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(1)154 Die Femininbildung der Nomina auf an im Syrischen

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154

Die Femininbildung der Nomina auf an im Syrischen.

Von Franz Praetorius.

Barth hat, Nominalbildung S. 319 ff. erkannt, dass dem männ¬

lichen Thema einst ein weibliches Thema 'Äre = i^jiA

gegenübergestanden hat, und dass dieses, im Syrischen jetzt ver¬

einzelte Paar wohlbekannten und häufigen arabischen Paaren wie

J & ^ o

^.jLiiic, ^ entspricht. Im Anschluss an diese Erkenntnis

Barths hat dann Brockelmann in dieser Zeitschrift, Bd. 51, S. 660

ausgeführt, dass aus 'Äre zunächst Aj*./ weitergebildet ist, und

dass nach Analogie dieses weitergebildeten Femininums nunmehr auch

das Masculinum sing, seinen Vokal in e verwandelt hat : ^V*./ aus

.^ttj. Dieser letztere Vorgang ist auch sonst noch aus dem Aram.

bekannt; s. Journ. asiat. IX tome 11, S. 451, § 47 (Ma'Uldy,

Nöldeke, mand. Grammatik § 149. In anderen aramäischen Dialekten

hat sich der Vokal des Masculinums dagegen nicht nach dem des

Femininums gerichtet.

Barth und Brockelmann haben auch erkannt, dass das von

ihnen erschlossene Femin. sing, 'hre — ungeföhr wenigstens —

thatsächlich in dem Bibl.-aramäischen und targumiseben Femin.

sing. ■'"inN vorliegt, das sich dem unveränderten Masc. sing. priN

zugesellt. Es ist Barth natürlich nicht entgangen , dass für inriN

eigentlich '''nriN zu erwarten wäre; er hält das t für „verfärbt"

aus e. Man könnte zunächst auch an einen Pehler der Überlieferung

denken; doch wird die Richtigkeit des i von anderer Seite be¬

stätigt und erklärt werden. —

Ich glaube darlegen zu können, dass das Endungspaar masc.

ön, fem. e (aus ai), das Barth an einem Beispiel nachgewiesen

hat, im Aramäischen einst mindestens so weit verbreitet war, wie

im Arabischen.

(2)

Praetorius, Die Femininbildung der Nomina auf än im Syrischen. 155

Syrische Feminina wie qatle müssten auf regelmässige Weise

ini Emphatikus qatlyä bilden ; im Plural qaflyän, qatlyät, qaflyOtä.

Die Pluralformen waren ohne weiteres als unzweideutige weibliche

Pluralformen zu erkennen; aber die Singularformen standen ganz

abseits von der gewöhnlichen Bildung der Feminina. Indem nun

die Sprache das Bedürfhis fühlte, den weiblichen Charakter dieser

Singularformen qatle (abs. und constr.), qatlyä (emph.) durch Über¬

führung in die gewöhnliche Bahn der Feminina klar kenntlich zu

machen, standen ihr zwei Wege offen : Am naheliegendsten war es,

dass der Emphatikus qatlyä als Absolutus zu Grunde gelegt, und

von ihm aus qaflyat (constr.), qaflltä (emph.) weitergebildet wurde.

So ist die Sprache thatsächlich (wie wir sehen werden) in weitem

Umfange verfahren, und das jüd.-aramäische i'ine« ist als nicht

ungewöhnliche Rückbildung eines Absolutus aus NninnN (emph.)

anzusehen. Der andere Weg war, vom Absolutus qatle ausgehend

qatlet (constr.), qatletä (emph.) zu bilden, so dass eine Reihe wie

malkü, malkut, malkütä entstand. )Lv-/ zeigt, dass auch dieser

Weg beschritten worden ist.

Es müssen sich im Aramäischen einst ganz allgemein paar¬

weis gegenübergestanden haben männliche Formen auf än und

weibliche auf l, y (aus e, aus ai); also beispielsweise syrisch:

Männlich Weiblich

Sing. abs. masl^mtZn maSlemyä (aus ma^l^me weiter¬

gebildet ; s. o.).

, constr. maSl'mtln maSlemyat.

„ emph. maäl^nUlnä maäl'mitä.

Plur. abs. mäSl^md/ntn maSlemyän.

, constr. maS^mätlai maslemyät.

„ emph. maäl'mans maSlemyätä.

Als die Sprache in dem aus urspr. ai hervorgegangenen i, y

nicht mehr die dem männlichen än entsprechende weibliche Endung

erkennen konnte, löste sich der Zusammenhang zwischen beiden

Reihen; und man fing an, von dem Masc. maäl'män aus nach der

üblichen Weise neue Feminina zu bilden; sing, maä^mänä, maä-

l'mänat, maSl'^män'tä, plur. maSl^mänän, maäl'mänät, maSl'mänätä.

Diese jüngeren Formen haben die alten schliesslich ganz verdrängt.

Die jüngeren Formen liegen rein im Neusyrischen vor (Nöldeke,

nsyr. Grammatik S. 106) und auch in vereinzelten altsyr. Formen.

Im Altsyrischen aber und in den meisten anderen aram. Dialekten

haben sie die alten Formen — äusserlich betrachtet — in sich

aufgenommen. Denn in der Zeit, da die älteren Formen noch

neben den neuaufkommenden gebräuchlich waren, wurde das neue

maäl^mü/nä von dem alten maälemyä in maäl'nMnyä veranalogisiert,

mas'manat von maälemyat in maSl'nUlnyat u. s. f Den An¬

stoss zu diesem Vorgange dürfte der alte sing. emph. maSlfmitä

(3)

156 Praetorius, Die Femininhildung der Nomina auf an im Syrischen.

gegeben haben, dessen charakteristisches l besonders geeignet war,

das neugebildete entsprechende mäS¥mänHa umzubilden'); die

anderen Formen sind dann dem Beispiel gefolgt. So entstand die

im Syrischen jetzt herrschende Femininbildung J !iv\|bv> bJixiSiAi ,.P r »""v " ..'""y. ' u'"'"<'v "

J^.a)o\jüD, ^jTrvx>, ^,.jxi\ax>, /fei..ixvvt>.

So ist auch der biblisch und jüdisch aramäische stat. abs. fem.

sing. irnuiN als Mischung aufzufassen aus neuen Femininbildungen auf anä und älteren auf l (rückgebildeter Absolutus, wie in "■'nnt*). —

Bekanntlich ist diese Femininbildung mit dem „eingeschobenen"

i, y im Singular so gut wie ausschliesslich auf die Nomina

auf än beschränkt, so dass der besondere Zusammenhang zwiscben

diesen beiden Endungen sofort hervortreten muss. Wenn auch

die Form qätöl sich dieses Einschubs in einigen Formen des weibl.

liehen Singulars zu bedienen scheint, so ist vielleicht der Umstand

daran Schuld, dass qätöl das entspreebende Pe'alkomplement zu

ni^qatfiän, maqflän ist. Und z*'ör mag durch den ähnlichen

Klang zu qätöl gerückt worden sein. Wie dem auch sei : Jeden¬

falls wird hierdurch die Thatsache nicbt geändert, dass es so gut

wie ausschliesslich die Nomina auf än sind , die im Singular fem.

das „eingeschobene" l, 3/ zeigen*). Im Plural fem. hat allerdings

die Endung yän, yät, yätä viel weiter um sich gegriffen ; möglich,

dass hier ausserdem auch noch Entlehnung anderswoher vorliegt:

Hier wäre jedenfalls ein besonderer Zusammenhang mit masc. sing.

än nicht so leicht zu kontrollieren.

Frühere Erklärungen: Diese Zeitschrift, Bd. 23, 294; Duval,

grammaire S. 239 f; Lagarde, Übersicht, S. 187 ff. ; Brockelmann,

syr. Grammatik § 116; Barth, Nominalbildung S. 317.

1) Gerade so, wie das charakteristische e von 'Itretä wirkungsvoll ge¬

wesen ist.

2) Einige starre Substantiva auf itä können hier ganz ausser Betracht bleiben.

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Die Inschrift von Piprävä.

Von R. Pischel.

Auf Grund genauer Untersuchung des Originals hat Bloch

(Joumal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland

1899, p. 425 f) den Wortlaut der Inschrift von Piprävä folgender¬

maassen festgestellt :

iyam salilanidhane Budhasa bhägavate

yanam

salei suhitibhatinam sabhaginikanam saputadalanam.

Das einzige Wort in der Inschrift, das Schwierigkeiten bereitet,

ist sukiti. Bühler (JRAS. 1898, p. 388) fasste es als Eigen¬

namen und wollte Sukitibhatinam übersetzen mit ,of Sukiti's

brothers' oder „of Sukiti and his brothers". Ihm ist Führer

gefolgt (Annual Progress Report of the Archaeological Survey

Circle, North-Western Provinces and Oudh, for the year ending

30th June 1898, p. 3), der „Sukiti and brothers" übersetzt. Dass

ein Säkya Sukirti in den Päli-Texten nicht erwähnt wird, hat

Rhys Davids in einer Anmerkung zu Bühlers Artikel bemerkt.

Als Eigennamen fasste das Wort aucb Barth (Academie des In¬

seriptions et Belles-Lettres. Comptes rendus des stances de l'annee

1898. 4. Serie, Tome XXVI, p. 147. 233), der übersetzt „Sukirti

et ses frferes". Barth erwähnt p. 234, dass Führer damals sukiti

nicht als Eigennamen auffasste, sondern als Adjektiv und übersetzte :

,a ete consaere par les illustres fröres Qäkyas", eine Auffassung,

die Barth ablehnt , die dagegen vertreten wird von Subhüti

Thero (Athenaeum, July 9, p. 67), von V. A. Smith (JRAS. 1898,

p. 587) und Rhys Davids (JRAS. 1898, p. 588, Anm. 1; 1901,

p. 398), die „celebrated" oder , renowned' oder .illustrious' oder

.distinguished" übersetzen. Rhys Davids bezieht es auf Buddha.

Auf die richtige Erklärung führt das Divyävadäna p. 381.

Dort wird erzählt , dass ASoka , wäbrend der Sthavira YaSas mit

der Hand die Sonnenscheibe bedeckte , aus sieben der acht alten

Reliquienbebältern die Reliquien herausnahm und an einem Tage

in einer Stunde 84,000 Stüpas errichten liess, auf die er die Reli¬

quien verteilte. Darüber hat Rhys Davids gehandelt (JRAS. 1901,

p. 397 ff.). Zusammengefasst wird die Erzählung in folgender Strophe:

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