zustellung durch Post (Brieftr .) monatl . JUL 2 .92 einschl. 42 JI4 Versandgeb (JUt 3 .68 etnschl 63 X4 Versand ged ). Einzelnummer 15 Sonntags 20 $ 4 . ütallen monatl . Lire 20 . — (Lire 25 .— ). Einzelnummer Lira 1.— . Die Bezugsgebühr ist am Monatsansang zu entrichten . Abbestellungen können nur schriftlich bis 25 . des Vormonats an den Verlag erfolgen.

Nummer 110

Dienstag , den 12. Mai 1942 89 . Jahrgang

-

Sie Seeschlacht im Korallenmeer beendet

Washington zur Wahrheit

zu

feige- Tokio ironisiert bie amerikanischen Nertuschungsmanöver

(Von unserem Berichterstatter in Lissabon) rd. Lissabon, 11. Mai . Die Schlacht im Koral¬

lenmeer ist beendet, anders als man es sichin Washington und Rewyork nach dem Propa -^

gandafeldzug der letzten Tage vorgestellt hakte.

Nüchtern und klar gab der japanische Sprecher des Informationsbüros in Tokio am Illontag die Erklärung ab. daß die Seeschlacht beendet undden bisherigen Meldungen über ihren Ver¬

lauf nichts hinzuzusügen fei. Damit ist der schwere Verlust der vereinigten englisch-ameri¬

kanischen Streilkräfte nocheinmal non amtlicher japgnischer Seite bestätigt und alle englisch¬

amerikanischen Phantasiemeldungen bloß- gestellk.

Der Sprecher bezeichnete die britisch -ameri¬

kanischen Meldungen über die Seeschlacht als

„wie üblich falsche Propagandamikteilungen " . Im Gegensatz zu dem Bericht des kaiserlich japanischen Hauptquartiers seien die Ankündi¬

gungen der Gegenseite völlig mysteriös , zumal sie nicht einmal die Namen der Typen jener Schiffe veröffentlichen könnten , die sie versenkt oder beschädigt haben wollen.

Es sei auch eigentümlich , daß das USA .- Marine -Departement mitteilt , die amerikani¬

schen Verluste würden erst dann veröffentlicht werden , wenn eine solche Bekanntgabe dem Feind keinen Nutzen mehr bringen könne. Der Sprecher meint , daß diese Begründung sinnlos sei, denn ,sobetonte er , auch das britisch-ameri¬

kanische Oberkommando müsse sich darüber im klaren sein, daß die Besatzung der japanischen Flotte , die die vereinigte britisch-amerikanische Flotte im Korallenmeer angriff , genauestens die Vorgänge der Schlacht aus nächster Nähe ver¬

folgen konnte und deshalb bereits Infor¬

mationen über die große Bedeutung dieser Schlacht sozusagen aus erster Hand empfangen habe.

Höchste

Anerkennung

Der Tenno an General Terauchi und Admiral Zamamoto

Tokio, 11. Mai . Die seltene Ehrung durch ein kaiserliches Schreiben wurde , wie das Hauptquartier am Montag mitteilt , dem Ober¬

befehlshaber der Armeestreitkräfte in den Süd¬

gebieten , General Terauchi, und dem Oberbefehlshaber der Hochseeflotte, Admiral B a m a m o t o, in Würdigung ihrer großen Erfolge in Burma und im Indischen Ozean zuteil.

Das kaiserliche Schreiben lautet : „Die in Burma operierende Armee und die im Indischen Ozean operierenden Seestreitkräfte haben , ohne Rücksicht auf die zu überwindenden großen Entfernungen , die Hitze und das schwierige Ge¬

lände , den Feind in kurzer Zeit vernichtet und damit den Versorgungsweg nach Tschungking flllllllllillllllllllllllllllilllllMlllllilllbllllllllNIMIIilllDllllllllllllllllKlt)

Luftangriffe auf norbindische Stabte

Fluchtziel der Briten — Hauptstadt von Assam (Von unserem Berichterstatter in Stockholm) rd. Stockholm, 11. Mai . Rach einer Reihe von scharfen Angriffen gegen wichtige chine¬

sische Plätze wird jetzt von einer Verschärfung der japanischen Lustaktion gegen Indien be¬

richtet. Japanische Bomber griffen am Sonn- tag die indische Stadt I m p h a l im Rordost- zipsel Indiens , etwa 70 Kilometer von der burmesischen Grenze entfernt , an. Die aus Rordburma fliehenden Engländer versuchen sich dorthin zurückzuziehen. Die japanischen Flieger richteten Schäden an den militärischen Einrichtungen der Stadt an und beschossen im Tiesslug fliehende englische Kolonnen. Dabei wurde zahlreiches Wagenmaterial zerstört.

Jmphal ist der haupkort des britisch-indischen Vasallenstaates Assam und hat etwa 80.000

Einwohner.

abgeschnitten und die feindlichen See - und Luft- streitkräfte geschlagen. Angesichts dieser Taten sprechen wir unsere höchste Aberkennung aus ."

ilSA.- Geimalmajor auf Mindanao

ergibt

sich

bedingungslos

Tokio. 11. Mai . Nach einer Domei -Meldung ergab sich nunmehr auch Generalmajor W.

S h a r p, der Kommandeur der amerikanischen und Filipino -Truppen bei Visayan (Mindanao ), bedingungslos den japanischen Truppen in Uebereinstimmung mit den von Generalleut¬

nant Wainwright erteilten Befehlen.

lapanM U- öoote in

Besprechungen RlacArthurs mit Lurtin — (Von unserem Berichterstatter in Bern) o. fch. Bern , 11. Mai . In Australien werden neue Verteidigungsvorbereilungen getroffen.

Ls scheint sichdort das Vertrauen auf die Sie¬

gesbehauptung der vereinigten Staaten weiter zu vermindern . Man erwartet offenbar neue japanische Vorstöße gegen die Australien vor¬

liegenden Inseln oder die australische Küste selbst. Schon jetztsiehtsichdas Oberkommando- des Generals MacArthur gezwungen , das Erscheinen japanischer U-Boote in den austra¬

lischen Gewässern milzuteilen.

General MacArthur hatte mit dem austra¬

lischen Ministerpräsidenten C ur t i n im Laufe des Montags eine , wie es in der amerikani¬

schen Meldung heißt , „wichtige Besprechung ", während Kriegsminister Forde sichmit Gene¬

ral Blamey aussprach , der unter MacArthur die Landetruppen auf dem australischen Kon¬

tinent kommandiert.

Auflösung

dor

Fronten

ln

Burma

osch. Bern . 11. Mai . Der britische Gouverneur in Burma , Dorman Smith, hat es vorgezo¬

gen , auf dem Luftwege sich nach Indien in Sicherheit zu bringen , nachdem er noch kurze Zeit vorher erklären ließ , er werde auf seinem Posten bleiben . Die in Oberburma abgeschnit¬

tenen Briten haben , soweit sie sich nicht in Myitkyina ergeben haben , versucht, sichin die Berge in Richtung Nord -Assam zu schlagen, jedoch sind die Paßstraßenverhältnisse dort der-

Bor der Uebergabe hatte Oberst Jesset Tray- wickim Aufträge Wainwrights am Nachmittag des 9. Mai über den Rundfunk die Aufforde¬

rung zur Einstellung der Feindseligkeiten wie¬

derholt . Danach stellte sichSharp beim örtlichen japanischen Oberkommandierenden ein , um die bedingungslose Uebergabe anzubieten.

Aus Dansalan erfährt man , daß japanische Truppen , die im Abschnitt südlich des Lanaosees (Mindanao ) operieren , am Morgen des 2. Mai Oberst E . A. M i t ch e l l, den Kommandeur des 61. Regiments der USA ., gefangengenommen haben.

australischen stewässern

Burma -Gouverneur nach Indien geflohen artig , daß selbst die „Times " eine Flucht über jene Gebirgszüge für praktisch unmöglich hält.

Die zahlreichen , in Burma selbst abgeschnit¬

tenen und eingekesselten Tschungking -Truppen versuchen, sich jetzt so weit wie möglich in den Wäldern zu sammeln und Durchbruchver¬

suche nach Osten hin zu unternehmen . Mel¬

dungen aus Tschungking lassen erkennen , daß man dort wenig Hoffnung auf einen Erfolg dieser Bemühungen hat , zumal die Tschung- king-Einheiten ohne Proviantnachschub sind.

Tschiangkaischek selbst hat seine letzten Reser¬

ven an die bedrohten Fronten in der Provinz Pünnan geworfen , um einen verzweifelten Versuch zu unternehmen , unter Ausnutzung des Gebirgsgeländes den japanischen Vor¬

marsch ch, der Provinz Mnnan zum Stehen zu bringen.

Die letzten englischen Meldungen gestehen ein, daß man britischerseits über die auf der Flucht aus Burma begriffenen englischen Truppen jede Uebersicht verloren habe . Zu japanischen Meldungen , die von der Einkrei¬

sung starker englischer Einheiten im Chindwin- Tal Kunde geben , erklärt man , keine ^näheren Nachrichten über die Vorgänge zu > besitzen.

Desgleichen wird in den Meldungen aus Tschungking darauf hingewiesen , es sei im Augenblick praktisch unmöglich , sich ein klares Bild über das zu machen , was sich in Burma jetzt noch abspielt . Tschungking hätte jeden direkten Kontakt mit den in Burma eingekes¬

selten und versprengten Truppen verloren.

Deutscher Transporter fährt nach Afrika

Unter dem Schutz dieser Rohre erreicht der Geleitzug sicher seinen afrikanischen Bestimmungshasen (PK .-Ausnahme : Kriegsberichter Wichura -„Weltbild ")

Das Gesicht des Flak -Artilleristen

PK .-Aufnahme : Kriegsberichter Kuhn -„Weltbild " ,

Aktuelle Probleme der Ernöhrungswirtschaft

Innsbruck , 11. Mai . Die kürzlich aus dringenden kriegswirtschaftlichen Gründen erfolgte Senkung der Rationen und die anormalen Witterungsverhältnisse der letzten Monate und Jahre haben das Problem der Volksernährung wieder einmal besonders aktuell gemacht . Nicht nur beim täglichen Lebensmittelein¬

kauf, , sondern auch bei allen anderen Gelegenheiten wird jetzt die Frage aufgeworfen , wie mag die Ernte ausfallen ? Wie ist die Bestellung durchgesührt wor¬

den ? Hat die Landwirtschaft genügend Arbeitskräfte, Saatgut und Düngemittel und ' was dergleichen Fragen mehr sind. Äm Rande sei vermerkt , daß diese Unterhaltungen leider andauernd untermischt werden von allerlei Gerüchten über weitere Rationen- senkungen . Dazu ist festzustellen, daß an eine weitere Senkungcher Rationen zur Zeit niemand denkt.

Wie sollten auch die verantwortlichen Stellen der Ernährungswirtschaft heute schon über derartige Dinge Beschlüsse fassen können , da ja noch niemand weiß , wie der Wachstumsoerlauf der Agrarprodukte während der nächsten Monate ist. Ehe also nicht das Ergebnis der neuen Ernte im cherbst vorliegt , besteht gar keine Notwendigkeit , zu Fragen einer eventuellen Rationensenkung Stellung zu nehmen.

Demgegenüber muß einmal mit aller Eindeutigkeit festgestellt werden , daß alle die letztlich bekanntge¬

wordenen Gerüchte über neue Rationensenkungen aus der Giftküche der en gl is che n A g it a t i o 'n stam¬

men . Man braucht sichüber die Quellen gar keinen Illusionen hinzugeben . Die weite Verbreitung der Gerüchte zeigt leides daß es immer noch Volksgenos¬

sen gibt , die sichnicht schämen, die Lügen des Geg¬

ners zu verbreiten . Mag es bei den meisten auch Gedankenlosigkeit sein, immer jedoch sollten sie sich überlegen , daß sie durch solch sinnloses Herumreden nur dem Feind ihre Hilfe leihen.

Die in allen Gesprächen heute zum Ausdruck kom¬

mende Sorge um die Ernährung hat ein Gutes : sie macht auch dem letzten Volksgenossen klar , daß eine ausreichende Agrarproduktion entscheidend ist für die Erhaltung der Volksgesundheit und der not¬

wendigen Arbeitskraft . Mit leerem Magen kann man keine Höchstleistungen vollbringen und marschiert letz¬

ten Endes keine Armee . Das Brot steht am Anfang aller Dinge. Wenn es einmal nicht mehr vorhanden ist, dann sind die wichtigsten Vor¬

aussetzungen eines gesunden Wirtschasts 'kreislauses entfallen . Möge aus dieser jetzt offenbar werdenden Bedeutung der Ernährungswirtschast jeder einzelne Volksgenosse erkennen , wie notwendig die Regelung der Frage des Arbeitseinsatzes für die Landwirtschaft ist. Die letzthin erfolgten Veröffentlichungen des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz sehen eine großzügige Heranführung nichtlandwirtschakt- licher Arbeitskräfte für die Bestellungsarbeiten und Erntearbeiten vor . Außer einem umfassenden Iugendeinsatz werden auch die Erwachsenen für den Einsatz aus dem Lande herangezogen . Sofern sich nicht genügend Freiwillige melden , muß auch auf die Dienstverpflichtüng zurückgegrijsen werden.

Es würde für das deutsche Volk aber ' eine besondere Ehre sein, wenn von dem letzten Mittel möglichst wenig Gebrauch gemacht werden müßte . Landarbeit ist heute nickt vnwtfumi Erwerb scklecktbin. sondern

*

(3)

Seite 2 Nr. 110 .,Innsbrucker Nachrichten" Dienstag, den 12. Mai 1942

' - „—

Ehrendienst ; denn wer

Landarbeit

leistet,

kämpftanentscheidenderStelle jürdasganze

Volk.

Verschiedene Maßnahmen des

Reichspreiskommis¬

sars,

die allerdings im wesentlichen den

gewerblichen

Sektor

betrafen, '

haben

aber

auch

die Frage der

Lebensmittelpreise noch einmalaktuell werden

las¬

sen.

Gelegentlich wird

behauptet ,

daß

die Ernäh¬

rungskosten belastend gestiegen

seien.

Wie steht

es

umdiese

Frage? Sicher,

wer heute sehr viel

öfter als

im Frieden

in

Gaststätten essen

muß,

der

wird

schließlich für seine Ernährung

nreh r

Geld

ausgeben als

im

Frieden .

Aus deraüdereik

Seite

haben

die

peinlich genauenBerarbeitungsoorschristen

für

ge¬

wisse Lebensmittel dazu

geführt ,

daß der Anteil

der

jeweils besten Güteklassen größer

wurde ,

die

natur¬

gemäßim Preis höher liegen

als

gewöhnliche

Sor¬

ten.

Hinzu kommt die allgemeine Tendenz der

Haus¬

frauen ,

bei allen Produkten nur die beste

Qualität zu nehmen , die

naturgemäßpreislich höher

liegt,

während siefrüher oftmals sich mitdermittleren

oder

gar unterenGüteklasse zufrieden gegeben

haben.

Aus hiesen und ähnlichen Erscheinungenkönnte man

zwei¬

felloseine Verteuerungder Lebenshaltung

feststellen.

Damit ist aber das Problemansich nicht

angerührt.

Die Wahrheitüber die Preisfragenbei

Lebensmitteln

ergibtsich erst aus folgenden

Feststellungen:

Bis

zum Wirtschaftsjahr 1940 war die

landwirt¬

schaftliche Produktion gegenüber demDurchschnitt

der

Erzeugung von 1927 bis 1929 um 22 Prozent

ge¬

stiegen .

Der niedrigste Stand der deutschen

Produk¬

tion warbekanntlich1932

erreicht .

Iw diesem

Jahr

konnten aus eigenemGrund und Boden etwa

nur

68Prozentder notwendigen Lebensmittel

gewonnen werden ,

gegenüber

einer

Mindestversorgung

von

rund 86 Prozent im Jahre

1940.

Gemäß dieser

in

der Geschichte der Landwirtschaft der Welteinmali¬

genProduktionsleistung erhöhten sichdie

Verkaufs¬

erlöse der Landwirtschaft

von 6.8

Milliarden

Mark

im Jahre1932 aus

10.9

Milliarden Mark im

Jahre 1940.

DieseSteigerungder Verkausserlöseder

Land¬

wirtschaftist

dis'

aus geringe

Preisaufbesserungen z. B.

bei

Milch—

ein Erfolg der zusätzlich von

der

Landwirtschast

erzielten Produklionssteigerungen.

Das

Institutsür Konjunkturforschunghat

ausgerech¬

net,

daß die Verkaufserlöse der Landwirtschaft

im Jahre

1940 nicht

10.9

Milliarden

Mark , sondern 12.8

Milliarden Mark betragen

hätten ,

wenn

die

Agrarpreise heute wieder ebensohochgewesen

wären

wie imDurchschnitt der Wirtschastsfahre

1927/1929.

Ohne diedurch dieernährungswirtschaftliche

Markt¬

ordnung gesicherten Festpreisemüßtendie

Verbrau¬

cherJjaute also

in

Deutschland jährlich

mindestens 1.6

MilliardenMark mehr für Nahrungsmittel

zah¬

len

als

tatsächlich

notwendig ;

denkt die Preise

der

Jahre 1927 bis 1929 wärenbei freier

Preisbildung

heute mindestens ebenso

hoch ,

wennnicht unter der

Einwirkung

der

Kriegswirtjchaft noch

wesentlich höher.

Der Beweis für die Stabilitätder Lebenshaltung auf demErnährungssektor ist damit

erbracht . Der

Preis für

Brot,

für Fleisch und fürandere

Grund-

Nahrungsmittel ist seit Jahren

unverändert . Wenn

hier und

da für

Gemüse

ein

höherer

als

bisher üblicherPreisbezahlt werden

mutzte ,

so lag das

an

den katastrophalen

Witterungsverhältnissen ,

die einen gerechten

Schädenausgleich

notwendig

mach¬

ten.

Und werfür irgendein noch nicht

bewirtschaftetes

Lebensmittel Hintenhemm Wucherpreise

bezahlte , der

sollte sichdavor

hüten ,

hinterher von einer

angeb¬

lichen Verteuerung derLebenskosten zu

reden.

Die normale Einsparung

von1.6

Milliarden Mark

gegen¬

über dem Preisstand von1927 bis1929 muß

jeden¬

falls

als

ein ungemein wertvoller Kriegsbeitrag

der

Landwirtschast gewertet

werden ,

der

in

seiner

Be¬

deutung um so mehr

hervortritt ,

wenn maneinmal

die

katastrophalen Preissteigerungen während

des

Weltkrieges 1914 bis 1918damit

vergleicht.

erfolgreiche tuftkömpfe im hohen Norden

Die Erfolge unserer Kriegsmarine— Luftangriffe auf Englands Südküsie Aus dem Führerhauptquarlier. 11. Mai.

Das Oberkommando derWehrmacht gibt bekannt: zAn der Ostfront wurden ört-

liche

Angriffe

dies

Feindes in teilweise Harken Kämpfen abgeschlagen . Eigene Gegenangriffe waren erfolgreich . In Lappland scheiter¬

ten erneute Angriffe des Feindes. Flugzeuge,

die zu

bewaffneter Seeaufklärung im Schwar¬

zen Meer

eingesetzt

waren, versenkten in der Straße von Kertsch ein Handelsschiff von

1300

Brultoregislerlonnen . An der Front des hohen Nordens erlitt der Feind am gestrigen Tag in Luftkämpfen besonders schwere Ver¬

luste.

Deutsche

Jäger

schossen

bei nur einem eigenen Verlust 27 Flugzeuge, darunter 22 hurricane, ab. Kampf- und Sturzkampf¬

verbände

beschädigten

durch Bombenwurf ein großes

Handelsschiff

in der Luzza- Bucht und bombardierten wirksam den Hafen Mur¬

mansk sowie Anlagen der Rlurmanbahn.

In Nordafrika beiderseitige Ausklä- rungstätigkeit. Im Hafen La Valetta auf Malta wurde ein im

Dock

liegendes Kriegs¬

schiff

mit Bomben

schweren

Kalibers angegrif¬

fen. Begleitende italienische Jagdflugzeuge brachten in erbitterten Lustkämpfen über der Insel neun

feindliche

Flugzeuge zum Absturz.

Zwei weitere

feindliche

Flugzeuge wurden in Nordasrika abgeschossen ,

so daß im

RNttelmeer- raum

gestern 19 feindliche

Flugzeuge vernichtet wurden. Im Seegebiet

nördlich

Alexandria warf ein Kampfflugzeug ein

Handelsschiff

von

5000

Brukkoregisiertonnen in Brand. INii der Vernichtung dieses Schiffes ist zu rechnen.

Im Kampf gegen Großbritannien erzielte die Luftwaffe am Tage Bombenvolltreffer in einer Fabrikanlage bei Folkestone und in

einem

Truppenlager an

der Südküste der

Insel.

Bei

denF ä r ö e r

wurde ein Handelsschiff

mitt¬

lerer Größe durch Bombenwurf beschädigt.

Unterseeboote versenkten , wie durch Sonder¬

meldung bekanntgegeben , in amerikanischen Gewässern ,

in der Karibischen

See

und im

Golf

von Mexiko 21 feindliche Handelsschiffe

mit zu¬

sammen 118.

000

BRT. Bei

diesen

Erfolgen hat sich das Unterseeboot des Kapitänleutnants E r e m e r, das

trotz schwerer

eigener Beschädi¬

gung vier große

Schiffe

mit 35.

000

BRT. ver¬

senkte , besonders ausgezeichnet.

*

Zu dem bereits gemeldeten Angriff leichter deutscher Kampfflugzeuge auf Folkestone an der Südostküste Englands teilt das Oberkom¬

mando der Wehrmacht noch ergänzend mit,

Hungerdemonstrationen

in

Beirut

Fensterscheiben des Regierungsgebäudes ein- geworfen

(Von tmserem Vertreter)

vM. Ankara, 11. Mai. Die Hungerrevolten in Syrien nehmen trotz verschärfter Polizei- maßnahmen immer größere Ausmaße an. Am

Wochenende kam es

in Beirut vor dem Regie¬

rungsgebäude zu einer großen Demonstration,

da es seit

einer

Woche kein

Brot mehr gibt. Die Demonstranten wurden

von 700

unterernährten Frauen geführt, die versuchten , in das Regie¬

rungsgebäude einzudringen. Als sie von der Polizei daran gehindert wurden, zertrümmer¬

ten sie die Fensterscheiben durch Steinwürfe.

Der Innenminister sah

sich

angesichts dieser Borfälle genötigt, zu demissionieren . Die kata¬

strophale Verknappung des Brotgetreides ist auf die immer

rücksichtslosere

Requirierung durch die britischen Behörden zurückzuführen.

Die

britischen

und

gaullistischen

Soldaten füh¬

len

sich offensichtlich

in Beirut wohler als die ausgehungerten Eingeborenen. Ihr Lebens¬

wandel legt davon Zeugnis ab. In Damaskus erschien beim Ministerpräsidentenjedenfalls eine Abordnung der Ulemas, der mohamme¬

danischen

Geistlichkeit , um

gegen die

Verwahr¬

losung der Sitten

zu

protestieren,

die durch

die

britischen

und

gaullistischen

Truppen eingeführt wurde. Die Abordnung wies darauf hin, daß in allen von den

britischen

Militärs besuchten Lokalen auf Wunsch der Offiziere Nackttänze eingeführt worden sind, und appellierte an die Regierung, sofort gegen

diese

Zustände einzu¬

schreiten ,

die bei der mohammedanischen

Bevöl¬

kerung

größte Empörung hervorgerufen haben.

Kurssturz

in

Zohanniöburg

(Von unserem Berichterstatter in Bern)

o. sch. Bern, 11. Mai. Im Parlaments¬

gebäude

in Pretoria,

der

Bundeshauptstadt der südafrikanischen Union, herrscht , wie dem

„Bund" von dort

berichtet

wird,

seit

den Vor¬

gängen auf Madagaskar Aufregung und Ner¬

vosität. Die Ereignisse in Burma,

so

heißt, es in

dieser

Meldung, hätten einen Kurssturz der

Börse in

Johannisburg

und

Nervosität

im

Par¬

lament ausgelöst.

daß im Tiefflug Bomben aus

verschiedene

An- lagen einer Fabrik geworfen wurden und in den Hallen detonierten.

Nach den

Beobachtun¬

gen der

deutschen

Flieger stürzten

die

Schorn¬

steine ein. Folkestone ist ein besonders wich¬

tiger Bahnknotenpunkt der Southern Railway und

liegt dicht bei

Dover an der

engsten

Stelle des Kanals. i

Bei einem weiteren Angriff leichter deut¬

schem Kampfflugzeuge wurden militärische Unterkünfte des Truppenlagers Middle- stone getroffen. Bei der Bekämpfung von Schiffszielen belegte ein

deutsches

Kampfflug¬

zeug am 10. Mai morgens südostwärts der Färöer ein

britisches Handelsschiff

im Tief¬

angriff mit Bomben. Der Frachter wurde an der Bordwand

schwer

getroffen und anschlie¬

ßend mit gut liegendem Bordwaffenfeuer be¬

kämpft.'

Mn- funkbotschaft

an

alle Araber

Shailani und Großmufti zum

englischen

Ver¬

brechen

in Bagdad

(Von unserem Rerledterstulter in Rom)

h. N. Rom, 11. Mai. Der national-irakische Ministerpräsident El K h ailan i und der Großmufti von Jerusalem haben über Radio Bari an die arabische Welt eine Rundfunkbotschaft gerichtet , die

sich

mit den Bagdader Bluturteilen beschäftigt . Khailani be¬

tonte, es fei in der

Kriegsgeschichte noch

nie¬

mals vorgekommen , daß eine Regierung die

militärischen

Befehlshaber

eines

Kriegsgegners

nach

ihrer Gefangennahme

habe

hinrichten las¬

sen. Der Großmusti erklärte: „Das arabische

Volk

betrachtet

die

Ermordung der

drei

Helden als verabscheuungswürdiges Verbrechen , dessen

Urheber eine gerechte

Strafe

finden

werden."

Wer WA .- Resimenter vernichtet

Der Kommandant von INindanao gefangen Tokio. 11. Mai. Oberst Killen, der Ober befehlshaber der USA.-Streitkräfte auf Min>

danao, wurde von japanischen Truppen .am 9. Mai mittags im nordöstlichen Mindanao gefangengenommen . Der

amerikanische

Oberst

sagte

aus, daß

infolge

des

schnellen

japanischen

Vormarsches vier amerikanische

Regimenter, die an der Front Cagayan- Tagoloan in Stellung lagen, vollständig vernichtet

seien

und er des halb kapituliert habe.

Her lotengrüder knglands jubiliert

Churchill zwei Jahre RNnifterpräfidenk — „

Leistungsberichk

eines Bankrotteurs"

(Von unserem Berichterstatter in Berlin)

r. d. Berlin, 11. Mai. Man hätte annehmen dürfen, daß Englands Katastrophen -Premier

den

Tag

seiner

zweijährigen Ministerpräsident¬

schaft

möglichst sang- und klanglos vorüber¬

gehen lassen

würde, da

es doch

für

diesen

Poli¬

tiker

nicht

angenehm sein kann, für Englands

Geschichte

in

einem

Zeitabschnitt verantwortlich

zeichnen

zu müssen , der für alle Welt sichtbar

den

Zusammenbruch

des Weltreiches

eingeleitet hat. Allein ein

Blick

auf die Landkarte zeigt eine gewaltige Summe von Gebietsverlusten.

Dennoch

bringt es Churchill zustande, auf das Rednerpult zu steigen und der Welt eine BilanzfeinerzweijährigenTätig-

keitvorzuzaubern, die

nach dem

stereo¬

typen Churchill -Wort „ermutigend" sein soll.

Es ist klar, daß

ausschließlich

massive Fäl¬

schungen

und Spekulationen auf das

kurze

Ge¬

dächtnis seiner Zuhörer einen

solchen

Versuch überhaupt möglich machen. Die

englische

Be¬

völkerung hat

sich

in diesen zwei Jahren an Enttäuschungen

wahrscheinlichschon so

gewöhnt, daß

es Churchill

immer wieder

versuchen

kann, aus dem von ihm

geschaffenen

Chaos Hoff¬

nungen hervorzuzaubern . Die Hauptpunkte

seiner

Rede

kristallisierten

um

die kühne

These,

daß die

Diktaturen

in diesem Kriege

mehr Feh¬

ler gemacht hätten als die Demokratien und daß weiter das

Gleichgewicht der

Kräfte in den

letzten

Monaten derart

verschoben

worden sei, daß

die

Siegesaussichten sür England viel bes¬

ser

stünden. Selbst

englische

und amerikanische

Fachleute

werden über

diesen rednerischen

Ent¬

wurf des Premiers den Kopf schütteln , haben

sie doch

in den

letzten Wochen

auf Grund der Ereignisse auf allen Kriegsschauplätzen eine andere Bilanz für England und

die

USA. ge¬

zogen und die schlimmsten , Befürchtungen darangeknüpft . Wie

diese

Kreise

sich

also zur Churchill - Rede stellen werden,

sei

ihre Sache.

Wir

lassen

dem

Churchillschen

Wortschwall ge¬

genüber, wie gewohnt, nur

Tatsachen

sprechen.

Ein roter Faden

zieht sich durch

alle Reden Churchills während seiner zweijährigen Mini¬

sterpräsidentschaft : immer wird für .ihn alles besser. Am 12. November

1939

er¬

klärte er: „ Unsere Lage iss heute eine ganz andere, als vor zehn Monaten. Viel rosiger?

Churchill

war also zweifellos erbaut, daß Po¬

len als Bundesgenosse ausgefallen war. Am 31. März 1940 sprach er über den Sender Daventry: „Ein gewaltiger Fortschritt ist in

jeder

Richtung

gemacht

worden. Bis

jetzt ist

die Zeit auf unserer Seite." Als Churchill seine

Kräfte aus Norwegen fluchtartig zurückziehen mußte, fand er das „günstig",

ebenso

als seine Truppen

zerschunden

und

zerschlagen

aus Düw kirchen auf

englischem

Boden angekommen waren. Die „ Verschiebung des Gleichgewich tes"

setzte sich im

Balkanfeldzug fort,

wo

dieser

weise

Premier mit großen Worten

eine

Kata strophe der Achsenstreitkräfte vorausgesagt hatte, da

sie

in dem gebirgigen Gelände von der Hanzerwaffe keinen Gebrauch machen könnten. Als auch diese Prophezeiung bald zusammengebrochen war, wollte» Churchill auf Kreta mit „ absoluter Sicherheit" wissen , daß die

deutschen

Fallschirmspringer restlos um zingelt und vernichtet würden. Dies sei, so meinte Churchill,, damals der Anfang vom Endsiege.

Alles

kam

anders. Europa wurde reingefegt und Churchill vom Kontinent vertrieben. Alle

diese Tatsachen

aber

verschwieg Churchill

wohl

weislich in seiner

Jubiläumsbilanz-Rede, sprach aber dennoch von der „ Verschiebung des Gleichgewichtes ", während er von Europa

„verschoben " wurde. Meint

er Afrika und

seine große

gescheiterte

Auchinlek -Offensive , die un¬

ter der „ Verschiebung des Gleichgewichtes"

durch Rommel als Autor zu leiden hatte?

Oder meint Churchill gar

die Verschiebung

im Fernen Osten, in Hongkong , Singapur, in Burma und wie die glorreichen Schlachtfelder der Churchill -Strategie alle heißen mögen?

Wo

also

hat

sich

das

Gleichgewicht

verschoben?

Vielleicht im Stärkeverhältnis der britischen Flotte, nachdem die englisch -amerikanischen Kriegsmarinen

durch die Achsenmächte

schwerste Schläge hinnehmen mußten? Meint Churchill

vielleicht

den Stand der Atlantik-Schlacht , die England und

den

USA. ununterbrochen Serien von Schiffsverlusten einbringt? Oder dachte

Churchill bei seiner

Rede an

die

diplomatischen Schlachtfelder , an den erfolgreichen Rückzug des Herrn Cripps aus Indien, an

den

Verlust Australiens an

die

USA., an die „Befriedung"

des Irans und Iraks ? Man wird

sich

verge¬

bens nach Tatsachen in allen Windrichtungen umsehen , die eine Gleichgewichtsverschiebung zugunsten Englands

auch

nur andeuten würde.

Die Initiative der Kriegführung liegt nach

wie vor bei den

Dreierpakt-Mächten,

die

in den vergangenen zwei Churchill -Jahren die Land¬

karte schon

weitgehend mit ihren Farben korri¬

giert haben. In einem Punkt allerdings hat Churchill in den zwei Jahren seiner Tätigkeit immer

die

Initiative behalten: 1. auf

dem

Ge-

MMe Streiflichter

Brittsche

Perversität

lieber

eine Perversität , wie

sie nur unter Briten

möglich ist,

berichtet am Mittwoch

der Londoner„

Daily

Herold ".

Vor demGericht in

Bea-

conssield hattesich

eine„

Dame derbritischen

Gesell- schast "

zu

verantworten ,

die ein Kindin Pslege

ge¬

nommen

hatte,

um

damit „

psychologische

Studien"

anzustellen .

Dieses

Kind,

eindreijähriges

Mädchen, wurde ,

wie

das

britischeBlatt

mitteilt ,

mit

zusam¬

mengeknebelten Händen in einer Badewanne

ange¬

bunden

aufgesunden .

Während des Winters hatte

es

auf dem blankenMetallschlasen

müssen .

Ferner

war es

wiederholt

in

eiskaltesWasser gelegt

worden,

wobeider Kopf von Zeitzu Zeit vonder

britischen

Ladymit einem Stecken unterWasser gedrückt

wurde.

Die Angeklagte hat daspsychologische

Staatsexamen,

in London

abgelegt . Ihr

Name wird

vom „Daily

~erald"

ausRücksichtnahme nicht

genannt .

Vor

dem

Berichterklärte

sie,

daß sie diese Behandlung

aus

GrundpsychologischerPrinzipien angewandt

habe,

um

das

Kind zu

erziehen .

Die einzige

Strafe, die

dasbrillsche Gericht über diese Kinderquälerin

ver¬

hängte , war,

daß man ihrdasKind

entzog. ,

Kurz und bündig

Neue

Ritterkreuzträger .

Der

Führer

verlieh

auf

Vorschlag

des

Obervesehlshabers

der Lustwafje,

Reichsmarschall

Göring ,

das Ritterkreuzdes

Eiser¬

nen Kreuzes

an:

Oberstleutnant

Knust, Kommodore

eines

Kampfgeschwaders :

ferner verlieh

derFüh¬

rer

das

Ritterkreuz

des

Eisernen Kreuzes

an:

Oberstleutnant

HeinrichG o etz,

Kommandeur

eines Infanterieregiments ;

OberstleutnantHermann

von Borries,' Führer eines Infanterieregiments;

Hauptmann Friedrich

Höhne, Bataillonskomman-

deur

in

einem

Jägerregiment.

ZumMinisterialdirektor

ernannt .

Der

Führer

hat auf Vorschlag des Reichsministers für die

besetz¬

ten

Ostgebiete ,

Reichsleiter

Rosenberg ,

den Leiter

der

Hauptabteilung Politik im Reichsministerium für

die

besetzten

Ostgebiete ,

Oberbereichsleiter

Dr. Georg Leibbrandt,

zum Ministerialdirektor

ernannt.

Kanadischer Minister

zurückgetreten .

Der

kanadische Transportminister I . P .

Cardin

ist, einem „Ex- change "-

Telegramm

zufolge ,

aus Protest gegen

die

Aenderung des

Mobilisierungsgefetzes ,

mit der

die

Entsendung eines Expeditionskorps erlaubt

wird,

vonseinem Posten

zurückgetreten.

DieUnruhen auf

Kuba. In

einem kleinenOrt

der

westlichen kubanischenProvinz

Santa

Clara

hatte,

wie aus Havanna gemeldet worden

war,

eine

schwere

Schietzereizwischen Kommunisten und

Liberalen stattgefunden .

Mindestens drei Personen wurden

ge¬

tötet undzehn schwer

verletzt .

Dazu wird

nunmehr berichtet ,

daß Heeresabteilungen herangezogen

wer¬

den

mußten ,

dadie Polizei mitden

Ünruhestistern

nicht fertig

wurde .

Kuba befindetsich

finanziell ,

poli¬

tischund militärisch vollkommen unter Kontrolle

der

Vereinigten

Staaten.

USA--

Handelsschlff

versenkt .

Ein unter der

Flagge

von Panamafahrendes amerikanisches

Handelsschiff

mittlerer Tonnage wurde von

deutschen U-Booten

vor der

Atlantikk '

üste torpediert und

versenkt . Ferner

wird aus Kolumbien

gemeldet ,

daß 34

Schiffbrüchige eines

amerikanischenFrachters

von

6000

Bruit'o- registertonnen ,

der

am 4.

Mai im Karibischen

Meer

voneinem deutschen Unterseeboot versenkt

wurde , in

dem Hafen Barranquillaeingetrossen

sind.

Lagerhäuser von Suezwerden

geräumt .

Die

briti¬

schen -

Militärbehördenin Aegypten habenden

Be¬

fehl

erteilt ,

die Lagerhäuser von Suezinnerhalb

von

drei Monaten zu

räumen . Die

Behörden

behalten

sich

vor, Waren,

die bis zu diesem Zeitpunktnoch

nicht abtransportiert

find, gleichgültig , wer der

Eigentümer

ist, „

zu

übernehmen ".

biete der

Kriegsausweitung und 2. in der Ein¬

führung

verbrecherischer

Methoden der

Krieg¬

führung. Die systematische Bombardierung

deutschem

Städte,

die kriegswirtschaftlich

keiner¬

lei

Bedeutung haben,

ist eine

der

letzten

großen Schandtaten

dieses

Premiers.

Hat Churchill nun diesen Verlauf des Krie¬

ges,

den

Hinauswurf aus Europa, Niederlagen in Afrika und

Ostasien

vorausgewußt und ge¬

wollt? Wie ein Schachspieler , der dem'Gegner einen Scheinerfolg gewinnen läßt, um ihn an¬

ders

entscheidendzu

schlagen ? Es

gibt wohl

kei¬

nen Menschen , der

diese Hypothese

unterschrei¬

ben würde, zumal für England die wichtigsten

strategischen

Positionen unwiederbringlich

ver¬

loren sind. Die

Geschichte

hat alfo inzwischen

selbst

den

besten

Kommentar zum „Leistungs¬

bericht"

des

Totengräbers

des britischen

Empire geschrieben.

Es

ist bezeichnend für dieses skrupellose

Spiel, der den Krieg um des Krieges willen betreibt und darin

seine

innere Befriedigung sieht, daß

er jetzt in einem

Augenblick ,

wo er sichvon

allen Seiten

indie Enge

gedrängt sieht, d i e F r a g e des Giftgaskrieges aufwirft. Chur¬

chill

bezog

sich

auf eine Reuter- Meldung der

letzten

Tage,

wonach deutsche

Truppen auf der Krim Giftgasminen verwendet hätten.

Das Oberkommando

der

Wehrmacht

kann

zu dieser niederträchtigen Behauptung mitteilen, daß daran kein wahres Wort ist . Der Führer hat als erster Staatsmann der Welt den Giftgaskrieg ausdrücklich verurteilt und von vornherein in

diesem

Kriege auf die An¬

wendung eines

solchen

Kampfmittels , zu dem Deutschland wahrhaftig Möglichkeit genug hätte, verzichtet . Man

kann dem

Maulhelden an

der Themse

nur

zugute

halten, daß

er in

seiner

ohnmächtigen

Wut

den

unaufhaltsam kommen¬

den

Niederlagen gegenüber

nicht

weiß, was er

sagt oder

tut.

Herausgeber und Druckt NS.-Ganverlag and Draokeret Tirol -Vorarlberg Ge», m. b. H.. Innsbruck . Erlerstr . 5—7.

Geschäftsführer : Dir . Kurt Schflnwltz dzt . Wehr¬( macht ), Stellvertreter ! Prokurist Emmerich Ktiltan.

Hauptschriftleiter : Ernst Kainrath. Für den An¬

zeigenteil verantw .: Karl Engel samt !. In Innsbruck ).( Derzeit Ist Preisliste Nr. 4 vom I. Mal 1943gültig.

(4)

Dienstag ,

den

12. Mai 1942 „Innsbrucker Nachrichten' Nr. 110 Seite 3

Beginn Üer Mveisfchieben in unfecem ISau

Der

Gkuleiter

im

Kreis Kitzbühel - Verheißungsvoller Auftakt

für die

großen Echießveranftaltungen im Sommer

kihbühel , 11. Mai.

Am vergangenen

Samstag

und

Sonntag

haben die kreisschießen

im Gau Tirol- Vorarlberg im kreis kihbühel

ihren Anfang

genommen .

Der Besuch der

Schieß-

stände war besonders am

Sonntag

außerordentlich

stark . In

diesem

Sinne

bildetedieser

Anfang des

Schießens

im Kreis

Kihbühel einen

verheißungsvollen

Auftakt

für die großen Schieß-

veranstalkungen des bevorstehenden

Sommers.

Vercluvirelunxsreiten

in

Innsbrucks

12. Ns ! 22.09Uhr bis 13. Mai 4.44 Uhr

Jm ianö dev Moskomitev

Aus einem Feldpostbrief , der beweist , daß

unsere

Soldaten

auch im strengsten

Winter den Humor

nicht

verloren haben:

In

dem Land der

Moskowiter, Wo der

Wodka schmecktso

bitter, Wo es nirgends was zu kaufen, Nichts zu rauchen ,

nichts

zu saufen.

Wo im Urwald Pilze wachsen, In den Wipfeln Raben krächzen.

Wo die

Nachtigallen

schweigen.

Nur die

frechen Mücken

geigen.

Die dem Landser , wie die Läuse, Blut abzapfen , literweise;

Wo die

Häuser

und die Hütten

Rechte Winkel sich

verbieten,

Wo man

durch

die Hanö

sich

schneuzt

Und Kakinka mich nicht

reizt.

Weil sie allzuviel

Begleiter

Hat im Pelz — na und

so

weiter!

Wo die Straßen Schlamm und Dreck,

Unbekannt

sind Kraut und Speck, Nirgendwo ein Wirtshaus steht,

Keiner

Göhens Gruß versteht.

Wo die

Heckenfchühen

strolchen Mit Pistolen und mit Dolchen, Wo

mich

beißen Winterbeulen

Und

gar

auch

die Wölfe heulen.

Wo

ich

Flöh und Wanzen fang, Bin

ich schon acht

Monat lang.

Uud aus

diesem

Paradies

Schick ich

Dir

recht

viele Grüß—

Alles andre,

ganz

genau,

Siehst

Du in

der

Wochenschau!

Weitere Bestimmungen zur Kteiöerkarte

Berlin, 11. Mai. Die

Reichsstelle

für Klei¬

dung und

verwandte

Gebiete veröffentlicht

im Reichsanzeiger vom 9. Mai ihre Bekannt¬

machung

Nr. 29. Darin

werden

einige weitere Ergänzungs - bzw. Aenderungsbestimmungen zur

Kleiderkarte

gegeben . So können nun

Handtücher

und

Frottiertücher nicht mehr

auf Kleiderkarke , sondern nur noch auf Bezug-

schein bezogen

werden . Ferner

sind

Männer-, Burschen - und

Knabenmühen jeder

Art, auch Schiffchen ,

von der Punktpslichl befreit

worden.

Bisher war nur ein

bestimmter

Teil dieser Mühen punktfrei .

Ausdrücklich

fei

jedoch

dar¬

aus

hingewiesen ,

daß

Mühen

für

Frauen und

Mühen für Knaben bis zu drei Jahren

weiter-

hin derPunkkpflicht

unterliegen .

Nach wie

vor

punktfrei ist

Säuglingswäsche

und

Säuglings¬

bekleidung

aus Austauschstoffen.

*

Nachsendung von Postsendungen in der

Reisezeit.

Nachgesüttdte Postsendungen können

in Bade- und Kurorten ,

in Sommerfrischen

usw.

nur dann

unver¬

zögert und richtig zugestellt

werden ,

wenn

in der

Anschriftdes Empfängers die Wohnung näher

be¬

zeichnet

ist. In

Nachsendungsanträgen sind

daher

neben dem

Namen, des

Aufenthaltsortes und

der

Straße auch Hausnummer und Name des

Vermie¬

ters

der Sommerwohnung

usw. anzugeben . Wenn

die Wohnung vorder Abreise nicht bekannt

ist, wird

sie zweckmäßig der Postdienststelle am

Aufenthalts¬

ort umgehend nach der Ankunft mitzuteilen

sein.

Landdienst

ist

Ehrendienst

am deutschen Boden.

Deutscher

Junge,

deutsches

Mädel,

stelle dich freudig Zu diesem

Ehrendienst!

Gauleiter Hofer

besuchte

am Sonntag den Kreis Kitzbühel . An der Kreisgrenze wurde er vom Kreisleiter, Pg . M e r a t h, empfangen und begab

sich

sofort auf den Schießstand in H o p f g a r t e n, wo er sich , ebenso wie im weiteren Äerlauf seiner Fahrt auf anderen Schießständen ,

selbst am Schießen

beteiligte.In Westendorf und Brixen besichtigte der Gauleiter die Plätze, die zur Anlage neuer Schießstände vorgesehen sind.

Nach

dem

Besuch

des Schießens in Kirch- b e r g traf der Gauleiter in K i tzb ü h e l ein, wo ihn, ebenso wie an den anderen Halte¬

punkten seiner Fahrt, die Standschützen und ihre Musikkapelle empfingen und ihm die ge¬

samte Bevölkerung einen herzlichen Empfang bereitete. In Kitzbühel fiel die Brauchtums?

gruppe des Standschützenverbandes , besonders auf. JnOberndor

f stand die

Jugendgruppe

der

NS .- Frauenschaft mit ihren

schönen

Trach-

Ausstellung„ Kunst der Front 1942“

Am Sonntag, den 10. d. M., abends, schloß die Aufstellung des Luftgaues VII

„Ku n st der Front 1942" mit dem für Innsbruck erstaunlich hohen Ergebnis von 23. 109 Besuchern .

Auch

der Bildverkauf und das Interesse an den Führungen war sehr rege. Damit übertrifft Innsbruck im Verhält¬

nis seiner Einwohnerzahl den gewaltigen Er¬

folg, den die Ausstellung in Stuttgart hatte,

wo

in vier

Wochen

über 67.

000

Besucher

gezählt

wurden.

Die

Ausstellung wandert nun nach Augsburg und München weiter.

Allen, die

durch

tatkräftige Unterstützung zum Innsbrucker Erfolg beitrugen,

sei der Dank

der Soldaten- Künstler derLuftwyffe ausgesprochen.

MilöltinsgasWel

der

AIGühne

ln

Smisbruck

Die E xl - B ü h n e, die bekanntlich im März l. I . ihren 40jährigen Bestand im Rah¬

men einer festlichen Jubiläums-Woche in W i e n

gefeiert

hat,

kommt demnächst zu

einem

sommerlichen

Jubiläums - Ga

st

spiel in dis. Heimat, von der ihre Gründer und Mit¬

glieder

und

deren Kunst

ausgegangpn find.

Jm

Anschluß

an die Winterspielzeit unseres Tiroler Landestheaters beginnt das Jübiläums-Gastspiel der Exl-Bühne a m 4. Juni l . I . und dauert bis einschließlich 13. Juli. Der Spielplan

dieses

Gastspieles ist zwar noch nicht im einzelnen bekannt, doch wird

er sicherlich

außer

verschiedenen

erprobten Neuheiten der letzten Jahre einen Quer¬

schnitt durch das

künstlerische

Schaffen der Exl- Bühne

in

vier Jahrzehnten darbieten.

ten und Volksliedern im Mittelpunkt des Empfanges, in S t. I o h a n n i n T i r o l be¬

sichtigte der

Gauleiter

den

neuen,

erst im

Spät¬

herbst des vorigen Jahres fertiggestellten Schießstand . Hier

schloß sich

ihm auf seiner

^Weiterfahrt der Höhere tt- und Polizeiführer

im

Wehrkreis XVIII, st-GruppenführerR ö s - n e r an. Besonders lebhaft war der Schieß- betrstb in Fieberbrunn : St . Ulrich und Waidring> wo die anerkannt besten

Schützen

des Kreises

Kitzbühel

zu Hause sind, hatten

starken

Andrang

aus

ihren Schießständen zu verzeichnen . Mit

Besuchen

auf den Schieh- stünden von Kirchdorf - Erpfendors und Kossen fand die Fahrt des Gauleiters ihren Abschluß.

Bemerkenswert ist die Ausführung der Kreisleistungszeichen

des Kreises

Kitzbühel . Sie zeigen, in farbigem Email ousgeführt, einen Schützen in Brixentaler Tracht und daneben

Arbeiiskagung . Am vergangenen Samstag und Sonntag bersammelten sich die Kreis¬

berufswalter der

Deutschen

Arbeitsfront sowie

die

Kreisgeschäftsführer und Ortsvereinsführer der

Deutschen

Stenographenschaft zu einer Ar¬

beitstagung in Innsbruck. Die vom kommissa¬

rischen Gauberufswalter Pg. Rieß geleitete Tagung brachte grundsätzliche Ausführungen des Reichsgeschäftsführersder Deutschen StenographenschaftPg. B a i e r und eine Reihe von Fachvorträgen aus

dem

Gebiet der Berufserziehung . Die Bedeutung des deutschen Berufserziehungswerkes umriß der Gausozial¬

walter Pg. Dr. W o r ch in abschließenden Ausführungen.

Hausfrauennachmittag . Jede Hausfrau ist dankbar, wenn

sie

erfahren kann,

wie

man mit den auf die. Lebensmittelkarten zugeteilten Mengen gut und

schmackhaft kochen

kann. Das Deutsche Frauenwerk, Abteilung Volkswirt¬

schaft -Hauswirtschaft , bemüht sich dauernd, zeitgemäße Rezepte, die unseren

Geschmack

in Tirol-Vorarlberg entsprechen , zusammenzustel¬

len und auszuprobieren . Solche Rezepte ge¬

langen am nächsten Mittwoch im Haus¬

frauennachmittag um 15 Uhr im Hochhaus 7. Stock zur Verteilung.

Zugleich

werden von den zubereiteten Speisen Kostproben verteilt, so daß die Hausfrauen gleich an Ort und Stelle ihr Gutachten ab¬

geben können.

Amtliche Kundmachung . In der vorliegen¬

den Ausgabe der „Innsbrucker Nachrichten"

befindet

sich

eine Kundmachung über

die

Aus¬

gabe von Eiern.

Züjähriges Hochzeitsjubiläum . Herr Adolf H l o u sche k, Werkführer

der Deutschen

Reichs¬

bahn, konnte

kürzlich

mit seiner Frau Betty, geb. Janistyn, das Fest der 30jährigen Hoch-

das Relief eines Pferdekopfes , der an den Brixentaler Flurritt, die bekannte, mit dem uralten Brauchtum des Kreises ver¬

knüpfte alljährliche

Veranstaltung erinnert. Von diesen hübsch ausgeführten Leistungszeichen wurde bereits an den

beiden ersten

Tagen des Kreisschiehens

eine ansehnliche

Anzahl heraus¬

geschossen.

zeit begehen. Am selben Tage wurde deren Tochter Elsriede mit Max Span, Unteroffizier in einer Fliegerkampfstaffel , getraut. Das Jubelpaar

ist

bereits

seit 30

Jahren Abnehmer der „I . N.". Wir . gratulieren herzlichst!

Infolge

Altersschwäche

zusammengebrochen.

Auf der Hungerlnkg brach

plötzlich

eine hoch¬

betagte Frau '

infolge Altersschwäche

zusammen.

Sie wurde von der DRK.- Bereitschaft in das

städtische

Krankenhaus gebracht.

Tödlicher

Absturz . Am Sonntag, 10. Mai, stürzte, wie bereits gemeldet , ein Junge auf der Nordkette tödlich ab. Der Tote ist der 14jährige Otto P l a i kn e r aus Innsbruck, Pfarrgasse. '

Verstorbene in Innsbruck. Marie Laimböck, Witwe, 60, Wilhelmine Knapp, Hausfrau, 65, Alois Hangl, landwirtschaftlicher Arbeiter, 46, Karl Wagner, Reichsbahn -Oberbaurat a. D., 65, Anna Seidl, Hausfrau, 65, Johann Raftner, Vertreter, 61 Jahre alt.

Leistungsschau

des

BDM .-Werkes .. Glaube

und

Schönheit"

G. Innsbruck, 11. Mai. Das BDM.-Werk

„Glaube und Schönheit" führte

in seiner

reichs¬

einheitlichen Werbewoche auch im Gau Tirol- Vorarlberg

eine ganze Reihe von

Veranstaltun¬

gen durch, die Ausschnitte aus der Arbeit

der

17-

bis

21jährigen Mädel

brachten

und eine

schöne

Leistungsschau darstellten. So sah man vor allem in den größeren Standorten Aus- st e l l u n g e n aus den einzelnen Arbeits¬

gemeinschaften

und konnte an den zur Schau

gestellten

Arbeiten ein

ordentliches

Können der Mädel festitellen .

Ebenso

gaben

auch

die o f f e - ne «Arbeitsgemeinschaften, die in

verschiedenen

Orten durchgeführt wurden, ein

lebendiges

Bild von der Arbeit am Lande und in der Stadt. Die Mädel aus den bäuerlichen Standorten werden in der Arbeitsgemeinschaft

„Bäuerliche Berufsertüchtigung " zu allen Ar¬

beiten geführt,

die

in Haus, Hof und Feld an die

künftige

Bäuerin herantreten. Sie erhalten in den Gemeinschaftsabenden , die unter der Leitung von Fachkräften stehen,

praktische

An¬

regungen

zum

Aendern und Umschneidern , zum Flicken und Ausbessern ; aus selbstgewebten Stoffen

entstehen

Trachten. Beim

Kochen

lernen

sie die

Zubereitung von Gerichten aus

den

Er¬

zeugnissen des bäuerlichen Hausgartens, die bisher

vielfach noch zu

wenig ausgewertet wur¬

den.

In der Stadt erfreuen

sich

vor allem die Gymnastik - und Sport-Arbeitsgemeinschaften regen Zuspruchs , wie

auch

die Arbeitsgemein¬

schaften

Musik- und Laienspiel,Volkstumsarbeit und persönliche Lebensgestaltung . Besonders wesentlich ist heute die Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsdienst, in der die Mädel von berufener Seite

in

Erster

Hilfeleistung

und

Aus Dev Sauhauptstaöt

Von

2Z . 000 Innsbruckern besucht

„Verstehe

ich

ja auch", sagte Felix müde.

„Ich wehre

mich

nur gegen Ihren Unglauben.

Dieses Erlebnis

ist

furchtbar genug, um einen

Menschen

verrückt zu machen . Wenn er aber auch noch stundenlang mißtrauische Fragen

schlucken

muß. . ."

Er

schüttelte

sich.

Krauthammer langte seine Zigarettendose heraus, die inzwischen bedeutend an Inhalt verloren hatte.

„Danke!" sagte Felix mit viel Gefühl und zog gierig an der langentbehrten Zigarette.

„Ich

will nicht

hoffen, daß das Berechnung ist, sondern an den guten Charakter des Gebers glauben."

Der Kommissar grinste ein wenig spöttisch.

„Ph !"

machte er und

blies das

Streichholz

aus.

Das konnte auch ein? Antwort sein, fragte

sich

nur, ob es etwas Gutes bedeuten sollte.

Immerhin war die Stimmung etwas freund¬

licher

gewordep. Wagner bediente

sich

eben¬

falls, wobei er den Mann grüblerisch be¬

trachtete, in

dessen

Räumen sie einen Toten

gefunden

hatten, von

dem

zur Stunde niemand wußte, woran er gestorben war.

Dieser

Diplomingenieur Marschner

sah

nicht

schlecht

aus, fand Wagner. Sein Verhalten

schien wirklich

auszudrücken , daß er

selbst

von all dem Sonderbaren am wenigsten begriff.

Freilich, darauf war

nicht

viel zu geben, und

der Kommissar handelte ganz richtig, wenn er ihn

nicht so

bald aus den Fingern ließ. Man muß das

Eisen

schmieden ,

so

lange es heiß ist.

Und hier

paßte verdammt

viel nicht

zusammen.

„Es wäre wirklich ein Gewinn, wenn der Mann an der Schädelverletzung gestorben wäre", meinte Wagner besinnlich.

„Jedenfalls das

Einfachste

und Praktischste ", stimmte

sein Vorgesetzter

zu. „ Ich glaube nur nicht, daß damit die sonderbare Lage seiner Arme und Beine erklärt wäre. Man könnte meinen,

er

hätte Buddha

kopieren

wollen. Jetzt möchte ich Sie noch um eins bitten, Herr Marschner . Stellen Sie

sich die

entscheidenden Sekunden

noch

einmal

recht

genau vor . . . Das

ist

zwar etwas roh, aber

vielleicht kommen

wir dabei

doch noch

auf etwas Vergessenes . Legen Sie

sich

auf die Couch. . . Kommen Sie nur.

Augen

schließen

und ganz ruhig konzentrieren!

. . . So, erste Phase, Sie kommen zur klaren Erkenntnis der Lage, als . . .?"

„Mich der Mann angriff", vollendet Felix gequält. „Vorher war nichts als ein wirrer Traum. Er fiel mir fast auf den Körper, es war

so

eigenartig. . ." Er atmete rascher,feine Schweißperlen traten auf

seine

Stirn,

so

setzte

ihm die

Erinnerung ^u. „ Seine Hände fuhren herum,

suchten

meinen Hals, er griff mir ins Gesicht , zerrte an meinem Schlafanzug und stöhnte dazu. . ." " '

„Stöhnte?!" brüllte Krauthammer, der halb

geduckt

neben der

Couch

stand.

„Er murmelte etwas . . . wie ein Tier . . . wie ein Tier benahm er sich. . ."

„Wie ein Tier?" flüsterte Wagner erstaunt.

„Verstanden Sie etwas?"

Felix

richtete sich

halb auf und verbarg das

Gesicht

in

beide

Hände. Er zitterte am ganzen Körper. „

Nicht

doch. . . Nicht doch,

sagte

er . . . Dann kam etwas, das wie „Helfen" vder

„Hilfe" klang, und

schließlich

glaubte ich „er¬

wischen " oder „erwischt " zu verstehen."

„Schreiben , Wagner!" sagte der Kommissar

schwer

atmend und trat zurück . Mit einer un¬

gewohnten Langsamkeit

schlug

Wagner Taste

um

Taste an,

es

klang, als

versuche

er

sich

zum erstenmal auf der Schreibmaschine.

Felix

schwang die

Beine von der

Couch

her¬

unter und ging mit unsicheren Schritten zum

Tisch

zurück.

Krauthammer wartete in Gedanken ver¬

sunken

ab, bis Wagner fertig war, dann fuhr er fort: „ Und dann, Herr Marschner?"

„Ich wehrte

mich

natürlich", begann Felix mit leiser Stimme. „Es war nicht leicht, er lag mir fast auf der Brust, dabei verletzten wir uns gegenseitig.. . Schließlich hatte ich

eine

Sekunde ein wenig mehr Bewegungsfrei¬

heit,

stieß ihn mit aller

Kraft zurück , und sprang aus dem Bett . . . Er war zu Boden gestürzt und rührte

sich

nicht mehr. Ich machte Licht und sah, daß er mit dem Kopf aufgeschlagen war und . . . und . . ."

„Weiter!" drängte Krauthammer scharf.

Felix verzog das Gesicht . „Ich weiß nicht recht, was

ich

dann tat",

bekannte er

resigniert.

„Richtig

zu

mir

kam ich

erst, als

ich die

Leute im

Erdgeschoß

herausgeklingelt hatte, um die Polizei anzurufen."

„Was sagten Sie^am Telephon?"

Felix

sah

ihn gereizt cm. „ Das weiß

ich

nicht mehr genau. Einbrecher in

der

Wohnung, wohl . . . Daß ich ihn verletzt hätte. . . Er lag ja regungslos auf dem Boden."

Der Kommissar tat einen tiefen Atemzug.

„Und wie lag er da?" fragte er

fast

unhörbar.

„Nicht so wie

zuletzt . Lang ausgestreckt , Arme und Beine völlig normal. Als

ich

zurückkam, war

ich

entsetzt , ihn

so

vorzufinden ."

„Wie lange waren Sie weg?"

Felix strichsich erschöpft

über

die

schmerzende Stirn.

„Ich weiß es nicht", sagte er apathisch . „Ich kam nicht

gleich

zurück , das war unmöglich.

Man

Machte

mir nicht

gleich

auf. Ich muhte warten, erklären was

geschehen

war,

rief

dann am Die Leute wollten

mich

nicht weglassen, gaben mir Üwas zu trinken. Schließlich . . ."

Er machte eine fahrige Geste.

„Wie lange waren Sie weg?" wiederholte der Kommissar chierbittlich seine Frage.

Felix zögerte lange. „

Vielleicht

zehn Minu¬

ten", meinte er endlich.

„Fürchteten'Sie nicht, daß der Mann wie¬

der zu

sich

kommen und mit oder ohne Beute das Weite

suchen

könnte?"

„Das war mir in diesen Minuten

so

gleich¬

gültig", antwortete Felix bissig , „ von mir aus

konnte

ihn der Teufel holen!"

„Das hat er ja vermutlich auch getan", er- klärte Wagner in einem Tone, als

spreche

er nur

zu sich

selbst , „ fragt

sich

nur, wer

ihm

dabei

behilflich

war." Er

spitzte die

Lippen und tippte ganz behutsam auf die BuchstabenF und M der Maschine .

Diese

unbewußte Handlung ver¬

riet

seine

Gedanken mit einer Deutlichkeit , die Felix

glücklicherweise

verborgen blieb.

i

/

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

sichtigung der Literatur der nichtdeutschen österreichischen Völker in das Programm ausgenommen hat , wodurch demselben ein neuer Zug gegeben wird der für alle jene von Interesse

Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte folgende Annonce der Herren Kaufmann & Simon in Hamburg besonders aufmerksam Es bandelt sich hier um Original -Lose zu einer

eine Periode im Landtage sitzen, halten sich jedenfalls zur Verfügung der Wähler und sind bereit, die „ schwere Bürde " noch einmal auf sichi zu nehmen, aber widerspruchslos

Für jene , welche nach diesem Termine noch Theil zu nehmen wünschen , wurde eine höhere Taxe bestimmt , und können dieselben in den Kunsthandlungen des

Hier dürfte sich zeigen, daß man in verschiedenen Dominions nicht immer mit den Ansichten und der Haltung der Diplomaten im englischen Außenamt einverstanden ist, wobei

Erstere Straße weist durch die Bahnkreuzung und durch das Verschieben in der Station ein ganz gewattiges Verkehrshindernis auf, das sich jetzt schon fühlbar macht, umso mehr dann,

Selbst Briefe der ungarischen EmigrationSpartei an ihre Landsleute rathen ihnen , sich keinen Illusionen über eine von Außen her kommende Unterstützung ihrer Zwecke hinzugebcn..

dertmal hatte der Mann schon vor zu sagen: „ Laßt mich doch alle in Ruh, ich suche mir irgendwo anders eine Stellung, in der ich gerechter und freundlicher behandelt werde!"