DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT FUNK/FERNSEHEM
Langzeitpatienten in der Psychiatrie: 10, 20 oder 30 Jahre und mehr Jahre leben diese Männer auf einer Station Foto: ZDF
Psychiatrie heute:
Noch Mängel
Die Verhältnisse in gro- ßen Psychiatrischen Kran- kenhäusern in der Bundesre- publik sind — allen Reformbe- mühungen zum Trotz — nach wie vor besorgniserregend.
Die Versorgung der psy- chisch Kranken und geistig Behinderten ist, wenngleich regional große Unterschiede bestehen, nirgends ausrei- chend. Trotz einiger unbe- streitbarer Fortschritte vor allem in der ambulanten psychiatrischen Versorgung und sozialen Betreuung ist noch nicht alles im Lot. Der Streß für das Pflegepersonal ist auch nach der Psychiatrie- Enquke aus dem Jahre 1975 weiterhin immens.
Das „Gesundheitsmaga- zin Praxis" zeigt am 7. Ja- nuar um 21 Uhr in einer Do- kumentation (verantwortlich:
Heiner Gatzemeier) die Si- tuation in Psychiatrischen Landeskrankenhäusern. 100 Leitende Ärzte Psychiatri- scher Kliniken wurden be- fragt. Patienten, Ärzte und Pfleger berichten über Män- gel und Lücken in der Ver- sorgung, über die soziale und psychologische Dimension der psychiatrischen Versor- gung. Von einer „Zwei-Klas- sen-Medizin" ist die Rede.
Eine Gleichstellung von so- matischen und psychischen Kranken ist noch lange nicht erfolgt. Mehr Geld, mehr Personal und vor allem eine auf die Sondersituation der psychiatrischen Versorgung abgestellte Sozialgesetzge- bung sind dringend vonnö- ten.
Arzneiverordnungen
Ratschläge für Ärzte und Studenten Herausgegeben von den Mitgliedern der Arzneimittelkommission
der deutschen Ärzteschaft
16. Auflage 1988, 719 Seiten, 25 Tabellen, Taschenbuch, DM 39,80 ISBN 3-7691-1078-1
Bei der Vielfalt des Arzneimittelangebots in der Bun- desrepublik Deutschland liefert die 16. Auflage der
„Arzneiverordnungen" erneut kompetente und neutrale Information für sämtliche Bereiche der Arzneitherapie.
Die „Arzneiverordnungen" enthalten alle für die kas- senärztliche Verordnung von Arzneimitteln wesentli- chen Angaben nach dem derzeitigen Stand des Wis- sens.
• Erfahrene können ihre Arzneitherapie überprüfen.
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• Anfänger erhalten einen Leitfaden für die Praxis.
• Studierende bekommen ein praxisorientiertes Ar- beitsbuch.
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Der siebte Sinn — Parapsychologie
Über die außersinnliche Wahrnehmung, das „PSI- Phänomen" , und deren
„wissenschaftliche" Erfor- schung wird seit 100 Jahren debattiert. Das Institut für Psychologie und Grenzgebie- te der Psychologie der Uni- versität Freiburg/Breisgau (Prof. Dr. Dr. Hans Bender) hat hier Pionierarbeit gelei- stet (wenn auch nicht unum-
stritten). Die Sendung, die das Dritte Fernsehen West am 3. Januar um 21.55 Uhr zeigt, wurde mit Mitarbei- tern des Freiburger Instituts gestaltet; sie ist garniert mit subjektiven, einseitig gefärb- ten Berichten und Kommen- taren (die Institutler müssen ja befangen sein) „Experi- mente" mit dem Publikum sollen dem PSI-Phänomen auf die Spur zu kommen versuchen. Auch hier am Ende viel Geheimniskräme- rei und nicht Nachvollzieh- bares. Spuk oder wissen- schaftliche Fundierung?
A-10 (10) Dt. Ärztebl. 85, Heft 1/2, 11. Januar 1988