• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Trizyklische Antidepressiva bei koronarer Herzkrankheit" (12.08.1983)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Trizyklische Antidepressiva bei koronarer Herzkrankheit" (12.08.1983)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Koronare Herzerkrankung

nicht genau fest, weil bei ihm in der Regel sklerotische Verände- rungen an mehreren Kranzarterien vorliegen. Die bisher vorliegenden Berichte über die thrombolytische Therapie des akuten Infarktes beim Menschen sprechen jedoch dafür, daß ähnliche Größenord- nungen wie beim Hund auch für das Erreichen der endgültigen In- farktgröße des Menschen gelten.

Der sichere Nachweis einer Be- wahrung des Infarktrandgebietes vor dem Untergang dürfte beim Menschen jedoch nur schwer zu führen sein. Das von der Infarzie- rung gerettete Infarktgebiet ist im Tierexperiment nach drei Stunden nicht sehr groß. Es bedarf einer großen Zahl von Beobachtungen, um einen solchen Erfolg exakt zu sichern. Hinzu kommt, daß beim Menschen die Infarkte nicht im- mer so kompakt wie im Tierver- such sind.

Es fragt sich, ob ein Infarkt nach dem Wiedereröffnen des Gefäßes anders abläuft als bei permanen- tem Verschluß. Im Tierversuch ha- ben wir schon vor längerer Zeit zeigen können, daß es anstelle des sonst auftretenden anämischen Infarktes nach dem Lösen der Li- gatur zu einem hämorrhagischen Infarkt kommt, weil nun reichlich Blut in das nekrotische Areal ein- strömt.

Die Organisation verlief dabei ra- scher als bei Dauerligatur, und Verkalkungen der Muskelfasern kamen gehäuft vor. Inzwischen ist bekannt, daß es auch beim Men- schen nach der Wiedereröffnung des Infarktgefäßes zum hämorrha- gischen Infarkt kommen kann.

Über dessen Langzeitschicksal müssen weitere Untersuchungen Aufschluß geben.

Literatur beim Sonderdruck Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med. Waldemar Hort Pathologisches Institut der Universität Düsseldorf Moorenstraße 5 4000 Düsseldorf

FÜR SIE GELESEN

Natur und Genese der Osteoarthrosis

Es wurden bisher viele Hypothe- sen aufgestellt, um die Natur und den Usprung der Osteoarthrosis zu klären. Nach Meinung des Au- tors müßten chemische.Wirkstoffe entdeckt werden, die es den Chon- drozyten zu Beginn der Osteoar- throsis ermöglichen, die erschöpf- te Knorpelmatrix erneut mit Ma- kromolekülen zu besiedeln.

Das klinische Problem hierbei wird jedoch sein, potentiell Lei- dende zu identifizieren, bevor die Knorpelsubstanz vollständig zer- stört und eine Synthese nicht mehr möglich ist.

Die Möglichkeit, ganze Knorpel- oder Chondrozytenkulturen zu transplantieren, um abgestorbe- nes Gewebe zu ersetzen, wurde ohne Erfolg geprüft, und die gro- ßen Erfolge bei der Arthroplastik bei spät festgestellten Erkrankun- gen haben die Notwendigkeit ei- ner rechtzeitigen effektiven medi- zinischen Behandlung verdeckt.

Intensivere genetische, soziale und epidemiologische Übersich- ten werden eventuell Gruppen, die besonders zu idiopathischer Osteoarthrosis neigen, identifizie- ren. Unter gewissen Umständen können die Auswirkungen eines neuen Lebensstils (z. B. Jogging, Wasserskifahren), einer Diät, eines geeigneten Übungsprogramms und von Arzneimitteln junge Leute dazu ermutigen, mit einer Lebens- führung zu beginnen, die es ihnen oder ihren Nachkommen ermög- licht, die zu Osteoarthrosis führen- den Leiden zu verhüten.

Es könnte — so der Autor — zum ersten Mal notwendig sein, wie bei der Arteriosklerose nicht nur an den individuellen Patienten, son- dern an ganze anfällige Populatio- nen zu denken. Die Osteoarthrosis schafft viel Leiden, und viele der knappen Ressourcen des Health Service zielen auf Behandlung dieser Leiden ab; vielleicht sollte

neuen, bisher unerprobten Wegen zur Prophylaxe mehr Beachtung geschenkt werden. Dpe

Gardner, D. L.: The nature and causes of os- teoarthrosis, British Medical Journal 286 (1983) 418-424, Prof. D. L. Gardner, University Hospital of South Manchester, Manchester M20 8LR, England

Trizyklische

Antidepressiva bei koronarer Herzkrankheit

Trizyklische Antidepressiva (TA) können in therapeutischen Dosen die myokardiale Kontraktilität re- duzieren, bei Überdosierung wir- ken sie kardiotoxisch. Ihre Anwen- dung erfolgt deshalb bei kardio- vaskulären Erkrankungen äußerst zurückhaltend. Daß jedoch für Pa- tienten mit koronarer Herzerkran- kung eine antidepressive Behand- lung mit TA kein erhöhtes Risiko darstellt, zeigten jetzt Untersu- chungen von Herzfunktion und -rhythmus an einem entsprechen- den Patientenkollektiv.

24 depressive, herzkranke Patien- ten (23mal Zustand nach Infarkt, 8mal koronarer Bypass) wurden 4 Wochen doppelt blind mit Imipra- min (Tofranil®), Doxepin (Apo- nal®, Sinquan®) bzw. Placebo be- handelt und die linksventrikuläre Funktion in Ruhe und. unter maxi- maler Belastung bestimmt.

Eine Abnahme der linksventrikulä- ren Pumpfunktion unter TA wurde nicht beobachtet, schwere Rhyth- musstörungen traten nicht auf.

Die Blutdruckwerte sanken mini- mal ab. Die Depressionen der TA behandelten Patienten besserten sich signifikant.

Patienten mit schwerer myokar- dialer Schädigung (Herzinsuffi- zienz) gingen in die Studie nicht ein, hier ist weiterhin Vorsicht ge- boten. Müb

Veith, R. C., et al.: Cardiovascular effects of tricyclic antidepressants in depressed patients with chronic heart disease, N. Engl. J. Med.

306 (1982) 954-9, VA Medical Center, 4435 Beacon Ave. Seattle, -WA 98 108, U.S.A.

26 Heft 32 vom 12. August 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Nach wie vor ist nicht eindeutig geklärt, ob und wel- che Patienten für das Vorliegen eines Barrett-Ösophagus einem endosko- pisch-bioptischen Screening unterzo- gen

Aus einer akuten Entzündung kann sich eine chronisch­rezidivierende Otitis externa entwickeln oder sogar eine Mittelohrentzündung (Otitis media), deren Therapie im Allge­..

Arzneistoffe mit einer antriebssteigernden Wirkung sollten morgens, Substanzen mit einer beruhigenden Wirkung am Abend eingenommen werden. Im Rahmen der Schmerztherapie wird

Mittlerweile nehmen bereits mehr als eine Million Men- schen Lovastatin und mehr als 500 000 Simvastatin ein, obwohl die beiden Substan- zen noch nicht lange verfüg- bar sind..

In der vergangenen Literatur wurden zumeist keine Angaben zu Anästhetika gemacht, aber auch nicht explizit beschrieben, dass die Punktion der Milz ohne Sedation durch- geführt

Da nach GOLDHORN`s (1991) jeder Hund durch falsche Aufzucht und Haltung zu einem gefährlichen Tier werden kann, sollte zusätzlich auch die korrekte Betreuung eines Wurfes, sowie

Gruppe (Beschickung mit Knorpelspänen) auf die unmittelbare Umgebung der Knorpelspäne begrenzt. Die Zellen zeigten kaum ein Wanderungsverhalten, so dass die Bewachsung der

Die Ergebnisse zeigen, dass beim Pferd ab einer Plasmakonzentration von 1,5 µg/ml rTPA und beim Menschen bis zu einer Konzentration von 0,15 µg/ml rTPA eine fast vollständige