Entwicklung der Krankenzahlen
Anzahl der Kranken je 10.000 Einwohner
164 1 174 152
1980 1990 2000 2010 Quelle: HB - Tietz imu
84 OB 15
48 156
186
2020 2030
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Erstmals seit 1982:
Fallzahlen nahmen im 1. Quartal '84 zu
BONN/KÖLN. Erstmals seit zwei Jahren hat die „Fall- zahl", also die Zahl der bei den gesetzlichen Kranken- kassen abgerechneten Krankenscheine, im 1.
Quartal 1984 insgesamt um 1,2 Prozent zugenommen.
Eine Unterteilung nach Original- und Überwei- sungsscheinen zeigt je- doch, daß die Zahl der Ori- ginalscheine (— 2,2 Pro- zent) erneut zurückgegan- gen, die der Überwei- sungsscheine (+ 9,2 Pro- zent) aber drastisch gestie- gen ist. Im 4. Quartal 1983 hatte der Zuwachs der Überweisungsscheine bei 3,3 Prozent gelegen.
Bei den Überweisungs- scheinen war der Zuwachs
— bezogen auf einzelne Arztgruppen — im 1. Quartal 1984 recht unterschiedlich.
An der Spitze lagen mit ei- nem Plus von 18,2 Prozent die Laborärzte, wohinge- gen bei den Kinderärzten
Ortskrankenkassen sparten eine
Milliarde Mark
BONN. Die Kostendämp- fungspolitik hat bei den 270 Ortskrankenkassen im vergangenen Jahr zu einer Entlastung um eine Milliar- de DM geführt. Dadurch konnten die allgemeinen Beitragssätze von durch- schnittlich 12,37 Prozent Ende 1982 auf 11,83 Pro- zent Anfang 1984 gesenkt werden. Dies sei nur mög- lich geworden, weil es ge- lungen sei, auch 1983 den Ausgabenanstieg weitge- hend im Rahmen der Grundlohnentwicklung der Versicherten um 3,6 Pro- zent und damit im Rahmen
die Zahl der Überweisungs- scheine nahezu konstant blieb (— 0,1 Prozent).
Wie die „Frühinformation zur Fallzahlenentwick- lung" des Wissenschaft- lichen Instituts der Orts- krankenkassen und des Zentralinstituts für die kas- senärztliche Versorgung weiter ausweist, ist im 1.
Quartal '84 die Zahl der Kassenärzte um 2,4 Pro- zent gestiegen, wobei sich die seit dem 1. Quartal 1982 festzustellende leich- te Zunahme der Zahl der Allgemeinärzte im Be- richtsquartal fortsetzte.
Die Zahl der Mitglieder der RVO-Krankenkassen ver- ringerte sich im Berichts- zeitraum um 0,5 Prozent.
Die Punktzahlen je Fall nahmen im 1. Quartal '84 um 5,1 Prozent zu (4. Quar- tal 1983: + 4,1 Prozent).
(Über die „Fallzahlenent- wicklung bei niedergelas- senen Ärzten im Bereich der RVO-Krankenkassen im Zeitraum vom 1. Juli 1979 bis zum 31. Dezem- ber 1983" berichtete das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT bereits in Heft 28/29/1984, Seite 2160.) EB
des Einnahmenzuwachses zu halten, kommentiert der Bundesverband der Orts- krankenkassen (BdO), die
„Bilanz '83".
Als Ursache dieser „erfreu- lichen Bilanz" nennt der BdO eine „verantwor- tungsvolle Preispolitik der Vertragspartner.
In den einzelnen Bereichen ergab sich im Bereich der Ortskrankenkassen 1983 folgende Ausgabensteige- rungen (bzw. Abnahmen):
Ärzte + 5,2 Prozent, Zahn- ärzte + 4,2 Prozent; Zahn- ersatz — 4,4 Prozent; Heil- und Hilfsmittel + 6,6 Pro- zent; Krankenhäuser + 4,9 Prozent und Krankengeld
— 3,1 Prozent. EB
Bis zum Jahr 2030, so eine Prognose des Zentralinstituts für die kassenärztliche Ver- sorgung (ZI), wird die absolu- te Zahl der Kranken zurück- gehen, und zwar um rund 8,7 Prozent zwischen 1980 und 2030. Bis zum Jahr 2000 aller- dings wächst sie noch um 1,5 Prozent. Die Krankenquote, bezogen auf 10 000 Bürger, steigt jedoch ständig an.
Dies ist zurückzuführen auf die stark sinkende Ein- wohnerzahl in der Bundesre- publik Deutschland imu/DÄ
Medica '84:
Drei praxisbezogene Spezial-Seminare
KÖLN/DÜSSELDORF. Wäh- rend der Medica '84 in Düs- seldorf (vom 21. bis 24. No- vember) veranstalten die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundes- vereinigung und die Arz- neimittelkommission der deutschen Ärzteschaft drei praxisbezogene Spezial- Seminare. Am 21. Novem- ber, 9.00 Uhr, stellt die Arz- neimittelkommission das Leitthema „Langzeitthera- pie — lebenslang?" zur Dis- kussion. Am 23. November finden jeweils ab 14.30 Uhr die Seminare der Bundes- ärztekammer („Qualitätssi- cherung in der Praxis und Krankenhaus") und der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung („EDV-Anwen- dung in Arztpraxen — Eine kritische Bestandsauf- nahme") statt. MI
4100 mehr Ärzte prognostiziert
KÖLN. Der Bruttozugang der in dem bei der Kassen- ärztlichen Bundesvereini- gung geführten Bundes- arztregister eingetragenen
Kassen-/Vertragsärzte dürfte 1984 mit rund 4100 Ärzten eine neue Rekord- marke erreichen. Im ersten Halbjahr 1984 betrug der Bruttozugang 1700 Ärzte.
Beide Zahlen liegen deut- lich höher als die Ver- gleichswerte des Jahres 1983. Mittlerweile ist der Anteil der Allgemein-/Prak- tischen Ärzte am Brutto- Zugang auf 54 Prozent ge- stiegen (1980: 46 Prozent;
1982: 49 Prozent). Zum Stichtag 30. Juni 1984 ver- meldet das Bundesarztre- gister einen Nettozuwachs der an der kassenärzt- lichen Versorgung teilneh- menden Ärzte von 3,1 Pro- zent. Die Zahl der Kassen- und Vertragsärzte, für sich gerechnet, wuchs um 3,5 Prozent. Die Vergleichszu- wachsraten zum Stichtag 30. Juni 1983 lagen bei + 2,1 bzw. + 2,3 Prozent.
Hingegen ist die Zahl der beteiligten und ermächtig- ten Krankenhausärzte fast konstant geblieben. Über- durchschnittliche Zuwäch- se verzeichnen die nieder- gelassenen Nervenärzte und Psychotherapeuten mit 7,3 Prozent, wieder ge- folgt von den praktischen Ärzten mit 4,7 Prozent (Vorjahr: drei Prozent) und den Orthopäden mit + 4,2 Prozent. Die Allgemeinärz- te weisen mit + 2,5 Pro- zent ebenfalls einen deut- lichen Nettozuwachs auf.
Die Reihenfolge der Netto- zugänge bei den übrigen Arztgruppen hat sich ge- genüber dem Stichtag 1983 kaum verändert, mit Ausnahme der Internisten, deren Zuwachs etwas schwächer war.
Die Zahl der Gemein- schaftspraxen, nahm um 435 (= 12,2 Prozent) zu. EB Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 37 vom 12. September 1984 (17) 2613