sind. Jauch, Regensburg, sieht in der onkologischen Chirurgie eine große Chance zur Qualitätssteigerung in so- genannten Feldstudien. Dabei wer- den im Krebsregister Informationen zu Tumorinzidenz, Versorgungs- struktur, Lebensqualität und Lang- zeitergebnissen gespeichert. Dadurch könne die Prozeßqualität und die Ef- fizienz der Behandlung von Krebslei- den besser beurteilt werden. Nast- Kolb, München, zeigte an eigenen Patienten der Universität München- Innenstadt, wie besonders bauliche und strukturelle Maßnahmen die Ökonomie und Effizienz der Versor- gung von Schwerverletzten verbes- sern können. Durch Umorganisation
von Versorgungsabläufen und Perso- nal konnten Letalität und Morbidität dieser Patienten erheblich gesenkt werden.
Weitere Themen des Kongresses, die unter dem Aspekt Effizienz und Ökonomie abgehandelt wurden, wa- ren die apparative Diagnostik und Therapie sowie die ambulante Chir- urgie. Als besonderer Komplex wur- de über den Chirurgen und sein Um- feld gesprochen. Diese spezielle Sit- zung sollte das Wechselspiel zwischen den Chirurgen und besonders auch den Chirurginnen und ihrem sich wandelnden Umfeld erkennen lassen.
Fragen wie: Wie ist das Verhältnis zu den Patienten? Wie gestaltet sich die
Zusammenarbeit mit der Pflege? Wie belastbar ist ein Chirurg? Wie macht er seine Erfahrung? forderten zur Antwort auf. Zweifellos war dieser Kongreß ein Bekenntnis zur Einheit der Chirurgie.
Professor Dr. med. Wilhelm Hartel Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie Elektrastraße 5
81925 München Priv.-Dozent Dr. med.
Horst-Peter Becker
Oberarzt der Chirurgischen
Abteilung, Bundeswehrkrankenhaus 89070 Ulm
A-2578
M E D I Z I N
KONGRESSBERICHT/FÜR SIE REFERIERT
(58) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 40, 3. Oktober 1997 Die Prognose für Erwachsene
mit Herz-Kreislauf- oder Atemstill- stand außerhalb des Krankenhauses ist bekanntermaßen schlecht. Inwie- fern dies auch für Kinder zutrifft, war Thema einer kanadischen Untersu- chung am Kinderkrankenhaus in Toronto.
101 Kinder (Durchschnittsalter zwei Jahre) wurden im Zeitraum von 1986 bis 1993 mit Atemstillstand oder Pulslosigkeit aus verschiedenen Ur- sachen in die Notaufnahme einge- wiesen. 64 von ihnen konnten initial
erfolgreich kardiopulmonal reani- miert werden und auf die Intensivsta- tion verlegt werden. Nur 15 Patien- ten überlebten jedoch den weiteren Krankenhausaufenthalt, und von diesen waren nach einem Jahr noch 13 am Leben. Faktoren, die mit dem Überleben korrelierten, waren ein kurzes Zeitintervall zwischen Ereig- nis und Klinikaufnahme, ein palpa- bler Puls bei Aufnahme, eine nur kurz dauernde Reanimation und der Bedarf von nur geringen Mengen Adrenalin. Keiner der untersuchten
Patienten, die länger als 20 Minuten reanimiert wurden oder die mehr als zweimal Adrenalin erhielten, über- lebte. Von den Überlebenden blie- ben nur die Patienten mit Atemstill- stand ohne neurologisches Defizit, von den Patienten mit Herz-Kreis- laufstillstand (n = 80) überlebten nur sechs, und alle wiesen mehr oder minder schwere neurologische Defi-
zite auf. acc
Schindler MB et al.: Outcome of out-of- hospital-cardiac or respiratory arrest in children. N Engl J Med 1996: 335:
1473–1479.
Dr. Schindler, Pediatric Intensive Care Unit, Great Ormond Street Hospital for Children, Great Ormond St., London WC1N 3JH, Großbritannien.
Herz- und Atemstillstand bei Kindern:
Prognose nicht besser als bei Erwachsenen
Bekannte Einflußgrößen auf den Blutdruck sind Übergewicht, Salzzufuhr und Alkoholkonsum. In- wiefern andere diätetische Faktoren den Blutdruck beeinflussen können, wurde in einer amerikanischen Mul- tizenterstudie untersucht. Bei 459 Erwachsenen mit systolischen Blut- druckwerten unter 160 mm Hg sowie diastolischen Werten zwischen 80 und 95 mm Hg wurden über elf Wo- chen der Blutdruck in Abhängigkeit von speziellen Diäten untersucht.
Zunächst erhielten alle Teilnehmer über drei Wochen eine typische
„amerikanische“ Diät, die wenig Obst, wenig Gemüse, aber Milch- und Fleischprodukte mit einem
hohen Fettanteil enthielt. An- schließend wurden die Teilnehmer über acht Wochen entweder mit ei- ner Diät reich an Obst und Gemüse (Kontrolldiät) oder einer Diät reich an Obst und Gemüse und zusätzlich fettarmen Milchprodukten (Kombi- nationsdiät) ernährt. Die Salzzufuhr sowie das Körpergewicht wurden während dieser Zeit konstant gehal- ten.
Durch die Kombinationsdiät ließ sich der systolische Blutdruck im Mittel um 5,5 mm Hg und der diasto- lische Blutdruck um 3 mm Hg sen- ken, bei der Kontrolldiät war der Ef- fekt nicht so ausgeprägt. Hier zeigte sich eine Reduktion des systolischen
Blutdrucks um 2,8 mm Hg und des diastolischen um 1,1 mm Hg). Der blutdrucksenkende Effekt war bei Hypertonikern (systolisch > 140 mm Hg, diastolisch > 90 mm Hg) ausge- prägter als bei Normotonikern.
Eine Diät reich an Obst und Gemüse sowie fettarmen Milchpro- dukten hat nach Ansicht der Autoren einen vorteilhaften Einfluß auf den Blutdruck. Ihrer Meinung nach sollte dieser Erkenntnis in der Therapie des Bluthochdrucks Rechnung getragen
werden. acc
Appel LJ et al.: A clinical trial of the ef- fects of dietary patterns on blood press- ure. N Engl J Med 1997; 336: 1117–1124.
Dr. Vollmer, Kaiser Permanente Center for Health Research, 3800 N. Kaiser Center Dr., Portland, OR 97227-1098, USA.