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157

Zum Namen der syrischen Bibelübersetzung Peschitta.

Von Eberhard Nestle.

In der Einleitung in das Alte Testament . . . von Eduard

König (Bonn, 1893) lese ich S. 119 f. zum Namen der syrischen

Bibelübersetzung :

,Hier lassen sich einige sprachliche Vorbemerkungen zur Ver¬

ständigung nicht umgehen. Auszusprechen ist Pesch[ittä] wahr¬

scheinlich mit Doppel-f; denn es giebt meines Wissens

keine Beispiele (auch Nöldeke, Syr. Gramm. 1880, § 26 er¬

wähnt keins) , in denen der stärkere emphatische Laut

t beim Zusammentreffen mit t ebenso verklungen wäre,

wie das t, wenn es mit anderem t, oder wie das schwächere d,

wenn es mit t zusammenstiess. Ohne sicheren Grund hat also

Buhl [Kanon und Text des A. T. 1891] S. 186 die Aussprache

mit verschlucktem t als die absolut gewisse hingestellt.'

Ich nehme dabei an, dass Buhl wirklich das meinte, was man

bei ihm liest:

,gespr. p"ktä ohne t; mit deutschem Artikel : die p°sitä [sie]',

(nach der letzteren Form könnte man auch meinen, dass er drucken

wollte „gespr. p'Sltä ohne t');

ich kann nun aber nicht verstehen, warum König Buhl's Angabe

bezweifelt, noch weniger wie er zu seiuer Bemerkung über Nöldeke

kommt, welch letzterer in dem angezogenen § doch ausdrück¬

Uch schreibt:

„Ein ^ [t] j [d] fällt vor dem L [t] eines Suffixes

weg in Fällen wie lK. \.-s\ 'abbitä (oder'abbitta?, westsyrisch

" * " s>

wohl 'abbitö) „dichte'; j K ^ . » oi „einfache"; ^fc^^^jt „verachtet', jj^^jS. „verfluchtest"; v.O)ü.^^Ajl/ »gabst ihm Gewalt".

Also fünf Beispiele bei Nöldeke statt „keines" ! Und das letzte

derselben wird ganz ebenso schon von Bar-Hebräus angeführt, der

in seiner grössern Grammatik (bei Martin I, 197 f.) die Regel

folgendermassen formulirt :

(2)

158 Nestle, Zum Namm der syrischen Bibelübersetzung Peschitta.

„Jeder ruhende Consonant verbirgt sich bei (in) einem iden¬

tischen vocalisirten nach ihm, seis im Innem des Wortes (z. B.

0)}^ao), seis bei getrennten Wörtern (z. B. \>\2>)'

und dazu die Anmerkung macht:

„Wie bei identischem Consonanten, so vyird auch bei ver¬

wandtem ausgesprochen ; der erste ruhende, indem er in

der Weise des zweiten vocalisirten sich verwandelt,

versteckt sich als identischer in ihm; z. B. j. mit

QuSsaj [t] im ..^[t] und umgekehrt. Das erstere in fca^^

'•f^?' andere in JioL .^AS, oder im

Psalm : J»^iO O^Ji>^^M.^ ; das aspirirte j im dageschirten j.

Die Stelle aus Bar-Hebräus wurde schon von Abb6 Martin

(Syriens Orientaux 1872, 358) besprochen, doch nur mit Beziehung

auf das, was BH weiterhin über das Zusammentreffen von rt, n

und y ausführt, dann von Duval p. 106, indem er nur das letzte

Beispiel des BH unerwähnt lässt, die andern aber attaliä, dsittabhiä ;

pälfettaurä, Ijäbhfettalgä umschreibt. Aber diese Umschreibung

widerstreitet in ihrem zweiten Theil der ausdrücklichen An¬

gabe des Bar-Hebräus. Nach ihm ist der zweite vocalisirte

Consonant massgebend, mag das nun der emphatische

sein oder nicht; fco/ wird also allerdings attaliä , oder

(nach BH) sogar ataliä ; j?oI. ^^o» dagegen wird (nicht pälettaurä,

wie Duval sagt, sondern) pälettaurä, oder (nach BH) vielmehr

päletaurä ; dem entsprechend wird wO)..fc>^Ajt/ aSlettä'h', beziehungs¬

weise asletä'h"). Auch in der kleineren Grammatik, V. 150 (II,

39, 2 bei Martin) sagt BH ausdrücklich, dass in ö)l^s^\«./ und

Oifci^wL das „gestohlen" werde. Also wird auch JN^.-Ny ,

vrie Nöldeke ganz richtig schrieb ('abbittä oder) 'abbitä und dem¬

entsprechend j\ ^.yO> (peSittä oder) pesitä gesprochen, wie Buhl

ganz recht sagt „ohne <". Ob wir dabei das ursprüngliche lange

i uns gekürzt und dann wieder gedehnt zu denken haben, bleibe

dahin gestellt. Jedenfalls ist es selbstverständlich , dass wir bei

unserer Umschreibung des Namens nicht die verwaschene Aus¬

sprache der späteren Syrer befolgen, sondern die etymologisch und

historisch richtige Pesittä oder Peschitthä; die letztere falls man

D durch t und J. n durch th wiedergiebt. Nur Pesitthä ist

unrichtig, wenn th das aspirirte n L, im Unterschied vom dage-

1) In seinen Scholien hat er zu der betreffenden PsalmsteUe (8, 7) keine Anmerkung.

(3)

Nestle, Zum Namen der syrischen Bibeliibersetzung Peschitta. 159

schirten n -JL; da das n dieser Formen, wie König richtig bemerkt,

das dem hebräischen Dagesch lene entsprechende QuSsäj hat.

2) König bemerkt nun aber weiter, es sei richtiger nach dem

[deutschen] Artikel das syrische Wort im stat. abs. zu setzen, also

,die Peschitä" (j ^-^o> ) zu sagen, da die obige Form, der status

emphaticus, ursprünglich schon den Artikel enthalte. Ganz gewiss;

und so sagen wir allerdings nicht ,die ^ xoivtj' oder „der" bezhw.

„das hat-Targum", wie man auch in neuerer Zeit sich abgewöhnte

der „AI-Koran" zu sagen. Sollen wir aber deswegen künftig auch

von einem Cottaischen „Musen-Manach" reden oder ein Zimmer mit

einem „Kofen" statt einem „Alkoven" miethen wollen? Sicher nicht;

König selbst erwäbnt in diesem Zusammenhang „das dem hebr.

Dag. 1. entsprechende „Quschschaj a" (im st. emph.), wo der

Schreiber dieser Zeilen mit anderen der Kürze wegen schon QusSaj

zu sagen sich gewöhnt hat. Beim Namen „Peschittä" dürfen wir

es aber getrost beim alten lassen.

3) Was die Bedeutung des Namens angeht, so freut es

mich, dass König die von mir vertheidigte festhält und nicht mit

Buhl und Wellhausen die von Field aufgebrachte und von Nöldeke

vertretene annimmt, als ob es im Gegensatz zur Hexapla die änXij

bezeichne. Schon der Umstand spricht gegen diese Deutung, dass

cen Xce ävriygacpa im Griechischen , soweit mir bekannt , nur an

den von Field nachgewiesenen zwei Stellen als Gegensatz von Hexapla sich findet ; Königs Prage, ob „einfach" bedeuten konnte „nicht aus dem sechsfachen Werke stammend" ist insofern für das Griechische

zu bejahen ; im Syrischen allerdings schon weniger ; noch mehr der

Umstand, dass Peschittä in den ältesten Zeugnissen ja nicht bloss

das Alte Testament, im Unterschied von der hexaplarischen Ueber¬

setzung, sondern auch und zunächst das Neue gegenüber der Ueber¬

setzung des Thomas von Heraklea bezeichnet. Es wird dabei bleiben,

der Name charakterisirt sie als die syrische „Vulgata", wie letztere

von Abb6 Martin sehr richtig la Pechito des latins genanut

wurde. Die Belege über den Gebrauch des Wortes üuce, die man

jetzt im Thesaurus Syriacus nachsehen kann , werden wohl den

letzten Zweifel an dieser Möglichkeit heben.

(4)

160

Entgegnung.

Von Walter Neisser.

Gegen einen Theil meiner in Bezzenberger's Beiträgen 17, 244 flf.

veröffentlichten Ausführungen über „Vorvedisches im Veda" hat von

Bradke oben 45, 682 ff. Einwendungen erhoben, zu denen Stellung

zu nehmen ich mich verflichtet fühle , damit man mein Schweigen

nicht für Zustimmung halte.

Wer RV. 10, 39, 9 yuväm rbisam taptam Ätraya oman¬

vantam cakrathuh unvorbereitet liest, wird omanvant für das

Gegentheil von tapta „heiss" halten und den Satz so verdeutschen:

„ihr habt dem Atri den heissen Schlund gekühlt". Es wäre hier¬

nach Oman = Kühle, Kälte. Dieser Auffassung tritt nun zunächst

die Thatsache entgegen, dass unserem omanvantam'RY . 1, 112, 7;

8,73, 7 in übrigens gleichem Zusammenhang omyävantam und

dvantam entsprechen, die nur auf av "helfen" bezogen werden

können. An einer vierten hierher gehörenden Stelle , 7,69,4,

findet sich auch das verbum finitum avathah „ihr helft" neben

oman. Und 1, 118, 7 omdnam adhattam, 7, 68, 5 omdnam

dadhate, welche Phrasen ebenfalls auf den Atri gewährten Beistand

anspielen, enthalten wiederum in oman ein derivat von av „helfen" ;

vgl. 6, 50, 7 omdnam dhäta. Der Vers 10, 39, 9, der uns

oman = Kälte setzen liess, bleibt anscheinend isolirt. Der Schein

trügt jedoch, da, vsde ioh a. a. 0. näher begründet habe, an eben

den fünf soeben citirten Stellen, die uns oman auf av „helfen" zn

beziehen zwingen , der Zusammenhang des Satzes eigentlich einen

Ausdruck für „Kälte" fordert —, ein Dilemma, das ich durch die

Annahme zu lösen suchte und suche (denn ich halte all meine

Aufstellungen aufrecht), dass otnan in der vorvedischeu Erzählimg

von Atris Errettung "Kälte" bedeutete, von den vedischen Dichteru

aber, denen ein Wort dieses Sinnes fremd war, als Derivat der

ihnen geläufigen Wurzel av „helfen" umgedeutet wurde, wofür

mannigfache Analogien sich anführen lassen.

V. Bradke bestreitet, dass für oman aus dem Inhalt der be¬

treffenden Belege die Bedeutung „Kälte" sich ergebe. Er schreibt:

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