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Das ^-Reflexiv des Grundstammes , das in der Mesa-Inschrift einmal vorkommt (annbNi ,und ich kämpfte') ist im Hebräischen ganz verschwunden

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Kanaanäische Miszellen.

Von Hans Baner.

1. bisnitN, I'TOnaN, ppnbN, NpnbN.

Das ^-Reflexiv des Grundstammes , das in der Mesa-Inschrift

einmal vorkommt (annbNi ,und ich kämpfte') ist im Hebräischen ganz

verschwunden. Daß die Form aber auch einmal in Palästina weitere

Verbreitung hatte, wird bewiesen durch einige Ortsnamen, die ofl'enbar

Infinitive der genannten Form darstellen. Wir meinen zunächst die

Ortsnamen bii<n\äN aus *iStaäl und ri73n;cN aus *iStimä'. Der

erste Name bedeutet ,sich Auskunft erholen', der zweite (von yatä

„hören') dem Sinne nach wohl ungefähr dasselbe. Darf man hier

vielleicht an zwei Orakelstätten denken? Auch "[ipnbN (Jos. 15, 59)

würde, wenn man es auf ^UäjI zurückführen und mit qäJLj gleich¬

setzen darf, bedeuten „sich Bats erholen'.

Nicht ganz so sicher erscheint es, ob wir den Ortsnamen NjTPbN

oder npribs (akkadisch in der ümschrift Altaqä) mit dem arab.

Infinitiv j;iJiaJl aus *iltiqä?' „Vereinigung' zusammenstellen dürfen.

Es wäre dann die Entwicklung iltiqüi > iltiqai < npnbN anzu¬

nehmen und als Bedeutung entweder „Zusammenkunftsort' oder

„Zusammenfiußstelle' zweier Bäche wie „Koblenz'.

2. Saron.

Der Zusammenhang von iitu; (Form wie y^Tn) mit arab.

„feucht sein', akk. serü „üppig wachsen', mesrü „Wachstum' braucht

nur ausgesprochen werden , um sofort einzuleuchten. Der Name

der gesegneten Niederung bedeutet also „Fruchtbarkeit'.

3. n(i)ni:.

In dieser seltsamen mit ni"! verbundenen Form sehe ich ein

Petrefakt aus einer Zeit, wo der Infinit, absol. biajr, bilip; usw.

(2)

Bauer, Kanaanäusclie Miszellen, 411

noch nicht so erstarrt war und auch noch vom Polel gebildet

wurde. Der Infinitiv Polel von ni3, etwa in der BedeutuDg »Be¬

ruhigung, Befriedigung', müßte nun »ninis lauten, woraus fi""'?

durch Dissimilation entsteht wie lia^r aus *TiDin. Sollte vielleicht

weiterhin die Vokalisation von ©"ilin »Most' an nini: ange- s

glichen sein ?

4. Di'do, David.

Der Name der mythischen Gründerin und Königin von Karthago

ist meines Wissens noch nicht befriedigend erklärt, wenn man ihn

auch längst schon mit nin »Geliebter' zusammengestellt hat. Ich lo

meine, daß ihm nnii »Geliebte' (hebr. »Tante") zugrunde liegt, das

in phönizischer Aussprache zu *Dödö werden mußte, vgl. Milko =

riDbip*); aus *D5dö entsteht Didö durch Dissimilation, vgl. die vor¬

hergehende Nummer.

David bedeutet offenbar nichts anderes als »Liebling". Es ist is

eine »falsche' Analogiebildung aus Tin , das man als aus daud (also

med. waw) entstanden auffaßte, während ihm in Wirklichkeit däd

zugrunde liegt.

5. n"ic »dienen".

Daß dieses nur im Piel vorkommende und etymologisch völlig so

isolierte Verbum ein Denominativ ist, steht außer Zweifel. Aber

von welchem Nomen ? Es kann wohl kaum etwas anderes in Be¬

tracht kommen als die Göttin Aiirtu, A§ratu oder deren Heilig¬

tum, ein Zusammenhang der religionsgeschichtlich nicht ohne Inter¬

esse ist. Man beachte auch , daß in den Worten ittn m«;Na ss

der Inschrift von Ma'sub nTCN die Bedeutung »Heiligtum' zu haben

scheint, wie akk. aiirtu (vgl. Gesenius-Buhl, s. v.).

Auch das syr. summes muß doch wohl mit zusammen¬

hängen und urspi'ünglich bedeuten »im Sonnenheiligtum dienen'.

6. übDTT »Vernichtung'. ^ so

Das Wort ist von Haus aus kein Subst. fem., sondern ein er¬

starrtes Verbum, d. h. "br , 3. pers. masc, »es ist aus, actum est".

1) So möchte ich auch die rätselhafte bibl.-aram. Form 13^ (auch im

Syrischen dürfte nach Nöldeke, ZDMG 57, 420 die echte Form oiV sein)

»zehntausend* (hSa"! im älteren Hebräisch) als phönizisches Lehnwort be¬

trachten. Zugrunde läge natürlich JIS'^, wohl aus ■^2'^.

Zeitsohrift der D. M. G. Bd. 71 (19171. 27

(3)

412 Bmier, Kanaanäische MiszeUen.

Dazu stimmt ja auch, daß die Form vollkommen unveränderlich

ist. Man vgl. das arab. ^.^1^ ^i! ^Lao (auch ^.,Lj'^Ai>) ,er wurde zu .gewesen".

7. nffiSjt »Opfer'.

5 Die Vokalisation dieses Wortes ist auffällig; denn riffiN ist

doch wohl nichts anderes als das nomen unitatis von ,Feuer'

und müßte demnach niSN, also mit msN ,Frau' gleich lauten.

Aber man braucht diese Tatsache nur auszusprechen, um zu ver¬

stehen, daß ein solcher Gleichklang in der Sprache Israels unerträg-

10 lieh sein mußte. Man denke nur an die zahllosen Stellen, wo Jahwe

eine üiBN dargebracht werden soll! Man wird also, zunächst in

Priesterkreisen, das Wort durch eine besondere (vielleicht dialektisch

vorhandene) Aussprache vom profanen niBN differenziert haben;

auch der stat. cstr. MffiN wäre dementsprechend neu gebildet worden,

15 vgl. nis : nia. Dem Plural (nur stat. cstr. belegt) liegt noch die

Maskulinform zugrunde: iiSN oder i;stjt, vgl. injö, PI. Diiic.

8. rHiN -Treue'.

... »

Wie bei nisN so befremdet auch hier das Segol. Lautgesetz¬

lich hätte man jedenfalls n53N zu erwarten, vgl. bint „Tochter' >

20 ns. Vielleicht liegt auch hier absichtliche Umgestaltung oder Wahl

einer dialektischen Aussprache vor; denn da auch der stat. constr.

von nMN .Magd', n53N lautete, so mußte offenbar ein so zweideutiges

Wort in der religiösen Sprache Anstoß erregen , besonders in der

so häufigen Zusammenstellung mit isn .

25 9. niäcN (n«jES;) „möglich'.

Während der Zusammenhang dieses Wortes mit "itce außer

Zweifel steht, ist seine Form noch ganz unerklärt. Vielleicht dürfen

wir darin eine erstarrte Verbform sehen (vgl. peut-etre) und zwar die

1. Pers. Sing. Aor., also ursprünglich niUEN. Das Wort würde dann

30 aus den Kreisen der Schrift- und Gesetzeserklärung oder der Kasuistik

stammen , wo der Ausdruck „ich erkläre so und so , ich löse den

Fall so und so', leicht die Bedeutung annehmen konnte : „möglicher¬

weise'. — Bei W. Bacher, Terminologie der jüdischen Schrift¬

auslegung ,1,6 finde ich nachträglich die folgende zum Voraus-

s.-i gehenden gut passende Bemerkung: ,"»;SN „möglich', gewöhnlich

(4)

Bauer, Kanaanäieche Mitzellen. 413

angewandt um zu fragen , wie denn das in den Textworten Aus¬

gesagte möglich sei. So p iwb -iffiCN, p iwib IWCS» i3t'.*)

10. Eva.

Wenn Adam .Mensch, Mann" bedeutet^), so liegt es von vorn¬

herein nahe, in Eva die Bedeutung „Prau" zu suchen. Läßt sich

diese Deutung des noch nicht mit Sicherheit erklärten Namens njn

auch etymologisch rechtfertigen ? Zunächst führt der Plural n^n

.Zeltdörfer' für die Singularform n^iH auf die Bedeutung .Zeltdorf"

oder .Zelt". Wenn wir uns nun erinnern , daß im Arabischen das

Wort J^! .Zelt" und im Späthebräischen rr^a ganz gewöhnlich für

.Prau" gebraucht wird (vergleiche auch unser .Prauenzimmer") , so

wäre es nicht verwunderlich, daß dort wo die Geschichte von Adam

und Eva ihre Heimat hatte , njn gewöhnliche Bezeichnung für

.Frau" gewesen sei*). Wenn nun in dem uns bekannten hebräischen

Sprachschatz diese Bedeutung nicht (oder nicht mehr) nachzuweisen

ist, so wäre entweder anzunehmen , daß das Wort der Vorzeit an¬

gehörte und später außer Gebrauch gekommen ist oder daß die

Erzählung in einer Gegend (vielleicht gar nicht im eigentlichen

Palästina) zuhause ist, aus der wir keine sprachlichen Dokumente

besitzen.

1) Wie mir Prof. Stumme mitteilt, hat auch das thüringische meech ofl genau die Bedeutung .eventuell, möglicherweise"; es ist aber aus .meine ich' entstanden.

-E , ,

2) D^N entspricht arab. ^\ .Haut", genau wie 1^2 arab. ^-ij. Vgl.

Zeitschrift für Assyriologie 37, 310 f.

3) Auch in der von L i d z bar ski , Ephemeris I, 30 ff. behandelten punischen

tabella devotionis, die einer TDbtt nb« mn nal .Herrin, HWT, Göttin,

Königin* gewidmet ist, würde doch wohl die Bedeutung .Fran" (etwa im Sinne eines Eigennamens wie .Madonna, Unsere Hebe Frau"?) besser passen als .Schlange", wie "yll gewöhnlich erklärt wird.

27*

(5)

414

Textkritische Bemerkungen zum Kautiliya Arthasästra.

Von Julins JoUy.

(Fortsetzung zu ZDMG. 71, 227—239.)

Adhikarana IV.

Vgl. zu diesem Abschnitt ZDMG, 67, 80—90.

200, 14. ♦^tlTTnSTT^: B f. ^Tf^». ,Mit eigenem Kapital

arbeitende Handwerker", sie bieten durch ihr Vermögen die Garantie,

5 daß sie das ihnen Anvertraute nicht unterschlagen werden.

201,1. ^^t^in^: B f. "f^nTfTTwrt. — 5. »^Jwgh

wmt B f- •'Ri^^fwrTr. — 11. *%f%5Rft b f. f^Wr. —

15. *JI^S%fT B f. o^TT^t. — 20. »T^vr^iTt B f. M<.Tii|l>li.

21. Für ^^T^ ITf^THTt I hat B Folgendes: *^5R'Rt

10 i«TMf^*iR* f^'st TTR^TTi" Jm'i'hr^

TT^Ti: ^'ftTTt 3ii<sHMH. I T^K^fwrraT 3iTwr<TT: 1

^^nüTT'jf^^jyK ^ ^^ntTtwra ^B^'inTt grr^^nnjl"

I f^^xi ^Hf?rtlf<TTTl!r; ^T?^T^T'^^f<lI?qw: n'^ftr-

^^f^'T?!}^ #^1^: I W«TWt!^'I>4^ ^ I ^qiuf^TWT-

1.', ^fT<fr flflpft I ^igVT'SFT'Jn^^^fTjfft KT^SIMU!: I ^'ft-

TTt 5iugii!m. I ^^'fff^^Ti^^TT'nüt (?) ^»i ^tvt^«t: ^g-

Uffr 7WtT^T:% i:Ti^TTifTt f^^T<i. 1

^^TW^ ^^'^^IS'T'R: fll^Tf^ll^l!! flS^l TT ff^: I

'^'ftTft ^nwTrifl; I 7iT^ffTT«rt'^tw<Twn;f?^'»t (f. »^b^-

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