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Archiv "Trends kardiovaskulärer Risikofaktoren bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit" (27.04.2012)

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Academic year: 2022

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(1)

ORIGINALARBEIT

Trends kardiovaskulärer Risikofaktoren bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit

Ergebnisse der EUROASPIRE I, II und III Surveys in der Region Münster

Christof Prugger, Jan Heidrich, Jürgen Wellmann, Ralf Dittrich, Stefan-Martin Brand,

Ralph Telgmann, Günter Breithardt, Holger Reinecke, Hans Scheld, Peter Kleine-Katthöfer, Peter U. Heuschmann, Ulrich Keil

ZUSAMMENFASSUNG

Hintergrund: Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen definie- ren Zielwerte der Risikofaktoren für Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK). Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung zeitlicher Trends kar- diovaskulärer Risikofaktoren bei KHK-Patienten in der Region Münster.

Methoden: EUROASPIRE I, II und III wurden als multizentrische Querschnittsstu- dien in Europa durchgeführt. Die Region Münster war als deutsche Studienregi- on an allen drei EUROASPIRE-Surveys beteiligt. In Münster wurden 1995/96, 1999/2000 und 2006/07 jeweils 392, 402 und 457 KHK-Patienten im Alter ≤ 70 Jahre frühestens sechs Monate nach koronaren Ereignissen untersucht.

Ergebnisse: Die Prävalenz des Rauchens ist mit 16,8 % in EUROASPIRE I und II und 18,4 % in EUROASPIRE III (p = 0,898) unverändert geblieben. Die Häufig - keit erhöhter Blutdruckwerte beziehungsweise erhöhter Cholesterinwerte in EUROASPIRE I, II und III ist von 60,7 % und 69,4 % auf 55,3 % (p < 0,001) beziehungsweise von 94,3 % auf 83,4 % und 48,1 % (p < 0,001) gesunken.

Die Prävalenz der Adipositas (23,0 %, 30,6 % und 43,1 %; p < 0,001) und die Häufigkeit der Therapie mit antihypertensiven (80,4 %, 88,6 % und 94,3 %;

p < 0,001) und lipidsenkenden (35,0 %, 67,4 % und 87,0 %; p < 0,001) Medi - kamenten ist zwischen EUROASPIRE I, II und III angestiegen.

Schlussfolgerung: Die beobachteten Trends kardiovaskulärer Risikofaktoren verdeutlichen den vorrangigen Bedarf einer Stärkung präventiver Strategien bei Patienten mit KHK.

►Zitierweise

Prugger C, Heidrich J, Wellmann J, Dittrich R, Brand SM, Telgmann R, Breithardt G, Reinecke H, Scheld H, Kleine-Katthöfer P, Heuschmann P, Keil U: Trends in cardiovascular risk factors among patients with coronary heart disease:

results from the EUROASPIRE I, II, and III surveys in the Münster region.

Dtsch Arztebl Int 2012; 109(17): 303–10. DOI: 10.3238/arztebl.2012.0303

P

atienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) ste- hen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung un- ter einem erhöhten Risiko für Gesamt- und kardiovas- kuläre Mortalität (1). Diese Patienten können ihr Risiko für ein weiteres KHK-Ereignis deutlich senken, indem sie:

ihren Blutdruck (2) senken

ihr Cholesterin (3, e1) kontrollieren

aufhören zu rauchen (4, e2)

ihre Ernährung umstellen (5) und

körperlich aktiv werden (6).

Regelmäßig aktualisierte Leitlinien der Europäi- schen Fachgesellschaften fassen evidenzbasierte Empfehlungen für die Prävention von Herz-Kreis- lauf-Erkrankungen in der klinischen Praxis zusam- men (7, e3–e5). Um die Umsetzung der Empfehlun- gen zur kardiovaskulären Prävention bei KHK-Pa- tienten in der klinischen Praxis zu untersuchen, hat die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in den Jahren 1995/96 und 1999/2000 die EUROA- SPIRE I und II Surveys (EUROpean Action on Se- condary Prevention through Intervention to Reduce Events) durchgeführt. EUROASPIRE ist eine Multi- centerstudie zur Evaluation der Sekundärprävention bei KHK-Patienten in Europa. Mit diesem Ziel wur- den Querschnittsstudien bei Krankenhauspatienten mit KHK in 9 (EUROASPIRE I) und 15 (EUROA- SPIRE II) europäischen Regionen durchgeführt. Die EUROASPIRE I und II Surveys haben eine unzurei- chende Sekundärprävention der KHK in Europa auf- gezeigt (8, 9) und zudem keine wesentliche Verände- rung der Risiko- und Lebensstilfaktoren beobachtet (10). Ähnliche Ergebnisse wurden für die Region Münster berichtet, die deutsche Studienregion in EUROASPIRE I und II (11, 12).

Diese Studienergebnisse und die Bedeutung kar- diovaskulärer Erkrankungen für die Bevölkerung ha- ben die ESC dazu veranlasst, den dritten EURO - ASPIRE-Survey bei KHK-Patienten in 22 europäi- schen Regionen durchzuführen (13, 14). Ziel der vor- liegenden Studie war es, zeitliche Trends kardiovas- kulärer Risikofaktoren bei KHK-Patienten anhand aller drei EUROASPIRE-Surveys in der Region Münster zu untersuchen.

Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster:

Dr. med. Prugger, Dr. med. Heidrich, Dr. rer. nat. Wellmann, Prof. Dr. med. Keil Klinik für Neurologie, Universität Münster: Dr. med. Dittrich

Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung, Universität Münster: Prof. Dr. med. Brand, Dr. rer. nat. Telgmann Medizinische Klinik und Poliklinik C, Universität Münster: Prof. Dr. med. Breithardt, Dr. med. Reinecke Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Universität Münster: Prof. Dr. med. Scheld

III. Medizinische Klinik, St. Franziskus-Hospital: Dr. med. Kleine-Katthöfer

Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie, Universität Würzburg: Prof. Dr. med. Heuschmann Paris Cardiovascular Research Centre, UMR-S970, Universität Paris Descartes, Sorbonne Paris Cité:

Dr. med. Prugger

Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin: Dr. med. Heidrich

Department für Molekulare Genetik kardiovaskulärer Erkrankungen, Universität Münster: Prof. Dr. med. Brand

(2)

Methoden Studienbevölkerung

Der Regierungsbezirk Münster mit 2,6 Millionen Ein- wohnern wurde zu Beginn als deutsche Studienregion von EUROASPIRE ausgewählt und dieselben Kran- kenhäuser und Abteilungen nahmen an allen drei EUROASPIRE-Surveys teil: Medizinische Klinik und Poliklinik C, Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchir - urgie (beide Universitätsklinikum Münster) und III.

Medizinische Klinik, St. Franziskus-Hospital Münster (14). Patienten im Alter ≤ 70 Jahre zum Zeitpunkt einer der folgenden koronaren Ereignisse wurden in die Stu- die aufgenommen:

akuter Myokardinfarkt

akute myokardiale Ischämie

elektive oder notfallmäßige perkutane koronare Intervention (PCI)

elektive oder notfallmäßige aorto-koronare By- pass-Operation (ACB).

Die Patienten wurden retrospektiv anhand von Be- handlungs- und Operationslisten und mittels Codes der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) identifiziert, namentlich ICD-9 410, ICD-9 411, und ICD-9 413 in EUROASPIRE I und II sowie ICD-10 121 und ICD-10 120 in EUROASPIRE III. Das Datum des koronaren Ereignisses der Patienten musste min- destens sechs Monate vor Aufnahme in die Studie zu- rückliegen. Die Teilnahme erfolgte nach Aufklärung und schriftlicher Einverständniserklärung und die Stu- dien wurden durch das lokale Ethikkomitee geneh- migt.

Datenerhebung

Die Studienteilnehmer wurden von September 1995 bis Februar 1996 (EUROASPIRE I), September 1999 bis Januar 2000 (EUROASPIRE II) und September 2006 bis Januar 2007 (EUROASPIRE III) befragt und unter- sucht. Die Interviews und Untersuchungen wurden durch speziell trainierte Studienassistenten durchge- führt. Die Datenerhebung erfolgte unter Verwendung standardisierter Methoden und mit kalibrierten und vali- dierten Messinstrumenten sowie nach standardisierten Arbeitsabläufen bei allen Messungen. Körpergewicht und Körpergröße wurden im Stehen mit leichter Klei- dung und ohne Schuhe gemessen. Der Blutdruck wurde in sitzender, aufrechter Haltung mit einem automati- schen digitalen Sphygmomanometer gemessen. Die Messung des Taillenumfangs erfolgte mit einem Metall- maßband in horizontaler Mittellinie zwischen unterem Rippenbogen und oberem Beckenkamm. Eine venöse Blutprobe wurde zur Bestimmung des Gesamtcholeste- rins im zentralen Studienlabor entnommen. Der Koh- lenmonoxidgehalt in der Ausatemluft wurde mit einem Smokerlyser gemessen. Raucherstatus und Diabetes mellitus wurden anamnestisch erhoben. Die Einnahme kardioprotektiver Medikamente zum Zeitpunkt des In- terviews wurde anhand der Medikamentenliste der Pa- tienten bestimmt.

Zwischen den drei EUROASPIRE-Surveys gab es Unterschiede bei den verwendeten Messinstrumenten.

Deshalb wurden Validierungsstudien durchgeführt und die Blutdruckmesswerte in EUROASPIRE I und II so- wie die Cholesterinmesswerte in EUROASPIRE I wie folgt korrigiert:

systolischer Blutdruck −0,95 mmHg

diastolischer Blutdruck +1,42 mmHg

Gesamtcholesterin mittels eines Multiplikations- faktors von 1,13 (14).

Risikofaktoren

Kardiovaskuläre Risikofaktoren wurden wie folgt defi- niert:

Rauchen: Selbstangabe des Rauchens und/oder

> 10 ppm Kohlenmonoxid in der Ausatemluft

erhöhte Blutdruckwerte: systolischer Blutdruck

≥ 140 mmHg (≥ 130 mmHg) und/oder diastoli- scher Blutdruck ≥ 90 mmHg (≥ 80 mmHg) bei Nicht-Diabetikern (Diabetikern)

erhöhte Cholesterinwerte: Gesamtcholesterin

≥ 175 mg/dL

Diabetes mellitus: Selbstangabe einer ärztlichen Diagnose des Diabetes mellitus

Übergewicht: Body-mass-Index (BMI) ≥ 25 kg/m2

Adipositas: BMI ≥ 30 kg/m2

abdominales Übergewicht: Taillenumfang

≥ 80 cm aber < 88 cm bei Frauen und ≥ 94 cm aber < 102 cm bei Männern

abdominale Adipositas: Taillenumfang ≥ 88 cm bei Frauen und ≥ 102 cm bei Männern.

Statistische Methoden

Gemäß dem internationalen Studienprotokoll wurden jeweils rund 400 Patienten in die drei Surveys einge- schlossen, um Prävalenzen mit einer Irrtumswahr- scheinlichkeit von 5 % mit einem Konfidenzinter - vall von 95 % zu schätzen. Alle Studienteilnehmer mit verfügbaren Angaben und Messwerten für die be - trachteten Variablen wurden in die statistischen Aus- wertungen eingeschlossen. Die Darstellung der Patien- tencharakteristika zum Zeitpunkt von Interview und Untersuchung erfolgte deskriptiv nach EUROASPIRE- Survey. Für den Vergleich stetiger Variablen zwischen EURO ASPIRE I, II und III wurde ein lineares Regres- sionsmodell mit Alter, Geschlecht, und diagnostischer Gruppe als unabhängige Einflussgrößen verwendet.

Kategoriale Variablen wurden zwischen EUROASPIRE I, II und III in einem binomialen Regressionsmodell adjustiert für Alter, Geschlecht und diagnostische Gruppe verglichen. Sämtliche statistische Auswertun- gen wurden mit dem Softwarepaket Statistical Analysis System Version 9.1 (SAS Institute Inc., Cary, NC) durchgeführt.

Ergebnisse

In EUROASPIRE I, II und III wurden jeweils 524, 684 und 645 KHK-Patienten über Krankenhausakten iden- tifiziert; jeweils 16, 26 und 23 Personen waren bereits gestorben, 464, 604 und 555 Personen wurden erreicht und 392, 402 und 457 Patienten nahmen an EURO- ASPIRE I, II und III teil. Die Studienteilnehmer waren

(3)

100 80 60 40 20 0

204

N 188 190 209 186 260 204 188 190 209 189 267 199 184 182 203 186 261 100

80 60 40 20 0

Rauchen

% Blutdruck Cholesterin

< 60 Jahre 60 Jahre oder älter

204

N 188 190 209 190 265 204 188 190 209 190 267 204 188 190 209 190 267 100

80 60 40 20 0

Diabetes

% Übergewicht Adipositas

I II III I II III I II III

I II III I II III I II III

204

N 188 190 209 189 267 204 188 190 209 189 267 204 188 190 209 189 267 100

80 60 40 20 0

abdominales Übergewicht

% abdominale Adipositas abdominales Übergewicht oder Adipositas

I II III I II III I II III

204

N 188 192 210 188 264 204 188 192 210 188 264 204 188 192 210 188 264 a

b

c

d

Thrombozyten- aggregationshemmer

% antihypertensive Medikamente lipidsenkende Medikamente

I II III I II III I II III

< 60 Jahre 60 Jahre oder älter

< 60 Jahre 60 Jahre oder älter

< 60 Jahre 60 Jahre oder älter

GRAFIK Häufigkeit (%) des Rauchens, er -

höhter Blutdruckwerte, erhöhter Cho- lesterinwerte, des Diabetes mellitus, des Übergewichts, der Adipositas, des abdominalen Übergewichts, der abdo- minalen Adipositas und der Therapie mit kardioprotektiven Medikamenten bei KHK-Patienten in EUROASPIRE I, II und III, Region Münster.

N:

absolute Anzahl der Patienten in der be- trachteten Gruppe

Rauchen:

Selbstangabe des Rauchens und/oder

> 10 ppm Kohlenmonoxid in der Ausatem- luft

Blutdruck:

Blutdruck ≥ 140/90 (≥ 130/80) mmHg bei Nicht-Diabetikern (Diabetikern)

Cholesterin:

Gesamtcholesterin ≥ 175 mg/dL Diabetes:

Selbstangabe einer ärztlichen Diagnose des Diabetes mellitus

Übergewicht:

Body-mass-Index ≥ 25 kg/m2 Adipositas:

Body-mass-Index ≥ 30 kg/m2 Abdominales Übergewicht:

Taillenumfang ≥ 80 cm, aber < 88 cm bei Frauen und ≥ 94 cm, aber < 102 bei Män- nern

Abdominale Adipositas:

Taillenumfang ≥ 88 cm bei Frauen und

≥ 102 cm bei Männern

Thrombozytenaggregationshemmer:

Aspirin, andere Thrombozytenaggregations- hemmer

Antihypertensive Medikamente:

Betablocker, Calcium-Antagonisten, ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptor-Anta- gonisten, Diuretika, andere antihypertensive Medikamente

Lipidsenkende Medikamente:

Statine, andere lipidsenkende Medikamente.

(4)

zum Zeitpunkt des koronaren Ereignisses in EUROA - SPIRE III mit 60,0 (SD 7,8) Jahren im Mittel etwas älter als in EUROASPIRE I (58,6 [SD 7,9]) und II (59,5 [SD 7,7]). Der mediane Zeitraum zwischen Er- eignis und Interview in EUROASPIRE I, II und III be- trug jeweils 1,3 (Interquartil 1,1–1,9), 1,5 (Interquartil 1,2–1,9) und 1,1 (Interquartil 0,9–1,4) Jahre.

Die Häufigkeit des Rauchens ist mit 16,8 % der Pa- tienten in EUROASPIRE I und II und 18,4 % der Pa- tienten in EUROASPIRE III (p = 0,898) nahezu unver- ändert geblieben (Grafik, Tabelle 1, eTabelle 1). Der Mittelwert des systolischen Blutdrucks ist von 139,6 (SD 23,2) mmHg in EUROASPIRE I auf 145,4 (SD 22,3) mmHg in EUROASPIRE II gestiegen und auf 140,2 (SD 21,5) mmHg in EUROASPIRE III gesun- ken. Der diastolische Blutdruck zeigte einen ähnlichen Trend mit 86,6 (SD 10,8) mmHg, 88,8 (SD 12,1)

mmHg und 82,0 (SD 12,1) mmHg in EUROASPIRE I, II und III. Die Prävalenz erhöhter Blutdruckwerte hat sich mit 60,7 % und 55,3 % in EUROASPIRE I und III (p = 0,246) nicht wesentlich verändert. Der Mittelwert des Gesamtcholesterins ist von 233,9 (SD 43,4) mg/dL in EUROASPIRE I auf 213,7 (SD 42,0) mg/dL und 177,4 (SD 38,4) mg/dL in EUROASPIRE II und III ge- sunken. Die Häufigkeit erhöhter Cholesterinwerte sank von 94,3 % in EUROASPIRE I auf 83,4 % und 48,1 % in EUROASPIRE II und III (p < 0,001).

Ein deutlicher Anstieg zeigte sich beim Anteil der Pa- tienten mit Diabetes mellitus von 13,5 % und 13,8 % in EUROASPIRE I und II auf 22,6 % in EUROASPIRE III (p < 0,001; Grafik, eTabelle 2). Der mittlere BMI ist von 27,7 (SD 3,3) kg/m2 in EUROASPIRE I auf 28,4 (SD 3,9) kg/m2 und 29,7 (SD 4,6) kg/m2 in EUROASPIRE II und III angestiegen. Dementsprechend war ein deutli- TABELLE 1

Vergleich der Risikofaktoren, der Messergebnisse und der medikamentösen Behandlung bei KHK-Patienten in EUROASPIRE I, II und III, Region Münster

p-Werte aus linearen und binomialen Regressionsmodellen adjustiert für Alter, Geschlecht und diagnostische Gruppe.

*1 Selbstangabe des Rauchens und/oder > 10 ppm Kohlenmonoxid in der Ausatemluft; *2 Blutdruck ≥ 140/90 (≥ 130/80) mmHg bei Nichtdiabetikern (Diabetikern);

*3 Gesamcholesterin ≥ 175 mg/dL; *4 Selbstangabe einer ärztlichen Diagnose des Diabetes mellitus; *5 Body-mass-Index ≥ 25 kg/m2; *6 Body-mass-Index ≥ 30 kg/m2;

*7 Taillenumfang ≥ 80 cm, aber < 88 cm bei Frauen und ≥ 94 cm, aber < 102 cm bei Männern; *8 Taillenumfang ≥ 88 cm bei Frauen und ≥ 102 cm bei Männern;

*9 Blutdruck < 140/90 (< 130/80) mmHg bei Nichtdiabetikern (Diabetikern) mit antihypertensiver Medikation; *10 Gesamtcholesterin < 175 mg/dL bei Patienten mit lipidsenkender Medikation;

*11 Aspirin, andere Thrombzytenaggregationshemmer

*12 Betablocker, Calciumantagonisten, ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, Diuretika, andere antihypertensive Medikamente;

*13 Statine, andere lipidsenkende Medikamente.

Risikofaktoren (%) Rauchen*1

erhöhte Blutdruckwerte*2 erhöhte Cholesterinwerte*3 Diabetes mellitus*4 Übergewicht*5 Adipositas*6

abdominales Übergewicht*7 abdominale Adipositas*8 Messergebnisse (Mittelwerte) systolischer Blutdruck (mmHg) diastolischer Blutdruck (mmHg) Gesamtcholesterin (mg/dL) Body-mass-Index (kg/m2) Therapeutische Kontrolle (%) Kontrolle der Blutdruckwerte*9 Kontrolle der Cholesterinwerte*10 Medikamentöse Therapie (%) Thrombozytenaggregationshemmer*11 antihypertensive Medikamente*12 lipidsenkende Medikamente*13

EUROASPIRE III vs. I Differenz (95-%-KI)

+1,0 (-3,7 – +5,7) -4,3 (-11,5 – +3,0) -42,8 (-49,4 – -36,2) +11,1 (+5,6 – +16,5) +4,4 (-1,0 – +9,7) +21,8 (+15,0 – +28,5) -1,6 (-8,5 – +5,3) +12,9 (+5,5 – +20,3)

+0,63 (-2,66 – +3,92) -4,17 (-5,94 – -2,41) -54,6 (-60,8 – -48,3) +2,3 (+1,69 – +2,91)

+4,8 (-2,9 – +12,6) +36,6 (+26,5 – +46,8)

+6,5 (+2,0 – +11,0) +12,7 (+7,4 – +18,0) +48,6 (+42,2 – +55,0)

p-Wert

0,676 0,246 0,001 0,001 0,109 0,001 0,649

< 0,001

0,708

< 0,001

< 0,001

< 0,001

0,224

< 0,001

0,005

< 0,001

< 0,001

EUROASPIRE III vs. II Differenz (95-%-KI)

+1,0 (-3,6 – +5,5) -12,9 (-20,1 – -5,8) -33,0 (-39,6 – -26,5) +11,0 (+5,8 – +16,2) +4,0 (-1,4 – +9,5) +13,4 (+6,5 – +20,3) -2,0 (-8,9 – +5,0) +5,6 (-1,7 – +13,0)

-4,84 (-8,10 – -1,59) -6,41 (-8,16 – -4,67) –34,3 (-40,5 – -28,1) +1,51 (+0,91 – +2,1)

+15,2 (+7,7 – +22,7) +27,2 (+18,7 – +35,7)

+3,0 (-1,2 – +7,1) +4,5 (-0,2 – +9,1) +15,4 (+9,2 – +21,6)

p-Wert

0,692

< 0,001

< 0,001

< 0,001 0,146

< 0,001 0,575 0,132

0,001

< 0,001

< 0,001

< 0,001

< 0,001

< 0,001

0,162 0,058 0,001

EUROASPIRE II vs. I Differenz (95-%-KI)

+0,1 (-4,1 – +4,3) +8,6 (+2,2 – +15,1) -9,7 (-15,1 – -4,4) +0,03 (-4,5 – +4,5) +0,3 (-4,9 – +5,6) +8,3 (+2,3 – +14,4) +0,4 (-6,1 – +6,8) +7,3 (+0,6 – +14,0)

+5,47 (+2,42 – +8,52) +2,24 (+0,60 – +3,87) -20,3 (-26,1 – -14,5) +0,79 (+0,22 – +1,35)

-10,4 (-17,4 – -3,4) +9,5 (-0,4 – +19,3)

+3,5 (-1,2 – +8,3) +8,2 (+3,0 – +13,5) +33,0 (+26,7 – +39,7)

p-Wert

0,968 0,009

< 0,001 0,988 0,898 0,007 0,906 0,034

< 0,001 0,007 0,001 0,006

0,004 0,059

0,145 0,002

< 0,001

Gesamt p-Wert

0,898

< 0,001

< 0,001

< 0,001 0,225

< 0,001 0,843 0,003

< 0,001

< 0,001

< 0,001

< 0,001

< 0,001

< 0,001

0,013

< 0,001

< 0,001

(5)

cher Anstieg der Adipositasprävalenz von 23,0 % auf 30,6 % und 43,1 % in EUROASPIRE I, II und III (p < 0,001) zu verzeichnen. In ähnlicher Weise stieg der Anteil der Patienten mit abdominaler Adipositas von 40,3 % in EUROASPIRE I auf 47,1 % und 51,3 % in EUROASPIRE II und III (p = 0,003; eTabelle 3).

Die Häufigkeit der Therapie mit antihypertensiven Medikamenten in EUROASPIRE I, II und III ist von 80,4 % auf 88,6 % und 94,3 % (p < 0,001) angestiegen, während der Anteil der Patienten mit Einnahme lipid- senkender Medikamente von 35,0 % auf 67,4 % und 87,0 % (p < 0,001) zugenommen hat (Grafik, eTabelle 4). Bei Patienten mit Einnahme antihypertensiver Me- dikamente wiesen in EUROASPIRE I, II und III jeweils 39,7 %, 29,2 % und 44,9 % (p < 0,001) kontrollierte Blutdruckwerte auf (Tabelle 2). Die Kontrolle der Cho- lesterinwerte bei Patienten, die lipidsenkende Medika- mente einnahmen, stieg von 9,7 % in EUROASPIRE I auf 20,6 % und 55,6 % in EUROASPIRE II und III (p < 0,001).

Diskussion

Die EUROASPIRE I, II und III Surveys in der Region Münster erlauben die Untersuchung zeitlicher Trends kardiovaskulärer Risikofaktoren bei zuvor hospitali- sierten Patienten mit KHK über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt. Die Ergebnisse der Studie zeigen deutliche Differenzen zwischen den aktuellen Empfehlungen zur Behandlung und Kontrolle kardio- vaskulärer Risikofaktoren und deren Umsetzung in der klinischen Praxis.

Der Anteil der Patienten, die zum Zeitpunkt der Untersuchung rauchten, ist zwischen 1995 und 2007 nahezu unverändert geblieben, obwohl seit geraumer Zeit bekannt ist, dass Rauchstopp zu einer erhebli- chen Senkung des Risikos für kardiovaskuläre Mor- bidität und Mortalität führt (4, e2). Medikamentöse Behandlung und Verhaltenstherapie erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Rauchstopps deutlich (15, 16, e6). Bei Rauchern mit manifester KHK ist des- halb durch eine Kombination dieser Strategien der Rauchstopp in der routinemäßigen Versorgung anzu- streben.

Die Häufigkeit erhöhter Blutdruckwerte hat sich zwischen EUROASPIRE I und III nicht wesentlich verändert. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer in EUROASPIRE III weist erhöhte Blutdruckwerte auf. Diese Patienten würden von einer Senkung des Blutdrucks auf Werte im Normalbereich deutlich pro- fitieren (7, e7).

Die Senkung des Cholesterinspiegels geht mit ei- ner Reduktion der KHK-Morbidität und -Mortalität bei Patienten mit und ohne koronare Vorerkrankung einher (17, e8). Zwischen EUROASPIRE I und III ist der Anteil der Patienten, die erhöhte Cholesterinwerte aufweisen, deutlich gesunken. Angesichts der Tatsa- che, dass die Mehrzahl der Patienten in EUROASPIRE III lipidsenkende Medikamente einnahm, scheint eine weitere Senkung der Cholesterinwerte nur durch eine etwaige Erhöhung der Statindosis und insbesondere durch eine Veränderung der Lebensstilfaktoren mög- lich.

TABELLE 2

Häufigkeit (%) therapeutischer Kontrolle der Blutdruck- und Cholesterinwerte bei KHK-Patienten in EUROASPIRE I, II und III, Region Münster

*1 Blutdruck < 140/90 (< 130/80) mmHg bei Nicht-Diabetikern (Diabetikern) mit antihypertensiver Medikation;

*2 Gesamtcholesterin < 175 mg/dL bei Patienten mit lipidsenkender Medikation;

ACB, aorto-koronare Bypass-Operation; AMI, akuter Myokardinfarkt; PCI, perkutane koronare Intervention; Ischämie, myokardiale Ischämie.

Alter

< 60 Jahre

≥ 60 Jahre Geschlecht weiblich männlich

Diagnostische Gruppe ACB

AMI PCI Ischämie Gesamt

Kontrolle der Blutdruckwerte*1 EUROASPIRE I

66/158 (41,8) 59/157 (37,6)

26/70 (37,1) 99/245 (40,4)

34/85 (40,0) 30/90 (33,3) 40/74 (54,1) 21/66 (31,8) 125/315 (39,7)

II

61/162 (37,7) 42/191 (22,0)

15/71 (21,1) 88/282 (31,2)

22/93 (23,7) 34/91 (37,4) 26/89 (29,2) 21/80 (26,3) 103/353 (29,2)

III

96/176 (54,6) 95/249 (38,2)

25/84 (29,8) 166/341 (48,7)

58/123 (47,2) 6/13 (46,2) 122/278 (43,9) 5/11 (45,5) 191/425 (44,9)

Kontrolle der Cholesterinwerte*2 EUROASPIRE I

6/69 (8,7) 7/65 (10,8)

1/32 (3,1) 12/102 (11,8)

2/29 (6,9) 2/44 (4,6) 7/43 (16,3) 2/18 (11,1) 13/134 (9,7)

II

31/135 (23,0) 23/127 (18,1)

9/60 (15,0) 45/202 (22,3)

11/73 (15,1) 20/67 (29,9) 18/67 (26,9) 5/55 (9,1) 54/262 (20,6)

III

87/163 (53,4) 126/220 (57,3)

26/73 (35,6) 187/310 (60,3)

63/107 (58,9) 8/13 (61,5) 138/254 (54,3) 4/9 (44,4) 213/383 (55,6)

(6)

Die EUROASPIRE-Surveys in der Region Müns- ter zeigen besonders in den letzten Jahren einen deut- lichen Anstieg der Prävalenz des Diabetes mellitus.

Liegt ein Diabetes mellitus vor, erhöht sich das Mor- biditäts- und Mortalitätsrisiko bei Patienten mit KHK (18, e9–e11). In der Kohorte der KHK-Patienten aus EUROASPIRE I und II in der Region Münster war Diabetes mellitus der wichtigste Prädiktor für kardio- vaskuläre Mortalität über einen Zeitraum von acht Jahren (19). Bei Patienten mit Diabetes mellitus führt ein intensivierter Therapieansatz mit Förderung kör- perlicher Aktivität, Veränderung des Ernährungsver- haltens und Raucherentwöhnung zu einer Reduktion des absoluten Risikos erneuter Koronarereignisse um 20 % (20). Bei KHK-Patienten mit Diabetes mellitus ist daher neben der medikamentösen Behandlung die Veränderung der Lebensstilfaktoren ein wichtiger Be- standteil der Sekundärprävention.

Zwischen 1995 und 2007 hat sich die Prävalenz der Adipositas bei Patienten der EUROASPIRE-Surveys in der Region Münster nahezu verdoppelt. Adipositas ist mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten koro- narer Ereignisse assoziiert (21, e12, e13) und Ge- wichtsreduktion unterstützt die Vorbeugung und Kon- trolle einer Reihe kardiovaskulärer Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, Diabetes mellitus und Glukoseintoleranz (22). Deshalb ist die langfristige Reduktion des Körpergewichts ein zen- traler Bestandteil der Sekundärprävention der KHK.

Im Allgemeinen spiegelt die Zunahme der Adipositas- und Diabetesprävalenz bei KHK-Patienten die Epide- mie von Diabetes und Adipositas in der Allgemeinbe- völkerung wider.

Insgesamt waren 2006/07 in der Region Münster die Risikofaktoren Rauchen, erhöhte Cholesterinwerte und Adipositas häufiger, erhöhte Blutdruckwerte und Diabetes mellitus weniger häufig als im Durchschnitt der acht Studienregionen, die an EUROASPIRE I, II und III teilgenommen haben (14).

Epidemiologische Daten aus der Region Augsburg haben eindrücklich gezeigt, dass die Inzidenz der KHK in den 1980er- und 1990er-Jahren um 3 % jähr- lich zurückgegangen ist, während die KHK-Mortali- tät um 2 % pro Jahr gesunken ist (e14). Die KHK hat aber in Deutschland mit geschätzten rund 300 000 tödlichen und nichttödlichen Fällen im Jahr weiterhin epidemischen Charakter (e15).

Eine Reihe von Studien haben die unzureichende Umsetzung wissenschaftlicher Evidenz in die klini- sche Praxis präventiver Kardiologie aufgezeigt (23).

In der Sekundärprävention der KHK dürften die Leit- linienkenntnisse der behandelnden Ärzte eine Schlüs- selrolle spielen. Eine repräsentative Studie an 664 Allgemeinärzten und Internisten in der Region Müns- ter aus dem Jahr 2002/03 kam zu dem Ergebnis, dass fast ein Drittel der Ärzte die aktuellen Leitlinien zur Sekundärprävention bei KHK-Patienten nicht kennen (24). Eine Studie bei niedergelassenen Allgemeinärz- ten in fünf europäischen Ländern einschließlich Deutschland und eine nationale Studie bei US-ameri-

kanischen Ärzten kamen zu ähnlichen Ergebnissen (25, e16). Der Nutzen verstärkter Bekanntmachung von Leitlinien wurde in einer Reihe von Studien un- tersucht. Eine Metaanalyse der Strategien von Ge- sundheitsprogrammen für Patienten mit chronischen Erkrankungen hat gezeigt, dass das Vorliegen von In- struktions- und Informationsmaterialien für Dienst- leister im Gesundheitswesen mit einer verbesserten Einhaltung von Leitlinien und einer verbesserten Be- handlung der Krankheit assoziiert ist (e17). Studien zur Untersuchung geeigneter Methoden für die Förde- rung der Aufnahme klinischer Studienergebnisse in die routinemäßige Praxis sind dringend erforderlich.

Repräsentative Querschnittsstudien in der primärärzt- lichen Praxis können Aufschluss geben über das Ver- besserungspotenzial und die Auswirkungen von Re- formen des Gesundheitssystems (e18).

Die Verwendung standardisierter und nahezu iden- tischer Methoden bei Interview und Untersuchung in allen drei Surveys ist eine wesentliche Stärke der vor- liegenden Studie. Eine weitere Stärke besteht darin, dass die Patienten frühestens sechs Monate nach ko- ronaren Ereignissen befragt und untersucht wurden.

Dieser Mindestzeitraum wurde als ausreichend lang betrachtet, um die Leitlinien zur Sekundärprävention in der klinischen Praxis umsetzen zu können. Als Ein- schränkung unserer Studie ist zu nennen, dass die Pa- tienten aus einer geografischen Region und aus drei spezialisierten Zentren rekrutiert wurden. Die Ergeb- nisse unserer Studie sind deshalb nicht auf ganz Deutschland übertragbar. Es ist jedoch zu vermuten, dass die Umsetzung der Leitlinienempfehlungen in Regionen mit weniger spezialisierter Versorgung schlechter ausfallen dürfte. Eine weitere Einschrän- kung stellt der Unterschied in der Beteiligung zwi- schen den drei Surveys dar. Aufgrund ähnlicher Be- teiligungsraten in EUROASPIRE I und III ist eine systematische Verzerrung der beobachteten Trends zwischen 1995/96 und 2006/07 aber eher unwahr- scheinlich. Unterschiede zwischen Patienten, die den Zeitraum bis zur Untersuchung überlebt haben, könn- ten ebenfalls Trends kardiovaskulärer Risikofaktoren beeinflussen. Die Definition des Diabetes mellitus und nicht verfügbare Angaben zu Ernährung und kör- perlicher Aktivität sind weitere Einschränkungen un- serer Studie.

Die Ergebnisse der EUROASPIRE I, II und III Sur- veys in der Region Münster zeigen, dass die von den europäischen Leitlinien festgelegten Zielwerte in der klinischen Praxis nicht erreicht wurden. Die beobach- teten Trends kardiovaskulärer Risikofaktoren verdeut- lichen den vorrangigen Bedarf einer Stärkung präven- tiver Strategien bei Patienten mit KHK. Zur Reduktion des Risikos für weitere koronare Ereignisse sind die Behandlung und Kontrolle kardiovaskulärer Risiko- faktoren durch medikamentöse Therapie und Verände- rung des Lebensstils unerlässlich. „Das akut geschä- digte Myokard zu retten ohne die der Erkrankung zu- grunde liegenden Ursachen zu bekämpfen ist unzurei- chend; wir müssen in die Prävention investieren“ (14).

(7)

Danksagung

Wir bedanken uns besonders bei allen Patientinnen und Patienten für die Teil- nahme an den Studien. Dank gilt auch der Europäischen Gesellschaft für Kar- diologie (ESC), Sophia Antipolis, Frankreich, für die finanzielle Unterstützung von EUROASPIRE I, II und III. Unbeschränkte Forschungszuwendungen wurden von MSD Sharp & Dohme, Haar (EUROASPIRE I), Pfizer, Karlsruhe und AstraZeneca, Wedel/Holstein (EUROASPIRE II) und Deutsche Stiftung für Herzforschung, Frankfurt (EUROASPIRE III) erhalten. SMB und RT wurden durch eine Förderung des EU-Projektes Network of Excellence, FP6–2005-LIFESCIHEALTH-6, Integra- ting Genomics, Clinical Research and Care in Hypertension, InGenious Hyper - Care Proposal Nr. 037093, unterstützt; SMB wurde zudem durch eine Förde- rung des FP7-ICT-2007–2, Projektes Nr. 224635, VPH2—Virtual Pathological Heart of the Virtual Physiological Human, unterstützt.

Das Manuskript wurde in Teilen auf dem IEA-EEF European Congress of Epide- miology in Warschau, Polen am 27. August 2009 und auf der DGEpi Jahresta- gung in Münster am 17. September 2009 präsentiert.

Interessenkonflikt

Dr. Prugger, Dr. Heidrich, Dr. Wellmann, Prof. Brand, Dr. Telgmann, Prof. Scheld, Dr. Kleine-Katthöfer erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Prof. Breithardt nimmt Beratertätigkeiten im Advisory Board wahr bei Bayer, Boehringer-Ingelheim, Sanofi-Aventis, MSD, BMS, Medtronic, Boston Scienti- fic, Otsuka Pharma.

Dr. Reinecke nimmt Beratertätigkeiten für Biosense Webster wahr. Erstattung von Teilnahmegebühren und Reise- und Übernachtungskosten erhielt er von Cordis, Daichi, Sanofi-Aventis und Novartis. Er erhielt Honorare für Vorträge von The Medicines Company, Cordis und Daichi-Sankyo. Er erhielt Honorare für die Durchführung von klinischen Auftragsstudien von BARD und Sanofi- Aventis.

Prof. Heuschmann erhielt Gelder auf ein Drittmittelkonto für ein von ihm initiier- tes Forschungsvorhaben von der Stiftung für Herzforschung.

Prof. Keil erhielt Honorare für Gutachtertätigkeiten von Health Consumer Powerhouse Stockholm/Brüssel. Er erhielt Gelder auf ein Drittmittelkonto für von ihm initiierte Forschungsvorhaben von Pfizer, MSD und AstraZeneca.

Manuskriptdaten

eingereicht: 28. 10. 2011, revidierte Fassung angenommen: 1. 2. 2012

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KERNAUSSAGEN

Die Prävalenz des Rauchens bei KHK-Patienten der EUROASPIRE-Surveys in der Region Münster ist zwi- schen 1995 und 2007 nahezu unverändert geblieben.

Knapp ein Fünftel der Studienteilnehmer in EUROA - SPIRE III waren aktive Raucher.

In der Region Münster hat sich die Häufigkeit erhöhter Blutdruckwerte bei Patienten aus EUROASPIRE nicht wesentlich verändert. Im Jahr 2007 wiesen mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer erhöhte Blutdruckwerte auf.

Obwohl die Prävalenz erhöhter Cholesterinwerte zwi- schen 1995 und 2007 deutlich gesunken ist, hatten na- hezu die Hälfte der KHK-Patienten aus EUROASPIRE III in der Region Münster Cholesterinwerte ≥ 175 mg/dL.

Zwischen 1995 und 2007 ist die Prävalenz der Adiposi- tas bei KHK-Patienten aus EUROASPIRE I, II und III in der Region Münster von 23,0 % auf 30,6 % und 43,1 % angestiegen und hat sich damit fast verdoppelt.

Der Anteil der Patienten aus EUROASPIRE I, II und III in der Region Münster, die antihypertensive bezie- hungsweise lipidsenkende Medikamente einnehmen, ist von 80,4 % auf 88,6 % und 94,3 % beziehungsweise von 35,0 % auf 67,4 % und 87,0 % angestiegen.

(8)

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Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Ulrich Keil, PhD

Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster Domagkstraße 3, 48149 Münster

keilu@uni-muenster.de

SUMMARY

Trends in Cardiovascular Risk Factors Among Patients With Coronary Heart Disease: Results From the EUROASPIRE I, II, and III Surveys in the Münster Region Background: Target values for cardiovascular risk factors in patients with coronary heart disease (CHD) are stated in guidelines for the pre- vention of cardiovascular disease. We studied secular trends in risk factors over a 12-year period among CHD patients in the region of Münster, Germany.

Methods: The cross-sectional EUROASPIRE I, II and III surveys were per- formed in multiple centers across Europe. For all three, the Münster re- gion was the participating German region. In the three periods 1995/96, 1999/2000, and 2006/07, the surveys included (respectively) 392, 402 and 457 ≤ 70-year-old patients with CHD in Münster who had sustained a coronary event at least 6 months earlier.

Results: The prevalence of smoking remained unchanged, with 16.8%

in EUROASPIRE I and II and 18.4% in EUROASPIRE III (p=0.898). On the other hand, high blood pressure and high cholesterol both became less common across the three EUROASPIRE studies (60.7% to 69.4% to 55.3%, and 94.3% to 83.4% to 48.1%, respectively; p<0.001 for both). Obesity became more common (23.0% to 30.6% to 43.1%, p<0.001), as did treatment with antihypertensive and lipid-lowering drugs (80.4% to 88.6% to 94.3%, and 35.0% to 67.4% to 87.0%, re- spectively; p<0.001 for both).

Conclusion: The observed trends in cardiovascular risk factors under- score the vital need for better preventive strategies in patients with CHD.

Zitierweise

Prugger C, Heidrich J, Wellmann J, Dittrich R, Brand SM, Telgmann R, Breithardt G, Reinecke H, Scheld H, Kleine-Katthöfer P, Heuschmann P, Keil U:

Trends in cardiovascular risk factors among patients with coronary heart disease: results from the EUROASPIRE I, II, and III surveys in the Münster region. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(17): 303–10.

DOI: 10.3238/arztebl.2012.0303

@

Mit „e“ gekennzeichnete Literatur:

www.aerzteblatt.de/lit1712 eTabellen:

www.aerzteblatt.de/12m0303

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(9)

ORIGINALARBEIT

Trends kardiovaskulärer Risikofaktoren bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit

Ergebnisse der EUROASPIRE I, II und III Surveys in der Region Münster

Christof Prugger, Jan Heidrich, Jürgen Wellmann, Ralf Dittrich, Stefan-Martin Brand, Ralf Telgmann, Günter Breithardt, Holger Reinecke, Hans Scheld, Peter Kleine-Katthöfer, Peter U. Heuschmann, Ulrich Keil

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(10)

eTABELLE 1

Häufigkeit (%) des Rauchens, erhöhter Blutdruckwerte und erhöhter Cholesterinwerte bei KHK-Patienten in EUROASPIRE I, II und III, Region Münster

*1 Selbstangabe des Rauchens und/oder > 10 ppm Kohlenmonoxid in der Ausatemluft; *2 Blutdruck ≥ 140/90 (≥ 130/80) mmHg bei Nichtdiabetikern (Diabetikern);

*3 Gesamtcholesterin ≥ 175 mg/dL; ACB, aorto-koronare Bypass-Operation; AMI, akuter Myokardinfarkt; PCI, perkutane koronare Intervention; Ischämie, myokardiale Ischämie.

Alter

< 60 Jahre

≥ 60 Jahre

Geschlecht weiblich männlich

Diagnostische Gruppe ACB

AMI PCI Ischämie Gesamt

Rauchen*1 EUROASPIRE I

45/204 (22,1) 21/188 (11,2)

9/86 (10,5) 57/306 (18,6)

5/99 (5,1) 22/108 (20,4) 16/94 (17,0) 23/91 (25,3) 66/392 (16,8)

II

46/190 (24,2) 21/209 (10,1)

12/80 (15,0) 55/319 (17,2)

9/100 (9,0) 14/97 (14,4) 26/102 (25,5) 18/100 (18,0) 67/399 (16,8)

III

54/186 (29,0) 28/260 (10,8)

9/85 (10,6) 73/361 (20,2)

12/124 (9,7) 3/15 (20,0) 66/297 (22,2) 1/10 (10,0) 82/446 (18,4)

Erhöhte Blutdruckwerte*2 EUROASPIRE I

122/204 (59,8) 116/188 (61,7)

56/86 (65,1) 182/306 (59,5)

58/99 (58,6) 71/108 (65,7) 47/94 (50,0) 62/91 (68,1) 238/392 (60,7)

II

116/190 (61,1) 161/209 (77,0)

60/80 (75,0) 217/319 (68,0)

74/100 (74,0) 59/97 (60,8) 70/102 (68,6) 74/100 (74,0) 277/399 (69,4)

III

89/189 (47,1) 163/267 (61,1)

62/87 (71,3) 190/369 (51,5)

67/126 (53,2) 9/15 (60,0) 170/304 (55,9) 6/11 (54,6) 252/456 (55,3)

Erhöhte Cholesterinwerte*3 EUROASPIRE I

188/199 (94,5) 173/184 (94,0)

84/85 (98,8) 277/298 (93,0)

93/96 (96,9) 102/108 (94,4) 83/90 (92,2) 83/89 (93,3) 361/383 (94,3)

II

145/182 (79,7) 176/203 (86,7)

68/78 (87,2) 253/307 (82,4)

84/100 (84,0) 75/95 (79,0) 73/94 (77,7) 89/96 (92,7) 321/385 (83,4)

III

92/186 (49,5) 123/261 (47,1)

57/85 (67,1) 158/362 (43,7)

54/122 (44,3) 7/15 (46,7) 148/299 (49,5) 6/11 (54,6) 215/447 (48,1)

(11)

eTABELLE 2

Häufigkeit (%) des Diabetes mellitus, des Übergewichts und der Adipositas bei KHK-Patienten in EUROASPIRE I, II und III, Region Münster

*1 Selbstangabe einer ärztlichen Diagnose des Diabetes mellitus; *2 Body-mass-Index ≥ 25 kg/m2; *3 Body-mass-Index ≥ 30 kg/m2; ACB, aorto-koronare Bypass-Operation;

AMI, akuter Myokardinfarkt; PCI, perkutane koronare Intervention; Ischämie: myokardiale Ischämie.

Alter

< 60 Jahre

≥ 60 Jahre

Geschlecht weiblich männlich

Diagnostische Gruppe ACB

AMI PCI Ischämie Gesamt

Diabetes mellitus*1 EUROASPIRE I

24/204 (11,8) 29/188 (15,4)

16/86 (18,6) 37/306 (12,1)

16/99 (16,2) 17/108 (15,7) 7/94 (7,5) 13/91 (14,3) 53/392 (13,5)

II

19/190 (10,0) 36/209 (17,2)

17/80 (21,3) 38/319 (11,9)

16/100 (16,0) 19/97 (19,6) 10/102 (9,8) 10/100 (10,0) 55/399 (13,8)

III

37/190 (19,5) 66/265 (24,9)

24/87 (27,6) 79/368 (21,5)

38/126 (30,2) 1/15 (6,7) 62/303 (20,5) 2/11 (18,2) 103/455 (22,6)

Übergewicht*2 EUROASPIRE I

169/204 (82,8) 154/188 (81,9)

70/86 (81,4) 253/306 (82,7)

82/99 (82,8) 89/108 (82,4) 72/94 (76,6) 80/91 (87,9) 323/392 (82,4)

II

153/190 (80,5) 177/209 (84,7)

55/80 (68,8) 275/319 (86,2)

82/100 (82,0) 77/97 (79,4) 86/102 (84,3) 85/100 (85,0) 330/399 (82,7)

III

160/190 (84,2) 230/267 (86,1)

73/87 (83,9) 317/370 (85,7)

113/126 (89,7) 13/15 (86,7) 254/305 (83,3) 10/11 (90,9) 390/457 (85,3)

Adipositas*3 EUROASPIRE I

54/204 (26,5) 36/188 (19,2)

25/86 (29,1) 65/306 (21,2)

19/99 (19,2) 28/108 (25,9) 20/94 (21,3) 23/91 (25,3) 90/392 (23,0)

II

51/190 (26,8) 71/209 (34,0)

27/80 (33,8) 95/319 (29,8)

30/100 (30,0) 27/97 (27,8) 32/102 (31,4) 33/100 (33,0) 122/399 (30,6)

III

95/190 (50,0) 102/267 (38,2)

46/87 (52,9) 151/370 (40,8)

52/126 (41,3) 8/15 (53,3) 131/305 (43,0) 6/11(54,6) 197/457 (43,1)

(12)

eTABELLE 3

Häufigkeit (%) des abdominalen Übergewichts und der abdominalen Adipositas bei KHK-Patienten in EUROASPIRE I, II und III, Region Münster

*1 Taillenumfang ≥ 80 cm aber < 88 cm bei Frauen und ≥ 94 cm aber < 102 cm bei Männern; *2 Taillenumfang ≥ 88 cm bei Frauen und ≥ 102 cm bei Männern;

ACB, aorto-koronare Bypass-Operation; AMI, akuter Myokardinfarkt; PCI, perkutane koronare Intervention; Ischämie, myokardiale Ischämie.

Alter

< 60 Jahre

≥ 60 Jahre

Geschlecht weiblich männlich

Diagnostische Gruppe ACB

AMI PCI Ischämie Gesamt

Abdominales Übergewicht*1

EUROASPIRE I

65/204 (31,9) 64/188 (34,0)

26/86 (30,2) 103/306 (33,7)

40/99 (40,4) 26/108 (24,1) 30/94 (31,9) 33/91 (36,3) 129/392 (32,9)

II

74/190 (39,0) 62/209 (29,7)

19/80 (23,8) 117/319 (36,7)

28/100 (28,0) 38/97 (39,2) 33/102 (32,4) 37/100 (37,0) 136/399 (34,1)

III

61/189 (32,3) 80/267 (30,0)

10/87 (11,5) 131/369 (35,5)

39/126 (31,0) 7/15 (46,7) 92/304 (30,3) 3/11 (27,3) 141/456 (30,9)

Abdominale Adipositas*2

EUROASPIRE I

87/204 (42,7) 71/188 (37,8)

45/86 (52,3) 113/306 (36,9)

34/99 (34,3) 55/108 (50,9) 33/94 (35,1) 36/91 (39,6) 158/392 (40,3)

II

80/190 (42,1) 108/209 (51,7)

48/80 (60,0) 140/319 (43,9)

47/100 (47,0) 41/97 (42,3) 49/102 (48,0) 51/100 (51,0) 188/399 (47,1)

III

98/189 (51,9) 136/267 (50,9)

68/87 (78,2) 166/369 (45,0)

67/126 (53,2) 7/15 (46,7) 155/304 (51,0) 5/11 (45,5) 234/456 (51,3)

Abdominales Übergewicht oder abdominale Adipositas

EUROASPIRE I

152/204 (74,5) 135/188 (71,8)

71/86 (82,6) 216/306 (70,6)

74/99 (74,8) 81/108 (75,0) 63/94 (67,0) 69/91 (75,8) 287/392 (73,2)

II

154/190 (81,1) 170/209 (81,3)

67/80 (83,8) 257/319 (80,6)

75/100 (75,0) 79/97 (81,4) 82/102 (80,4) 88/100 (88,0) 324/399 (81,2)

III

159/189 (84,1) 216/267 (80,9)

78/87 (89,7) 297/369 (80,5)

106/126 (84,1) 14/15 (99,3) 247/304 (81,3) 8/11 (72,7) 375/456 (82,2)

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