• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Blutungsrisiko bei dünndarmlöslichem oder gepuffertem Aspirin" (24.10.1997)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Blutungsrisiko bei dünndarmlöslichem oder gepuffertem Aspirin" (24.10.1997)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A-2834

M E D I Z I N

(62) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 43, 24. Oktober 1997 Teil der Patienten eine alternative

Methode darstellen, wenn die bislang unbekannten Langzeitergebnisse den aus der konventionellen Aneurysma- chirurgie bekannten geringen Kom- plikationsraten entsprechen.

Bisher noch erhöhte Frühkom- plikationsraten müssen durch strenge Patientenauswahl und technische Weiterentwicklung auf das von kon- ventionellen Operationsverfahren ge- wohnte niedrige Maß zurückgeführt werden. Ob die Behandlung kleine- rer Aneurysmen durch transluminale endovaskuläre Verfahren eine sinn- volle prophylaktische Maßnahme darstellt, kann nur durch Langzeitstu- dien evaluiert werden.

Die Faszination der vermeintlich weniger invasiven endovaskulären Techniken verleitet allzu häufig dazu, die Methode zu sehr zu strapazieren.

Langzeitverläufe über fünf oder zehn Jahre konnten bislang nicht erbracht werden.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1997; 94: A-2830–2834 [Heft 43]

Literatur

1. Allenberg JR, Schumacher H, Kallinowski F, Eckstein HH, Richter GM: Klassifika- tion des infrarenalen Aortenaneurysmas (AAA): endovaskuläre oder konventionel- le Chirurgie? Gefäßchirurgie 1996; 1: 21–26.

2. Enzler TA, Harris PL: Erkennung abdomi- naler Aortenaneurysmen durch Ultra- schalluntersuchung. Gefäßchirurgie 1996;

1: 16–20.

3. Katz DAT, Cronenwett JL: The cost-effec- tiveness of early surgery versus watchful waiting in the management of small abdo- minal aortic aneurysms. J Vasc Surg 1994;

19: 980–990.

4. Matsumura JS, Pearce WH, McCarthy WJ, Yao JST: Reduction in aortic aneurysm size: Early results after endovascular graft placement. J Vasc Surg 1997; 25: 113–123.

5. Mitchel MB, Rutherford RB, Krupski WC:

Infrarenal aortic aneurysms. In: Ruther- ford RB (Hrsg): Vascular Surgery, volume II; 4. Ausgabe; 1032–1060.

6. Powell JT, Grennhalgh RM: Der Verer- bungsmodus des Bauchaortenaneurysmas.

Chirurg 1995; 66: 841–844.

7. Scott RAP, Gudgeon A, Ashton HA, Allen DR, Wilson NM: Surgical workload as a consequence of screening for abdominal aortic aneurysm. Br J Surg 1994; 81:

1440–1442.

Anschrift für die Verfasser

Prof. Dr. med. Jens-R. Allenberg Sektion Gefäßchirurgie

Chirurgische Universitätsklinik Im Neuenheimer Feld 110 69120 Heidelberg

KURZBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

Durch metabolische Prozesse kommt es bei Patienten mit trauma- tischen Hirnverletzungen im Verlauf ihrer Erkrankung häufig zu einer weiteren Verschlechterung der Schä- digung über das Maß der Erstschädi- gung hinaus.

Ob sich dieser Teufelskreis durch eine moderate Hypothermie in der Frühphase von schweren Hirn- verletzungen verhindern läßt, war Thema einer Studie von Neurochir- urgen aus Pittsburgh, USA. In dieser Studie wurden 82 Patienten nach Hirnverletzungen mit Punkten von 3 bis 7 in der Glasgow Coma Scale ran- domisiert: Die Patienten wurden im Mittel 10 Stunden nach Krankenhaus- aufnahme für 24 Stunden auf 33°

Celsius Körperkerntemperatur ab- gekühlt oder normotherm gehalten.

Die neurologischen Nachunter- suchungen nach einem Jahr zeigten in der Hypothermiegruppe bei 62 Prozent gute Spätergebnisse (mo- derate, geringe oder keine neuro- psychiatrischen Auffälligkeiten), bei der normothermen Kontrollgruppe

war dieser Anteil mit 38 Prozent si- gnifikant geringer. Die Hypothermie zeigte bei Patienten mit schwersten Hirnschädigungen (Glasgow Coma Scale 3 und 4) im Vergleich zur Kon- trollgruppe allerdings keinen positi- ven Effekt.

Die Autoren halten die Hypo- thermie als Behandlungsmethode in der Frühphase nach Hirntraumata für geeignet, die langfristige neuro- logische Rehabilitation zu bessern.

Als mögliche Mechanismen werden eine Verhinderung des Hirnödems mit konsekutiver Verbesserung der Hirndurchblutung genannt, eine Sta- bilisierung der Blut-Hirn-Schranke sowie ein Schutz vor exzitatorisch wirkenden Neurotransmittern und gewebeschädigenden Entzündungs-

mediatoren. acc

Marion, DW et al.: Treatment of trau- matic brain injury with moderate hypo- thermia. N Engl J Med 1997; 336:

540–546.

Dr. Marion, Presbyterian University Hospital, Dep. of Neurosurgery, Suite B400, 200 Lothrop St., Pittsburgh, PA 15213–2582, USA.

Hypothermie bei Hirntraumata

Neun Prozent der US-Bevölke- rung und sechs bis acht Prozent der Bevölkerung Großbritanniens im Al- ter von 60 Jahren stehen unter ei- ner Dauermedikation von Aspirin.

Selbst unter einer Dosierung von 75 Milligramm ist das Risiko einer ga- strointestinalen Blutung um den Fak- tor 2,3, bei 150 Milligramm um den Faktor 3,2 und bei 300 Milligramm um den Faktor 3,9 erhöht.

Um dieses Blutungsrisiko zu senken, wurden dünndarmlösliche und gepufferte Aspirinprodukte auf den Markt gebracht. Die Autoren untersuchten in einer Multicenter- Fallkontrollstudie die Blutungsinzi- denz bei Patienten, die unter dünn- darmlöslichem oder gepuffertem Aspirin in einer täglichen Dosierung von 324 Milligramm oder weniger standen. Bei insgesamt 550 Blu- tungsepisoden lag das Blutungsrisiko unter normalem Aspirin bei 2,6, un- ter dünndarmlöslichem Aspirin bei

2,7 und unter gepuffertem Aspirin bei 3,1. Bei Dosen über 325 Milli- gramm betrug das relative Blutungs- risiko für normales ASS 5,8, für ge- puffertes Aspirin 7,0. Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß die als wesentlich nebenwirkungsärmer pro- pagierten dünndarmlöslichen oder gepufferten Aspirinpräparationen nicht besser abschneiden als norma- les Aspirin, aber um das bis zu 20fa- che teurer sind. Der verordnende Arzt sollte sich also nicht in einer falschen Sicherheit wiegen, wenn er Präparate verordnet, die den Beina-

men Protect tragen. w

Kelly PJ, Kaufmann DW, Jurgelon JM, Sheehan J, Koff RS, Shapiro S: Risk of aspirin-associated major upper-gastroin- testinal bleeding with enteric-coated or buffered product. Lancet 1996; 348:

1413–1416.

Slone Epidemiology Unit, School of Public Health, Boston University School of Medicine, Brookline, Massachusetts, MA 02146, USA.

Blutungsrisiko bei dünndarmlöslichem

oder gepuffertem Aspirin

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Es ist wichtig, dass insbesondere bei Intensivpatienten mit einem Mangel an Serumfaktoren funktionelle Tests falschhohe Werte für Lepirudin vor- täuschen können und Lepirudin

Aufgrund der Beobachtung von schwerwiegenden Ne- benwirkungen weist die Fir- ma Amgen darauf hin, dass die gleichzeitige Anwendung von Kineret ® (Anakinra) und Enbrel ®

Die Autoren berichten über die Ergebnisse randomisierter Studien zur Wirkung von niedrig-dosiertem Aspirin bei der Behandlung und Verhütung kardiovaskulärer Erkran- kungen.

Subjektive Beschwerden (mit oder ohne Ulkus) wiesen nach einer von May (16) veröffent- lichten amerikanischen Sammelstatistik 22 bis 49 Prozent der Kranken auf; bei 10 bis 25 Prozent

■ Bundesamt für Strahlen- schutz, Salzgitter; Forschungsschwer- punkt: Wirkung niederfrequenter elektrischer und magnetischer Felder auf die menschliche Gesundheit..

Anhand der Überprüfung des von den Patienten zum jeweiligen Kon- trolltermin vorgewiesenen Tablet- tenbestandes wurde eine Com- pliancerate von 89 Prozent errech- net, die über

Crohn hält Ewe/Mainz eine Besse- rung durch Kortikosteroide nicht für gesichert, durch ACTH für sehr zweifelhaft.. Auch die Agranulozy- tose ist nach Wilms/Würzburg kei-

Wir sind aber davon ausgegangen, dass die zur Verfügung stehenden Daten einen gewissen An- halt geben können und haben diese Er- gebnisse mit den Daten der benachbar- ten