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ei der Entwicklung der Arzt- zahlen hat sich 2007 ein neu- er Trend abgezeichnet: Im ambulan- ten Bereich stieg die Zahl der ange- stellten Ärztinnen und Ärzte im Ver- gleich zum Vorjahr um knapp 15 Prozent auf jetzt 10 406. Damit hat sich deren Zahl seit 1993 fast ver- doppelt (5 397).Drei weitere Trends gibt es be- reits seit Jahren. Dazu gehört zum einen das hohe Niveau der Abwan- derung. 2007 haben 2 439 Ärztin- nen und Ärzte Deutschland verlas- sen. Zum anderen ist auch die Zu- wanderung aus dem Ausland wei- terhin sehr hoch, vor allem aus Österreich, Griechenland und den osteuropäischen Ländern. Der An- teil der Ausländer an den Erstmel- dungen bei den Ärztekammern im Jahr 2007 betrug 18,4 Prozent. Ob- wohl die Zuwanderung das gesamte Bundesgebiet betrifft, liegt ihr An- teil in den neuen Bundesländern höher als in den alten. Im Jahr 2000 waren beispielsweise nur 5,4 Pro- zent aller ausländischen Ärzte in den neuen Bundesländern tätig.
2007 waren es bereits 13,3 Prozent.
Ohne die Zuwanderung wäre die Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in den neuen Bundeslän- dern zurückgegangen, denn die Zahl der deutschen Ärztinnen und Ärzte sank dort um 0,2 Prozent.
Ungebrochen ist auch der Trend zur „Feminisierung“ des Arztberufs.
Die steigende Gesamtzahl der Ärzte ist in erster Linie auf die höhere Zahl an Ärztinnen zurückzuführen. Ihr Anteil an den Erstmeldungen bei den Ärztekammern lag im Jahr 2006 bei 56,6 Prozent (Vorjahr: 55,5 Prozent).
Insgesamt ist die Zahl der bei den Landesärztekammern gemeldeten
Ärztinnen und Ärzte im vergange- nen Jahr auf 413 696 gestiegen. Das sind 1,7 Prozent mehr als 2006 und entspricht in etwa den Steigerungs- raten der vorherigen Jahre. Der An- teil der Ärztinnen ist dem Trend fol- gend auch 2007 leicht gestiegen und liegt jetzt bei 42,4 Prozent (2006: 42 Prozent).
Erneut mehr Frauen im Arztberuf
Ärztlich tätig waren im vergange- nen Jahr 314 912 Ärztinnen und Ärzte, 3 682 mehr als 2006. Die Zu- wachsrate lag wie im Jahr 2006 bei 1,2 Prozent. 98 784 Ärzte übten ihren Beruf nicht aus.
Die Zahl der berufstätigen Ärzte entwickelte sich regional sehr unter- schiedlich. Die höchsten Zuwachsra- ten verzeichneten Hamburg (3,2 Pro- zent), Bremen (2,5 Prozent) und Rheinland-Pfalz (2,3 Prozent), wo- hingegen zwei Bundesländer sogar einen Rückgang vermeldeten: Meck- lenburg-Vorpommern (–0,1 Prozent) und Sachsen (–0,4 Prozent).
Der Anteil der Ärztinnen an der Zahl der berufstätigen Mediziner ist im Jahr 2007 wiederum leicht ge- stiegen und liegt jetzt bei 40,6 Pro- zent (2006: 40 Prozent). 1991 be- trug er noch rund ein Drittel (33,6 Prozent). Seitdem hat sich der Frau- enanteil um 21 Prozent erhöht.
*1einschließlich Partner-Ärzte; *2angestellte Ärzte und Praxisassistenten Quelle: Statistik der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
GRAFIK 1
Struktur der Ärzteschaft 2007 (Zahlen in Tausend)
Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte
413,7
berufstätige Ärztinnen und Ärzte
314,9
ohne ärztliche Tätigkeit
98,8
andere Bereiche
17,0 Behörden oder
Körperschaften 9,8 stationär
150,6 ambulant
137,5
Privat- ärzte
7,3
Vertrags- ärzte*1 119,8
angestellte Ärzte*2
10,4
leitende Ärzte 15,0
nicht leiten- de Ärzte
135,6
Hausärzte*1 58,5
Fachärzte*1 61,3
ermächtigte Ärzte 10,9
darunter:
ENTWICKLUNG DER ARZTZAHLEN
Zahl der angestellten Ärzte im ambulanten Bereich steigt
Mehr als 413 000 Ärztinnen und Ärzte verzeichnete die Statistik der Bundesärztekammer im vergangenen Jahr. Das sind 1,7 Prozent mehr als 2006. Die sensationell
niedrige Arbeitslosenquote von 1,2 Prozent bedeutet de facto Vollbeschäftigung.
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Die Altersstruktur der berufstäti- gen Ärzte hat sich kaum verändert.
Der Anteil der Ärztinnen und Ärzte unter 35 Jahren ist um 0,1 Prozent- punkte auf jetzt 16 Prozent gestie- gen. Der Anteil der über 59-Jährigen wuchs auf 11,5 Prozent (Vorjahr:
11,4 Prozent).
Fast 48 Prozent der Ärzte arbeiten im Krankenhaus
Bei den einzelnen Arztgruppen fal- len die Zuwachsraten unterschied- lich aus. Sehr große Steigerungs- raten findet man in den Gebieten Neurologie (+7,8 Prozent), Strahlen- therapie (+5,9 Prozent) sowie Psy- chiatrie und Psychotherapie (+4,9 Prozent). Von den größten Rück- gängen sind die Gebiete Biochemie (–8,2 Prozent), Physiologie (–7,4 Prozent) und Anatomie (–6,8 Pro- zent) betroffen.Mit 47,8 Prozent verharrt der An- teil der Ärztinnen und Ärzte, die im Krankenhaus arbeiten, in etwa auf dem Niveau des Vorjahrs. Ihre Zahl stieg zum zweiten Mal in Folge
deutlich um 1,6 Prozent (absolut:
2 322). Auch der Anteil der Ärztin- nen, die im Krankenhaus arbeiten, stieg 2007 weiter an, von 40,3 Pro- zent im Jahr 2006 auf nun 41,3 Pro- zent. Die deutlichsten Steigerungen bei der Zahl der Krankenhausärztin- nen und -ärzte verzeichneten Ham- burg (+4,1 Prozent), Bremen (+2,7 Prozent), Thüringen (+2,5 Prozent) und Rheinland-Pfalz (+2,4 Prozent).
In Mecklenburg-Vorpommern nahm die Zahl der Krankenhausärzte da- gegen um 0,5 Prozent ab.
Die Altersstruktur der Kranken- hausärzte hat sich in einem Bereich positiv entwickelt. Der Anteil der Mediziner, die jünger als 35 Jahre sind, ist von 30,3 Prozent auf 30,7 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat sich der Anteil der über 59-Jährigen von 4,7 Prozent im Jahr 2006 auf 4,6 Prozent verringert. Dennoch stieg das Durchschnittsalter der Kranken- hausärztinnen und -ärzte weiter an, von 40,9 Jahre 2006 auf 41 Jahre im vergangenen Jahr.
Die Zahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte ist 2007 um 1 433 (+1,1 Prozent) auf 137 538 ge- stiegen. Die Zahl der niedergelasse- nen Mediziner nahm um 84 (+0,06 Prozent) zu und liegt nun bei 127 123. Der Anteil der berufstäti- gen Ärzte, die in der ambulanten Versorgung arbeiten, ist 2007 weiter gestiegen, von 37,5 auf 38,1 Pro- zent, nachdem bereits in den Jahren 2003 bis 2006 deutliche Zuwächse zu verzeichnen waren. Der Anteil derjenigen, die unter 40 Jahre alt sind, ist weiter gesunken. Er lag im Jahr 2006 noch bei 6,6 Prozent und beträgt derzeit nur noch sechs Pro- zent. Zugleich ist der Anteil der Ärz- te, die 60 Jahre und älter sind, von 18,7 auf 19,2 Prozent gestiegen.
Fasst man die Tätigkeitsfelder bei Behörden und Körperschaften sowie in sonstigen Bereichen zu- sammen, arbeiteten dort mit 26 730 im Jahr 2007 rund 0,3 Prozent weni- ger Ärztinnen und Ärzte als im Vor- jahr. Der Anteil der berufstätigen Mediziner liegt in diesem Bereich bei 8,5 Prozent und damit etwas niedriger im Vergleich zum Vorjahr (8,6 Prozent).
Die Zahl der Ärztinnen und Ärz- te ohne ärztliche Tätigkeit – soweit
sie bei den Landesärztekammern registriert sind – hat sich 2007, wie schon in den Jahren zuvor, erhöht.
Die Steigerungsrate betrug 3,2 Pro- zent. Das entspricht 3 040 Ärztin- nen und Ärzten. Von den Ärzten, die ihren Beruf nicht ausüben, be- finden sich 59,1 Prozent im Ruhe- stand (Vorjahr: 57,7 Prozent), 2,1 Prozent sind berufsunfähig (Vor- jahr: 2,1 Prozent), 0,7 Prozent be- finden sich in der Freistellungspha- se der Altersteilzeit (Vorjahr: 0,7 Prozent), 5,3 Prozent arbeiten aus- schließlich im Haushalt (Vorjahr:
5,3 Prozent), 2,6 Prozent sind be- rufsfremd tätig (Vorjahr: 2,6 Pro- zent), 5,4 Prozent befinden sich in der Elternzeit (Vorjahr: fünf Pro- zent), neun Prozent sind arbeitslos (Vorjahr: 10,4 Prozent) und 15,8 Prozent gaben einen sonstigen Grund an (Vorjahr: 16,2 Prozent).
Die meisten Anerkennungen im Fach Innere Medizin
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist bis September 2007 die Zahl der arbeitslosen Ärztinnen und Ärzte erneut deutlich zurück- gegangen. 3 686 Ärzte waren ar- beitslos gemeldet, 930 (–20,1 Pro- zent) weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zum Höhepunkt der Ar- beitslosigkeit bei Ärzten im Jahr 1997 hat die Zahl der arbeitslosen Ärztinnen und Ärzte um 5 710 (–61 Prozent) abgenommen. Der Anteil der Ärztinnen an den arbeitslosen Medizinern lag im vergangenen Jahr bei 63,4 Prozent (2006: 60,4 Prozent ). Bezieht man die Zahl der Arbeitslosen auf die Zahl der berufstätigen Ärzte insgesamt, er- gibt sich eine sensationell niedrige Arbeitslosenquote von 1,2 Prozent (Vorjahr: 1,5 Prozent). Wählt man als Bezugsgröße die Zahl der ab- hängig beschäftigten Ärzte, liegt sie bei zwei Prozent (Vorjahr: 2,6 Pro- zent). Diese Zahlen liegen deutlich unter der „natürlichen Arbeitslo- senquote“, ab der man von Vollbe- schäftigung spricht.Verteilt auf die einzelnen Tätig- keitsbereiche arbeiteten im vergan- genen Jahr 33,2 Prozent (Vorjahr:
33,4 Prozent) aller Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich, 36,4 Prozent (Vorjahr: 36,4 Prozent) im
Quelle: Statistik der Bundesärztekammer
GRAFIK 2
Berufstätige Ärztinnen und Ärzte nach Arztgruppen zum 31. 12. 2007
Ärztinnen und Ärzte ohne Gebietsbezeichnung
91 861
Allgemeinmedizin
42 744
Innere Medizin
40 980 19 430 17 891 15 950 11 788 9 618 7 499 6 631 6 613 5 566 5 114 4 950
Chirurgie Anästhesiologie Frauenheilkunde Kinder- und Jugendmedizin Orthopädie Psychatrie und Psychotherapie Radiologie Augenheilkunde HNO-Heilkunde Hautkrankheiten Urologie
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stationären Bereich, 2,4 Prozent (Vorjahr: 2,4 Prozent) in Behörden und Körperschaften, 4,1 Prozent (Vorjahr: 4,2 Prozent) in sonstigen Bereichen und 23,9 Prozent (Vor- jahr: 23,5 Prozent) waren nicht ärzt- lich tätig.
2007 wurden 12 312 Anerken- nungen von Facharztbezeichnun- gen ausgesprochen. 2006 waren es 11 666. Die meisten Anerkennun- gen wurden im Fach Innere Me- dizin (1 742) ausgesprochen. Die Zahl der Anerkennungen in Fächern der Inneren Medizin mit Schwer- punkt lag lediglich bei 209. In den Fächern Allgemeinmedizin sowie Innere und Allgemeinmedizin stieg die Zahl der Anerkennungen deut- lich auf 1 938 (Vorjahr: 1 385). Die Zahl der Anerkennungen in der Orthopädie und Unfallchirurgie ist von 292 im Jahr 2005 auf 1 567 im Jahr 2007 geradezu explodiert.
Diese Entwicklung dürfte aller- dings in erster Linie auf Um- schreibungen zurückzuführen sein.
2007 wurden 2 330 Schwerpunkt- bezeichnungen anerkannt. Damit lag die Zahl etwas niedriger als im Jahre 2006 (2 490).
Die Zahl der ausländischen Ärz- tinnen und Ärzte ist 2007 um 921 (+4,7 Prozent) auf 20 434 gestiegen.
Um 4,6 Prozent nahm die Zahl der berufstätigen ausländischen Ärzte zu. Wie bereits in den Vorjahren war in den Krankenhäusern die Zunah- me der Zahl ausländischer Ärzte be- sonders ausgeprägt. Sie lag bei 7,3 Prozent (Vorjahr 8,5 Prozent).
Abwanderung ist leicht rückläufig
Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte, die aus den europäischen Staaten zuwanderten, nahm 2007 am stärks- ten zu (+831). Dabei kam der größte Zustrom – wie im Vorjahr – aus Österreich (+175). Es folgten Rumänien (+106), Griechenland (+101) und die Slowakei (+79).
Während 2006 noch eine erhebli- che Zuwanderung aus Polen regis- triert werden konnte, fiel der Zu- wachs von dort 2007 nur durch- schnittlich aus. Die meisten Ab- wanderer waren wie in den vergan- genen Jahren Ärztinnen und Ärzte aus dem Iran (–59).
Die größte Zahl ausländischer Ärzte in Deutschland stammt aus Russland und den Staaten der ehe- maligen Sowjetunion (1 624), ge- folgt von Österreich (1 613) und Griechenland (1 554). 71,6 Pro- zent aller ausländischen Ärztinnen und Ärzte kommen aus Europa, 19,5 Prozent aus Asien, 4,2 Pro- zent aus Afrika und 3,5 Prozent aus Amerika.
Zum dritten Mal haben die Ärzte- kammern im vergangenen Jahr die Daten der Ärzte erhoben, die ins Ausland migrieren. Die Analyse ba- siert auf Meldungen von 15 Ärzte- kammern. Die Zahlen für die zwei
fehlenden Kammern wurden hoch- gerechnet. Danach sind 2007 insge- samt 2 439 Ärztinnen und Ärzte ins Ausland abgewandert. Der Anteil der deutschen Ärzte lag bei 77 Pro- zent. Die Abwanderung ist damit – auf einen hohen Niveau – leicht rückläufig. 2006 lag die Zahl der Abwanderer noch bei 2 575. Die prozentual höchste Abwanderung verzeichneten Baden-Württemberg und Bayern. Das mit Abstand be- liebteste Auswanderungsland ist die Schweiz (684), gefolgt von Öster- reich (269), den USA (195) und Großbritannien (101). I Dr. rer. pol. Thomas Kopetsch
Quelle: Statistisches Bundesamt
Basis: Unter 68-jährige Ärzte Quelle: Statistik der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
GRAFIK 3
Durchschnittsalter der Ärzte
55
50
45
40
35
30 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Alter
Jahr
46,56 47,12 47,58 48,08 48,47 48,72 49,03 49,48 49,80 50,14 50,45 50,78 50,92 51,12 51,35
38,05 38,21 38,68 38,81 39,22 39,42 39,68 39,92 40,17 40,40 40,58 40,72 40,90 40,95 41,02
GRAFIK 4
Entwicklung der Zahl der Absolventen im Fach Humanmedizin
12 000
11 000
10 000
9 000
8 000
7 000
1993 1995 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Anzahl
Jahr 11555
10 268
9 434 9 373 9 318 9 165
8 955 8 870 8 947 8 896 8 870 8 724 Vertragsärzte Krankenhausärzte