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Archiv "Blutdruck und Pille" (12.02.1976)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin KONGRESS-NACHRICHTEN

Sperma-Immunologie bei Prostatitis

Die bakteriell-entzündliche Prosta- titis kann man mit recht spezifi- schen Laboruntersuchungen verifi- zieren, die auch bei negativem Er- regernachweis nicht versagen (Dr.

U. Jonas, Urologische Abteilung, Bundeswehrlazarett Hamburg): Bei entzündlicher Prostatitis kann man im Sperma stets Coeruloplasmin beziehungsweise Komplement C3c

immunologisch nachweisen. Beim sogenannten vegetativen Urogeni- talsyndrom bleibt dieser Befund stets negativ und bei Urethritis so- wieso. — Der immunologische Be- fund rangiert bei entzündlicher Prostatitis deshalb vor dem klini- schen und bakteriologischen. — Faustregel bei einschlägigen Be- schwerden (Jonas):

• Bakteriennachweis ohne Coeru- loplasmin bzw. C3c: Urethritis

Prostatitis" ohne Coeruloplas- min bzw. C3c: vegetatives Urogeni- talsyndrom

Prostatitis" mit oder ohne Bak- terien, aber positivem immunologi- schem Befund im Sperma (Coeru- loplasmin bzw. C3c): bakteriell-ent- zündliche Prostatitis, ergo Antibio- tika (gemäß individuellem Antibio- gramm) WP

(Symposium „Asepsis und Antisepsis in der Urologie", November 1975, Wien)

Sterilisierung nicht mehr tabu

Objektive medizinische Indikatio- nen, die einer Verordnung von hor- monalen Kontrazeptiva im Wege stehen, lassen eine freiwillige Ste- rilisierung der Frauen immer häufi- ger vorteilhaft erscheinen, so vor allem Thrombosen und Embolien in der Schwangerschaft, Hypertonie, Nierenerkrankung (Prof. Dr. G.

Stark, Frauenklinik Nürnberg). — Soziale und eugenische Indikatio- nen rangieren weit hinter der medi- zinischen. — Mancherorts werden

heute bei rund zehn Prozent aller Frauen nach Klinikentbindung Ste- rilisationen durchgeführt. WP

(26. Nürnberger Fortbildungskongreß der Bayerischen Landesärztekammer, Dezem- ber 1975)

Retrog rade Urographie mit geringerem

Infektionsrisiko

Gern untersucht der Urologe die ableitenden Harnwege auf retro- gradem Wege schon lange nicht mehr. Gelegentlich kommt er aber trotz aller Bedenken nicht um eine retrograde Urographie herum.

Das Vehikel der Infektion, mit der bei dieser Untersuchung trotz steri- ler und optimaler Technik gerech- net werden muß, ist in erster Linie das Kontrastmittel. — Dieses Risi- ko entfällt weitgehend bei einem Gemisch, das je zur Hälfte aus ei- nem hochprozentigen Kontrastmit- tel und einer Neomycin-Sulfamethi- zol-Lösung (Versuchspräparat B123/

Byk-Gulden) besteht. Dr. H. Tam- men (Urologische Klinik der TH München rechts der lsar) hat die- ses Gemisch drei Jahre lang bei 280 Patienten untersucht. Das In- fektionsrisiko wurde dabei ganz entschieden reduziert. Fazit: Wenn man schon retrograd urographie- ren muß, sollte man diese Mischung aus Kontrastmittel und Antibioti- kum benutzen, die es auch bald zu

kaufen gibt. WP

(Symposium „Asepsis und Antisepsis in der Urologie", November 1975, Wien)

Knochentumoren:

Immer daran denken!

Knochentumoren tun in aller Regel schon frühzeitig weh, freilich ohne spezifische Symptomatik. Immerhin gehen acht von zehn Patienten mit Knochentumoren wegen der Be- schwerden innerhalb von zwei Mo- naten zum Arzt. Aber nur bei drei von zehn dieser Patienten wird in- nerhalb der ersten drei Erkran- kungsmonate die richtige Diagnose gestellt (Privatdozent Dr. C. P. Ad-

ler, Pathologisches Institut der Uni- versität Freiburg im Breisgau). Die Anamnesedauer bestimmt also den Zeitpunkt der richtigen Therapie, folglich auch die Ausbreitung der Geschwulst. Am frühesten verur- sacht das Chondrosarkom Be- schwerden. Osteosarkome und me- dulläre Plasmozytome folgen auf dem zweiten und dritten Rang.

Osteosarkome stehen jedoch bei der relativen Früherkennung mit rund 45 Prozent positiver Diagno- sen innerhalb der ersten drei Krankheitsmonate an erster Stelle.

Bei Lokalisation der Beschwerden im Bereich der (Extremitäten-)Kno- chen denkt man offenbar eher an einen Tumor. WP

(7. Internationale Diagnostik-Woche „Me- dica '75", November 1975, Düsseldorf)

Blutdruck und Pille

Karzinomangst ist bei Verordnung und Überwachung hormoneller Kon- trazeptiva unberechtigt und lenkt von den realen Risiken ab. Auch die neuesten Hundeversuche mit überhöhten Hormondosen ändern daran nichts. — Die Kreislaufkon- trollen sind zum Beispiel wesent- lich wichtiger. Deshalb bei jeder Verordnung hormoneller Kontra- zeptiva — auch bei der Rezepter- neuerung! — den Blutdruck kon- trollieren (Prof. Dr. J. Hammerstein, Universitäts-Frauenklinik im Klini- kum Steglitz der Freien Universität Berlin)! Normalerweise pendelt sich der Renin-Angiotensin-Aldo- steron-Regelkreis unter der Medi- kation ein, der Blutdruck bleibt normal. Nur wenn diese Stabilisie- rung ausbleibt, resultiert eine Hy- pertonie! Diese Gegenindikation zwingt ebenso rigoros zum Abset- zen des Ovulationshemmers wie plötzliche Migräne oder Kopf- schmerz: Die „Pille" muß weg! — Vorsicht vor allem auch bei Frauen jenseits der Vierzig; denn da wird ein relativ hohes Herzinfarktrisiko relevant. WP

(26. Nürnberger Fortbildungskongreß der Bayerischen Landesärztekammer, Dezem- ber 1975)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 7 vom 12. Februar 1976 421

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