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Archiv "Sowjetunion: „Mutter des Jahres“" (27.03.1975)

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Academic year: 2022

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Die Information:

Bericht und Meinung AUS ALLER WELT

VEREINIGTE STAATEN

Kein Geld für Reform

In der alljährlichen Kongreßbot- schaft des amerikanischen Präsi- denten zu Beginn des Jahres war von einem Thema, das seit länge- rem die Öffentlichkeit und den Kongreß beschäftigt, keine Rede:

Bei der Aufzählung der Gesetzes- vorhaben der Regierung fehlte jeg- licher Hinweis auf irgendwelche Krankenversicherungs- oder Ge- sundheitsdienst-Gesetzgebung.

Und außerdem kündigte Präsident Ford an, daß er auch einer Initiati- ve des Kongresses ablehnend ge- genüberstehen würde: Er selbst werde keine Gesetzgebung vor- schlagen, die Geld kostet, er würde Gesetze aus dem Kongreß, die neue Aufwendungen erfordern, mit seinem Veto stoppen. Ausgenom- men ist lediglich die Gesetzgebung auf dem Gebiet der Energieversor- gung. Vorrang habe vielmehr aus konjunkturpolitischen Gründen eine Senkung der Steuern.

Trotzdem bestehen noch immer gewisse Chancen, daß ein Gesetz- entwurf in diesem Jahr, zumindest im Kongreß diskutiert werden wird

— welcher der verschiedenen vor- handenen Pläne nun den Vorrang erhalten wird, ist jedoch weniger sicher als noch ein Jahr zuvor.

Dies hängt damit zusammen, daß das bisher einflußreichste Kon- greßmitglied auf dem Gebiete der Gesundheitsgesetzgebung, der Vorsitzende des Bewilligungsaus- schusses des Repräsentantenhau- ses, Wilbur Mills, nach jahrzehnte- langer Beherrschung dieses Aus- schusses über eine Affäre mit einer Nachtclubtänzerin gestolpert ist.

Sein Nachfolger, der demokrati- sche Abgeordnete Al Ullman, sieht in der Gesundheitsgesetzgebung Chancen, sich zu profilieren. Aller- dings sind inzwischen einige Un- terausschüsse gegründet worden, die die Macht des Ausschußvorsit- zenden einschränken, darunter auch ein Komitee für Fragen der Gesundheitsgesetzgebung. Ull- man ist im übrigen auch für Steu-

ersenkungen beim Einkommen;

ein Krankenversicherungsgesetz würde er mit einer Erhöhung der Steuern auf Alkohol und Tabak- waren finanzieren wollen. ama

Es wird

wieder mehr geraucht

Nach Feststellungen des US-Land- wirtschaftsministeriums ist der Rückgang im Zigarettenkonsum der amerikanischen Bevölkerung, der vor zehn Jahren durch die Ein- führung einer regierungsamtlichen Gesundheitswarnung auf jeder Zi- garettenschachtel eingetreten war, inzwischen fast wieder aufgeholt.

Für das Jahr 1974 wird ein Pro- Kopf-Konsum der über 18jährigen Amerikaner von 4270 Zigaretten oder 213,5 Päckchen erwartet. Da- mit liegt der Verbrauch nur noch zwei Prozent unter dem Stand vor der Aufnahme der Anti-Zigaretten- Kampagne in den USA. bt

SOWJETUNION

„Mutter des Jahres"

Entsprechend der Bevölkerungspo- litik der kommunistischen Staaten ehrt man in der UdSSR besonders verdiente Mütter. Deshalb wurde jetzt mit dem stolzen Titel „Mutter des Jahres" Frau Antonia Ger- guschkina aus Ostsibirien ausge- zeichnet, die kürzlich ihr 17. Kind geboren hat. Die glückliche Familie besteht aus neun Mädchen und acht Jungen; sechs Kinder arbei- ten schon, sieben besuchen ver- schiedene Schulen. olh

AUSTRALIEN

Attacke

per Stellenanzeige

In einer ungewöhnlichen Form ist ein Konflikt zwischen Ärzten und ihren Arbeitgebern an die Öffent- lichkeit gedrungen: Der Kleinanzei- genteil des Australischen Ärzte- blattes begann kürzlich mit einer

ganzseitigen Anzeige mit der Über- schrift: „Warnung: Arbeitskonflikt im Krankenhaus." 135 Ärzte hatten diese Warnung namentlich unter- schrieben. „Wir, die unterzeichne- ten freipraktizierenden Ärzte von Canberra, machen darauf aufmerk- sam, daß eine Auseinandersetzung mit der australischen Regierung im Gange ist über die Besetzung der Stellen in den zwei Krankenhäu- sern von Canberra", so beginnt der Aufruf. Die Ärzte fordern die au- stralischen Kollegen auf, zur Zeit keine Vollzeitanstellungen auf Facharztstellen in diesen beiden Krankenhäusern anzunehmen. Die Regierung habe, so heißt es weiter, vor einiger Zeit einen Plan vorge- legt, wonach die Krankenhäuser der australischen Hauptstadt (die ähnlich wie Washington D. C. zu keinem der australischen Bundes- staaten gehört, sondern direkt der Zentralregierung untersteht) nach einem neuen Vertragssystem von den Ärzten der Hauptstadt mit Teil- zeitverträgen betreut werden soll- ten. Der Vertragsentwurf sei jedoch von den Ärzten Canberras mit überwiegender Mehrheit als unzu- reichend, ungerecht und undurch- führbar abgelehnt worden. Darauf- hin habe die Regierung gedroht, sie würde die örtlichen Ärzte über- gehen und vollangestellte Fachärz- te „importieren", notfalls sogar aus Übersee. Trotz einiger Verbesse- rungsvorschläge an dem Vertrags- entwurf bleibe die Regierung nun- mehr aber bei ihrem Plan, wenig- stens zum Teil vollangestellte Ärzte einzusetzen, womit für manche der in Canberra ansässigen Ärzte die Existenzgrundlage gefährdet sei.

„Die vorgeschlagene Regelung kann ohne unsere Mitarbeit nicht funktionieren, und wir sind nicht bereit, mitzuarbeiten", heißt es weiter. Die Ärzte in Canberra wer- den weiter für die Aufrechterhal- tung der freien Praxis kämpfen, die durch die Pläne der Regierung endgültig zerstört werden würden.

Der Aufruf schließt mit dem Satz:

„Laßt Euch nicht in die Versu- chung führen, in einer so unange- nehmen Umgebung zu arbeiten — do not be tempted to enter this un- happy environment." bt

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 13 vom 27. März 1975 865

Referenzen

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