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Archiv "Betablocker beim akuten Infarkt" (02.10.1980)

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Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Lebertumoren und Ovulationshemmer

Die Autoren beobachteten im Zeit- raum von 1970 bis 1979 10 Frauen mit Lebertumoren '(3 Adenome und 7 Karzinome), die über längere Zeit Ovulationshemmer eingenommen hatten, und 7 Frauen mit Leberkarzi- nomen ohne Pilleneinnahme, Leber- zirrhose, B-Hepatitis oder hepato- toxische Substanzen in der Ana- mnese.

Untersucht wurden:

~ Altersverteilung

~ Symptomatik

~ Tumorgröße

~ pathologische Laborparameter

~ Überlebenszeit

Die Patientinnen unter Kontrazepti- va waren zwischen 21 und 41 Jahre alt (im Mittel 34) und nahmen die Pille 2 bis 12 Jahre. 2 Patientinnen nahmen Mestranol, 6 Ethinylöstra- diol-haltige Präparate, und 2 konn- ten den Präparatenamen nicht ange- ben. Die Symptome, die die Patien- tinnen zum Arzt führten, waren un- einheitlich. Das Spektrum reichte von rezidivierenden rechtsseitigen Oberbauchbeschwerden über links- seitige Thoraxschmerzen bis zu ei- ner schmerzlosen Zunahme des Lei- besumfangs. Bei der klinischen Un- tersuchung war bei allen 10 Patien- tinnen eine Hepatomegalie festzu- stellen, bei 3 Patientinnen war über der Leber ein Geräusch auskultier- bar. Außer bei einer Patientin war stets die BKS deutlich beschleunigt.

Bei 9 der 10 Patientinnen war die alkalische Phosphatase erhöht (bis 1170 U/1) bei nur geringer GOT-Erhö-

hung. Alpha1-Fötoprotein, Hepatitis-

S-Antigen und Hepatitis-S-Antikör- per waren bei allen Patientinnen ne- gativ. ln der Angiographie waren die Leberadenome und-karzinomesehr gefäßreich. Der histologische Be- fund der 7 Leberkarzinome war in allen Fällen identisch. Die Leberade- nome wurden embolisiert, den Pa-

tientinnen ging es nach 5 Jahren noch gut. Bei 4 der Karzinompatien- tinnen wurde eine Lappenresektion durchgeführt. 2 Frauen dieser Grup- pe nahmen danach jedoch wieder die Pille, es entwickelten sich Rezi- dive nach 3,5 beziehungsweise nach 6 Jahren, was bei beiden eine Leber- transplantation erforderlich machte.

Eine der Patientinnen starb an disse- minierter Metastasierung einen Mo- nat später, der anderen geht es nath 9 Jahren noch gut. 2 weitere hatten bereits Metastasen und wurden mit Zytostatika und Leberarterienembo- lisation behandelt, von diesen starb 1 Patientin.

Die Leberkarzinompatientinnen oh- ne Kontrazeptiva waren im Mittel 43 Jahre alt. Leberfunktionstest und Symptome waren der anderen Grup- pe vergleichbar. Keine dieser Patien- tinnen hatte bereits Metastasen, je- doch wurde bei 4 der 7 ein erhöhter Wert des Alpha1-Fötoproteins ge- funden. Angiographisch waren die Tumoren weniger gefäßreich. Die Überlebenszeit der Patientinnen be- trug bei vergleichbarer Therapie bei Nichteinnahme der Pille 1,8 Jahre und bei Einnahme der Pille 4,8 Jah- re. Die Tumoren in der Gruppe mit Kontrazeptiva-Einnahme waren im Durchschnitt kleiner.

Insgesamt ist die Wahrscheinlich- keit, unter Kontrazeptiva einen Le- bertumor zu entwickeln, sehr ge- ring. Die Autoren schlußfolgern je-

doch, daß diese Wahrscheinlichkeit

nach 5 Jahren Pilleneinnahme auf das 5fache, nach 9 Jahren sogar auf das 25fache ansteigt. Auffallend ist, daß sich die Tumoren nach Abset- zen der Pille zurückbilden, bei er- neuter Einnahme jedoch rezidivie- ren.

Bei gynäkologischen Routinekon- trollen sollten die Palpation und Auskultation des Abdomens, die Kontrolle der Leberfunktionstests und der BKS ins Routineprogramm

einbezogen werden. Jns

Neuberger. J.; Nunnerley, H. B.; Davis. M.;

Portmann. B.; Laws. J. W.; Williams. R.: Oral- contraceptive-associated liver tumours: Oc- currence of malignancy and difficulties in diagnosis, Lancet. February 1980, 273-276

2356 Heft 40 vom 2. Oktober 1980

DEUTSCHES ARZTEBLATT

Betablocker beim akuten Infarkt

Der Einsatz von Betarezeptoren- blockern beim akuten Herzinfarkt ist wegen der resultierenden hämedy- namischen Auswirkungen nicht un- problematisch. Folgende Kontrain- dikationen müssen beachtet wer- den:

~ Bradykardie unter 40 Schlägen/

min

~ kardiogener Schock

~ manifeste Zeichen einer Herz- insuffizienz

~ stärkerer Blutdruckabfall

~ obstruktive Lungenerkrankung.

Die Autoren der vorliegenden Studie unterteilten 480 Patienten, die mit Verdacht auf Herzinfarkt in eine co- ronary care unit eingewiesen wur- den in zwei altersentsprechende Un- tergruppen. Neben der üblichen Ba- sisversorgung erhielten 238 Patien- ten den Betablocker Alprenolol, 242 Patienten bekamen Placebo. Der Be- tablocker wurde unmittelbar nach Aufnahme als Bolus in einer Dosis von 5 mg injiziert. Sank der Blut- druck nicht um mehr als 10 mmHg ab, so wurde nach 10 Minuten er- neut eine Injektion von 5 mg verab- reicht, später ging man dann auf ei- ne orale Dauermedikation von täg- lich 2 mal 200 mg über. Beim Ver- gleich der Früh- und Spätletalität der so behandelten Patienten zeigte sich der große Vorteil der Gabe ei- nes Betarezeptorenblockers. Am ausgeprägtasten war der positive therapeutische Effekt bei den Pa- tienten, welche vor dem 65. Lebens- jahr einen Erstinfarkt erlitten hatten. Die Letalitätsrate betrug in dieser Gruppe mit Betablocker 9 Prozent gegenüber 20 Prozent bei der Place- bogruppe. Bei den über 65jährigen Patienten waren die Ergebnisse völ- lig entgegengesetzt. Alprenolol er- höhte bei dieser Patientengruppe die Frühletalität so deutlich, daß die Studie aus ethischen Gründen nicht abgeschlossen werden konnte. Dem Anderson. P .. et al.: The Lancet II (1979) 865--867. Department of Medicine. Sundby Hospital Küpenhagen

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