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Archiv "Arzneimittelverordnung Ost: Ärzte zunehmend demoralisiert" (09.10.1998)

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A-2518 (26) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 41, 9. Oktober 1998

Arzneimittelverordnung Ost

Ärzte zunehmend demoralisiert

Unter dem Druck der Arznei- mittelbudgets fühlen sich die nie- dergelassenen Ärzte in den neuen Bundesländern zunehmend demo- ralisiert. Dies erklärte Dr. med.

Diethard Sturm, Vorsitzender des BDA-Landesverbandes Sachsen, auf dem Pharmapolitischen Semi- nar des Berufsverbandes der All- gemeinärzte Deutschlands.

Sturm wies in diesem Zusam- menhang den Vorwurf der Kran- kenkassen zurück, wonach die ost- deutschen Kassenärzte zu viel und zu teuer verordnen. Studien von IMS und IGES hätten vielmehr er- wiesen, daß es zwischen den alten und neuen Bundesländern gravie- rende Unterschiede in der Morbi- dität gebe. Hauptsächlich darin sei das abweichende Verordnungsver- halten der Ärzte begründet.

Der BDA-Landesvorsitzende betonte allerdings auch: „Die ost- deutschen Ärzte weigern sich er- klärtermaßen, von der Politik ge- gen die legitimen Interessen der Patienten mißbraucht zu werden.“

So sei das Arzneimittelbudget von den Ärzten im Interesse ihrer Pati- entenversorgung weitgehend igno- riert worden. Im Vordergrund hät- ten immer die medizinischen Not- wendigkeiten gestanden – mit der Folge, daß sich zwangsläufig er- hebliche „Kollektivschulden“ an- gehäuft hätten.

So sei schließlich die perma- nente Bedrohung durch Regresse doch nicht ohne Spuren geblieben.

Einer Umfrage unter sächsischen Hausärzten zufolge gaben immer- hin 49,3 Prozent der befragten Ärz- te an, von Regreßdrohungen in ihrem Verordnungsverhalten ent- scheidend oder zumindest deutlich beeinflußt zu sein. Im ersten Halb- jahr 1998 sind die Arzneimittelaus- gaben in den neuen Bundesländern nach Angaben des Bundesgesund- heitsministeriums um 8,7 Prozent zurückgegangen. JM

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