DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Pressemitteilung der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung
Mutter mit Kind auf dem Weg zur Klinik
von Schwestern geleitet. Neben den üblichen gynäkologischen Problemen (wie Blutungsstörun- gen, Schmerzen, Fluor, Tumoren) ist ein wichtiger Punkt die Be- handlung von Geschlechtskrank- heiten, was durch den häufigen Partnerwechsel bedingt wird.
So ist es Männern erlaubt, mehre- re Frauen zu haben, was sich je- doch nicht viele leisten können;
doch zumindest mehrere Freun- dinnen sind problemlos möglich.
Zusätzlich zu der gynäkologi- schen Klinik und der Schwange- renvorsorge gibt es eine Family- Planning-Klinik, die kostenlos Spi- ralen einsetzt, Antibabypillen ver- teilt und Depotprovera verab- reicht.
Diese Möglichkeiten wurden zu- meist nur von der Stadtbevölke- rung wahrgenommen. Häufig pro- testieren die Männer gegen jeg- lichen Eingriff bei der Frau, was auch für die Sterilisation zutrifft.
Unter Depotprovera fühlen sich die Frauen durch die Amenorrhoe nicht mehr vollwertig und klagen über unterschiedlichste Be- schwerden wie Kopfschmerzen, Schwäche, Schwindel. Ohnehin läßt sich eine tägliche Pillenein- nahme nicht durchhalten. Natür-
liche Empfängnisverhütungsme- thoden werden noch nicht propa- giert, da das Personal (Schwe- stern) diese Verfahren noch nicht akzeptiert.
An einem Nachmittag in der Wo- che wird auch eine Infertilitäts- sprechstunde abgehalten, obwohl die Möglichkeit zur Behandlung eingeschränkt ist. Kinderlosigkeit wird eigentlich immer der Frau an- gelastet, weshalb sie von ihrem Mann bedenkenlos verstoßen wer- den kann.
Die Diagnostik der Infertilität be- schränkt sich auf Hysterosalpin- gographien oder Laparoskopien mit Chromopertubation, Samen- analysen bei den Männern sowie Hormonuntersuchungen. Letztere werden in Johannesburg durchge- führt.
Oft erwarten die Frauen, in dem Monat — meist ist es der Dezember
—, in dem ihre Männer aus der Re- publik Südafrika nach Hause kom- men, schwanger zu werden. Tat- sächlich gelingt es auch vielen von ihnen, wie der Geburtenboom im September beweist.
Dres. med.
Doris und Anton Drähne Einhornallee 34
8000 München 70
Unverzügliche Fertigstellung der Preisvergleichsliste
Der Vorstand der Kassenärzt- lichen Bundesvereinigung hat sich in seiner Sitzung am 11. Juli 1986 nachdrücklich für eine ra- sche Fertigstellung der Preisver- gleichsliste ausgesprochen. Er be- dauert, daß aus personellen und technischen Gründen die von der Systematik her verbesserte und um Kombinationspräparate erwei- terte Preisvergleichsliste derzeit noch nicht druckfertig vorgelegt werden kann.
Angesichts der nach wie vor ho- hen Ausgaben im Arzneimittelbe- reich hält es der Vorstand für drin- gend notwendig, den Kassenärz- ten eine auf die besonderen Be- lange der kassenärztlichen Ver- sorgung zugeschnittene Preisver- gleichsliste als praktische Hilfe für eine medizinisch sinnvolle und sparsame Verordnungsweise zur Verfügung zu stellen.
Die pharmazeutischen Hersteller, die massive Kritik an der neuen Preisvergleichsliste erheben, sind ausführlich über Struktur und Ziel- setzung dieser neuen Liste infor- miert worden. Ihre Kritikpunkte wurden eingehend in den zustän- digen Gremien des Bundesaus- schusses diskutiert. Aufgrund des- sen werden noch Klarstellungen vorgenommen, so zum Beispiel bei den Erläuterungen der Grup- pen B und C, um Mißdeutungen, wie sie von seiten der Pharmaher- steller erfolgt sind, zu vermeiden.
Nachdem eine personelle Ergän- zung der Geschäftsstelle der Arz- neimittelkommission der deut- schen Ärzteschaft sowie die Aufar- beitung des zum Teil fehlerhaften Datenmaterials erfolgt sind, geht der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung davon aus, daß die abschließenden Arbeiten an der Preisvergleichsliste zügig vorangehen und diese nach der Sommerpause in ihrer endgülti- gen Fassung vorliegen wird. KBV 2074 (24) Heft 30 vom 23. Juli 1986 83. Jahrgang Ausgabe A