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Archiv "„Pille danach„: Kapitulation" (25.02.2000)

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bar sind? Ich war 36 Jahre als niedergelassener Nervenarzt tätig und kann nur sagen, dass ich mir bei meiner großen Familie eine derartig kostspielige Kreuzfahrt nie leisten konnte. Ich meine, dass es auch nicht gerade ge- schickt ist, von der Kreuz- fahrervereinigung Deutscher Ärzte für solche Unterneh- mungen öffentlich zu wer- ben. Da müssen unbefangene Leute doch sagen: Schau ein- mal an . . . Die Ärzte haben aber Geld!

Dr. med. Hans Runge, Am Hohen Tore 4A, 38118 Braun- schweig

Euthanasie

Zu dem Beitrag „Euthanasie-Gesetz- gebung in den Niederlanden: Transpa- renz schaffen, Ärzte absichern“ von Jens Flintrop in Heft 3/2000:

Jeder Vierte ist „vor der Zeit“

gestorben

. . . Summa summarum wurden jährlich 51 894 Nie- derländer durch ärztliche Hil- fe getötet oder starben durch ärztliches Unterlassen schnel- ler. Bei insgesamt nur 135 500 Todesfällen in den Niederlan- den machte dies 38 Prozent aller Toten eines Jahres aus.

Ist dort noch eine andere To- desursache häufiger?

Bei zusammengenommen 22 100 (7.b der Tabelle) Nie- derländern unterblieben le- bensverlängernde Maßnah- men ohne eigene Entschei- dung der Hinfälligen. Wie oft mag hier wohl der Wunsch Pate gestanden haben, end- lich von der lästigen Beteili- gung an der kosten- und zeit- aufwendigen Pflege der sie- chen Verwandten entlastet zu werden?

Vor dieser Entwicklung in unserem Nachbarland klingt das Vilmarsche Unwort vom

„sozialverträglichen Früh- ableben“ wieder an. Jeder vierte niederländische Tote ist „vor der Zeit“ gestorben und hat damit das Sozialversi- cherungssystem zu einem Teil

von den in den letzten Le- benswochen horrend anstei- genden Kosten für Medizin und Pflege entlastet. Soll das die Zukunft sein?

Burkhard Bratzke, Am Rohr- garten 69, 14163 Berlin

Tabakabhängigkeit

Zu dem Tagungsbericht „Industrie un- terstützt die Sucht“ von Petra Bühring in Heft 3/2000:

Vorschläge

Warum ist es nicht mög- lich, eine Direktabgabe beim Tabakkauf für einen Folgeko- stenpool abzuführen? Ähnli- ches wäre bei Alkohol denk- bar.

Aus diesem Pool würden auch Präventionsmaßnah- men finanziert, der Pool stünde den Krankenkassen (auch Privatkassen) nach Mitgliederanzahl zur Verfü- gung (Familienversicherte voll gezählt). Es würden so- mit die Kassen finanziell be- lohnt, die viel für die Präven- tion und die Entwöhnung tun würden.

Da bekannt ist, dass die Sucht im Jugendalter ent- steht, wird diese Altersgrup- pe gezielt beworben, daher:

Verbot der Werbung und Verbot von Zigarettenauto- maten in der Nähe von Schu- len und ähnlichen Einrich- tungen . . .

Dr. med. Gunther Aurich, Trierer Straße 30, 54317 Gu- sterath

„Pille danach“

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Kein Freibrief“ von Heike Korzilius:

Kapitulation

. . . Heike Korzilius’ Be- wertung ist eine Kapitulation gegenüber dem Zeitgeist und ein Verrat an dem ärztlichen Ethos, Leben zu erhalten und nicht zu töten.

Andreas Kuhlmann, Königs- dorfer Straße 5, 50933 Köln A-422 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 8, 25. Februar 2000

S P E K T R U M LESERBRIEFE/BÜCHER

Kriminalroman

Mörderische Vergeltung

Val McDermid: Ein Ort für die Ewigkeit. Aus dem Engli- schen von Doris Styron, Droemer Verlag, München, 2000, 588 Sei- ten, gebunden, 39,90 DM

Ein 13-jähriges Mädchen verschwindet spurlos aus ei- nem abseits gelegenen Weiler.

Für den jungen Polizeiinspek- tor George Bennett ist dies der erste große Fall, den er mit größter Energie er- folgreich abzuschließen sucht.

Bei seinen Ermittlungen im Jahr 1963 stößt er auf die ihm fremde, fast archaische Welt der abgeschiedenen Dorfge- meinschaft in Derbyshire. Al- le Anzeichen deuten schließ- lich auf einen gewaltsamen Tod des Mädchens; obwohl ei- ne Leiche nicht gefunden wird, bewirkt Bennett eine Anklageerhebung. Jahrzehn- te später sieht sich Bennett mit diesen Ereignissen wieder konfrontiert, als eine Journa-

listin den Kriminalfall als Buchthema aufgreift.

Val McDermid gelingt es durchgängig, den Spannungs- bogen in ihrer Darstellung aufrecht zu erhalten. Die Cha- raktere der Hauptakteure sind dem Leser rasch vertraut, und genauso schnell zieht ihn die

Lebenswirklichkeit der Dorf- gemeinschaft in seinen Bann.

Für Krimifans auch wegen der ungewöhnlichen Auflösung fast schon eine Pflichtlektüre.

Thomas Gerst, Köln

Ernährungsmedizin

Umfassendes Werk

Peter Schauder, Günter Ol- lenschläger (Hrsg.): Ernäh- rungsmedizin. Prävention und Therapie, Urban & Fischer Ver- lag, München, Jena, 1999, XII, 497 Seiten, 74 Abbildungen, 239 Tabellen, gebunden, 128 DM

Schon der Einband des Buches mit frischem Obst und Gemüse sowie zarten Tabel- len im Hintergrund ist anspre- chend und animiert zum Ein- stieg in das Thema Ernäh- rungsmedizin. Inhaltlich am Curriculum Ernährungsme- dizin der Bundesärztekammer als Grundlage für die ärztliche Fortbildung orientiert, findet der Leser, ob Arzt oder Me- dizinstudent, Diätassistentin, Ökotrophologe oder Psycho- loge, alles was das Herz be- gehrt: Angefangen von den Grundlagen der Ernährung, über Ernährungsformen, Fehl-

ernährung, Störungen des Ess- verhaltens bis hin zu Er- nährung in allen Lebensab- schnitten – es bleibt keine Fra- ge offen. Sogar der Kalorien- gehalt von Big Mac und die Zusammensetzung von Mut- termilch sind zu finden.

Der Schwerpunkt des neu- en Werkes liegt jedoch mit fast 200 Seiten im Bereich von Diagnostik und Behandlung ernährungsabhängiger Krank- heiten. Aber auch Themen wie Gentechnologie und Lebens- mittel, Lebensmittelallergien, Ernährungspsychologie und Ernährungsberatung kommen nicht zu kurz. Das Kapitel

„Enterale Ernährung, respek- tive Intensivmedizin und künstliche Ernährung“ bildet den Abschluss des umfassen- den Werkes. Falls nach der Lektüre doch noch die eine oder andere Frage offen ist, stehen nach jedem Kapitel weiterführende Literaturan- gaben zur Verfügung.

Andrea Oppold-Taube, Wiesbaden

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