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Archiv "Mammographie: Fachärzte zunehmend ausgeschlossen" (03.03.2006)

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Kinderchirurgie

Zu dem „Status“-Beitrag: „Fellow- ship Kinderchirurgie in Alabama: Ex- zellente Weiterbildung“ von Dr. med.

Oliver J. Muensterer in Heft 3/2006:

Pflicht zur Ausbildung

Ich danke Herrn Muensterer für seinen Beitrag zur kinder- chirurgischen Ausbildung in den USA. Der bezeichnende Titel lautete „Exzellente Wei- terbildung“! Aus meiner Sicht ist es unnötig, die recht guten Ausbildungsbedingungen an- derer Gesundheitssysteme zu beschreiben – die meisten Kol- legen wissen dies ohnehin.

Wichtiger wäre es, auf die Zu- stände an deutschen Kliniken hinzuweisen – auch dies wis- sen leider die meisten Kolle- gen. Wenn man es auf den Punkt bringt: Eine chirurgi- sche Aus- und Weiterbildung gibt es nur selten. Mit wie vie- len Idealen wählen junge

Ärzte die Chirurgie? Sie tun dies in der Regel in dem Be- wusstsein, überdurchschnitt- lich Zeit und Engagement zu investieren. Ernüchterung ent- steht natürlich wegen der ex- tremen körperlichen Bela- stung, aber vor allem auch we- gen der hierarchischen Struk- turen, die je nach Chefarzt auch mal an den Feudalismus erinnern. Chef zu sein heißt, die Verantwortung zu tragen und für alles geradestehen zu müssen. Es heißt aber auch, der Pflicht zur Ausbildung nachzukommen. Wir alle wis- sen doch, wie die Realität aus- sieht. Chirurgie kann man nicht aus dem Lehrbuch lernen. Ein guter Chirurg ist deshalb gut, weil er schnell, sauber und komplikationsarm operiert . . . Es ist ein Handwerk. Wir brau- chen gut „trainierte“ und mo- tivierte Chirurgen. Unsere Funktionäre sollten sich über- legen, wie diese Situation zu

verbessern ist. Alles der Politik

und den desolaten Zuständen des Gesundheitssystems anzu- lasten ist leicht, aber nicht die ganze Wahrheit.

Dr. med. Jens Rudolph,Im Dich 27, 50389 Wesseling

Mammographie

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Mam- mographie-Screening: Unter Beob- achtung“ von Dr. med. Eva Richter- Kuhlmann in Heft 4/2006:

Fachärzte zunehmend ausgeschlossen

Dass die KBV das seit Jahren hervorragend flächendeckend funktionierende bayerische Mammographie-Screening konsequent ignoriert, ist schon schlimm genug. Dass aber das DÄ auf Seite eins einen Arti- kel bringt, der dies ebenfalls negiert, ist nicht zu entschuldi- gen. Darüber hinaus die „neu- en“ Qualitätskriterien beson- ders hervorzuheben zeugt zu- mindest von Blauäugigkeit. Bei näherer Betrachtung sind diese überzogenen Kriterien nämlich hauptsächlich dazu geeignet, das Screening aus den Händen der niedergelassenen Fachärzte zu nehmen und es an Kliniken oder ähnliche größere Einrich- tungen zu binden. Das reiht sich nahtlos in die anderen Maßnahmen der derzeitigen Gesundheitsministerin zur Ver- nichtung der niedergelassenen Fachärzte ein . . .

Dr. med. Andreas Forster, Hauptstraße 9 b, 82140 Olching

Kontraproduktiv

. . . Die etwas vagen Bemer- kungen in dem Kommentar von Frau Dr. Richter-Kuhl- mann sind leider kontrapro- duktiv.

ŒScreening bedeutet: Wir un- tersuchen gesunde (besser:

asymptomatische) Populatio- nen im Hinblick auf das Vor- liegen einer Auffälligkeit, um eine Erkrankung im Frühfall und damit in potenziell ku- rabler Situation zu erkennen.

Die Brustkrebserkrankung und das Screening mittels Mammographie erfüllen alle Anforderungen und Voraus- setzungen der WHO für ein sinnvolles Screeningpro- gramm. Hierzu gehört auch die Forderung, dass der Nut- zen eines Screenings größer sein muss als der durch die Untersuchung möglicherweise hervorgerufene Schaden.

Zahlreiche internationale Stu- dien belegen eindeutig, dass durch eine Screening-Mam- mographie alle zwei Jahre bei Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr die Mortalitäts- rate der Brustkrebserkran- kung um etwa 30 Prozent ge- senkt werden kann.

Die mittlere Strahlendosis einer modernen Mammogra- phie (Rasterfolientechnik) liegt für eine Aufnahme bei et- wa ein bis zwei mGy. Dies be- deutet Niedrigdosisbereich, deshalb ist bei Frauen über 40 Jahren auch bei wiederholten Mammographien kein durch die Strahlendosis erhöhtes

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 9⏐⏐3. März 2006 AA535

B R I E F E

Fotos:

MEV

-Verlag [m]

(2)

Krebsrisiko zu erwarten.

Es sollte allen Frauen drin- gend zur Teilnahme geraten werden, um endlich durch mehr Frühdiagnosen die Mor- talitätsrate der Brustkrebser- krankung zu senken.

Dr. med. Marlies Knief, Kiek in den Busch 116, 46485 Wesel

Zu hoher Aufwand

. . . Für die Hoffnung, dass 70 Prozent aller berechtigten Frauen zur Teilnahme an dem Programm zu motivieren sind, gibt es bisher wenig überzeu- gende Belege, auch eine Mor- talitätsreduktion um 30 Pro- zent dürfte eher schwierig zu erreichen sein. Aus der Sicht der Diagnostischen Radiolo- gie erscheint das Screening- programm, wie es jetzt vorge- sehen bzw. in Umsetzung be- griffen ist, einerseits bürokra- tisch überfrachtet, anderer- seits in der Finanzierung nicht gesichert, wobei die finanziel- len Risiken wieder einmal den durchführenden Radiologen auferlegt sind und weitgehend unkalkulierbar sind. Eine Mortalitätssenkung ist vom Ansatz her ja nur bei den Frauen zu erwarten, die der-

zeit an keinerlei Früherken- nungsdiagnostik zum Problem Brustkrebs teilnehmen. Für die andere Gruppe der Frau- en, die ja nicht klein ist, die sich schon regelmäßig Vorsor- geuntersuchungen der Brust unterzieht, sowohl als klini- scher Diagnostik als auch bild- gebend mit Mammographie und sonographischer Bildge- bung, wird der Einstieg in das Sreeningprogramm eher eine Verschlechterung im Hinblick auf Brustkrebsfrüherkennung bedeuten. Daran ändert auch die Qualitätssicherung nichts, da diese ja auch in der so ge- nannten kurativen Mammo- graphie schon ein sehr hohes Niveau erreicht hat . . . Inso- fern ergeben sich begründete Zweifel daran, ob der hohe Aufwand, der organisatorisch und finanziell insbesondere auch von den projektverant- wortlichen Ärzten zu erbrin- gen ist, durch einen Erfolg des Programms insbesondere für die betroffenen Frauen be- lohnt wird.

Dr. med. Wolfgang Grimm, Landesvorsitzender Nordrhein des Berufsverbandes der Deutschen Radiologen e. V.,

Theaterplatz 3, 53177 Bonn

A

A536 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 9⏐⏐3. März 2006 B R I E F E

Behördenprosa

Zu dem „PostScriptum“-Beitrag von Bernd Ellermann in Heft 5/2006:

Unfreiwillige Komik

Dass „auch ein leerer Briefka- sten geleert werden muss“ – so im PostScriptum des Heftes fünf aus einem italienischen Erlass zitiert – ist

Behördensprache.

Es mag komisch sein, schön, dass es das nicht nur in Deutschland gibt.

Komischer aber ist die Überschrift, nach der der leere Briefkasten gelehrt werden muss. Was denn wohl? Dass er das Briefgeheimnis zu wahren hat?

Dass er Briefe bis zur Leerung sorg-

sam behandelt? Druckfehler können für noch schönere, un- freiwillige Komik sorgen.

Trotzdem sollte sich die Re- daktion daran erinnern, dass nicht alles, was bei der Text- verarbeitung ohne rote Krin- gellinie davonkommt, richtig geschrieben ist.

Dr. med. Dietrich Tamm,

Sebastian-Bach-Straße 39, 56075 Koblenz

Foto:BilderBox

Referenzen

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