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Archiv "Sildenafil bei koronarer Herzkrankheit" (06.10.2000)

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M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 97½½Heft 40½½6. Oktober 2000 AA2625

spezialisierten Zylinderepithels mit in- testinaler Metaplasie (26, 54, 55, 58, 70, 71). Um die Treffsicherheit bei der En- doskopie zu erhöhen, wurden verschie- dene endoskopische Färbetechniken angewendet (6, 15, 73). Der diagnosti- sche Stellenwert wird zurzeit noch nicht einstimmig beurteilt. Die Zahl der erforderlichen Biopsien hängt von der Ausdehnung der Schleimhautme- taplasie ab. Mit der Ausdehnung der veränderten Areale steigt auch die Wahrscheinlichkeit an, eine intestinale Metaplasie nachzuweisen. Eine aktive Entzündung kann das Bild zellulärer Atypien bewirken, deswegen sollten Biopsien nach einer säuresekretions- hemmenden Therapie und Abheilung der Läsionen quadrantenweise alle 2 cm vorgenommen werden (70, 71). Die histopathologische Befundung beant- wortet die Frage nach einer intestina- len Metaplasie, etwaigen Dysplasien und deren Grad (26, 46). Nach wie vor ist nicht eindeutig geklärt, ob und wel- che Patienten für das Vorliegen eines Barrett-Ösophagus einem endosko- pisch-bioptischen Screening unterzo- gen werden sollten. Risikofaktoren für die Entstehung eines Barrett-Ösopha- gus sind nach derzeitigem Kenntnis- stand vor allem jahrelange Refluxsym- ptome, ein Alter von > 50 Jahren sowie das männliche Geschlecht (12, 47).

Möglicherweise existiert eine geneti- sche Prädisposition für die Entwick- lung eines Barrett-Ösophagus und ei- nes Adenokarzinoms (63).

Die endoskopisch-bioptische Ver- laufskontrolle ermöglicht die frühere und damit prognostisch günstigere De- tektion von Adenokarzinomen (26, 75).

Die absolute Inzidenz des Adenokarzi- noms ist aber nach wie vor niedrig. Es sind somit sehr zahlreiche Kontrollun- tersuchungen notwendig, um eine ge- ringe Anzahl von Adenokarzinomen zu erfassen (48). Es erscheint derzeit plau- sibel, Verlaufskontrollen auch vom Ausmaß und Grad der Dysplasie ab- hängig zu machen. Ohne Dysplasie liegt das Risiko für ein Adenokarzinom bei circa drei Prozent innerhalb eines Zeit- raums von 3,4 bis zehn Jahren. Bei Dys- plasien niedrigen Grades steigt das Ri- siko innerhalb von 1,5 bis vier Jahren auf 18 Prozent an. Bei hochgradigen Dysplasien wurde bei 34 Prozent der

Patienten innerhalb von 0,2 bis 4,5 Jah- ren ein Adenokarzinom entdeckt (27, 46, 52, 54, 62, 64). Kontrollen sind aber nur dann sinnvoll, wenn sie therapeuti- sche Konsequenzen nach sich ziehen.

Neue endoskopische Verfahren wie die photodynamische Ablation oder die Mukosektomie eröffnen therapeuti- sche Optionen auch für die Patienten, für die ein chirurgisch-operativer Ein- griff (zum Beispiel die Ösophagekto- mie) mit einem zu hohem Risiko behaf- tet wäre (15, 25, 69).

Diagnostik vor

chirurgischen Eingriffen

Die europäische Gesellschaft für endo- skopische Chirurgie (EAES) hat im Rahmen einer Konsensus-Konferenz bereits 1996 vor einer Antireflux-Ope- ration ein diagnostisches Programm empfohlen. Hiermit sollen die Siche- rung der Diagnose, Auschluss anderer Ursachen für die Symptomatik und ei- ne Objektivierung von Funktionsde- fekten, die zur Refluxkrankheit führen, implementiert werden. Es umfasst die Endoskopie, die Ösophagusmanome- trie, die 24-Stunden-pH-Metrie und bei offenen Fragen die radiologischen Ver- fahren. Als besonders wichtige Unter-

suchungen werden die 24-Stunden-pH- Metrie des Ösophagus zum objektiven Nachweis eines Säurerefluxes (in Ein- zelfällen auch der Nachweis eines Gal- lerefluxes) und die Manometrie zum Beweis des Funktionsdefektes des un- teren Ösophagussphinkters und/oder des Ösophaguskorpus hervorgehoben.

Bei Diskrepanzen zwischen dem klini- schen Bild, den endoskopischen Befun- den oder den Funktionsuntersuchun- gen sollte die Indikation für die Opera- tion kritisch überprüft werden. Wider- sprüchliche Befunde sollten als ein Hin- weis dafür angesehen werden, dass an- dere Ursachen als eine Refluxkrankheit den Beschwerden zugrunde liegen und dass eine Antirefluxoperation nicht den gewünschten Erfolg haben wird oder sogar die Symptome verschlechtern kann (22, 23).

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 2000; 97: A 2620–2625 [Heft 40]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Tammo von Schrenck Medizinische Kernklinik und Poliklinik Universitätsklinikum Eppendorf Martinistraße 52, 20246 Hamburg E-Mail: schrenck@uke.uni-hamburg.de

Aufgrund der häufigen Koinzidenz von kardialen Erkrankungen bei Männern mit Erektionsstörungen sind kardiale Nebenwirkungen von Sildenafil (Via- gra) von besonderer Bedeutung.

In einer aufwendigen Versuchsan- ordnung wurde im Rahmen einer Herz- katheteruntersuchung bei 14 Männern der hämodynamische Effekt von Silden- afil in höhergradig stenosierten Korona- rien sowie in nicht stenosierten Korona- rien invasiv mittels intrakoronarer Doppleruntersuchung erfasst. Durch Gabe von Adenosin vor und nach Sil- denafil wurde zusätzlich eine maximale Hyperämie in den Koronarien erzeugt.

Bei Untersuchung verschiedenster Parameter (systemischer Widerstand, pulmonal-arterieller Widerstand, pul-

monal-kapillärer Verschlussdruck, zen- traler Venendruck, Herzfrequenz, Schlagvolumen, koronarer Blutfluss, koronarer Widerstand sowie koronare Flussreserve) konnten keine relevanten negativen Auswirkungen von oral ver- abreichtem Sildenafil festgestellt wer- den.

Die Autoren der Universität von Pennsylvania kommen zu dem Schluss, dass Sildenafil auch bei Männern mit ausgeprägter KHK keine relevanten Nebenwirkungen aufweist. acc Herrmann HC et al.: Hemodynamic effects of sildenafil in men with severe coronary artery disease. N Eng J Med 2000; 342: 1622–1626.

Dr. Herrmann, Hospital of the University of Pennsylva- nia, 9 Founders Pavilion, 3400 Spruce St., Philadelphia, PA 19104, USA.

Sildenafil bei koronarer Herzkrankheit

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