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Archiv "Einladung zur Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung" (05.03.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

KURZBERICHTE

Einladung zur

Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

am Montag, dem 28. April 1986, in Hannover

Niedersachsenhalle im Congress-Centrum Stadtpark, Theodor-Heuss-Platz 1-3

10.00 Uhr

1. Eröffnung und Begrüßung 2. Grußwort des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung, Dr. Nor- bert Blüm

3. Verleihung der Friedrich-Voges- Medaille

4. Grundsatzreferat des Ersten Vor- sitzenden der KBV, Professor Dr.

med. Siegfried Häußler 5. Aussprache zum Referat 6. Regularien

7. Verschiedenes 14.00 Uhr

Vortragsveranstaltung zum Thema Kassenärztliche Versorgung — Wirt- schaftsfaktor in einer modernen In- dustriegesellschaft

Kurzreferate:

O aus ökonomischer Sicht: Professor Dr. Dietrich Dickertmann, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Universi- tät Trier

aus medizinischer Sicht: Dr. Kar- sten Vilmar, Präsident der Bundes- ärztekammer und des Deutschen Ärztetages

O aus sozialethischer Sicht: Profes- sor Dr. Gerhard Wittkämper, Direk- tor des Instituts für Politikwissen- schaft der Universität Münster Referat: Dr. Martin Bangemann, Bundesminister für Wirtschaft Moderation: Günther Windschild O Diskussionen

Professor Dr. Siegfried Häußler

Uber das Auftreten der Generika ratlos

Der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (Fachaus- schuß der Bundesärztekammer), die Ende Februar zu ihrer diesjäh- rigen Gesamtsitzung in Köln zu- sammentraf, wachsen neue Ver- antwortlichkeiten zu: Sparsam verordnen kann — so formulierte es der Vorsitzende, Prof. Fritz Scheler (Göttingen) — nur der gut informierte Arzt, und zu seiner In- formation muß die Arzneimittel- kommission beitragen. Sie berät die Kassenärztliche Bundesver- einigung bei der Erstellung von Preisvergleichslisten und sorgt dabei für eine bewertende Gliede- rung — ein Vorhaben, das KBV- Hauptgeschäftsführer Dr. Fiedler ausdrücklich begrüßte. Wenn nicht, sagte Dr. Fiedler, die ärzt- liche und kassenärztliche Selbst- verwaltung hier tätig würden, dann sei spätestens zu Beginn der nächsten Legislaturperiode des Bundestages mit massiven Ein- griffen des Staates zu rechnen.

Die bewertende Gliederung aber ist natürlich das Hauptproblem.

Innerhalb einer Ordnung nach In- dikationen wird an eine Bewer- tung nach Mono- und Kombina- tionspräparaten gedacht. Arznei- mittelkommissions-Geschäftsfüh- rer Dr. Kimbel forderte, das Bun- desgesundheitsamt müsse die Gleichwertigkeit von Original- und Nachahmerpräparaten garantie- ren. Daß dies seine Schwierig- keiten hat, zeigte die Diskussion des nächsten Tages über Biover- fügbarkeit und Bioäquivalenz:

Tatsächlich zeigen aufwendige Versuche an gesunden Proban- den, die das Zentrallabor der deutschen Apotheker angestellt hat, daß bei oralen Antidiabetika, wo es nach Ablauf der Schutzfrist eine größere Anzahl von Nachah- merpräparaten gibt, trotz gesi- cherter Wirkstoffidentität und -reinheit erhebliche Abweichun- gen in der Bioverfügbarkeit beste- hen, die sogar zu Änderungen der Dosis (und damit Verlust des

Preisvorteils?) führen können. Bei den Abweichungen selbst spielt der Preis möglicherweise keine Rolle: Am äquivalentesten war dem teuren Erstpräparat ausge- rechnet das billigste Nachahmer- präparat.

Offenbar machen sich geringe Unterschiede in der Galenik be- achtlich bemerkbar. Andererseits ist die Rechtslage im Zulassungs- verfahren unsicher; es wird in Fra- ge gestellt, ob die Prüfung an ge- sunden Probanden ausreichend aussagekräftig ist, um auf Patien- ten übertragen zu werden, und ob die Messung im Serum genügend über die Verhältnisse am Wirkort aussagt. Offenbar hat das Auftre- ten der Generika vorerst zu einer gewissen Ratlosigkeit bei Phar- makologen, Apothekern und Be- hörden geführt — den generellen Rat, zur Kostenersparnis, wo im- mer möglich, grundsätzlich Gene- rika zu verordnen, kann niemand geben. Prof. Dinnendahl (Zentral- labor der Apotheker) empfahl als praktischen Weg den privaten Kontakt zwischen verordnendem Arzt und Apotheker; in den Institu- ten der Apothekerschaft (an ei- nem ist auch die Arzneimittelkom- mission der Ärzteschaft beteiligt) liegt schon einiges Wissen vor, das der Apotheker weitergeben kann. Tatsächlich liegt der Anteil der Generika an den Verordnun- gen in der Bundesrepublik Deutschland heute bei etwa vier Prozent; in den USA sollen es 24 Prozent sein, allerdings sind die statistischen Grundlagen nicht unbedingt vergleichbar.

Die Zahl der Meldungen von uner- wünschten Arzneimittelwirkungen

ist im vergangenen Jahr um reich- lich 30 Prozent gestiegen. Dabei kamen insbesondere mehr Mittei- lungen von den Arzneimittelher- stellern. Professor Scheler regte an, daß — um künftig auch die Krankenhäuser stärker heranzu- ziehen — jeder Klinikdirektor einen erfahrenen Arzt mit der Beobach- tung und Meldung von uner- wünschten Arzneimittelwirkungen beauftragen sollte. bt Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 10 vom 5. März 1986 (25)

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