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Archiv "Geriatrieinitiative „Azuvital“: Serviceleistung für den niedergelassenen Arzt" (06.04.2001)

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A934 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 14½½½½6. April 2001

Organtransplantationen sind, was das Chirurgische angeht, inzwischen in den entspre- chenden Zentren Routineein- griffe mit sehr geringer Akut- letalität. Dank der Fortschrit- te bei der Immunsuppression hat man auch die Abwehrme- chanismen des Empfängeror- ganismus weitgehend in den Griff bekommen.

Limitiert ist die Langzeit- prognose allerdings durch die – auf dem gemeinsamen Wirkmechanismus (Calcineu- rin-Inhibition) beruhenden – nephrotoxischen Zusatzef- fekte der beiden bisher für die Basisimmunsuppression un- erlässlichen Substanzen Cy- closporin oder Tacrolimus.

Das hat die paradoxe Folge, dass bei Nierentransplantier- ten ausgerechnet das zu schüt- zende Organ geschädigt wird und dass auch Herz- oder Le- bertransplantierten auf lange Sicht die Dialyse droht.

Nierenfunktionsstörungen unter Sirolimus seltener Über ein völlig anderes phar- makodynamisches Prinzip greifen die mTOR-Inhibito- ren (mammalian Target of Rapamycin) in das Immun- system ein. Der erste Vertre- ter dieser viel versprechenden Substanzklasse – Sirolimus (Rapamune®, Wyeth, Mün- ster) – steht jetzt in Deutsch- land zur Verfügung. In den für die Zulassung durch die europäische Arzneimittelbe- hörde relevanten Studien nach Nierentransplantation hat sich Sirolimus in Kombination mit Cyclosporin und als alleinige Basistherapie (jeweils zusätz- lich zu Steroiden) in Hinblick auf das Patienten-/Organ- überleben nach einem Jahr als gleichermaßen effektiv er- wiesen. Statistisch signifikant besser waren jedoch in den Gruppen, in denen man Cy-

closporin abgesetzt hatte, die für die Nierenfunktion aussa- gekräftigen Laborparameter wie glomeruläre Filtrations- rate, Kreatinin- und Harnsäu- re-Spiegel sowie Blutdruck.

Andere mit der Immunsup- pression einhergehende Kom- plikationen wie Infektionen oder Malignome waren un- ter beiden Therapieregimen

gleich selten. Sirolimus ist si- cherlich keine Wunderdroge.

Es wird ebenso wie Cyclospo- rin über das hepatische Cy- tochrom-P450 metabolisiert und birgt daher auch ein ähn- liches Risiko für Arzneimit- telinteraktionen. Häufiger als unter Cyclosporin treten Leu- kopenien oder Thrombozyto- penien auf, die allerdings in der Regel nach Dosisanpas- sung reversibel sind. Als wesentlichste Nebenwirkung wurden Hyperlipidämien do- kumentiert.

Über die Relevanz für das kardiovaskuläre System lässt sich jedoch bisher nur speku- lieren. Denn es gibt aus tierex-

perimentellen Untersuchun- gen sehr überzeugende Hin- weise auf antiproliferative Ei- genschaften, was in Verbin- dung mit der fehlenden diabe- togenen und der blutdruck- neutralen Wirkung sogar in ei- nem antiatherosklerotischen Effekt resultieren könnte.

Obwohl Langzeiterfahrun- gen noch ausstehen und bisher nur wenige Daten zum Einsatz von Sirolimus bei Empfängern anderer Organe vorliegen, blickt man in Expertenkreisen jedoch sehr optimistisch in die Zukunft, dass sich durch Si- rolimus die Prognose der Be- troffenen dauerhaft verbes- sern lässt. Gabriele Blaeser-Kiel

Organtransplantation

Wendepunkt bei der Langzeitprognose?

Unternehmen

Die Behandlung älterer Pa- tienten nimmt in den Arzt- praxen durch den erhöhten Bedarf an Beratung, Zu- wendung und administrative Aufgaben viel Zeit in An- spruch. Das von der Firma Azupharma entwickelte Ger- iatrie-Kompendium bietet dem Arzt eine Vielzahl von Hilfen, die den Zeitaufwand bei der Betreuung der geria- trischen Patienten erheblich verkürzen können.

Eine im Rahmen der Akti- on „Azuvital“ vorgenomme- ne Umfrage zur Versorgung älterer Patienten bei 6 000 niedergelassenen Ärzten zeig- te, dass die Hauptprobleme im erhöhten Beratungsauf- wand, mangelnder Compli- ance und der administrativen Belastung zum Beispiel durch Pflege und Vormundschafts- anträge liegen. Ebenfalls be- fragt wurden 3 000 Apothe- ker, die vor allem an geriatri- schen Fortbildungen und spe- ziellen Service-Produkten für ältere Patienten interessiert waren.

Im Rahmen seiner Geria- trieinitiative hat das Unter-

nehmen eine Serviceline für alle Fragen der Geriatrie (Azupharma-Patienten-Infor- mations-System) und eine Homepage (www.azupharma.

de) eingerichtet. Darüber hinaus sind eine Stiftungspro- fessur für Geriatrie und die Einführung zertifizierter Fort- bildungsveranstaltungen ge- plant. Schon umgesetzt sind bei vielen Präparaten speziell auf ältere Patienten zuge- schnittene Packungsbeilagen in Großschrift. Unterstüt- zung bietet auch das Geria- trie-Kompendium, das allen interessierten Ärzten kosten- los zur Verfügung gestellt wird oder über das Internet abgerufen werden kann.

Praktischer Serviceteil Neben den Kapiteln zur Dia- gnose und Therapie häufiger geriatrischer Krankheitsbil- der enthält der Ringordner einen Serviceteil mit Kopier- vorlagen für Patienteninfor- mationen zu häufigen Krank- heitsbildern sowie eine Viel- zahl von Anträgen und For- mularen, zum Beispiel für die

Pflegeversi-

cherung, ärztliche Gutachten, Patienten- und Betreuungs- verfügungen und Formalitä- ten im Sterbefall. Ein nach Postleitzahlen geordneter Adressenteil hilft bei der Su- che nach Verbänden, Selbst- hilfegruppen, Tageskliniken und Wohnberatungsstellen et cetera. Wechselwirkungstabel- len für die Indikationsgebie- te Kardiologie, ZNS-Antide- pressiva und Antirheumatika erleichtern die medikamentö- se Behandlung multimorbi- der Patienten.

Viel Zeit ersparen auch die Kopiervorlagen für geriatri- sche Assessments wie Bar- thel- und Tinetti-lndex sowie Checklisten zu Pflege, Hilfs- mitteln und Wohnsituation.

Diese könnten zum Teil schon im Vorfeld von den An- gehörigen oder der Helferin ausgefüllt werden, was we- sentlich zur Zeitersparnis bei-

trage. Maria Weiß

Geriatrieinitiative „Azuvital“

Serviceleistung für den

niedergelassenen Arzt

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