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Archiv "Deklaration von Helsinki 2000: Änderung nicht beabsichtigt" (17.05.2002)

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Prävention

Entlastung der Alterspyramide

Ulla Schmidt will eine weitere Säule im Gesundheitswesen aufbauen.

D

ie schlichte Erwartung, mit Prä- vention könnten die Kosten ge- senkt werden, steht auch unter Gesundheitspolitikern nicht mehr oben- an. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt spricht davon, mit Prävention solle in erster Linie die Lebensqualität erhalten werden, die ökonomische Sei- te sei sodann „einzubeziehen“. Sie ver- spricht sich insbesondere eine anhal- tende Lebensqualität auch im Alter.

Es gelte, Chronifizierungsprozesse hin- auszuschieben und den alten Men- schen möglichst lange zu eigenverant- wortlichem Leben zu verhelfen. Frau Schmidt hat offenbar die Bevölke- rungspyramide vor Augen, deren Ge- stalt bedrohliche Ausmaße annimmt.

Angesichts der dramatisch steigenden Zahl alter Menschen und der gleich- falls dramatisch niedrigen Geburtenra- te liegt es zweifellos nahe, auf Aktivität im Alter zu setzen, nicht zuletzt dank Prävention.

Schmidt möchte die Prävention zu einer eigenständigen Säule im Gesund- heitswesen entwickeln, neben Therapie und Rehabilitation. Prävention müsse bereits im Kindergarten und in der Schule nahe gebracht werden. Das Robert Koch-Institut arbeite derzeit an einem Kinder- und Jugendsurvey, um

„endlich an Daten zu kommen“.

Pionier der Prävention

Die Ministerin entwickelte ihre Über- legungen auf einer Veranstaltung der Ärztekammer Nordrhein am 29. April in ihrer Heimatstadt Aachen. Die Kammer Nordrhein hatte im Geden- ken an den früheren Kammerpräsi- denten Horst R. Bourmer eingeladen.

Bourmers Nachfolger als nordrheini-

scher Kammerpräsident, Jörg-Dietrich Hoppe, der zugleich Präsident der Bundesärztekammer ist, würdigte Bourmer als einen Pionier der Präven- tion in der Ärzteschaft; er habe auch gegen Widerstände für seine Überzeu- gung gewirkt und sich beispielsweise schon früh für Selbsthilfegruppen ver- wandt. Auf dem 91. Deutschen Ärzte- tag 1988 in Frankfurt hatte Bourmer über Gesundheitsförderung als ärztli- che Aufgabe referiert.

Ministerin Schmidt erwartet eine Förderung der Sekundärprävention im Gefolge der Disease-Management- Programme. Auch die geplante Ge- sundheitskarte kann ihrer Meinung nach präventive Wirkung entfalten.

Zudem verspricht sie sich einiges von der Reform der Approbationsord-

nung. Prävention sei ein Ausbildungs- ziel, das sich im Abschlusszeugnis nie- derschlage.

Schließlich erinnerte Frau Schmidt an den „Runden Tisch“. Der hatte ein

„Deutsches Forum für Prävention“ vor- geschlagen. Das Bundesgesundheitsmi- nisterium werde die Gründungskosten und eine teilweise institutionelle Förde- rung übernehmen, kündigte Schmidt an. Weitere Förderung erhofft sich die Ministerin aus den Abgaben für Alko- hol und Zigaretten, zusätzlich seien Gelder aus der Industrie und von Stif- tungen vonnöten. Ziel des Unterneh- mens sei ein nationales Präventionspro- gramm. Ulla Schmidt schwebt vor, dass ein solches Programm derart populär wird wie vor Jahren die Trimm-dich- Kampagne. Norbert Jachertz P O L I T I K

A

A1340 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 2017. Mai 2002

Deklaration von Helsinki 2000

Änderung

nicht beabsichtigt

Zu umstrittenen Bestimmungen sollen klarstellende Kommentare formuliert werden.

D

er Weltärztebund (WMA), welt- weite Vereinigung von derzeit 73 nationalen Ärzteverbänden – nur 65 zahlen Beiträge und sind daher stimmberechtigt – , hat sich bei der 161.

Sitzung seines „Councils“ (Vorstand) vom 2. bis 5. Mai in Divonne-les-Bains (Frankreich) neben anderen Beratungs- punkten mit der Implementierung und der Weiterentwicklung der Deklaration von Helsinki 2000 befasst.

In einer vom Generalsekretär der WMA, Dr. Delon Human, vorgelegten Dokumentation wird festgestellt, dass die Version 2000 bisher von keinem Staat und von keiner Behörde in ein nationales Rechtssystem zur Regelung der medizinischen Forschung am Men- schen eingeführt wurde. Die Dokumen- tation enthält den Hinweis auf die Ab- sicht der Food and Drug Administra-

tion, in ihren amtlichen Unterlagen alle Hinweise auf die Deklaration von Hel- sinki zu eliminieren. Einem solchen Schritt dieser US-Behörde würden, so wird angenommen, wohl vergleichbare amtliche Institutionen zahlreicher Län- der folgen.

Die WMA beabsichtigt nicht, den Text der im Oktober 2000 in Edinburgh einstimmig angenommenen Fassung der Deklaration mittelfristig zu ändern.

Zu umstrittenen Bestimmungen sollen

„Notes of Clarification“ erarbeitet und der Deklaration angefügt werden.

Erläuternde Fußnoten

Es wurde daher beschlossen, bei der Generalversammlung der WMA im Oktober 2002 in Washington den An- trag zu stellen, die „Note of Clarifica- tion“ zu Artikel 29 – Einsatz von Place- bos – als Fußnote einzufügen (dazu

„Note of Clarification – Kaum zu ver- antworten“ von Prof. Dr. iur. Jochen Taupitz, DÄ, Heft 7/2002). Zu den Arti- keln 19 – „Populations“ – und 30 – Ge- währleistung einer Versorgung mit dem in einer Studie als überlegen erkannten Medikament nach Abschluss des Pro- jektes – sollen ebenfalls klarstellende Kommentare der genannten Art for-

muliert werden. E. D.

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