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Archiv "PILLE: Wertneutral" (16.07.1990)

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Baymycard®/Baymycard® 10. Zusammen- setzung: Eine Filmtablette enthält 5 mg bzw.

10 mg Nisoldipin. Anwendungsgebiet: Koro- nare Herzkrankheit. Gegenanzeigen: Baymy-

card® nicht anwenden

bei Nisoldipin-Uber- empfindlichkeit, im Schock, während der Schwangerschaft, in der Stillzeit. Aus Tier- experimenten mit sehr hoher Dosierung lie- gen Hinweise auf Mißbildung vor. Baymy- card ® nicht einsetzen bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen. Bei aus- geprägt niedrigem Blutdruck (systolisch unter 90 mm Hg) ist Vorsicht geboten. Kinder nicht mit Baymycard ® behandeln. Nebenwir- kungen treten vorzugsweise zu Behandlungs- beginn oder bei hoher Dosierung auf, sind meist leichter und vorübergehender Natur. Es kann zu Gesichtsrötung, Wärmegefühl und Kopfschmerzen kommen. In Einzelfällen wurden Schwindel, Müdigkeit, Herzklopfen, Hautreaktion, Kribbeln in Armen und Beinen, Magen-Darm-Beschwerden, Blut- drucksenkung unter die Norm, beschleunigter Puls, Knöchelödeme, Atembeschwerden und Leberfunktionsstörungen beobachtet.

Äußerst

selten können unter Baymycard ® nach der Einnahme Schmerzen im Bereich der Brust (unter Umständen Angina-pectoris-artige Beschwerden) auftreten. In diesem Fall sollte Baymycard ® abgesetzt werden. Nach plötzli- chem Absetzen von Baymycard ® bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit kann eine über- schießende Gegenregulation eine Verringe- rung der Herzmuskeldurchblutung auslösen, bei Hypertonie-Patienten kann in Einzelfällen eine hypertensive Krise ausgelöst werden.

Äußerst selten wurden bei strukturähnlichen Calciumantagonisten Fälle von Gingiva- Hyperplasie und Gynäkomastie, die nach Absetzen reversibel waren, beobachtet, die möglicherweise unter der Behandlung mit Baymycard ® auch auftreten können. Hin- weise: Die Behandlung mit Baymycard ® bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

Durch individuell auftretende unterschied- liche Reaktionen kann die Fähigkeit zur akti- ven Teilnahme im Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wer- den. Dies gilt insbesondere •bei Behandlungs- beginn, bei Präparatewechsel und im Zusam- menwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Der blutdrucksenkende Effekt von Baymycard ® kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel sowie trizy- klische Antidepressiva verstärkt werden. Dies gilt insbesondere für die gleichzeitige Anwen- dung mit Betarezeptoren-Blockern. Die Wir- kung von Nisoldipin kann durch eine gleich- zeitige Cimetidin-Behandlung erhöht werden.

Bei gleichzeitiger Digoxin-Behandlung kann eine Erhöhung des Digoxin-Plasmaspiegels um ca. 10 % auftreten. Bayer/Bayropharm GmbH, Leverkusen

Dosierungsanleitung: Möglichst individuell nach dem Schweregrad der Erkrankung wird als Richtdosis 2 x täglich 5-10 mg Nisoldipin entsprechend 2 Filmtabletten Baymycard ® bzw. Baymycard

® 10 empfohlen. Handelsfor- men und Preise*: Baymycard ® : 20 Tabletten (N 1) DM 22,25; 50 Tabletten (N 2) DM 49,10;

100 Tabletten (N 3) DM 92,50. Baymycard ® 10: 20 Tabletten (N 1) DM 39,30; 50 Tabletten (N 2) DM 89,75; 100 Tabletten (N 3)

DM 167,50. *Stand: 5/1990

Bayer Bayropharm PILLE

Zu dem „Seite eins"-Beitrag

„Ein Geburtstag: 30 Jahre ‚Pille", von Karl H. Kimbel in Heft 22/1990:

Wertneutral

Ich beglückwünsche die Redaktion des DA zur Aus- wahl des überaus gelungenen und „wertneutralen" Artikels.

Nur geht leider aus dem Gan- zen der eigentliche Sinn nicht hervor. Soll ich nun aus dem Artikel entnehmen, daß

1. die Pille physiologische Funktionen unterdrückt?

(was man bereits in der vier- ten Klasse lernt)?

2. der Autor die Gesell- schaft verdammt, die die er- fundene Pille nutzt?

3. sich Herr Kimbel vor der Verantwortung drücken will, Frauen die Pille zu ver- schreiben?

4. er den rezeptierenden Kollegen Gynäkologen bezie- hungsweise Allgemeinmedizi- nern unkritisches, sprich un- ärztliches Handeln vorwirft?

5. die Pille ein Vorläufer von „Ersatzdrogen" ist? (Was sind für ihn Ersatzdrogen?)

Oder verfolgt der Autor nur die Absicht, sich zu pro- duzieren und mit erhobenem Zeigefinger moralisierend auf die erste Seite unseres Ver- bandsblattes zu schleichen?

Daß die Pille existiert, re- zeptiert und angewendet wird, ist eine Tatsache in die- ser Zeit. Oder, Herr Kollege, würden Sie lieber einem 15jährigen Mädchen eine so- ziale Indikation zur Interrup- tio bescheinigen?

Ulrike Müller, Fabristraße 11, 7900 Ulm/Do.

Umdenken tut not

Zur „Pille" kann man ste- hen, wie man will — auch zum Papst, der die „Pille" in der dritten Welt, wo tausende Kinder verhungern, verbieten möchte.

Unverständlich ist mir, wie Herr Kimbel Ersatzdrogen mit der „Manipulation von Gesunden" in Zusammen- hang bringt. Meint er Schlaf-

A-2198 (10) Dt. Ärztebl. 87,

und Beruhigungsmittel, so hat er recht, denn ein gesun- der Schlafloser wird über kurz oder lang ein arzneimit- telsüchtiger Schlafloser sein.

Meint er „Methadon" mit dem Begriff „Ersatzdroge", so ist ein Suchtkranker nicht nur nach WHO-Definition krank und nicht gesund. Auch habe die Verordnung von Er- satzdrogen nicht mit der ärzt- lichen Aufgabe „Krankheiten zu verhindern" und „Leiden zu lindern" zu tun. Das em- pört mich! Eine AIDS-infi- zierte drogensüchtige Frau fi- nanziert ihren Konsum (200 bis 300 DM/Tag) in der Regel mit Prostitution. Hier ist Pro- phylaxe das oberste Gebot.

Ein holländischer Kollege sagte mir einmal folgendes:

Ihr Deutschen seht einen Er- folg in der Drogentherapie erst, wenn ein Süchtiger voll- ständig entzogen und frei von Drogen ist, einen Arbeits- platz hat etc. Wir sind bereits froh, wenn wir einen Süchti- gen weg von der Szene und weg von der Kriminalität ha- ben. Ich meine, Umdenken tut not, gerade im Zeitalter von AIDS.

Dr. med. Cornel Certain, Schiffstraße 54, 7750 Kon- stanz

ARZTZAHLEN

Zu dem Beitrag „Rekordzu- gang im Krankenhaus - Ergebnisse der Ärzte-Statistik Ende 1989" in Heft 17/1990:

These

Zur Arztzahlentwicklung läßt sich folgende These veri- fizieren:

„The population of the world may be doubling every thirty to forty years, but if the same law of physicians growth were followed for another couple of hundred years, ev- ery man, woman and child, and every dog, horse and cow in the world would be a physi- cian."

Beweis: Zahl der berufs- tätigen Ärzte am 1. 1. 60:

74 486, am 31. 12. 89: 188 225 Fabian Martin, Belvedere- straße 68, 5000 Köln 41 >

Heft 28/29, 16. Juli 1990

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