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(1)157 Die Inschrift von Piprävä

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Die Inschrift von Piprävä.

Von R. Pischel.

Auf Grund genauer Untersuchung des Originals hat Bloch

(Joumal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland

1899, p. 425 f) den Wortlaut der Inschrift von Piprävä folgender¬

maassen festgestellt :

iyam salilanidhane Budhasa bhägavate

yanam

salei suhitibhatinam sabhaginikanam saputadalanam.

Das einzige Wort in der Inschrift, das Schwierigkeiten bereitet,

ist sukiti. Bühler (JRAS. 1898, p. 388) fasste es als Eigen¬

namen und wollte Sukitibhatinam übersetzen mit ,of Sukiti's

brothers' oder „of Sukiti and his brothers". Ihm ist Führer

gefolgt (Annual Progress Report of the Archaeological Survey

Circle, North-Western Provinces and Oudh, for the year ending

30th June 1898, p. 3), der „Sukiti and brothers" übersetzt. Dass

ein Säkya Sukirti in den Päli-Texten nicht erwähnt wird, hat

Rhys Davids in einer Anmerkung zu Bühlers Artikel bemerkt.

Als Eigennamen fasste das Wort aucb Barth (Academie des In¬

seriptions et Belles-Lettres. Comptes rendus des stances de l'annee

1898. 4. Serie, Tome XXVI, p. 147. 233), der übersetzt „Sukirti

et ses frferes". Barth erwähnt p. 234, dass Führer damals sukiti

nicht als Eigennamen auffasste, sondern als Adjektiv und übersetzte :

,a ete consaere par les illustres fröres Qäkyas", eine Auffassung,

die Barth ablehnt , die dagegen vertreten wird von Subhüti

Thero (Athenaeum, July 9, p. 67), von V. A. Smith (JRAS. 1898,

p. 587) und Rhys Davids (JRAS. 1898, p. 588, Anm. 1; 1901,

p. 398), die „celebrated" oder , renowned' oder .illustrious' oder

.distinguished" übersetzen. Rhys Davids bezieht es auf Buddha.

Auf die richtige Erklärung führt das Divyävadäna p. 381.

Dort wird erzählt , dass ASoka , wäbrend der Sthavira YaSas mit

der Hand die Sonnenscheibe bedeckte , aus sieben der acht alten

Reliquienbebältern die Reliquien herausnahm und an einem Tage

in einer Stunde 84,000 Stüpas errichten liess, auf die er die Reli¬

quien verteilte. Darüber hat Rhys Davids gehandelt (JRAS. 1901,

p. 397 ff.). Zusammengefasst wird die Erzählung in folgender Strophe:

1 5

(2)

158 Pischel, Die Inschrift von Piprävä.

täbhyas saptabhyah pürvikäbhyah krtibhyo

dhätum tasya rseh sa hy upädäya Mauryah \

cakre stüpänäm ääradäbhraprabhänärn.

loke sääiti däsad ahnä sahasram ||

„Nachdem der Mauiya aus diesen sieben alten krtis die Heli¬

quien des Hf.iligen an sich genommen hatte, errichtete der Herrscher

an einem Tage in der Welt 80,000 Sttäpas, die wie die Herbst¬

wolken leuchteten". Cowell und Neil geben im Index zu ihrer

Ausgabe des Divyävadäna p. 678 dem Worte kj-ti die Bedeutung

„honse for relics'. Dem Sinne nach ist dies gewiss richtig, krti

bezeichnet ohne Zweifel den Ort, an dem die Reliquien niedergelegt

waren. Die Bedeutung lässt sich aber noch genauer bestimmen

In den Puränen wird das Errichten von Tränken (prapä),

Brunnen (küpa), Teichen (väpi; tadäga), Tempeln (devälaya; deva-

täyatana) als etwas Hochverdienstliches hingestellt, v/ie man am

bequemsten aus Hemädri, Caturvargacintämani 1, 997 fif. ersehen

kann. Dabei ist kein Unterschied , ob jemand selbst die Arbeit

vollbringt oder sie ausführen lässt. So heisst es z. B. Brhannä-

radlyapuräna 13, 34: tadägam kärayed yas tu svayam eva karoti

vä und 40: devaiäyatanam yas tu kurute kärayaty api. So

werden kr und käraya- in einer und derselben Strophe gebraucht,

ohne dass der Sinn dadurch geändert wird, wie Varähapuräna 183, 2:

arcärn. ca mrnmayärn kftvä asphutäm cäpy akhanditäm \

nädhikäm vämanäm cäpi na vakrärn kärayed budhah \\

In gleicher Weise ist krti nicht bloss, was einer selbst macht,

sondern auch machen lässt, z. B. Agnipuräna 38, 1: Väsudevädyä-

layasya krtau vaksye phalädikam, wozu man 38, 4 kärayitvä

und 38, 6 krtvä vergleiche. Man übersetzt also krti am besten

mit „Stiftung', sukrti mit „fromme Stiftung", kartr oder krtin

mit „Stifter', sukrtin mit „frommer Stifter", wie Agnipuräna 38, 20:

Krsnasya Väsudevasya yah kärayati ketanarn jätah sa eva sukrti.

Dem krti der Puränen und des Divyävadäna entspricht das

sukiti der Piprävä-Inscbrift. Es ist also zu lesen = sukiti und dies

nicht = sukirtih zu setzen, sondem = sukrtih. Dann besagt die

Inschrift: „Dieser Behälter ^der Reliquien des erhabenen Buddha

ist die fromme Stiftung der Säkyäs, der Brüder mit den Schwestern,

mit Kindern und I'rauen". Die Inschrift enthält also in der That

das Wort, das Bühler als „donation", Barth als „don" ergänzte.

Wie in Päli kittima = krtrima (E. Kuhn, Beiträge zur Päli-

Grammatik p. 13), ist auch in sukiti das i bestimmend gewesen für

die e'-Färbung des r, das sonst in krta in den Asoka-Inschriften und

im Lena-Dialekt meist a wird. Doch findet sich bei ASoka auch

kita (Senart s. v.) und im Lena-Dialekt kita (Archaeological Survey

of Western India IV, 108,18, 5). Auch im Präkrit und Apabhramäa

wird dialektisch kida, kia neben kada, kada, kaa gesagt (Pischel,

Grammatik der Präkrit-Sprachen § 49).

1 5

(3)

159

ft »i^.

Von 0. Böhtlingk.

Diese in l^V. 10, 21, 1—8. 24, 1—3 und 25, 1-11, im Ganzen

also 22 mal, am Ende des dritten Päda vorkommenden Worte

stehen ausser allem Zusammenhange mit dem Vorangehenden und

Folgenden und sind als eine eingeschobene Parenthese zu betrachten.

Dass der Dicbter der Lieder Vimada bier seinen Namen hat an¬

bringen wollen , ist schon Säyana nicht entgangen. Ich übergehe

die bisher vorgebrachten Erklärungen und suche eine über zwei

Jahrtausende alte , die man überseben zu haben scheint , zu Ehren

zu bringen.

RV. Prät. 1, 23 bei Regnier und 1, 33 bei M. Müller wird

gelehrt, dass die Aoriste '^TT und Augment) im

RV. vor einigen Wörtern mit tönendem Anlaute als 'W^i und

■^1^ erscheinen. Unter diesen Wörtern befindet sich auch unser

T^. Die oben angeführten Worte bedeuten demnach: ,Er (der

Dichter Vimada) hat (dieses) in einer Begeisterung enthüllt".

Das überschüssige f^H^f% am Ende des vierten Pädas gehört

zum überschüssigen ^ '*(^ und bedeutet vielleicbt ,in der

Absicht Etwas zu verkündigen". Schon Grassmann vermutete in

den beiden Refrains einen späteren Zusatz. Jedenfalls haben wir

es hier mit einer Spielerei zu thun.

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