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Archiv "Brief einer Patientin: Unangemessen" (05.01.2009)

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A32 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 1–2⏐⏐5. Januar 2009

B R I E F E

PRAXISSOFTWARE

Die KBV hat einem Anbieter zu Recht die Zertifizierung verweigert (DÄ 47/2008: „Teure Freiheit“ von Heike Korzilius).

Nett geschrieben

Ein nett geschriebener Artikel zur Praxissoftware. Bei einem umfassen- den Artikel wünsche ich mir eine um- fassendere Betrachtung der Proble- matik. Für mich als niedergelassenen Arzt ist das Fazit: Die KBV und das Sozialgericht Berlin können sich auf die Schultern klopfen, haben sie doch dafür gesorgt, dass in der Praxissoft- ware nicht mehr manipuliert werden darf. Die niedergelassenen Ärzte zah- len die Zeche, wobei eine Steigerung der Softwarepflegepreise um 30 Pro- zent für viele Kollegen, die mit dem Rücken zur Wand stehen (finanziell gesehen), sicher nicht „aus der Porto- kasse“ zu zahlen sind . . .

Dr. med. Frank Viehweger,Genter Straße 23, 50672 Köln

Einseitig

. . . Frau Korzilius hat recht, das Ver- trauen und die Glaubwürdigkeit der Ärzt(inn)en gegenüber den Pati- ent(inn)en müssen gewahrt bleiben.

Nur – ihre Einleitung und Schluss- folgerungen sind doch sehr einseitig begründet . . . Die Softwarehäuser werden seit Jahren vonseiten der Krankenkassen, der KBV und des Gesundheitsministeriums gezwungen, eine Flut von Veränderungen umzu- setzen . . . Soweit ich informiert bin, zahlt keine der drei genannten Insti- tutionen dafür auch nur einen Cent an die Softwarehäuser. Das bedeutet aber, dass wir Anwender zahlen müs- sen, noch dazu für Veränderungen,

die die letzten Jahre nie zu unserem Vorteil waren, nur Mehrarbeit mit sich gebracht haben . . . „Das Ge- richtsurteil ist ein Sieg für die Ärzte, wofür diese auch bereit sind zu zah- len.“ Wie viele Ärzte haben Sie denn gefragt? Sie wissen ebenso gut wie ich, so hoffe ich doch, dass die Arzt- honorare seit Jahren rückläufig sind, nicht jedoch die Kosten. Und deshalb wird es ziemlich vielen Ärzt(inn)en gleichgültig sein, von welchem Pharmaunternehmen ihre Software gesponsert wird, solange nicht stän- dig aufdringliche Werbung erscheint und man die Option hat, per Maus- klick Werbehinweise zu unterbinden.

Im Übrigen sind die Ärzt(inn)en durch das über ihnen schwebende Damokles- schwert Regresse schon lange ge-

zwungen, wirtschaftlich zu verordnen, und daran kann sie auch kein gesponsertes Softwareprogramm hindern . . . Das Vertrauen der Pati- ent(inn)en in ihren Arzt wird ganz si- cher nicht dadurch geschmälert, dass Softwarehäuser gesponsert werden.

Es wird geschmälert durch Fallzahl- und Punktzahlbegrenzung. Eine Arztpraxis muss, wie jeder Betrieb, wirtschaftlich arbeiten, um überle- ben zu können. Wenn diese Wirt- schaftlichkeit durch zu hohe Perso- nal- und Sachkosten nicht erreicht werden kann, müssen eben Personal- und Sachkosten eingespart werden, was zwangsläufig längere Wartezei- ten nach sich zieht . . .

Ingrid Paulsen,Mühlbacher Straße 1, 75031 Eppingen

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publi- ziert werden – aber nur dann, wenn der Redaktion bekannt ist, wer geschrieben hat.

ANONYM

BRIEF EINER PATIENTIN

Ein Brief einer Pati- entin, die eine Stun- de lang in einem Durchgangszimmer auf ihre Behandlung wartete (DÄ 47/

2008: „Brief an den Chefarzt eines Krankenhauses: Bitte um die Würde eines Schnitzels“).

Unangemessen

Die Überschrift „Bitte um die Würde eines Schnitzels“ mit der Abbildung eines Schnitzels, einer Zitrone und ei- nes Salatstücks ist dem Stil des DÄ unangemessen und unwürdig. Die Art und Weise wie hier inhaltlich mit einer

„Verallgemeinerung“ gegen Chefärzte vorgegangen wird, ist nicht akzepta- bel. Ihnen sollte sehr wohl bekannt sein, dass derartige Situationen immer schon in Krankenhäusern aufgetreten sind und wahrscheinlich auch in Zu- kunft auftreten werden, diese jedoch nach meiner festen Überzeugung eine

absolute Ausnahme darstellen. Sie wissen, dass die heutige Generation der ärztlichen Führungskräfte im Krankenhaus keinesfalls mehr den Status eines „Halbgottes in Weiß“ hat, der „nach Belieben schalten und wal- ten“ kann. Chefärzte sehen sich im Alltag mit erheblichen Anforderungen im Hinblick auf die Führung ärztlicher sowie nicht ärztlicher Mitarbeiter konfrontiert. Die Chefärzte tragen die komplette medizinische Endverant- wortung für immer komplexere und ökonomisch-getriebene Behandlungs- abläufe und erleben jeden Tag hautnah außerordentlich gestiegene Anforde- rungen im Hinblick auf Behandlungs- quantität, -qualität und Ökonomie. Mit Ihrer Darstellung, die klischeehaft die Unzufriedenheit einer Patientin auf- greift, verhindern Sie eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem wichti- gen Thema des Arzt-Patienten-Ver- hältnisses . . . Gerade die Redaktion des DÄ sollte wissen, dass unzählige Chefärzte jeden Tag eine kompetente, freundliche und aufmerksame Kom- munikation mit Patienten und Mitar- beitern pflegen. Ohne Zweifel handelt es sich mit dem in Ihrem Artikel dar- gestellten Chefarzt um ein „Auslauf- modell“ . . .

Prof. Dr. med. Martin Krüger,Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld, Schildescher Straße 99, 33611 Bielefeld

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