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(1)

253

Die Inschrift Mesa's.

Transscription und Uebersetzung revidirt nach Ganneau's und

Warren's letzten Textdarstellungen von

Konst, Schlottmann ■).

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n[TlnNiL^J-. t-ST'aI ; JnJ«öNil ■•■- I' nian bs. «5n \T\m,i'T T aNi:7:T npN 20 Z. 1. [nn] Conjectur Nöldeke's. Z. 4 "abisn. N.ich "^V.irren : ■35nn [■jpbnn?]. Z. 7 NnN']. W.: NnN. Z. 13— 'l4 nnn-i'(n n'n.S] Conjectur

J. Derenbourg's. Z. 17 P7: nach W. Z. 18 a[PN] ■an[p]N1 nach W.

1) Vgl. desseu Schrift: „Die Siegessäule Mesa's." Halle, Verlag des W.iisen- hauses, 1870.

(2)

254 Seldottmann , die Inschrift Mesa\

r\-!2r.i anyin-t:- n7:n- nnnpt:'t ^nn'-t d':s•t ■jh'''^' ■ - r^'tA:• VII

-NT I rrribnji: ^nia 3':nt rp-iJ'is ■<n:i abNibislyn 22

T : ' T ; : • • • r • r : ivt: • • t • t : LI vJ.. t

[ainpa n-i — t-xn ^xba iniay absi -ib?: na inia ab 23

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-b] rey Dir; bab nuNi nnnpa npn anpa nai | np[n] 24

[■? iiiü]^? i^n'li;'? firi1372n inna abNi ] niniaa na -iTN a|"9l 25

■jbnNa nbD72n iniay abNi nyn[y] in:a abs bsniafi n] VIII 26

[inlsy 13 nj:a inra abN 1 «n onn 13 nba na in:a [abNl 27

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[-nN]b72 abNi 1 ny73a7a fain ba 13 ■jis73n i'ain ^[is na] 28

[in]:3 abNi | ynsn by insa; nä« inp a nx [i^uii 1] 29

[:\ä7:]3 PN Dffi Niasi ■jy'? bya nai | inban nai 30

1 ana I aai-i'r -p'nini : '| vn^nf VI T IX 3]

[nTn]5*i I linina ünnbn nn d733 ib n7p[N] 32

■ay by 17:1a 12:7:2 n 33

NT I p a 34

Z. 21 nCOb. Meine Conjectur bestätigt durcii W. Z. 22 [p7:]yn nach

W. Z. 24—25 0[3b]. Meine Conjectur bestätigt durch W. Z. 32 Tl.

Nach W. Die Übrigen Aenderungen nach Ganneau.

Uebersetzung.

1. Die Siege Mesa's über Israel.

I. (Zeile 1—4 des Originals.)

Ich Mesa, Sohn des Kamos[nadab?] , König von Moab, der

Dibonite. Mein Vater herrschte über Moab 30 Jahre und ich

herrschte uach meinem Vater. Und ich machte diese Opferhöhe

dem Kamos in Korcha, eiue Höhe der Errettung, denn er errettete

mich von allen Feinden und liess mich meine Lust sehen an alleu

meiuen Hassern.

IL (Z. 4—6.)

Es zog herauf Omri, der König von Israel, und bedrückte Moab

viele Tage, denn es zürnte Kamos wider [ihn und wider] sein Land,

ünd es folgte ihm seiu Sohu nach und auch er sprach: Ich will

Moab bedrücken.

m. (Z. 6—9.)

In meinen Tagen sprach K[amos]: So will ich denn ihn uud

sein Haus ansehn und Israel geht unter in ewigem Untergang. Und

es bemächtigte sich Omri [der Stadt] Medeba und sass darinnen

[uud sie bedrückten Moab, er und] seiu Sohn, vierzig Jahre. [Da

sähe] ihu (deri Moab) Kamos an in meinen Tageu.

IV. (Z. 9—14.)

Und ich baute {befestigte) Baal Meon und machte daran [Mauer

und Graben]. Und ich belagerte die Stadt Kirjathaim; und die

Männer von Gad [wohnten] in dem Bezirk [von Kirjathaim] seit

(3)

Schlottmann , die Inschrift Mesa's, 255

uralters und es baute {befestii/te) sich der König von Israel Kir¬

jathaim. Und ich liämplte wider die Stadt uud nahm sie ein uud

ich erwürgte alles Volk das iu der Stadt war, zum Wohlgefallen

dem Kamos, dera Gott Moab's. Uud ich nahm vou dort .... [die

Opfergerälhe Jehova's uud weihete sie] vor dem Angesicht des Kamos

in Kirjathaim. Und ich liess darinnen wohnen die Männer von

Schiräu und die Männer von Zereth Schacharath.

V. (Z. 14—18.)

Und es sprach zu mir Kamos : Gehe hiu ! nimm eiu {die Stadt)

Nebo wider Israel! Und ich ging hin während der Nacht und

kämpfte wider sie vom Aufgang der Morgenröthe bis zum Mittag

und ich nahm ein dieselbige Stadt und ich erwürgte alle darinnen,

sieben Stammfürsten ....

7?! der folgenden Lücke standen weitere Angaben über die

Niede)-metzelung der Bewohner. Die Motivirung folgt in den

Worten: deun dem Astar Kamos (gehörte) der Bannfluch ....

Und ich nahm vou dort alle Opfergerälhe (Gefässe) Jehova's und

weihte dieselben vor dem Augesicht des Kamos.

VI. (Z. 18—21.)

Und es baute {befestigte) der König von Israel Jahaz uud

sass darinnen , indem er wider mich kämpfte, und es verlrieb ihu

Kamos vor meinem Angesicht. Und ich nahm aus Moab zwei¬

hundert Mann, die volle Zahl. Und ich belagerte Jahaz und nahm

es ein, es hinzufügend zu Dibon.

2. Die Bauten uud Anordnungen des Königs.

VII. (Z. 21—26.)

Ich baute Korcha, die Mauer nach dem Walde zu und die

Mauer [nach dem Thale zu] und ich baute seine Thore und ich

baute seine Thürme ; und ich baute das Königshaus ; und ich machte

Behältnisse für die Bergwasser inmillen der Stadl. Und Cisternen

waren nicht inmitten der Sladt, in Korcha; und ich sprach zu allem

Volk: Machet [euch] ein jeder eine Cisterne in seinem Hause!

Es folgt noch ein Satz mit schwierigen Atisdrücken zu An¬

fang und einer Lücke in der Mitte, JSfur als Vermutliung stehe

hier: Und ieh verhängte das Verbot für l^orcha gegen [die Ge¬

nossenschaft mit dem Volk] Israels.

VIII. (Z. 26—30.)

Ich baule Aroiir uud ich machte die Strasse am Arnon. Ich

baule Belh-Bamoth, deuu es war zerstört. Ich baule Bezer, deun

es [bezwangeu dasselbe] Männer von Dibon, ihrer fünfzig, denu

ganz Dibon war unterthänig; und ich füllte [mit Bewohnern] Bikrän,

welches ieh hinzufügte zu dem Laude. Und ich baute

und deu Tempel von Diblathaim und den Tempel von Baal Meon

und brachte dorthin den K[amos].

(4)

256 Schlottmnnn, die Inschrift Mesa's.

3. Kampf im Süden des Landes (gegen Edom).

IX. (Z. 31—34.)

Nach einer Lücke stehen hiei- die Worte:

— das Land. Uud Horonaim — es wohnte darin ... Es folgte

wahrsclieinlich de)- Name eines Edomifisclien Sfammhaupfes oder

OescJdechtes. Dann wieder nach einer Lücke:

Es sprach zu mir Kamos : ziehe hiuab ! Ijämpfe wider Horonaim

und [nimm es ein] !

Jn der zuletzt folgenden Lücke von mehr als zxoei Zeilen

sind ausser vereinzdteti Buclistaben nur die Worte „Kamos in

meinen Tagen" zu lesen. Ohne Zweifel wurde hier berichtet, wie

dei- König mit Kamos' Hülfe die IStadt erobert habe.

Bei Abfassung meiner am 2. Apr. d. J. in den ersten Exem¬

plaren ausgegebenen Erklärung der Inschrift konnte ich die durch

das Märzheft der Kevue Archeologique gebrachte Textrevision Gan¬

neau's noch nicht benutzen. So weit diese da, wo ich frühere Lücken

vermutbungsweise ergänzt hatte, die sichere Ergänzung nach dem

Original brachte, bestätigte sie alle meine Vermuthungen ausser

denen zu Z. 4 und 6, wo die unhebräischen Singularformen iiy,

MS» und das in der ersten französischen Lithographie an die falsche

Stelle gesetzte Tii iu Z. 6 mich irre leiteten '). Doch wurde da¬

durch die Richtigkeit meiner Auffassung des Zusammenhangs im

Wesentlichen nicht beeinträchtigt, weil meine hierfür am meisten

entscheidende Ergänzung der Lücken in Z. 5 sich als dem Original

entsprechend erwiesen hat ^). Ebenso sind die allgemeinen geschicht¬

lichen Erörterungen in meiner Schrift durch die oben gegebenen

Textveränderungen unberührt geblieben, wohl aber ist in Folge der¬

selben Einiges, was ich mit „wahrscheinlich" und „vielleicht" be¬

zeichnete (z. B. S. 32. 34), zur Gewissheit geworden.

1) Scliarfsinuig Imtte , wie ich selie , Geiger die Zusaminengehüriglieit des Tli — a und damit zugleicli die richtige Bedeutuug des Jlbn gleich anfangs er¬

kannt (S. Z. d. D. M. G. XXIV 218).

2) Ich ergänzte ni:[-|i<31 Ta} «523 tl5N[iD 33"! B72]'' PN iryi . In der frUheren ersten Lücke liest Ganneau jetzt (abgesehen von den nicht zu errathenden grammatisch abweichenden Formen) VVort für Wort ebenso. In der zweiten hat er wenigstens das 3 hinter IS'iS als sicher hingestellt. — Es sei gestattet anzugeben , wo nocb sonst meine Vermuthungen durch G. bestätigt sind : In Z. 1 3NM . In Z. 2 die Angabe der Regierungsjahre des Vorgängers Mesa's. In Z. 12 war meine Vennuthung des lD"in der Sache nach richtig;

der Ausdruck hat sich in der parallelen Stelle Z. 17 gefunden. Ebenso sind meine Annahmen bestätigt, dass in den früheren grosseren Lücken Z. 12. 13 und Z. 16—18 von der Verwandlung Israelitischer Heiligthümer in heidnische die Rede gewesen sei und dass in den beiden Lücken am Ende von Z. 13 die Namen Moabitischer Geschlechter gestanden haben. Endlich ist meine Auffassung des n"i5 = Jahr Z. 8 (uud dainit auch des vorhergehenden TlZ^ durch das Vorkommen eben jenes Wortes in Z. 2 zweifellos geworden.

(5)

Schlottmann , die Inschrift Mesa's. 257

Auch jene Textrevision Ganneau's gründete sich nicht auf eine Ver¬

gleichung der heiden aus der Zertrümmerung geretteten grösseren Frag¬

mente der Inschrift, soudern auf ein weiteres Studium der sämmtlicheu

au ihu gelangten Papierabklatsche. Solche hatte sich von jenen

beiden Fragmenten auch der Capitän Warren verschafft uud Ab¬

zeichnungen davon nach England geschickt. Indem dort ein ver¬

dienstvoller Gelehrter, Emanuel Deutsch, die starken Unterschiede

dieses Textes von dem Ganneau's wahrnahm, entstand in ihm der

Verdacht, Ganneau habe sich den seiuen mit Geschick, aber mit

grosser Willkühr zurechtgelegt. Er warnte daher die „gelehrte

Welt" in deu stärksten Ausdrücken, an einem so unsichern Object

ihre Zeit nicht zu verschwenden (Times 3. und 21. März). Und

doch zeigten schou einige vou ihm selbst bemerkte Missverständnisse

Ganneau's (z. B. die Verkennung des Städtenamens na: in Z. 14),

dass letzterer deu Text nicht nach seiuem Verständuiss sich ge¬

macht habe.

Ich habe zu deneu gehört, welche von Anfang an aus paläo¬

graphischen und sprachlichen Gründen in dem von Ganneau con-

stituirten Text das Ergebniss eines objectiven, ebeuso geschickten,

als sorgfältigen und gewissenhaften Verfahrens erkannten, ohne da¬

mit uatürlich einzelne Verseheu auszuschliessen (vgl. m. Schrift

S. 7. 40). Diese Ansicht hat seitdem durch die Vergleichung des

Warren'schen Textes, wie er durch das Comite der Englischen Ge¬

sellschaft zur Erforschung Palästina's photographisch vervielfältigt

uud diu'ch die Güte des Prof. Max Müller auch mir zugekommen

ist, eine neue Bekräftigung erhalten. Warren, dessen grossartige

Leistungen auf einem ganz anderen Gebiete liegen, hat rein mechanisch

die schwerleserlichen Züge der Abklatsche nachgezeichnet, dabei

aber eine ansehnliche Menge der handgreiflichsten Copirfehler unter¬

laufen lassen ^) , deren Entstehung sich aus dem Gauneau'schen

Texte vollkommen begreifen lässt, während sie ohne diesen die In¬

schrift als so unverständlich mussten erscheinen lassen, wie sie der

obengenannte gelehrte Correspondent der Times darstellt. — Um so

überraschender und erfreulicher ist es, dass dennoch Warreu, weil

sein Abklatsch an einzelnen Stellen deutlicher uud vollständiger ge¬

ll Kinige Beispiele weiden genügen. In Z. 2 liest W. SNTj "3^ Ulhti statt Y"-; '» z. 3 rsB n;:an statt rsr n^ian; in z. 5 Y'- statt ^r'^, as:

statt ai57- . Von dem zweiten grossesten Fragment liefert VV. die Abzeichnung zweier Abklatsche , Nr. 3 und Nr. 4. In beiden liest er Z. 20 XäülZ statt

■nxr. In Z. 23 hat statt Nr. 3 nnr drei vollständige Buchstaben

. • • 3, Kr. 4 "b: pa. In z. 19 statt nnnn'ma hat Nr. 3 nirnabpa,

Nr. 4 n-:nnb3a . in Z. lO hat Nr. 3 bn rns . Nr. 4 übereinstimmend

mit Ganneau (der nur nocb mehre Buehstaben hat) bt< nyaC [Zwischen den beiden Wörtern hat VV. sowohl in Nr. 3 als in Nr. 4 einen unter die Zeile reichenden Stricb, der violleicht nur einen Riss iin Steine darstellt. Oder sollte CS der Rest eiues Zahlzeichens sein'?|.

Bd. XXIV. 17

(6)

268 SMoUmann , die Inschrift Mesa'i

wesen ist als der Ganneau's, uus einiges neues Material darbietet,

welcbes ich in der obigen revidirten Transscription und Uebersetzung

zu verwerthen gesucht habe. Hierzu werden einige erläuternde und

begründende Bemerkungen nöthig sein.

Z. 17. nu . Wahrscheinlich von der Wurzel m?2auf den Tod

der ausgerotteten Israeliten bezüglich. Denkbar wäre auch nM[a]. —

Z. 18. D[nNjm[p]i<T . W. hat in Nr. 4 Dn.üJl.riNi. Er be'zeich-

net aber alle Buchstaben ausser dem letzten D als unsicher. Dar¬

nach habe ich, in Analogie andrer ähnlicher Schreibfehler bei W.,

die obige Lesung gewagt. Vielleicht ist DnN DnriNT noch annehm¬

licher. Denn n konnte leichter als p von W. für ein ü genommen

werden (doch vgl. S. 257 Anm.); und der Strich, welcher das T von "i

unterscheidet, ist auch in Nr. 3 erkennbar. G. hat nur das t im

Anfang und das an zu Ende. Darnach vermuthete ich erst onnunrni

oder nnnisnp.ni (das Suffix wie in DniN?« Deut. 32, 26). Aber

das N nach' dem' s ist bei W. auch in Nr. 3 vollkommen deutlich. —

Z. 21. naob. W. hat nao'?, was keinen befriedigenden Sinn giebt.

Er hat aber auch an zwei anderen Stellen das b verkannt: in Z. 18

liest er ijab statt 'Dsb, in Z. 29 in-idi statt insD"'. So darf ich

iu seinem naob wohl eine Bestätigung des von mir in meiner Schrift

ergänzten n[DD]b erblicken. — Z. 22. [p73]yn. W. hat in Nr. 3

. :yn , in Nr. 4 . asn . Der den beiden Abschriften gemeinsame von

rechts nach links unterwärts gebogene Strich des dritten Buchstabens

kann auch einem 72 angehören. Darnach habe ich p72 ergänzt. —

Z. 25. Das 72 vor ias< kaiiu keinem anderen Worte angehören als

dem von mir schou früher hier ergänzten Dsb. — Z. 32. Tn voll¬

kommen deutlich in Nr. 3 u. 4 (vgl. 1 Sam. 23, 4). Ich ziehe

es dalier dem N . Ganneau's (was sich zu «[a] oder besser N[it]

ergänzen lässt) vor.

Das noch vorhandene Original des von Z. 16—33 reichenden

Fragments wird hinsichtlich aller dieser Punkte hoffentlich die volle

Gewissheit darbieten. Möge durch Photographien, die naeh sorg¬

fältigen neuen Abklatschen der beiden noch erhalteneu grösseren

Fragmente und nach dem einzig vorhandenen der gauzen Inschrift

zu nehmen sind, bald der Forschung das zu wünschende möglichst

genaue Material geboten werden. Dies wäre namentlich auch für

die Ergänzung mancher Lücken, bei der es auf genaue Abmessung

der letzteren ankommt, von höchster Bedeutung.

Ich füge meiner Transscription und Uebersetzung noch folgende

Bemerkungen bei: — Z. 1—2 •'33''[nn]. Hitzig schlug mir in

eiuem Briefe vom 7. April ^saisn vor (mit Berufuug auf 2 Kön.

22, 48). Dadurch kam ich selbst auf die Lesung 'Dainn, die ich

Jetzt nach Nöldeke's Vorgang vorziehe, obgleich meine frühere Ver¬

muthung 123" 13 nicht mit Sicherheit zu verwerfen ist (vgl. ijan,

Oaßvi 1 Kön. 16, 21). — Z. 4 labia nehme ich = Feinde, wört-

(7)

ScMottmann, die Inschrift Mesa's. 259

lieh = die zu Boden Werfenden (Jer. 14, 16; Hi. 18, 7), synonym

mit Di"ini£, üisnin. Mau könnte auch (nach der verwandten Hehr.

W. nVia) an die Bedeutung „die Scheuchenden, Jagenden" (Jes.

16, 2) denken. Doch scheint mir dies weniger leicht. Immerhin

hat das Wort etwas Auffälliges. Das s bezeichnet G. als zweifel¬

haft. Naeh W. (dessen Abschrift freilich hier besonders ungenau

ist, seine Schriftzüge sehen aus wie aibi) könnte man, indem raan

das Dreieck seines ersten i als 1 läse, vermuthen: pbi = ^pbi

(Klagl. 4, 19; Ps. 10, 2) oder auch dies letzte Wort selbst. Oder

sollte der lauge Strich jenes 1 auf eiu m hinweisen, statt dessen G.

a gelesen hätte? So ergäbe sich lab??. Dies vermuthet Hitzig und

glaubt desshalb die Inschrift später als 2 Kön. 3 setzen zu müssen,

was mir der Inhalt von Z. 4—21 uicht zu gestatten scheint. Denk¬

bar wäre aber, dass Mesa schon unter Ahab, kurz vor dessen

Untergänge, die Stadt Baal Meon befestigte (Z. 9) und dass bei

dem Kampf im Süden (Z. 31 ff.) nebeu Edom auch Juda im Spiele

war. So liesse sich der Ausdruck „Kamos rettete mich von allen

den Königen" vielleicht erklären. Andrerseits spricht der Parallelis¬

mus des nachfolgenden iNais ba mehr für ein Wort, das deu Begriff

der Feindschaft iu sich schliesst. Nöldeke führt als ansprechende

Conjectur Levi's ibbiii au, findet aber das zweite b mit Recht

graphisch bedenklich. Diese schwierige Stelle gehört dem schon

seit mehreren Monaten in Ganneau's Händen befindlichen Fragment

des Steines au (s. Times 25. März) : grade auch hier ist eine baldige

genaue Auskunft über das Original zu wünschen. — Z. 4 ,

Z. 5 iSTN. Das 1 erkläre ich nach Arab. Weise als beibehaltenen

Wurzelbuchstaben (i:yi oder n:5>i oder auch <i5S';, isyi), so dass

dadurch die Terdächtig'eu Formen' iian Deut. 32, i8, i2fn Jer. 3, 6

eine gewisse Stütze erhalten. Gegen Nöldeke's Auffassung des t als

Suff, der 3. Pers. (nach Aram. Weise auf deu folgenden Accus, bezüglich) spricht schon die durchgängige Orthographie der Inschrift. — Z. 5 C)5Nn ist , wenn von Ganneau richtig gelesen, Tif'al oder Taf'al , wie das re¬

flexive Minn (Jer. 12,5; 22,5). Es entspricht deu Arab. Conj. V und VI

und den noch entwickelteren Aethiopisehen Reflexivbildungen, insbe¬

sondere deneu des einfachen Stammes wie '. md '\''][\Z, .'

(vgl. Dillmann S. 124 ff.). — Z. 12 n^i ist zusammengezogen eutweder G

aus n^ii (vgl. 11, Arab. und die mannichfachen bildlichen An¬

wendungen der Wurzel mi im Hebr.), oder aus n^ijil , oder aus n^yi ,

wofür J. Derenbourg die Aramäische Schreibung riiyi für nil an¬

führt. Die Analogie dieses Moabitischen Namens (wozu man

U'l Gen. 11, 18 vergleiche) ist so frappant, dass ich darnach über¬

setzt habe. — Z. 13 iits. Nach Targ. Hierosol. zu Num. 32, 38

identiseh mit der früher Rubenitischen Ortschaft Sibmah , wie

J. Derenbourg bemerkt. Ingeniös liest derselbe, die folgende Lücke

ergänzend, ninta[n nis ajN nsi. welcher Name Jos. 13, 19 neben

17*

(8)

260 Schlottmann, die Insclirift Mesa'a.

JiMSiB steht und daber auch hier, da die Lücke durch die betreflfen¬

den Buchstaben genau ausgefüllt wird, eine hohe Wahrscheinlich¬

keit hat. Darnach ist anch in ninian Z. 15 statt des von G. als

zweifelhaft bezeichneten n am Eude wahrscheinlich n zu lesen.

Z. 16 nü. Dies habe ich nach Ganneau's erster Abschrift steben

lassen, obgleich er jetzt nur eiu n liest. — Z. 17. Die Lücke

nach Dinn kann man sich iu sehr verschiedener Weise ausgefüllt

denken. Wäre Dinn der Rest einer Verbalform, so wäre etwa

["ipri njji'inri zu lesen. Für [npn injwnpn wäre die Lücke

zu klein. 'Vielleicht wäre auch npn TiMnnn"möglich. An das

npn würde sich das folgende Dan gut ansehliessen. — Z. 23.

Hinter der Lücke, welche auf ösn folgt und eine nicht beschrieben gewesene schadhafte Stelle des Steines sein dürfte, liest G. jetzt y .

Statt des i hatte er früher eiu Zeichen, dessen Dreieck man als n

nehmen durfte, und statt des ■) eine Lücke, daher ich [n]naNn las.

Das jetzige ^ scheint mir, da es von der früheren Zeichniing so

völlig abweicht, fraglich ; das l habe ich keinen Grund zu bezweifeln.

Ich lese daher TliüNn (vgl. Num. 21, 15) und bleibe bei meiner

früheren wenn auch ausdrücklich als problematisch hingestellten

Erklärung, da keine andre bis jetzt versuchte Deutung mir einen

passenden Sinn zu geben scheint. — Z. 30. Hier setzt G. jetzt

als letzteu lesbaren Buchstaben eiu M, während das früher dort

stehende Zeichen als 3 zu ergänzen am nächsten lag. Aueh hier

lasse ich meine frühere Vermuthung, wenn gleich als zweifelhaft,

stehen.

Dies möge hier genügen. In meiner Schrift Erörtertes habe ich

nicht wiederholen wollen. Die Auseinandersetzung mit abweichen¬

den Auffassungen behalte ich mir für einen anderen Ort vor. Es

hat mich gefreut zu sehen, dass ein so ausgezeichneter Sprach¬

forscher, wie Nöldeke, dessen Arbeit bald nach der meinigeu er¬

schien, in den wichtigsten Punkten der sprachlichen Erklärung un¬

abhängig mit mir zu den gleichen Resultaten gelangt ist. Somit

ist ein fester Grund zu der Erkläruug der Inschrift gelegt, welche

er mit Recht als die wichtigste aller bisher gefundenen semitischen

Inschriften bezeichnet. Jeden weiteren Fortschritt in dem Ver¬

ständniss derselben wollen wir mit Freuden begrüssen.

Halle, d. 13. Mai 1870.

(9)

261

Erster Brief Jakob's von Edessa an Johannes

Dieser Brief findet sicli in einem Manuscript des Britischen

Museums, add. 12172 bezeichnet, welches eine Sammluug von

Briefen des Jakob v. Edessa enthält. Es ist, wie mir Dr. Wrüjht

gütigst mittheilt, Quart und in der Schrift geschrieben, von der

Land (Anecdota Syr. I tab. Xll) Proben mitgetheilt hat. Jener

Gelehrte glaubt, dass die Haudschrift, die übrigens sehr correct

ist, dem 9. spätestens dem 10. Jahrhunderte angehöre. Von deu

Briefen, die lol. 1—79 stehen, und vou denen der auf fol. 65 - 78

von einer andern Hand geschrieben ist, weiss ich nur, dass sie

auch Jakob v. Edessa zum Verfasser haben; die aber von fol. 79—134,

17 an Zahl, aus denen Hr. Dr. Wright den 12. und 13. in Journal

of saered litterature X (New Series) p. 430 if. veröffentlicht hat,

sind mit einer einzigen Ausnahme solche, welche Jakob von Edessa

an einen gewissen Johannes den Styliten gerichtet hat. Dies

geht aus dem Titel hervor, der sich fol. 79a findet:

w.otfoj; I^oocdaS)/ .z>Qkai^ |ju^o l^xn«.? o^;

„Wieder Briefe des ehrwürdigen und heiligen Mar Jacob, Bischof

vou der Stadt Edessa, an Johann deu Styliten, Presbyter von

Jatreb".

Eines Fragmentes von einem Briefe Jakob's von Edessa an

Johann den Styliten erwähnt auch Assemani: Bibliotheca Orient.

tom. 1. pag. 486: |1jq^/ Lo^j J'-^s^/- Fragmentum ejus,

fügt er bei, exstat in Ordine ßeuedictionis Aquae in nocte Epipha-

niae in Rituali Jacobitarum p. 274 Cod. Ecchell. 4.

Vou einem Johannes dem Styliten wird im Catalog des Ebed¬

jesu mitgetheilt (Bibl. Or. III pars 1. p. 256), dass er eine (syrische)

Grammatik geschrieben habe: oo) ^/ ».a.^ j«JO ^ CX>/ ^.»Q .

veröffentlicht von Dr. Robert Schröter.

Bd. XXIV 18

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