und 2 450 Ärztinnen und Ärz- te haben sich im ersten Halb- jahr 1998 neu niedergelassen.
Dies ist deutlich mehr als im Vorjah- reszeitraum. Dennoch werden nach Einschätzung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung am Ende dieses Jahres nur unwesentlich mehr Ver- tragsärzte tätig sein als 1997. Der Grund: Auch die Abgänge sind ver- hältnismäßig hoch.
Während die Zuwachsraten der meisten Arztgruppen zwischen einem und zwei Prozent liegen, sind die Nie- derlassungszahlen der psychothera- peutisch tätigen Ärzte (plus 15,9 Pro- zent) und der Anästhesisten (plus 12,9 Prozent) auch in 1998 wieder extrem hoch. Vor fünf Jahren hatten insge- samt 1 465 ärztliche Psychotherapeu- ten eine Kassenzulassung – inzwi- schen ist diese Gruppe auf 2 485 Ärz- tinnen und Ärzte gewachsen. Bei den Anästhesisten ergibt sich ein ähnli- ches Bild: Vor fünf Jahren waren es 1 002, jetzt sind bereits 1 737 im Bun- desarztregister verzeichnet. Über- durchschnittliche Zuwachsraten wei-
sen sonst nur noch die Radiologen mit plus 5,3 Prozent und die Nervenärzte mit plus 3,9 Prozent aus. Rückläufig ist hingegen der Bestand an Allge- meinärzten und Praktischen Ärzten, und zwar um 0,2 Prozent.
Die Halbjahresbilanz der KBV zeigt eine weitere Auffälligkeit: Zum 30. Juni 1998 waren 54 Prozent aller niedergelassenen Ärzte im hausärztli- chen Bereich tätig, im Vorjahr lag de- ren Anteil noch bei 55,1 Prozent. Eine neue Entwicklung ist dies nicht, viel- mehr bestätigt sich auch im ersten Halbjahr 1998 ein schon länger an- dauernder Trend.
Besondere Aufmerksamkeit wird die Kassenärztliche Bundesvereini- gung am Ende des Jahres auf die Zahl der Abgänge richten. Sie wird mit ho- her Wahrscheinlichkeit wieder höher ausfallen, als dies aufgrund der Al- tersstruktur der Kassenärzte zu er- warten wäre. So könnte die Zahl der jüngeren Ärzte, die ihre Kassenzulas- sung zurückgeben, auf wachsende wirtschaftliche Schwierigkeiten hin-
weisen. Josef Maus
A-2313 Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 38, 18. September 1998 (33)
T H E M E N D E R Z E I T BERICHTE
Niederlassung
Kaum höhere Arztzahlen
Die Halbjahresbilanz deutet auf starke Abgänge hin, die den Zuwachs in der ambulanten Versorgung kompensieren.
R
Grafik
Psychotherapeuten Anästhesisten Radiologen Neurologen Internisten Chirurgen Orthopäden HNO-Ärzte Urologen Hautärzte Kinderärzte Frauenärzte Augenärzte
Allgemeinärzte
Veränderung der Anzahl der Vertragsärzte,am 30. 6. 1998 gegenüber dem 30. 6. 1997 in Prozent – ausgewählte Arztgruppen –
Quelle: Statistik der KBV – 0,2
+ 0,5 + 0,8
+ 1,0 + 1,3
+ 1,4 + 1,5
+ 1,7 + 1,7 + 1,8
+ 3,9
+5,3 +12,9 +15,9