• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Kommunale Krankenhäuser: MB fordert rund zehn Prozent mehr Gehalt" (07.01.2008)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Kommunale Krankenhäuser: MB fordert rund zehn Prozent mehr Gehalt" (07.01.2008)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A14 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 1–2⏐⏐7. Januar 2008

P O L I T I K

Stelle der Gäste treten. Deshalb werde ein erneuter Aufenthalt in Wladikawkas („Sofern meine Kräf- te reichen.“) auch ganz anders aus- sehen: „Beim ersten Mal schauten die Kollegen mir zu, beim nächsten Mal schaue ich ihnen über die Schulter.“ Und weshalb übernimmt er sich solch anstrengende Jobs, noch dazu ehrenamtlich? „Wenn ich helfen kann, dann helfe ich gern“, so Eichhorn kurz und bündig.

Seit Juni 2005 ist Eichhorn Ho- norarprofessor für biomedizinische Kommunikation an der Branden- burgischen Technischen Universi- tät Cottbus. „Ich vertrete damit die biologische Komponente der Kom- munikationstechnik.“ Für die ange- henden Techniker liest er jeweils ein Semester über „Hören“ und

„Sprechen“. Dazu tritt ein neuer Masterstudiengang „Biomedizini- sche Gerätetechnik“, an dem Eich- horn sowie der Herzchirurg Prof.

Dr. med. Joachim Knörig vom Sa- na-Herzzentrum in Cottbus betei- ligt sind.

Ist der Osten nach 15 Jahren Eichhorn zur Heimat geworden?

Beruflich gewiss. Und privat? Eich- horn weiß, dass er kein Einheimi- scher werden wird, aber auch, „dass wir so nette Nachbarn wie hier noch nie hatten“. Auf die Gretchenfrage, ob er daran denke, den Ruhestand in Cottbus zu verbringen, verweist Eichhorn diplomatisch auf seine Frau, die sei der Außenminister der Familie. Elke Eichhorn spricht vom regen Leben in der evangelischen Gemeinde, den Sprachkursen, die sie gibt, und den herzlichen, so nor- malen Menschen („Hier finden Sie kein ‚name dropping‘.“). Sie schließt unzweideutig: Sie wolle hier nicht mehr weg. „Na, sehen Sie“, kom- mentiert Eichhorn und überlässt die Schlussfolgerung dem Interviewer.

Doch das betrifft die fernere Zu- kunft. Akut ist hingegen ein Perso- nalproblem: Der erfahrene Oberarzt lässt sich nieder. Wer kann ihn er- setzen, wer kommt nach Cottbus, am Rande Deutschlands? Eichhorn hofft auf den „Überlaufeffekt Ber- lin“. Aber wer weiß, er selbst kam aus Marburg und fand die berufliche

Erfüllung im Osten. I

Norbert Jachertz

D

ie Ärztegewerkschaft Mar- burger Bund (MB) fordert für die rund 55 000 Ärzte an kom- munalen Krankenhäusern durch- schnittlich zehn Prozent mehr Ge- halt sowie die Angleichung der Ost- gehälter an Westniveau. Darauf hat sich die Kleine Tarifkommission des MB verständigt. Zuvor hatte die Gewerkschaft die Vergütungstabel- le des im Jahr 2006 ausgehandelten eigenständigen Tarifvertrags für Kli- nikärzte fristgemäß zum 31. Dezem- ber 2007 gekündigt.

„Ich erwarte von den Arbeitge- bern Verständnis für Forderungen nach attraktiveren Arbeitsbedin- gungen, mit denen auch der Ärzte- mangel in Deutschland eingedämmt werden könnte“, sagte der Erste Vor- sitzende des MB, Rudolf Henke. Er begründete die Gehaltsforderungen

mit besseren Verdienstmöglichkei- ten im Ausland, die „seit Jahren zu einer regelrechten Ärzteflucht aus Deutschland“ führen. „Schlechtes Einkommen und überlange Arbeits- zeiten führen bei Ärzten zu Frust.“

Henke äußerte sich deshalb opti- mistisch, dass sich der MB und die Vereinigung der kommunalen Arbeit- geberverbände (VKA) bei der am 14.

Januar startenden Tarifrunde ohne Streiks einigen werden. Sollte es von- seiten der VKA erneut zu „tarifpoliti- schen Spielchen“ kommen, sei man jedoch auf einen Arbeitskampf vor- bereitet, warnte die Gewerkschaft. Im Sommer 2006 kamen MB und VKA

erst nach wochenlangen Streiks zu ei- nem Verhandlungsergebnis.

Die Fronten scheinen auch diesmal verhärtet. Wer Gehaltssteigerungen von zehn Prozent fordere, ignoriere die Finanzwirklichkeit der Kranken- häuser, sagte der Hauptgeschäftsfüh- rer der Deutschen Krankenhausge- sellschaft, Georg Baum. Der VKA- Hauptgeschäftsführer, Manfred Hoff- mann, kritisierte: „Die Ärzte haben bereits im Jahr 2006 Einkommens- steigerungen durchgesetzt, die zu durchschnittlichen Kostensteigerun- gen von bis zu 13 Prozent geführt haben.“

Henke wies dies zurück. Zwar sei- en Einbußen – die durch die Ein- führung des Tarifvertrags für den öf- fentlichen Dienst für Ärzte zu erwar- ten gewesen wären – verhindert wor- den. Gegenüber dem zuvor geltenden Bundesangestelltenta- rif seien die Gehälter aber nur im einstelli- gen Bereich gestiegen.

So bekämen Klinik- ärzte nach dem gelten- den Tarifvertrag ein Bruttoeinstiegsgehalt von 3 420 Euro, Fachärzte 4 450 Eu- ro, Oberärzte 5 650 Euro und leitende Oberärzte 6 500 Euro. Für die anste- hende Tarifrunde fordert der MB dif- ferenzierte Gehaltssteigerungen mit eigenen Beträgen für jede Entgelt- gruppe und für jede Entwicklungsstu- fe. Daraus ergeben sich 13 verschie- dene Tarifforderungen für die einzel- nen Arztgruppen, aus denen sich die Durchschnittsforderung nach zehn Prozent mehr Gehalt ergibt. Die Höhe der veranschlagten Tarife für die einzelnen Arztgruppen will der MB vor dem Start der Verhandlungen

veröffentlichen. I

Samir Rabbata

KOMMUNALE KRANKENHÄUSER

MB fordert rund zehn Prozent mehr Gehalt

Im Januar startet die Tarifrunde für Ärzte an kommuna- len Kliniken. Der Marburger Bund hofft auf eine schnelle Einigung, sieht sich aber auch für Streiks gut gerüstet.

Schlechtes Einkommen und überlange Arbeitszeiten führen bei Ärzten zu Frust.

Rudolf Henke,

Erster Vorsitzender des Marburger Bundes

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

ten, Einladungsschreiben für die Pa- tienten, Merkzettel für die einzelnen Stunden, ein spezielles Heft für die Selbstkontroll-Ergebnisse und Wis- senstests für die Patienten..

Bangemann teilte mit, die EG-Kommission prüfe zur Zeit, ob die Heilberufe aus dem Geltungsbereich des Richtlinienvorschlags für eine Haftung für Dienstleistungen in der

Die Hausärzte (General Practitioners) im Staatlichen Gesundheits- dienst erhalten für das im April 1993 begonnene Fi- nanzjahr eine Erhöhung ihrer Bezüge um nur 1,5 Prozent auf

Es ist damit zu rechnen — wie auch bei den zurückliegenden Bera- tungen zum Rettungssanitätergesetz deutlich wurde — daß tarifrechtlich für den Rettungssanitäter

Ja- nuar in Köln eröffnet hat, be- fand sich eines, das auf den er- sten Blick so spezialistisch er- scheint, daß es eigentlich für die breite ärztliche Fortbildung un-

Für die zurückliegenden Fortbildungsbeiträge können die erworbenen Punkte nicht mehr nachgetragen werden.. Das Deut- sche Ärzteblatt dokumentiert aber auch weiterhin die

„Hausärzte" ein Gegengewicht zu den berufspolitischen Aktivitäten des BPA Verband Deutscher Haus- ärzte (früher: Berufsverband der Praktischen Ärzte und Ärzte für

Von den insgesamt 2430 eingeleiteten Ermittlungs- verfahren betrafen 11,11 Prozent Ärzte, 3,58 Prozent Apotheker, 1,85 Prozent Zahnärzte, 17,28 Prozent Arzt- und Apothekenhelfer,