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Archiv "Abwanderung Ost: „Genug Ärzte“" (21.01.2005)

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A106 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 3⏐⏐21. Januar 2005 P O L I T I K

D

ie fachärztliche Versorgung in den neuen Bundesländern ist auch in ländlichen Regionen sichergestellt. Dagegen könnten bei der hausärztlichen Versorgung mittelfristig Probleme auftreten. Diese Auffassung der Bundesregierung geht aus ihrer Antwort Ende 2004 auf eine Große Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion zum Thema „Folgen der Abwanderung für die neuen Bundesländer“ hervor.

Darin weisen die Fragesteller darauf hin, dass das Statistische Bundesamt für 2050 mit 75,1 Millionen Einwohnern in Deutschland rechnet – 7,3 Millionen weniger als heute. Bislang hätte eine Million Menschen Ostdeutschland gen Westen verlassen, rund 65 Prozent davon aus der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen. Schätzungsweise eine wei- tere Million werde bis 2020 den neuen Ländern den Rücken kehren. Die Bun- desregierung betont hingegen, dass die Abwanderungen differenziert zu be-

trachten seien (siehe Tabelle). So seien in den letzten Jahren zahlreiche Men- schen von West nach Ost gegangen be- ziehungsweise innerhalb der neuen Länder umgezogen.

Wie viele qualifizierte Ärzte seit 1990 aus den neuen Bundesländern ab- gewandert sind, ist nach Angaben der Bundesregierung nicht bekannt. Sicher ist, dass es am 31. Dezember 1990 in den neuen Ländern einschließlich Ost- berlin 42 496 berufstätige Ärztinnen und Ärzte gab, am 31. Dezember 2003 (oh- ne Ostberlin) dagegen 43 433.

Bei der Frage nach der Aufgabe von Hausarztpraxen im Osten in den näch- sten Jahren wird darauf verwiesen, dass exakte Prognosen nicht möglich sind.

Dies wird vor allem damit begründet, dass dort die Altersgrenze von 68 Jahren für Vertragsärzte häufig nicht gelte und man daher nicht wisse, wann die Medizi- ner aus dem Beruf ausscheiden würden.

„Allerdings ist wegen des hohen Anteils älterer Ärztinnen und Ärzte in der hausärztlichen Versorgung der neuen Länder mit einem vermehrten altersbe- dingten Ausscheiden von Hausärzten in den kommenden Jahren zu rechnen“, schreibt die Bundesregierung. Schließ- lich liege der Anteil über 54-jähriger Hausärzte in Sachsen-Anhalt bei 42,2 Prozent, in Brandenburg bei 43,8 Pro- zent, in Mecklenburg-Vor- pommern bei 44,3 Prozent und in Sachsen bei 45,2 Prozent. Zum Vergleich:

Im Westen schwanken die- se Zahlen zwischen 26,6 Prozent (Rheinland-Pfalz) und 36,6 Prozent (Schles- wig-Holstein).

Die fachärztliche Ver- sorgung im Osten wird hin- gegen als gut bezeichnet:

„Der Großteil der Ärzte ist unter 50 Jahre alt, so- dass mit Abgängen in größerer Zahl nicht zu rechnen ist.“ Und weiter:

„Zudem führt wegen der bestehenden hohen Über- versorgung die Nichtnach- besetzung von Praxen häu- fig zu einem gewünschten Abbau von Überversor- gung und nicht zu Unter- versorgung.“ Sabine Rieser

Abwanderung Ost

„Genug Ärzte“

Bundesregierung sieht Abbau von Überversorgung

´ TabelleCC´

Wanderungen zwischen den neuen Bundesländern (einschließlich Berlin) und den alten Ländern

Jahr Saldo Ost Ost West West Ost

1991 –171 376 269 071 97 695

1992 –95 636 215 221 119 585

1993 –59 846 179 758 119 912

1994 –33 852 163 958 130 106

1995 –31 338 164 129 132 791

1996 –26 259 160 085 133 826

1997 –28 520 159 330 130 810

1998 –41 728 171 509 129 781

1999 –51 464 183 946 132 482

2000 –68 766 204 283 135 517

2001 –83 181 208 379 125 198

2002 –76 793 216 168 139 412

2003 –57 699 195 216 137 517

Quelle: Statistisches Bundesamt

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